Ähnlich dem Faden nebenan mit den neuen Storken fand ich es an der Zeit, der Singupluralitis einen Platz einzuräumen, wo neue Ideen diskut georen werden können.
Material ist m.E. ein Wort, dass neben Materialien einen zweiten Plural verdient. Warum, erklär' ich:
Um ein Regal zu bauen, benötigt man meist mehrere Materialien (Holz, Nägel/Schrauben/Leim, ggf. Farbe/Lack).
Wenn man nun aber für zwei Regale Holz da hat, kann man das nicht einfach als Materialien bezeichnen.
Wohl aber als Materiäle, um deutlich zu machen, dass ein Teil des Holzes für das eine Regal und ein anderer Teil für das zweite Regal verwandt werden soll und eben genug Holz für beide Regale da ist.
A propos Regal. Dem fehlt noch ein diminutiver Singular. Was haltet ihr von Regul (ein Brett eines Regals)?
"Auf dem obersten Regul stehen die Nachschlagewerke und auf dem untersten Regul hab' ich die Märchenbücher."
Dann verdienen die Materialien aber auch einen neuen Singular. Wie wäre es mit Materialiar?
Ich habe auch noch ein paar diminutive Singulare.
das Gebäude, die Gebäude, > ein Gebaud: Ein einzelnes Zimmer, eine Etage, ein Gebäudeteil: Jedes Gebaud in den Plattenbauten der siebziger Jahre sieht gleich aus.
Und jetzt jede Menge Steine:
der Sand, die Sände, > ein Sund Sind: Ein Sandkorn. Nach dem Strandspaziergang hatte ich jede Menge Sünde Sinde im Schuh.
der Kies, die Kiese, > ein Keis: Ein Kieselstein. Jeden Urlaub nahm Jutta einen Keis vom Strand für ihre Sammlung mit.
das Geröll, die Gerölle, > ein Geroll: Ein Geroll im Bachbett prallt an das nächste und verursacht einen leises Klicklaut.
der Schutt, > die Schütte, > ein Schut: Irgendein Schut zerschlug mir die Frontscheibe meines Autos.
der Schotter, die Schotter, > ein Schoter: Letztens fand ich einen schönen Schoter mit darin eingeschlossenen Versteinerungen.
der Splitt, die Splitte, > ein Splutt: Da es geschneit hattte, wurde Splitt gestreut. Abends konnte ich dann Splutt für Splutt aus dem Profil meiner Schuhe popeln.
Zitat von: Fleischers Karsten in 2006-02-09, 19:44:43
Ich habe auch noch ein paar diminutive Singulare.
das Gebäude, die Gebäude, > ein Gebaud: Ein einzelnes Zimmer, eine Etage, ein Gebäudeteil: Jedes Gebaud in den Plattenbauten der siebziger Jahre sieht gleich aus.
Und jetzt jede Menge Steine:
der Sand, die Sände, > ein Sund: Ein Sandkorn. Nach dem Strandspaziergang hatte ich jede Menge Sünde im Schuh.
der Kies, die Kiese, > ein Keis: Ein Kieselstein. Jeden Urlaub nahm Jutta einen Keis vom Strand für ihre Sammlung mit.
das Geröll, die Gerölle, > ein Geroll: Ein Geroll im Bachbett prallt an das nächste und verursacht einen leises Klicklaut.
der Schutt, > die Schütte, > ein Schut: Irgendein Schut zerschlug mir die Frontscheibe meines Autos.
der Schotter, die Schotter, > ein Schoter: Letztens fand ich einen schönen Schoter mit darin eingeschlossenen Versteinerungen.
der Splitt, die Splitte, > ein Splutt: Das es geschneit hattte, wurde Splitt gestreut. Abends konnte ich dann Splutt für Splutt aus dem Profil meiner Schuhe popeln.
Entschuldige, Karsten, daß ich jetzt da auch noch hineinquatsche! Du kennst ja eine Meinung/Mien, die ich zu Opladen orß: Da es Basilisken eh nicht gibt, ist es nicht so wichtig, ob einer davon grüne Tupfen oder rote Streifen hat. In DIESER Gesellschaft freilich...
Ich miene, daß in Deinen Beispielen die Vorsilbe Ge- schon eine gewisse Pluralbedeutung hat.
