Passt weder zu "externe Erfolge" noch in den "aktuellen Tip" - deshalb sei ein neues Thema eronffen.
Das ZDF-,,Nachtstudio" ist ja schon wegen der nachmitternalchten Sendezeit eine ziemlich elitäre Veranstielt, wo zumeist abgeklorene Alt-68er mehr oder minder tiefe Weisheiten austauschen.
Bei einer neulichen Sand or mich aber das Thema interess: ,,Sprachkritik als Entertainment". Dreimal dürft Ihr raten, welcher Sick einer der Gäste war; dazu der Autor Bodo Mrozek (,,Lexikon der bedrohten Wörter" (http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3499620774/qid=1147013327/sr=2-1/ref=sr_2_11_1/028-0348061-9878138)), der rheinische Kabarettist Konrad Beikircher (http://www.beikircher.de/) und der bayerisch-brasilianische Sprachverwurster Zé do Rock (http://homepages.fbmev.de/bm655586/ultradeutsch.html), der Erfinder eines gans privaten Ultradoitshs (Geschmackssache).
In der Sand wurde behupten, es ören nur vünf Wörter auf –nf exist: Hanf, Senf, fünf, Genf und Sernf (ein Fluss im Kanton Glarus, der womolg eher Sernft heißt, also ziemlich herbeigeholen – leider gerade kein Glarusse als Telefonjoker zur Hand). Ich kann das jetzt nicht nachprüfen, aber bietet hier jemand mehr?
Besonders gut gefielen mir: der Eingangstrailer (da sug eine weibliche Nachwuchskraft: ,,Wo kommt hier ein Apostroff hin?" – gesprochen wie ,,Stroganoff"), eine Nebenbemurk des Moderators (,,Pronomina sind doch Vorsilben") und sein Schlußwort, zitoren nach dem Kommunikationsforscher Niklas Luhmann:
,,Wenn man nicht sagen kann, daß man nicht meint, was man sagt, weil man dann nicht wissen kann, daß andere nicht wissen können, was gemeint ist, wenn man sagt, daß man nicht meint, was man sagt, kann man auch nicht sagen, daß man meint, was man sagt."
Zitat von: Günter Gans in 2006-05-20, 16:41:29
In der Sand wurde behupten, es ören nur vünf Wörter auf –nf exist: Hanf, Senf, fünf, Genf und Sernf (ein Fluss im Kanton Glarus, der womolg eher Sernft heißt, also ziemlich herbeigeholen – leider gerade kein Glarusse als Telefonjoker zur Hand). Ich kann das jetzt nicht nachprüfen, aber bietet hier jemand mehr?
Das Spiel mit den Wörtern auf -nf entdaken wir schon zu Schulzeiten - genau wie jenes mit Wörtern auf -gma. Meer als die angefohrenen vünv fanden wir damals auch nicht. Ich hab´ mir später aber nie die Mühe gemuchen, weitere zu suchen. Wird aber in Kürze erladogen.
Weitere Infos gibt es hier (http://www.endlostext.de/html/das_-nf.html)
Ich schlage die Eronff einer gründlichen Suche nach Wörtern auf -nf vor. Vielleicht ließe sich ja durch Substantivstork mit Konsonantenverschub nachhelfen?
Gibt es nicht irgendwelche Substantive, die auf -fnung enden? Dann hätten wir doch schon was für die Liste, sobald es gestorken ist...
Mir fallen leider momentan nur Sachen auf -ffnung ein, und da ist ja dann ein f zu viel.
hundertfünf
zweihundertfünf
dreihundertfünf...
Und wehe, caru kommt noch mit seinen ganzen ferschiedenen Senf - Sorten ;D
Nö, damit kann ich schon mal anfangen.
Meine Schefin schwört auf Feigensenf.
Zitat von: VerbOrg in 2006-05-20, 18:06:58
Nö, damit kann ich schon mal anfangen.
Meine Schefin schwört auf Feigensenf.
