Was dieses neueronffene italienische Restaurant in sein Schaufenster schrieb, bedarf erst mal gründlicher Interpretation:
(http://www.soviseau.de/externa/werbe-geck.jpg)
Ich habe perplex. Wo hat Restorante? Gehen da morgen, mussen probieren die leckeren angeboten.
Hat in Dusseldorf, nahe Hauptbahnhof. Mal so, musst du Obacht machen wegen du kannst nicht schätzen, ja oder nein Werbeaktion eingehalten wie vorgedacht - mehr zahlen als denken für bittere Enttäuschung ist möglich.
Hadde Besizzer vieleickt abgebroche Filosofia-Studie in PISA, danne Shnellkurse Marketing und aufmache Ristorante.
Wenn seine Crew so kocht wie der Chef wirbt, wäre ich auch eher vorsichtig. Ob's da schmeckt?
Aber der Geck als solcher hat ja schon gewurken - sonst stünde er ja nicht auf diesen Seiten zur Veroweg.
Ich leide mit dem armen Knecht, der Buchstabe für Buchstabe aufgekleben hat. Als drei Muttersprachler ausgeschieden waren (Schwindelgefühle), übernahm die Cheffe selbst.
Schwindelgefühle sind ja auch verständlich. Schließlich lässt der Tekst darauf schießen, dass Scheffe in der Reaktion auf das Werbeangebot weniger hielt als es verschreiben konnte.
Na ja, so ähnlich jedenfalls...
Zitat von: Kilian in 2005-09-04, 03:14:17
Was dieses neueronffene italienische Restaurant in sein Schaufenster schrieb, bedarf erst mal gründlicher Interpretation.
Wir sollten unsren eigenen Chef ernst nehmen. Hat niemand Lust, eine richtig schön geschwollengermanistische Interpretation zu schreiben?
Hau in die Tasten, Ganter. Ich bin schon gespannen wie ein Flitzebogen.
Ich will's versuchen, bin aber ziemlich aus dem Ob. Kann etwas dauern...
Zitatbin aber ziemlich aus dem Ob
Ach du bist ein russischer Ganter? Das wusste ich ja noch gar nicht.
Meinetwegen aus der Ob.
Damit ich noch erlebe, wie du die Tausend vollmachst (ich muss nämlich glieich weg). *sektkaltgestellthat* *schonamkorkennestel*
Dann trink noch gemütlich deinen Sekt. Ich spreche solchen geistlichen Getränken ja nicht zu. Aber vielleicht trinkt Amarillo ein Gläschen mit.
Schade, dass du doch kein sibirisches Gänschen bist...
VerbOrg hat's vollbracht! Gänsefetten luckwish!
Stößt du mit Brennesseltee an?
Aber gerne doch!
Hoffentlich ist der nicht so heiß, dass man sich daran die Zunge verbrennt.
Härzlichen Glühstrumpf! Hoch die Tussen, auf die Dame!
wo man solches deutsch ins fenster schreibt, ist das essen bestimmt delikat :)
Der Krtkr äußert sich heute ungestorken, zwecks möglichst maximaler Authentizität.
Günter Gans: Verschriebene Weisen
Zu Giornos Gedicht ,,ffnung"
Fast so alt wie die Verdichtung des Pizzateigs ist die poetische Selbstreflexion des Pizzabäckers, das Nachdenken des Gastronomen über seine Aufgabe und Freiheit, über seine Macht, deren Grenzen und seine schöpferische Sprengkraft, besonders, wenn er Chilischoten verwendet. Man spanne die Reihe lyrischer Exerzitien von den ,,Carmina" des Römers Horaz, Oden auf der Suche nach dem Ausdruck bäckerischer Selbstbestimmung, über Stefan Georges ,,Der Pizzamann in Zeiten der Wirren" bis zu Ernst Tollers ,,An die Werber": ,,Anklag ich Euch, Ihr Werber / berechnet Wirbelwirkung, lächelnd und erhaben / Ihr im Papierkorb feig versteckt!".
Fraglos bedarf das hier vorliegende, fragmentarisch unleserliche Wortfeld nach der ,,Hermeneutica Sacra" J.C. Dannhauers (Straßburg 1654) der Rezitation eines Rhapsoden, den es in dem verdienstvollen Herausgeber E. Kilian fand.
Das Gedicht hält sich in der Mitte zwischen zu hohen und zu niedrigen Erwartungen.
Nicht primär als Protagonist der ökonomischen Weltläufte wird der Bäcker und Werber verstanden, er bleibt vielmehr Spielball der zufälligen, hier vorteilhaften Annahme durch eine im Vagen bleibende ,,Reaktion".
Existential sind Aufgabe und Vermögen des Dichters. Ihm liegt nicht nur daran, eine erstarrte Ladenpassage mit knusprigen Pizzen lebendig wiederzuerwecken, nein, mit Freud treibt es ihn nach seelischer Arbeit. Durch starke Dichtung (,,harte Weisen"), die er beschrieb und der er sich verschrieb, sucht er, im Rückgriff auf die Kindheit, wenn nicht das vorgeburtliche Stadium, die Katharsis von seinen Komplexen: im Spaß ohne vorgedachte Wirkung. Zugleich aber eignet hier den Tagträumen das aktivierende, ja experimentelle Moment des Blochschen Begriffs der Ästhetik des Vor-Scheins.
In der letzten Strophe stellt ,,Giorno" (ein Pseydunom für einen evanguell unerkannt bleiben Wollenden) die Tagträume vom Spaß in Beziehung zum Glück, zum gelungenen ,,Werbe-Geck". So gevang ,,Giorno" Spaß auf mehreren Ebenen: Dichtung, nicht gereimt, dafür multivisuell generiert.
Kennt jemand ein gutes Übersetzungsprogramm, das auch die Übersatz Kritisch-Deutsch beherrscht ???
Das ist ja schlimmer als der Polizeibericht erlaubt.
Und dann die gansen unverständlichen Fremdwörter: Pseydunom, evanguell etc...
Ich dreh' gleich am Rad! ;D
Du warst gespannen auf eine geschwollengermanistische Interpretation? Hier ist sie.
Da hilft kein Übersetzungsprogramm, Krtkr sind so.