vünv

Begonnen von Arnymenos, 2005-04-16, 11:05:30

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Kilian

Nein. Mich dünkt diese Warnung auf unser Forum nicht zugeschnitten - ist beseitigt.

ZitatEs gibt aber auch den umgekehrten Fall, dass ein weicher Konsonant hart wird. Der Knopf ist ab - ein apper Knopf (umgangssprachlich).

Ich würde eher ein abber Knopf sagen wie bei Waldemar Bonsels, ansonsten sollte man auch schreiben der Knopf ist ap.

katakura

#16
Zitat von: gehabt gehabt in 2005-04-18, 11:43:37
und wieso schreibt man "fuer" aber "vor"? An und Pfirsich sollten diese Woerter doch dieselbe Wurzel haben.

... ich hab' das thema ein bissle spät gesehen, will aber doch auch meinen senf dazugeben:

... in meiner thüringischen mundart gibt es die unterscheidung zwischen "für" und "vor" gar nicht ... zum beispiel kann "s is for mein' vadder" sowohl heißen, daß etwas für meinen vater ist, als auch, daß etwas vor meinem vater ist ... woher dieser zusammenfall von für und vor kommt, kann ich aber gerade nicht erklären ...
Toleranz ist vor allem die Erkenntnis, dass es keinen Sinn hat, sich aufzuregen. (Helmut Qualtinger)

Berthold

Der von mir zutiefst verohr'ne Johann N. Nestroy schrieb auch immer wieder (mit Varianten): Ich kann nichts davor.

Zitat:
Johann Nestroy: Der gefühlvolle Kerkermeister I/1–6 ... BERENGARIO: Weh! Weh Ihm! G'SCHICKTUS (ängstlich schreiend): Wenn ich aber nichts davor kann! ...

katakura

#18
Zitat von: Berthold in 2006-10-10, 13:39:46
Der von mir zutiefst verohr'ne Johann N. Nestroy schrieb auch immer wieder (mit Varianten): Ich kann nichts davor.

Zitat:
Johann Nestroy: Der gefühlvolle Kerkermeister I/1–6 ... BERENGARIO: Weh! Weh Ihm! G'SCHICKTUS (ängstlich schreiend): Wenn ich aber nichts davor kann! ...


... na, da bin ich ja froh, daß ich mich nunmehr sogar auf nestroy beziehen kann, wenn ich mal wieder mundart schwätze und sage daß ich "nüschd davor" kann :D ...

... ganz nebenbei: zu mundart/dialekt fiel mir gerade diese nachricht in die hände "kühe muhen mit dialekt", einzusehen unter http://www.n-tv.de/702554.html
Toleranz ist vor allem die Erkenntnis, dass es keinen Sinn hat, sich aufzuregen. (Helmut Qualtinger)

Berthold

#19
Das mit den Kühen glaube ich sofort. Ich vermeine mich an so einen Überschlag in die Kopfstimme bei den Kühen der Weissenseegegend (Kärnten) zu erinnern. Tatsalch sprechen auch die Kärntnerinnen oft in Kopfstimme, und einen Überschlag gibt's bekuchlnnt auch beim Jodeln - was in Kärnten froychl eher belcantomagß ausgesungen wird: Kärntner Jodelsubstituur und -sapleimus.
Bei Kühen kekünne das mit dem Dialekt bei ältertüchlmeren Schlägen (in Österreich etwa: Pinzgauer, Montafoner Rind) stärker ausgeprogen sein. Schwarzbuntes Hochloystsvieh (die Milch betreffend) aus Norddeutschland wird auf unseren Almen vielleicht arge Verstangdsschwakgren haben.
Und das Aueröchsische wörke wohl auf die hoygte Rindheit wie gesprochenes Sumerisch.

Das 'davor' wird im Wiener Dialekt zu 'dafua', was nicht mit 'dafia' verwalxen werden darf.

katakura

Zitat von: Berthold in 2006-10-10, 17:39:43
Das mit den Kühen glaube ich sofort. Ich vermeine mich an so einen Überschlag in die Kopfstimme bei den Kühen der Weissenseegegend (Kärnten) zu erinnern.

... haben sich die kühe dann angehört wie die bee-gees? 8)
Toleranz ist vor allem die Erkenntnis, dass es keinen Sinn hat, sich aufzuregen. (Helmut Qualtinger)

Agricola

Ich frage mich, ob es in den Ku-Dialeckten auch starkes und schwaches Werben gibt. Und ob sich dort eine Gesellschaft um das starke Werben kümmert.