Feigensenf ? Is das der, der schon for dem Essen abhaut ?
Weisichnich. Hat meine Schefin nix von gesacht.
fragt ihn doch selber ;Dhier (http://www.senfsalon.de/index.php/cPath/18/cPath/18) ist er beheimatet, samt seinen vettern himbeer-, erdbeer- und ingwersenf.
auf jagd nach -nf-wörtern hat sich die palindromistik vor jahren schon mal begeben. wir ham in der ganzen deustchen sprache nicht mehr gefunden als senf, fünf, hanf und Genf. den fluss Sernf kannten wir nicht (und kennen ihn noch heute nicht, trotz einer schweizer korrespondentin).
Hallo,
Zitat von: caru in 2006-05-20, 18:46:57
auf jagd nach -nf-wörtern hat sich die palindromistik vor jahren schon mal begeben. wir ham in der ganzen deustchen sprache nicht mehr gefunden als senf, fünf, hanf und Genf. den fluss Sernf kannten wir nicht (und kennen ihn noch heute nicht, trotz einer schweizer korrespondentin).
naja, herstellen! Danf, Kranf, Schinf... ;-)
Gruß,
Amelie
Zitat von: caru in 2006-05-20, 18:46:57
... den fluss Sernf kannten wir nicht (und kennen ihn noch heute nicht, trotz einer schweizer korrespondentin).
Der fließt womolg durch Bielefeld.
ich dachte, bielefeld liegt an der biele. wie gumpendorf an der gumpe.
Dass die ARD nach der sonntalgen Tagesschau einen Brennpunkt zu den Waldbränden in Griechenland ausstruhl*, entbehrt nicht einer gewissen Doppelbodik, wass ihr selbst aber wohl entging.
*) Stork: strahlen, struhl, strühle, striehl, gestruhlen
...und ich wollte gerade die gleiche Geschmacklosigkeit unter 'foll daneben' geißeln. Spare ich mir nun. Recht haste, Günter! 8)
Beobsachtogen war hingegen wohl die Ankond der Tagesthemen: ,,Griechische Tragödie - Waldbrände. Schwedischer Krimi - [vergessen]"
Zitat von: amarillo in 2007-08-26, 20:34:35
...und ich wollte gerade die gleiche Geschmacklosigkeit unter 'foll daneben' geißeln.
Interessant, wie es in dieser Gesullsch immer wieder zur Synchrondenke kommt...
Halt eine durch viele Sprufkis, Bumkraks und andere Geistesblitze mittlerwiel eingeschworene Gemiensch, will mir scheinen...
Zitat von: Grinsekater in 2007-08-26, 20:52:43
Beobsachtogen war hingegen wohl die Ankond der Tagesthemen: ,,Griechische Tragödie - Waldbrände. Schwedischer Krimi - [vergessen]"
Gans bestümpt. Dies bemohene Metaphernmitdemschleppnetzgefische in dergln Ankonden nörve schon lange.
Das mit den 5 Wörtern, die auf nf enden habe ich in meinem Buch Giraffen Frühling ein für alle Mal behoben.
Es gibt seit etwa 8 Jahren das Wort 'Donf'.
Es handelt sich hierbei schlichtweg um das DONNERSTÄGLICHE Pensum eine Helden.
Getreu:
"Ja, ja, ja, jammernd dass am Don ich,
war ein glaub' ich Donnerstag,
sitz' so da und sonn' mich,
ass Jogert, Kefir, Quark!"
Dem Leser steht es frei, freitägliche Pensen als Freinf zu bezeichnet, wobei Samnf blöd klingt.
wks
Und wenn du den Titel in Giraffenf Rühling änderst, gibt's noch eins mehr.
Hier (http://www.dynoxicon.de/) gibt's jede Menge klassischer Giraffenbilder.
