versales Eszett

Begonnen von VerbOrg, 2007-03-04, 13:31:29

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amarillo

Schade, ich sehe nix, trotz Ubuntu (8.04) und der üblichen Aktualisur. Was mache ich falsch?
Das Leben strebt mit Urgewalt nach Entstehung und Musik.

Kilian

Ich hab Ubuntu 8.10 drauf, vielleicht liegt's daran.

amarillo

Jau, habe auf 8.10 aufriusten und sehe immer noch nix. Egal, Leben ist auch ohne schön. ;D
Das Leben strebt mit Urgewalt nach Entstehung und Musik.

Kilian

Ganz sicher, ohne leben zu können? ;D

amarillo

Klar, schöner wäre mit, aber ich weiß ja nicht wie. :-\
Das Leben strebt mit Urgewalt nach Entstehung und Musik.

Kilian

Ich hab's - es ist standardmäßig in Ubuntu wohl doch noch keine Schriftart enthalten, die das große ß enthält. Aber unter http://linuxlibertine.sourceforge.net/Libertine-DE.html#download gibt's welche. Entpacken, die OTF-Dateien in das (verstockene) Verzeichnis .fonts im Homeverezichnis packen, Browser neu starten, und es sollte gehen.

AmelieZapf

Hallo miteinander,

also mit der SuSE 11.0 geht's out of the box :-)

GRÜẞE,

Amy
Religion heute:
Ex oriente deus,
ex machina lux.

amarillo

Ich finde dieses verdommene .fonts -Verzeichnis nicht. ???
Das Leben strebt mit Urgewalt nach Entstehung und Musik.

Kilian

Es ist ein verstockenes Verzeichnis, d.h. um es im Datei-Manager (Nautilus) zu sehen, muss man unter "Ansicht" "Versteckte Dateien anzeigen" anhäkchen. Sollte es nicht existieren, lege es einfach an.

amarillo

So, klassest, hat gekloppen, sehr schön. Und vielen Dank für die detaillorene Anwies! Ich bin noch ziemlich dusselig auf Linux *blush*
Das Leben strebt mit Urgewalt nach Entstehung und Musik.

Kilian

Klasse, dass du Linux-User bist. Wieder eine Seele gerettet. ;D

amarillo

Linux hat mir im vergangenen Jahr das (Computer-)Leben gerotten, nachdem eine Virusattacke meine Windowsabteilung völlig ausgeholben hat. Seitdem schwöre ich auf Ubuntu, auch wenn mir die Terminalbefehle bislang fremd geblieben sind (und das, obwohl ich noch auf Dos-Befehlen gelernt habe).
Das Leben strebt mit Urgewalt nach Entstehung und Musik.

Übertreiber

Nur mal so als Vorſchlag: Es gibt ja einige Lehnwörter, bſpw. "Szene", "Scientology", "Single" oder der ruſſiſche Vorname "Sſonja", welche mit einem ſcharfen S beginnen, was im Deutſchen weniger üblich iſt. Man kekünne in dieſen Fällen Ss, Sz und Sc doch allgemein durch ß erſetzen (Alſo ßientologiſch und ßeniſch.) und hätte damit auch eine ſinnvolle Verwand für das Verſal-Eszett.

PS: Eine Frage zum ſcharfen S. Auch wenn es feſt heißt, ſo müßte es doch dennoch fester heißen, da mit Suffix doch die ſprachliche Silbentrann zwiſchen s und t liegt und das S ſomit am Silbenende liegt, oder liege ich da einem Trugſchluſſe auf?
Kampf dem Schicksal!

Agricola

In der Tat wäre das ("fes-ter") eine Konſequenz aus der Rechtſchriebreform. Früher trann man "fe-ſter". Da die Rechtſchreibereform ohnehin für die Verwandt des Lang-ſ ungeeignet ist - wie ſoll man ſonſt die ganzen mir Doppel-ſ endenden Wörter ſchreiben? - wäre ich dafür, auch in dieſem Punkt zum alten Rechtschrieb zurückzukehren. (Meine Mutter, die private Briefe in der Regel in Sütterlin ſchreibt, hat ſich auch beschweren, daß die Rechtschreibekommission keine Anweisung gegeben hat, wie man das Doppel-ſ am Silben- oder Wortende nun ſchreiben ſoll. Zwei Rund-s hintereinander ſehen in Sütterlin ganz unmöglich aus und ſtören auch den Schreibfluß, Lang-ſ am Wortende geht gar nicht, und ein Lang-ſ mit einem Rund-s zu verbinden wie in "Schluſs" wäre mindeſtens bisher ohne Bleiſtift.)
The future lies in front of me,
but "lies" is all that I can see.

AmelieZapf

#29
Hallo Übertreiber,

Zitat von: Übertreiber in 2009-03-11, 08:58:19
PS: Eine Frage zum ſcharfen S. Auch wenn es feſt heißt, ſo müßte es doch dennoch fester heißen, da mit Suffix doch die ſprachliche Silbentrann zwiſchen s und t liegt und das S ſomit am Silbenende liegt, oder liege ich da einem Trugſchluſſe auf?

Zu Zeiten des alten Rechtſchriebs trann man fe-ſter. ſt war (bis auf das Vorkommen an der Wortfuge: Verbrauchs-teil) immer als Ligatur zu ſetzen. Heute (Duden 22. Aufl.) trennt man feſ-ter, analog Waſ-ſer. Das Doppel-ſ nach kurzem Vokal iſt am Wortende nach ebenſolcher Duden-Ausgabe mit ſs zu ſetzen, ſonſt aber mit ſſ: der Paſs, es paſſt, es paſſ-te.

Im Grunde muſs man nur beachten: Im Auslaut (Ausnahme: ſſ und neuerdings ſt) und bei Konſonantenverbindung "sk" immer rundes s, ſonſt langes.
Ligaturen (ch, ck, ff, fi, fl, ft, ll, ſch, ſi, ſl, ſſ, ſt, tt, tz) ſind zu verwenden, ſofern die Schriftart ſie zur Verfügung ſtellt und ſie nicht an der Wortfuge ſtehen.

Ich hoffe, damit iſt alles klar.

Liebe Grüße,

Amy

P.S.: Mit LaTeX kann man vermittels des Pakets "oldgerm" tralff in Fraktur, Schwabacher und Gotiſch ſetzen.
Religion heute:
Ex oriente deus,
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