Also schrieb Helmut KH Weber:
ZitatHallo Kilian,
mir ist aufgefallen, dass es z.B. im Tierreich ganz viele Tiere gibt fuer die
es keine maennliche oder weibliche Form/Bezeichnung gibt.
Gattung maennliches Tier weibliches Tier Tierkind
Schweine der Eber die Sau das Ferkel
Rinder der Bulle die Kuh das Kalb
Uhu der Uhu ? das Kuecken
Amsel ? die Amsel das Kuecken
Ratten ? die Ratte ?
Maeuse der Maeuserich? die Maus ?
Bietet sich da nicht noch ein unglaubliches Betaetigungsfeld?
Zumal man ja wie das Beispiel Eber, Sau, Ferkel zeigt, sich
Worte ausdenken kann, die genaugenommen nichts
mit einander zu tun haben.
Nicht mal der Wortstamm ist aehnlich!
Gruss Helmut
Zur Ratte fällt mir der
Ratz ein. Wäre
Rätzchen als Nachwuchsbezinch sexistisch?
Wie aber bildet man neue Stämme? Anagraphisch?
der Elefant - die Fan'tele - das 'Fantele
das Kamel: der Lamek - die Malke - das Ekalm
So viele Tiere mit unterschiedlichen Geschlechtsbezeichnungen gibt es gar nicht.
Mir fiel jetzt nach langem Nachdenken (das sagt aber bei mir nichts) nur folgendes ein:
Hengst Stute Fohlen
Eber Sau Ferkel
Rüde Hündin Welpe
Hahn Huhn Küken
Bulle Kuh Kalb
Bock Ricke Kitz
Ganter Gans Günter Gans
Hammel Schaf Lamm
Erpel Ente Entenklein
Zuckmuck Zuckmücke Zuckmick
Jaguar Mercedes Lada oder
Jaguar Februar März
Wespe Wespa Wespasian
Auch eine bevorzugte Ablautfolge ist nicht feststellbar.
Vielleicht seid ihr ja fündiger.
(Ich bitte die Formatierung, zu entschuldigen)
Wanst - Wanze - Winzer (die nicht mehr ganz so winzigen, d.h. halbstarken Winzer heißen auch Wenzel)
Zitat von: Ku in 2007-08-28, 22:57:23
So viele Tiere mit unterschiedlichen Geschlechtsbezeichnungen gibt es gar nicht.
Mir fiel jetzt nach langem Nachdenken (das sagt aber bei mir nichts) nur folgendes ein:
(...)
Da ist Dir warchlk wagn eingafnall, lieber Ku! - Hier ließe sich ein kleines Wörterbuch zusammenschreiben, wozu ich - außer, daß man weder das eigene Wissen noch das Umeinanderkramanzen in diverser Literatur überschätzen soll - weder Zeit noch Lust habe.
Froychl sind solche Bezienche z.T. Fachsprache.
Etwa ist's Jägersprache, wenn beim Murmeltier das Männchen 'Bär' und das Weibchen 'Katze' genannt wird, während die Jungen die 'Affen' sind. Es ist auch Jägersprache, wenn bei der Wildkatze der Kater 'Kuder' und das Weibchen 'Kätzin' heißt, wenn es einen 'Habichtsterzel' und ein 'Habichtsweib' wie auch einen 'Sperbersprinz' gibt. (Heißt die Sperberin 'Sperberweib'?)
'Weisel' (m.) (Bienenkönigin) und 'Drohne' (w.) (auch: 'Drohn' (m.)) (Bienenmännchen) entstammen der Fachsprache der Imker.
Viel an Wörterreichtum kommt hier aus den Dialekten, so weit sie bäuerliche Fachsprachen sind. Da ist mir wieder einmal der Dialekt des Weissensees (Kärnten) am vertrautesten, wo es natchlur auch für die kastrierten Männchen einzelner Haustiere Wörter gibt: beim Pferd (der Wallach) 'Schnitz', beim Schwein 'Porg', bei der Ziege 'Kschtraun'.
Verschieden wird auch die Paarung der Haustiere beziench (was ich jetzt z.B. meinen Kassetten ablauschen memüsse) (die Schweine etwa 'huudln sich') wie auch das Trächtigsein bei den einzelnen Tieren verschiedene Namen hat. Frag mich jetzt nicht, wer alles 'tŗaa(b)-mtik' (die Kuh; - die Stute?) und wer 'pauhhat' (das Schwein?) ist. Und was ist mit dem 'Haap', dem Schaf?
Auch die Rufe, mit denen man die einzelnen Haustiere lockt oder auch scheucht, sind verschieden. Bei den Kühen etwa heißt es 'Tschou-gaa!' - was fast aus dem Chinesischen abgulintt klingt. Beim Schaf ist so ein seltsames 'Ggooure-ggore-ggore!' zu hören. Und 'Hetla' gehört zu den Ziegen, deren Kitze die 'Hitilen' sind. 'Ggosch(sch)ta(r)' ist ugbrens ein Zwitter bei der Ziege.
Ist das alles im Fremdenverkehrsgebiet Weissensee mittlerweile Sprachgeschichte? - was wohl besonders die slowenischen Bezienche betrifft.
Zitat von: Kilian in 2007-08-28, 21:19:10
der Elefant - die Fan'tele - das 'Fantele
Richtig muss es natürlich "Elefäntle" heißen - so nannte doch schon die selige Margarethe Steiff 1880 ihr berühmtes erstes Stofftier. :)