Ex-Kandesbunzler Helmut Schmidt brachte einen schönen Spruch in einem Interview (http://www.zeit.de/2008/08/Zigarette-08?from=rss) der Zeit:
Den Gefallen, früher zu sterben, kann ich Ihnen nicht mehr antun. (Zündet sich die nächste Zigarette an.) Dazu ist es zu spät.
Einen Gefallen antun - das gefällt mir.
Kann es Zufall sein, dass die in Großbritannien allgegenwärtige Kameraüberwachung (Closed Circuit Television) und das volksrepublikanisch chinesische Staatsfernsehen (China Central Television) den gleichen abgekorzenen Namen tragen: CCTV?
Mit olympischem Gruß nach Beijing: Möge die Olympische Fackel mit der Zeit zum Fanal der Freiheit mutieren! (allein, vorerst zwülfe ich)
Schullwitz! :D http://log.texttheater.de/cctv
ZitatEx-Kandesbunzler Helmut Schmidt brachte einen schönen Spruch in einem Interview der Zeit:
Den Gefallen, früher zu sterben, kann ich Ihnen nicht mehr antun. (Zündet sich die nächste Zigarette an.) Dazu ist es zu spät.
Wahrscheinlich würde es tatsächlich nichts bringen, wenn er jetzt noch stürbe. Die
Zeit ist imstande und richtet einen wöchentlichen doppelseitigen Nachruf ein. *fassunglos ob der enervierenden Dauerpräsenz des unsympathischen Herausgebers in dieser sonst doch sehr ansprechenden Publikation*
Zitat von: Kilian in 2008-07-06, 11:32:25
Wahrscheinlich würde es tatsächlich nichts bringen, wenn er jetzt noch stürbe. Die Zeit ist imstande und richtet einen wöchentlichen doppelseitigen Nachruf ein. *fassunglos ob der enervierenden Dauerpräsenz des unsympathischen Herausgebers in dieser sonst doch sehr ansprechenden Publikation*
... meine uneingeschronkene zustumm! ... noch enervierender finde ich jedoch die herablassende, all(besser)wissende art, die er bei fernsehinterviews (z.b. mit frau maischberger) an den tag legt ... nicht, daß mir z.b. westerwelle oder beck an seiner stelle lieber wären, aber all diesen vielschwätzern sei dieter nuhrs spruch ins stammbuch geschrieben: "wenn man nichts zu sagen hat - einfach mal die fresse halten!"
Zumindst in seiner Erscheinungsform bei "Loki & Smoky" (http://www.wdr.de/tv/mitternachtsspitzen/sendungsbeitraege/2008/0308/index.jsp) kann ich Schmidt-Schnauze gans gut ertragen.
Dass vergangenen Sonntag zugleich Tag der Pressefreiheit und Weltlachtag war, empfanden die Herren Putin, Mugabe oder Kim Jong-il wahrscheinlich als besonders gelungenen Lacher.
Donnerwetter, das ist ja mal gans was saisonal, um nicht zu sagen sensationell Neues:
AZ-Serie Nordic Walking (5): Es geht auch ohne Stöcke – beim Happy Running
(Zitat aus der Münchner ,,Abendzeitung")
Der umtriebige Blogger Stefan Niggemeier (bildblog.de) will etwas herausgefunden haben:
Guttenberg-Ghostwriter enttarnt: (http://www.neu-news.de/content/guttenberg-ghostwriter-enttarnt)
Zitat
Es ist nicht so, dass mit dem unrühmlichen Abgang Karl-Theodor zu Guttenbergs aus allen Ämtern (wenn auch mit Großem Zapfenstreich) seine politische Karriere endgültig beendet wäre. Das deutet schon der Titel seines Buchs "Vorerst gescheitert" an, das er ganz offiziell nicht selbst geschrieben hat, das vielmehr Gespräche mit "Zeit"-Chefredakteur Giovanni di Lorenzo wiedergibt.