Zu vür und for vällt mir noch ein, dass im Lateinischen "pro" sowohl for als auch vür bedeutet. Das wird von den alten Lexika so erklärt: Die ursprüngliche Bedeutung war "über etwas hinaus, so dass man sich außerhalb eines Gegenstandes, ihm gegenüber, for ihm bevindet, for, im Angesichte" (Georges). Jemand, der einen Gegenstand (oder eine Gruppe von Menschen, dann auch einen einzelnen Menschen) fertritt, also vür diesen spricht, steht gewissenmaßen metaphorisch for diesem.
The future lies in front of me,
but "lies" is all that I can see.

amarillo

#22
Zitat von: Berthold in 2006-10-10, 17:39:43
Das mit den Kühen glaube ich sofort. Ich vermeine mich an so einen Überschlag in die Kopfstimme bei den Kühen der Weissenseegegend (Kärnten) zu erinnern. Tatsalch sprechen auch die Kärntnerinnen oft in Kopfstimme, und einen Überschlag gibt's bekuchlnnt auch beim Jodeln - was in Kärnten froychl eher belcantomagß ausgesungen wird: Kärntner Jodelsubstituur und -sapleimus.
Bei Kühen kekünne das mit dem Dialekt bei ältertüchlmeren Schlägen (in Österreich etwa: Pinzgauer, Montafoner Rind) stärker ausgeprogen sein. Schwarzbuntes Hochloystsvieh (die Milch betreffend) aus Norddeutschland wird auf unseren Almen vielleicht arge Verstangdsschwakgren haben.
Und das Aueröchsische wörke wohl auf die hoygte Rindheit wie gesprochenes Sumerisch.

Das 'davor' wird im Wiener Dialekt zu 'dafua', was nicht mit 'dafia' verwalxen werden darf.

Mensch Bertl, das wäre doch Deine Chance, Dir endlich ein Riesenpublikum zu verschaffen. Bewirb Dich bei Gottschalk mit der Wette: ich kann die Herkunft eines Rindviechs an seiner Kopfstimme erkennen. Ich täte einschalten - versprochen!
Das Leben strebt mit Urgewalt nach Entstehung und Musik.

katakura

Zitat von: amarillo in 2006-10-10, 18:05:56
Mensch Bertl, das wäre doch Deine Chance, Dir endlich ein Riesenpublikum zu verschaffen. Bewirb Dich bei Gottschalk mit der Wette: ich kann die Herkunft eines Rindviechs an seiner Oberstimme erkennen. Ich täte einschalten - versprochen!

... da bin ich gewilß auch dabei!!! ... das wäre echt eine superwette!!!
Toleranz ist vor allem die Erkenntnis, dass es keinen Sinn hat, sich aufzuregen. (Helmut Qualtinger)

katakura

#24
Zitat von: Agricola in 2006-10-10, 18:03:18
Ich frage mich, ob es in den Ku-Dialeckten auch starkes und schwaches Werben gibt. Und ob sich dort eine Gesellschaft um das starke Werben kümmert.

Zu vür und for vällt mir noch ein, dass im Lateinischen "pro" sowohl for als auch vür bedeutet. Das wird von den alten Lexika so erklärt: Die ursprüngliche Bedeutung war "über etwas hinaus, so dass man sich außerhalb eines Gegenstandes, ihm gegenüber, for ihm bevindet, for, im Angesichte" (Georges). Jemand, der einen Gegenstand (oder eine Gruppe von Menschen, dann auch einen einzelnen Menschen) fertritt, also vür diesen spricht, steht gewissenmaßen metaphorisch for diesem.

... könnte das vielleicht den von mir in #18 beschriebenen zusammenfall von (da)für und (da)vor in der mundart erklären? *grübel* ... bei fragen sagen wir ja auch "for was 'enn?" (für was denn = wofür) ...
Toleranz ist vor allem die Erkenntnis, dass es keinen Sinn hat, sich aufzuregen. (Helmut Qualtinger)

Agricola

... und im Englischen steckt das "for" in be"for"e.
The future lies in front of me,
but "lies" is all that I can see.

Ku

Zitat von: Agricola in 2006-10-10, 18:03:18
Ich frage mich, ob es in den Ku-Dialeckten auch starkes und schwaches Werben gibt. Und ob sich dort eine Gesellschaft um das starke Werben kümmert.

Ku hatte schon ein paar Dialeckte. Und dann war starken Werbens, worum sich aber keine Gesellschaft kümmern muss.

Hornvieh

Zitat von: katakura in 2006-10-10, 18:07:51
Zitat von: amarillo in 2006-10-10, 18:05:56
Mensch Bertl, das wäre doch Deine Chance, Dir endlich ein Riesenpublikum zu verschaffen. Bewirb Dich bei Gottschalk mit der Wette: ich kann die Herkunft eines Rindviechs an seiner Oberstimme erkennen. Ich täte einschalten - versprochen!

... da bin ich gewilß auch dabei!!! ... das wäre echt eine superwette!!!



MuuuuuuuuuuUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUHHHHHHHHHHHHHHH!

Woher stamme ich wohl? ;D

Agricola

Zitat von: Hornvieh in 2006-10-10, 20:55:16
MuuuuuuuuuuUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUHHHHHHHHHHHHHHH!

Woher stamme ich wohl? ;D
Also nach dem Gesicht zu urteilen jedenfalls nicht von meiner Weide. Ich meine auch, dass ein solches Gesicht den Namen eines Hornviehs nicht verdient!
The future lies in front of me,
but "lies" is all that I can see.

amarillo

Zitat von: Hornvieh in 2006-10-10, 20:55:16

MuuuuuuuuuuUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUHHHHHHHHHHHHHHH!

Woher stamme ich wohl? ;D

Aus Karlsruhe?
Das Leben strebt mit Urgewalt nach Entstehung und Musik.