Gegenteil - eigenwillig

Begonnen von Kilian, 2005-04-24, 00:37:13

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Kilian

Wenn man etwas im weitesten Sinne Verneinendes ausdrücken will, ergeben sich mitunter interessante Formulierungen. So hörte ich einmal, ein Gewebe sei mit Sauerstoffmangel versorgt, und in dem Film Murder by Death äußert ein chinesischer Detektiv: "The room is filled with empty people!" Kennt ihr mehr solcher Sätze?

amarillo

Der Zylinder ist bis zum Rand voll mit Vakuum.
Das Leben strebt mit Urgewalt nach Entstehung und Musik.

VerbOrg

Mein Vater hat ein paar leere Flaschen Bier mitgenommen, um sich das Pfand wiederzuholen.

"The room is filled with empty people" find' ich allerdings nicht ganz so eigenwillig. Nur, weil die Leute leer sind (im Kopf oder nach einer gemeinschaftlichen Magenentleerung?), sind sie ja trotzdem da.
So kann ein Lagerraum einer Schlachterei ja auch mit leeren Wurstpellen gefüllt sein.

Schlimm ist es, wenn man mit ohne einen Cent in der Tasche an der Kasse steht und etwas bezahlen soll.

versucher

Du meinst jetzt nicht einfach Oxymora, oder, alter Knabe?
So wie "Boa, ey, der Weihnachtsbaum ist ja voll leer, ey!"

MrMagoo

Auf die Frage, zu welcher Tageszeit man mich denn am besten erreichen könne antwortete ich einmal "Je später desto eher!" - Erst zwei Augenblicke später war mir erst wirklich bewußt, daß das ziemlicher herrlicher Blödsinn war, den ich da von mir gab...  ;D
Wâ mag ich mich nu vinden? wâ mac ich mich nu suochen, wâ? nu bin ich hie und bin ouch dâ und enbin doch weder dâ noch hie. wer wart ouch sus verirret ie? wer wart ie sus zerteilet mê?
(Gottfried von Straßburg)

Kilian

"The room is filled with empty people!" sollte heißen, dass der Raum leer war. Ich meine also nicht Oxymora, sondern etwas Spezielleres:

filled (with people) ist das Gegenteil zu empty

Wenn das Gewebe mit Sauerstoff versorgt ist, herrscht kein Sauerstoffmangel.

In beiden Fällen wurde ein Wort, das die Verneinung des gesamten Sachverhaltes bereits enthält, in die positive Aussage eingebaut, statt sie zu ersetzen. Das Ergebnis war im ersten Fall Unsinn, im zweiten Fall eine lustig-unübliche Formulierung.