Die Betonung liegt auf "vorerst". Hinter den CSU-Kulissen werden bereits wieder Strippen gezogen. In Staatskanzlei und CSU-Zentrale hat der Lügenbaron weiterhin Fans in der ersten Reihe, die ihm ein Comeback und höhere politische Weihen zutrauen. Freilich nicht in naher Zukunft, sondern erst, wenn der amtierende Leitwolf Seehofer dereinst einen Generationswechsel sich vorzustellen geruht.
Diese Pläne könnten aber verhagelt werden. Denn jetzt wurde offenbar, dass Guttenberg in seiner Doktorarbeit nicht nur Fehler gemacht und plagiiert, sondern, was er immer vehement bestritt, eben doch einen Ghostwriter engagiert hatte: keinen Juristen, sondern einen bekanntermaßen schlampig mit Quellen umgehenden und oft wirres Zeug schreibenden Gelegenheitsautor von zweifelhaftem Ruf. Es handelt sich um den SpOn-"Sprachpapst" Bastian Sick. Der war vor Erscheinen seines Erfolgsbuchs "Der Genitiv ist dem Dativ sein Tod" auf die mäßigen Honorare des SpOn angewiesen und brauchte das Geld. Das Leben in Hamburg ist teuer.
Was die Fähigkeit, Unsinn zu reden und zu schreiben, und den legeren Umgang mit Quellen, Zitaten, Urheberrechten angeht, trafen sich hier zwei verwandte Seelen. Auch im Grad der Überforderung mit der Materie standen sie einander nicht nach. So kam eines zum anderen: Guttenberg, mit seinen vielen Ämtern am Rande des Burnouts, war froh, eine Schreibkraft gefunden zu haben, und ließ Sick einfach machen. Der wiederum wurde, kaum hatte er den Auftrag zum Verfertigen einer umfänglichen "Doktorarbeit" angenommen, vom plötzlichen Erfolg seines – zuvor fertiggestellten – Buchs überrascht und von vielen Einladungen zu Vorträgen. So musste die Dissertation zu dem allseits bekannten, chaotischen Copy&Paste-Pfusch missraten.
Herausgekommen ist das – spät, aber nicht zu spät -, weil Sick nicht nur bei Lesern und Zuhörern, sondern auch in seiner eigenen Redaktion über Jahre immer mehr Befremden auslöste. Sein zunehmend wirres Geschwurbel, das er nur mehr sporadisch absonderte, war offensichtlich auch der unseligen Dissertation geschuldet. Schließlich leakten missgünstige Kollegen bei SpOn, denen der irrlichternde Sick auf die Nerven ging, im kleinen Kreis der Journaille die ganze böse Wahrheit.
Nur noch Tage werden vergehen, bis Mainstream-Medien den Scoop weiterverbreiten. Damit dürften beide – Guttenberg und Sick – endgültig erledigt sein.
Sicher ist das Erscheinungsdatum dieser Meldung kein Zufall.
Nachtrach:
Ein Washington-Korrespondent der ARD or am vergangenen Sonntag lanc, nach kurzfristiger Verfassungsänderung in den USA (glaubwürdig, denn so was kann ja schnell gehen, siehe Heimatschutzgesetz nach dem 11. September 2001) sei Arnold Schwarzenegger trotz Nicht-US-Geburtsortes nunmehr als Präsidentschaftskandidat der Republikaner nominabel. Auch glaubwürdig, denn fünf von neun US-Verfassungsrichtern stehen den Republikanern nah. Und nochmal glaubwürdig: Angesichts des Herumhampelns derzeitiger Muppet-Republikanerkandidaten wär' Arnie einer mit echten Chancen. Schon ein anderer Hollywood-B-Movie-Darsteller gilt vielen in den U.S. of A. bis heute als erfolgreicher Präsident (1981-89).
Leider schuff es die Meldung trotz routinemäßiger, stinkseriöser Formulur nicht in die Nachrichten; die sorgfältigen Kollegen in den Redaktionen hatten die April-Warnlampe am Leuchten.