Statt 'Gebaud' läse ich lieber: 'ein Baud'. Die Baude, als Hütte oder Berggasthof, gibt's ja auch. Und 'Baud', der Einheit für die Telegraphiergeschwandick - nach Herrn Baudot - wird wohl 'bō' ausgesprochen.
Den 'Sund' gibt's halt schon als Meerenge. Weil ein Sandkörnchen was Winziges ist, bliebe vielleicht 'der Sindling' (vgl. 'Findling') - oder was weiß ich.
Statt 'ein Geroll' wäre vielleicht 'ein Roll' ausreichend (?)
'Der Schut' ist halt ein bekannter Karl-May (Österreich: 'Koa(d)l Schmäh')-Roman. - Da will ich aber jetzt nicht drüber nachdenken. //
Waren nur Diskussionsbeiträge.
Ob ein Bröckchen eines 'Schmarr'ns' ein 'Schmur' oder ein 'Schmürrling' sei, mit so was hab ich mich bis dato nicht beschuftogen.
...Baud, die Einheit...
Zitat von: Bertl in 2006-02-10, 10:36:46
Ich miene, daß in Deinen Beispielen die Vorsilbe Ge- schon eine gewisse Pluralbedeutung hat.
Statt 'Gebaud' läse ich lieber: 'ein Baud'. Die Baude, als Hütte oder Berggasthof, gibt's ja auch.
Für mich steht das Ge- vor dem Baud eher für: umständlich, verworren, gekünstelt. Baud klingt in meinen Ohren zu harmlos, ein Gebaud dagegen hat was von einem Getüm.
Zitat
Und 'Baud', der Einheit für die Telegraphiergeschwandick - nach Herrn Baudot - wird wohl 'bō' ausgesprochen.
Ich hab's immer 'bōd' ausgesprochen.
Zitat
Den 'Sund' gibt's halt schon als Meerenge. Weil ein Sandkörnchen was Winziges ist, bliebe vielleicht 'der Sindling' (vgl. 'Findling') - oder was weiß ich.
Stimmt, die Meerenge habe ich ganz vergessen über die Sünde in den Schuhen. Schade.
Sindling klingt gut, aber ist ja eher die Vernudloch eines einzelnes Sandkornes und geht somit etwas an dem diminutiven Singular vorbei.
Also, ich sag mal:
Sind sei dem Sand sing dim. Sing.
Zitat
Statt 'ein Geroll' wäre vielleicht 'ein Roll' ausreichend (?)
Finde ich nicht. Ein Geroll ist ja durch's viele Gerolle mit den anderen Gerollen zu dem geworden, was es ist.
Zitat
'Der Schut' ist halt ein bekannter Karl-May (Österreich: 'Koa(d)l Schmäh')-Roman. - Da will ich aber jetzt nicht drüber nachdenken. //
Diesen Autor habe ich in meinem bisherigen Leben erfolgreich vermieden, auch den Verfilmungen versuche ich zu entgehen. Der Titel war mir daher nicht bekannt. Ach nö, wegen so'nem Karl May ändere ich das jetzt nicht.
Zitat
Waren nur Diskussionsbeiträge.
Ob ein Bröckchen eines 'Schmarr'ns' ein 'Schmur' oder ein 'Schmürrling' sei, mit so was hab ich mich bis dato nicht beschuftogen.
Wenn, dann Schmur.
Zitat von: Fleischers Karsten in 2006-02-10, 13:15:10
Zitat
Und 'Baud', der Einheit für die Telegraphiergeschwandick - nach Herrn Baudot - wird wohl 'bō' ausgesprochen.
Ich hab's immer 'bōd' ausgesprochen.
'bōd': So wird's wohl ausgesprochen. - Ich las von dieser Einheit heute zum ersten Mal.
Ich merk schon: Obwohl Du das 'Getüm' erwähnt hast, bist Du beim 'ge-' gefühlsmäßig eher von Verben ausgegangen (von dieser oft so unsäglich langweiligen Vorsilbe des Partizipii2),
während ich eher an 'Getier', 'Gezücht', 'Geheck', 'Gemüse', 'Gedeck', 'Gepäck', 'Gesteck', 'Gewaff' oder 'Geflügel' dachte. Stell mir auch unter einem 'Geroll' eher ein Rollgeräusch vor, das von etwas Schwererem ausgeht oder von einer Vielzahl von Partikeln. Ein 'Getöse' wird auch durch ein Gemenge an lauten Geräuschen hervorgerufen. Da will ich mich aber jetzt trotzdem nicht aufplustern oder gar -blasen (Kehlsack beim Fregattvogel-Hahn).
Das die Zugehor ausdrückende Morphem germ. -inga, -unga, das in ahd. -(l)ing, mhd. -linc, nhd. -(l)ing begegnet (z.B. Fremdling, Häuptling, Jüngling, Lehrling sowie Hering, König, Pfennig) (Pfeifer & Kollektiv, 1993/1995), das lass ich mir freilich nicht als Vernudloch hineinreiben (- vielleicht wegen dieser Nachkommen oder Zugehörigen irgendwelcher Heldengeschlechter - aus dem Sagenbüch'l. - Dort geht's bekanntlich bis zu den -lungen.).
Sondern ich meine: 'Zum Sande gehörig' - das pieße doch gut.
Indes, wie arwahnt: die Basilisken! - NB: Ich hab's ja auch nicht überschlafen.
Participii2
Selbst ein Getos[e] ist nicht ein einfacher Toser. - Das Getöse passt eher zum Geröll, das war mein Fehler.
Außerdem schimmern bei einigen meiner Ge--Beispiele auch Verben durch.
Zitat von: Bertl in 2006-02-10, 14:20:37
Ich merk schon: Obwohl Du das 'Getüm' erwähnt hast, bist Du beim 'ge-' gefühlsmäßig eher von Verben ausgegangen (von dieser oft so unsäglich langweiligen Vorsilbe des Partizipii2),
während ich eher an 'Getier', 'Gezücht', 'Geheck', 'Gemüse', 'Gedeck', 'Gepäck', 'Gesteck', 'Gewaff' oder 'Geflügel' dachte.
Ich dachte eher an
Gewirr (der Gänge in Amtsgebäuden oder Krankenhäuser) oder
Gespinst (das so manche Architekten im Hirn haben (ich war viereinhalb Jahre mit einer Archtektin zusammen...)).
Zitat
Stell mir auch unter einem 'Geroll' eher ein Rollgeräusch vor, das von etwas Schwererem ausgeht oder von einer Vielzahl von Partikeln.
Auch eine Möglichkeit.
Aber ein
Roll ist mir zu nahe an der Rolle.
Zitat
Ein 'Getöse' wird auch durch ein Gemenge an lauten Geräuschen hervorgerufen.
Richtig (deine Korrugur zu Getose war falsch), sagt doch der Duden:
Ge|tö|se, das; -s (mhd. gedoese, Kollektivbildung zu mhd., ahd. dōs = Geräusch)
Also bilden wir mal flugs den dim. Sing. anhand des ahd. dōs:
> ein Tos: Ein Geräusch, ein Laut aus dem ganzen Getöse.
Zitat
Da will ich mich aber jetzt trotzdem nicht aufplustern oder gar -blasen (Kehlsack beim Fregattvogel-Hahn).
Das die Zugehor ausdrückende Morphem germ. -inga, -unga, das in ahd. -(l)ing, mhd. -linc, nhd. -(l)ing begegnet (z.B. Fremdling, Häuptling, Jüngling, Lehrling sowie Hering, König, Pfennig) (Pfeifer & Kollektiv, 1993/1995), das lass ich mir freilich nicht als Vernudloch hineinreiben (- vielleicht wegen dieser Nachkommen oder Zugehörigen irgendwelcher Heldengeschlechter - aus dem Sagenbüch'l. - Dort geht's bekanntlich bis zu den -lungen.).
Hast ja recht...
Zitat
Sondern ich meine: 'Zum Sande gehörig' - das pieße doch gut.
Aber ein Wort, welches im verkleinerdem Singular seine Silbenanzahl gar verdoppelt - die Vorstall gefällt mir gar nicht.
Zitat
Indes, wie arwahnt: die Basilisken! - NB: Ich hab's ja auch nicht überschlafen.
Wieso gibt's eigentlich keine Basilisken? Ich dachte das sind Leguane (http://de.wikipedia.org/wiki/Basilisken)...
Zitat von: Fleischers Karsten in 2006-02-10, 15:27:14
Ich dachte eher an Gewirr (der Gänge in Amtsgebäuden oder Krankenhäuser) oder Gespinst (das so manche Architekten im Hirn haben (ich war viereinhalb Jahre mit einer Archtektin zusammen...)).
(...)
Wieso gibt's eigentlich keine Basilisken? Ich dachte das sind Leguane (http://de.wikipedia.org/wiki/Basilisken)...
Aber Du schriebst ja selber: 'Gewirr ... der Gänge ...'; und ein 'Gespinst' besteht aus vielen, vielen Fäden.
- - -
Vor der Benann des Basiliscus basiliscus (Helmbasilisk) litt halt auch Carolus Linnaeus drunter, daß es sie so gar nicht geben soll, die Basilisken.
In Wien gibt's da übrigens eine Sage vom Basilisken in der Schönlaterngasse (tief drunten in einem Gewölbe). Die G'schicht' muß doch irgendwo im Internet zu finden sein.
in der tat, das gibt es. (http://www.sagen.at/texte/sagen/oesterreich/wien/vonaltenhaeusern/basilisk.html)
Zitat von: Bertl in 2006-02-10, 18:07:36
Aber Du schriebst ja selber: 'Gewirr ... der Gänge ...'; und ein 'Gespinst' besteht aus vielen, vielen Fäden.
...aber Gespinst ist kein Verb.
Du müsstest mal die Gebäude sehen, in denen ich mich in der Woche über in Mannheim immer aufhalte: Meine Arbeitsstätte - ein total verworrenes Haus, alles sieht gleich aus. Schon mehrfach habe ich es geschafft, mich zu verlaufen oder aus dem Aufzug in der falschen Etage auszusteigen. Oder das neunundzwanzigstöckige Hochhaus, in dem ich nächtige. Auch alles gleich. Nur die bunten Bildchen im Flur vor den Aufzügen unterscheiden sich von Etage zu Etage (ich wohne in der mit dem Fisch).
Also für mich ist da jede Etage, jeder Flur eindeutig ein Gebaud und kein so harmlos klingendes Baud.
Das 'Gebäu' - ziemlich 'altes' Wort, abgelitten aus irgendwelchen Rechtstexten - gäb's übrigens auch noch. - Ich hab das schon in irgendeinem österreichischen Gedicht gelesen, glaub ich. Die 'Scheu' besonders, die rieme sich drauf.
Was auch noch für Gebaud spricht, ist, dass hier die Pluralbildungsregel Umlaut + e konsequent umgekehrt angewandt ward.
Zitat von: Fleischers Karsten in 2006-02-09, 19:44:43das Gebäude, die Gebäude, > ein Gebaud: Ein einzelnes Zimmer, eine Etage, ein Gebäudeteil: Jedes Gebaud in den Plattenbauten der siebziger Jahre sieht gleich aus.
Krass - Plattenbauten haben fraktale Eigenschaften!
Zitatder Kies, die Kiese, > ein Keis: Ein Kieselstein. Jeden Urlaub nahm Jutta einen Keis vom Strand für ihre Sammlung mit.
Ich denke,
Kiesel ist in Sinn und Form nahe genug an
Kies dran, um als bereits vorhandener Dimsing gelten zu können.
Zitat> ein Tos: Ein Geräusch, ein Laut aus dem ganzen Getöse.
Die Tulg des
Ge- als Ausdruck auch der Mannigfuch, der umfangreichen Versorgung des beschriebenen Zustandes mit gewissen Einzelteilen, scheint durchaus Sinn zu ergeben. Aber mal so, mal so - das wird etwas wirr. Sollten wir das
Ge- dann vielleicht tilgen, wann immer möglich?
Gebäck -
Gebuck Buck
Gebäude -
Gebaud Baud
Gebiss -
Gebuss Buss
Geflügel -
Geflug Flulg
Gefolge -
Gefslg Falg
Gepäck -
Gepuck Pock
Gespräch -
Gesprach Sprach
Geläute - Gelaut - das wäre dann ein Laut, den gips schon.
Geröll -
Geroll Roll
Ich fände das sehr reizvoll - oder litte die Erkennbarkeit der Dimsing zu sehr?
Ausnehmen würde ich auf jeden Fall Fälle, bei denen die Wurzel nach dem
Ge- heute nicht mehr unmittelbar durchschaubar ist, wie bei
Gesinde oder
Gemüse.
Gesinde - Sand
Gezähe - Zah
Gesindel - Salnd
Gewerk - Wark
Tross - Trooß
Menge - Mang
Orchester - Orchast
Brodeln - Bruld
Brösel - Bruls
Müll - Mull
habe ich das so (halbwegs) richtig verstanden?
Ja, ist doch perfekt (Orchast und Mang stehen sogar schon so in der Liste).
Gesinde würde ich bei Gesund belassen, wie oben erwähnt.
Mull ist gut - nehmen wir die Homophonie mit Verbandsmaterial in Kauf.
Zitat von: Kilian in 2006-02-16, 00:51:57
Zitatder Kies, die Kiese, > ein Keis: Ein Kieselstein. Jeden Urlaub nahm Jutta einen Keis vom Strand für ihre Sammlung mit.
Ich denke, Kiesel ist in Sinn und Form nahe genug an Kies dran, um als bereits vorhandener Dimsing gelten zu können.
Äh, ja. Kiesel ist bereits ein Dimsing.
Zitat
Zitat> ein Tos: Ein Geräusch, ein Laut aus dem ganzen Getöse.
Die Tulg des Ge- als Ausdruck auch der Mannigfuch, der umfangreichen Versorgung des beschriebenen Zustandes mit gewissen Einzelteilen, scheint durchaus Sinn zu ergeben. Aber mal so, mal so - das wird etwas wirr. Sollten wir das Ge- dann vielleicht tilgen, wann immer möglich?
Gebäck - Gebuck Buck
Gebäude - Gebaud Baud
Gebiss - Gebuss Buss
Geflügel - Geflug Flulg
Gefolge - Gefslg Falg
Gepäck - Gepuck Pock
Gespräch - Gesprach Sprach
Geläute - Gelaut - das wäre dann ein Laut, den gips schon.
Geröll - Geroll Roll
Ich fände das sehr reizvoll - oder litte die Erkennbarkeit der Dimsing zu sehr?
Ausnehmen würde ich auf jeden Fall Fälle, bei denen die Wurzel nach dem Ge- heute nicht mehr unmittelbar durchschaubar ist, wie bei Gesinde oder Gemüse.
Ich tendiere dazu, das Ge- zu erhalten. Wenn möglich, sollen die normalen Pluralbildungsregeln rückwärts angewandt werden (Gebäude -> Gebaud, auch Menge -> Mang), falls Doppeldeutigkeiten entstehen sollten (Schotter -> Schott) oder keine Regel passt, muss man auf andere Methoden zurückgreifen, z.B. Vokaländerung, Vokalverlängerung, Änderung der Endung etc.
Ohne Ge- - das ginge mir diesmal ein wenig zu weit.
Soll denn dann aus einem einzelnen Individuum einer Gesellschaft, einem Gesellen, auch ein Sall werden?
Zitat von: amarillo in 2006-02-16, 09:25:35
Brösel - Bruls
Ein Brösel ist für mich nur ein einzelner Brösel, in pluralistischer Bedeutung kenn ich den nicht.
ZitatSoll denn dann aus einem einzelnen Individuum einer Gesellschaft, einem Gesellen, auch ein Sall werden?
Nein, eben nicht:
ZitatAusnehmen würde ich auf jeden Fall Fälle, bei denen die Wurzel nach dem Ge- heute nicht mehr unmittelbar durchschaubar ist, wie bei Gesinde oder Gemüse.
Aber:
ZitatIch tendiere dazu, das Ge- zu erhalten. Wenn möglich, sollen die normalen Pluralbildungsregeln rückwärts angewandt werden (Gebäude -> Gebaud, auch Menge -> Mang), falls Doppeldeutigkeiten entstehen sollten (Schotter -> Schott) oder keine Regel passt, muss man auf andere Methoden zurückgreifen, z.B. Vokaländerung, Vokalverlängerung, Änderung der Endung etc.
Ohne Ge- - das ginge mir diesmal ein wenig zu weit.
Da haste auch wieder Recht.
Wieder neue Dimsinge:
(Den ersten mol ich dem Kilian bereits, habe ihn hier jedoch noch mal korrigiert.)
die Klaviatur, > eine Klavie
Analog zu Tastatur - Taste. Wäre ja langweilig, wenn die Klaviatur auch aus Tasten bestünde.
die Orgie, > ein Orgium
Eine einzelne Ausschweifung innerhalb des orgiastischen Getümmels.
Beim Schnee wird's wieder schwierig:
1. das zweite e wird als Pluralendung angesehen, ergo
der Schnee, > ein Schne
2. die Pluralbildungsregel Nomen + