Sammelsurium

Begonnen von Günter Gans, 2005-07-22, 21:31:43

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MrMagoo

Zitat von: VerbOrg in 2005-08-07, 21:41:42
Pieße man das ß ins deutsche Alfabeet ein, käme dieses allerdings nur einmal vor, da es dieses ja nicht als GRO?BUCHSTABEN gibt. Selbst meine Tastatur fragt sich ja offensichtlich, wie das große ß aussieht ;D

Die Quelle wäre - was den Namen angeht -  fürwahr ein Fall für "foll daneben".


Richtig - nach Wikipedia wollte die ehemalige DDR allerdings ein sogenanntes "versales ß" einführen, hat dann aber wohl nicht geklappt...
---> http://de.wikipedia.org/wiki/%C3%9F , Absatz 2.6 "Eszett im Versalsatz"
Wâ mag ich mich nu vinden? wâ mac ich mich nu suochen, wâ? nu bin ich hie und bin ouch dâ und enbin doch weder dâ noch hie. wer wart ouch sus verirret ie? wer wart ie sus zerteilet mê?
(Gottfried von Straßburg)

amarillo

Wozu, es gibt kein deutsches Wort, daß mit "ß" anfängt, und Grosschrift in Blockbuchstaben hat doch schon immer das "SS" akzeptoren.
Das Leben strebt mit Urgewalt nach Entstehung und Musik.

MrMagoo

#47
Zitat von: VerbOrg in 2005-08-07, 21:47:38
Im grammatischen Wechsel?
Könntest du das mal genauer erklären für 'ne Dumme wie mich?

Ohje... ehmm... der "Grammatische Wechsel" (ganz grob zusammengefaßt) bezeichnet den Wechsel von zwei bestimmten Konsonanten
(das sind
s - r,
d - t,
(c)h - g und
f/v - b) in etymologisch verwandten Wörtern.
Diese "Wechsel" gibt's schon seit germanischer Zeit und sind heute nur noch in Resten vorhanden, z.B. in einigen Verbformen und deren Ableitungen:

s - r

verlieren - verlor - verloren
aber: Verlust

frieren - fror - gefroren
aber: Frost

(sein) - war
aber: gewesen, das Wesen

das Nadelöhr
aber: die Öse


d - t

schneiden, die Schneide
aber: schnitt - geschnitten, der Schnitt

leiden, das Leid
aber: litt - gelitten

sieden, der Sud
aber: sott - gesotten

scheiden
aber: der Scheitel

Knödel
aber: der Knoten


(c)h - g

ziehen, die Erziehung, die Zucht
aber: zog - gezogen, der Zug, die Zügel, der Zögling

zehn
aber: vierzig

f - b

bedürfen
aber: darben


Damit wäre das Wichtigste kurz zusammengefaßt! ;)

Lieben Gruß
-MrMagoo
Wâ mag ich mich nu vinden? wâ mac ich mich nu suochen, wâ? nu bin ich hie und bin ouch dâ und enbin doch weder dâ noch hie. wer wart ouch sus verirret ie? wer wart ie sus zerteilet mê?
(Gottfried von Straßburg)

VerbOrg

Danke, damit wäre meine Dümme in diesem Punkt von mir abgefallen.
Wäre? - Ist, meine ich natürlich.

Deine Erklur erklärt auch deine These von der ähnlichen Häufe, obwohl ja längst nicht zu jedem Wort, dass irgendwo ein f drinne hat, auch ein verwandtes Wort existiert, in dem irgendwo ein b steckt. Da spielt wohl auch 'ne Menge Zufall mit.

MrMagoo

Zitat von: VerbOrg in 2005-08-07, 22:10:33
Deine Erklur erklärt auch deine These von der ähnlichen Häufe, obwohl ja längst nicht zu jedem Wort, dass irgendwo ein f drinne hat, auch ein verwandtes Wort existiert, in dem irgendwo ein b steckt. Da spielt wohl auch 'ne Menge Zufall mit.

Nun, daher ja meine "Erwartung", daß eben diejenigen Konsonanten, die miteinander "wechseln" auch in etwa gleich häufig vorkommen.

Natürlich muß nicht jedes "d" ein Pendant mit "t" haben und nicht jedes "r" eines mit "s" - bestimmte Veränderungen hatten aber solche Lautwandel zur Folge, daher mein Rückschluß.  ;)
Wâ mag ich mich nu vinden? wâ mac ich mich nu suochen, wâ? nu bin ich hie und bin ouch dâ und enbin doch weder dâ noch hie. wer wart ouch sus verirret ie? wer wart ie sus zerteilet mê?
(Gottfried von Straßburg)

Kilian

Haha, mach dich nur lustig über meine Quellen! :D

Eine Erklärung der Gleichhauf habe ich hier nicht finden können. Nur weil sie miteinander wechseln, sind sie doch nicht dazu disponoren, gleich häufig aufzutreten? ???

MrMagoo

Zitat von: Kilian in 2005-08-07, 23:21:48
Haha, mach dich nur lustig über meine Quellen! :D

Lustigmachen? Ich?? Mich??? Über Deine Quellen???? Niemals!!!! :D


ZitatEine Erklärung der Gleichhauf habe ich hier nicht finden können. Nur weil sie miteinander wechseln, sind sie doch nicht dazu disponoren, gleich häufig aufzutreten? ???

Nö, das nicht - aber weil sie miteinander wechseln - und dabei in diesen Fällen keine bedeutungsunterscheidende Funktion haben, lag die Vermutung nahe, daß die Varianten in etwa gleich häufig auftreten könnten.

Ein weiterer interessanter Aspekt:
Diese miteinander wechselnden Konsonantenpaare liegen auf der Tastatur oft entweder direkt nebeneinander (h-g, v-b) oder zumindest recht nahe beieinander (s-r, d-t, f-b). Na wenn das mal kein Zufall ist....:D
Wâ mag ich mich nu vinden? wâ mac ich mich nu suochen, wâ? nu bin ich hie und bin ouch dâ und enbin doch weder dâ noch hie. wer wart ouch sus verirret ie? wer wart ie sus zerteilet mê?
(Gottfried von Straßburg)

Kilian

Und es kommt noch wilder: Bei den Buchstaben, die direkt nebeneinander liegen, unterscheiden sich die Kleinbuchstaben um mindestens eine Ober- bzw. Unterlänge, während die "nur" nahe beieinander liegenden Paare längenhomogen sind! Whoa! Gosh! :D

MrMagoo

Zitat von: Kilian in 2005-08-08, 00:21:43
Und es kommt noch wilder: Bei den Buchstaben, die direkt nebeneinander liegen, unterscheiden sich die Kleinbuchstaben um mindestens eine Ober- bzw. Unterlänge, während die "nur" nahe beieinander liegenden Paare längenhomogen sind! Whoa! Gosh! :D

Das ist ja unglaublich!! Ich werd' verrückt *gg ;D*
Wâ mag ich mich nu vinden? wâ mac ich mich nu suochen, wâ? nu bin ich hie und bin ouch dâ und enbin doch weder dâ noch hie. wer wart ouch sus verirret ie? wer wart ie sus zerteilet mê?
(Gottfried von Straßburg)

Kilian

Die Hitliste der ungnädigsten Wörter für auf Handytasturen zum Tippen:

1. Tennesseeallee
2. Feder
3. Kaffee
4. Definition
5. kommen

(nur Beispiele)

MrMagoo

Zitat von: Kilian in 2005-08-28, 11:51:41
Die Hitliste der ungnädigsten Wörter für auf Handytasturen zum Tippen:

1. Tennesseeallee
2. Feder
3. Kaffee
4. Definition
5. kommen

(nur Beispiele)


Ich krieg' immer einen Fimmel, wenn ich "wieder" tippen muß... seltsamerweise tippe ich das auch noch ziemlich häufig...:(
Wâ mag ich mich nu vinden? wâ mac ich mich nu suochen, wâ? nu bin ich hie und bin ouch dâ und enbin doch weder dâ noch hie. wer wart ouch sus verirret ie? wer wart ie sus zerteilet mê?
(Gottfried von Straßburg)

Kilian

Noch ein Doppelname, auch durch die Vornamen ein Gesamtkunstwerk:

Oda Gebine Holze-Stäblein

Günter Gans

Hatten wir doch schon in Antwort #13. Oder ist's gar eine Namensbase? Sozusagen ein stäbchenverliemenes Doppelhölzchen, fein furnoren und poloren? DAS wär' ja ein Zufall.
Gehen Sie immer in den Wald zur Paarung? (Loriot)

Kilian

Hmja... wenn du's damals richtig geschrieben hättest, hätte ich auch festgestellt, dass Frau Holzstab schon da war... aber so lieferte die Suche nach "Gebine" 0 Resultate. ;D

Günter Gans

Ach, wer weiß schon, wie sich das Holzstäblein richtig schreibt. Ich ergooolg 167 Oda Gebinen (Plausabulb durch Analogie mit Sabinen) und 1.820 Oda Gebbinen (Plausabalb durch Fundmenge und Quellenserios wie daserste.de oder ekd.de). Aber das will ja nix bedeuten.

Do you want the five minute argument or did you pay for the full half hour? (Python's)  ;D
Gehen Sie immer in den Wald zur Paarung? (Loriot)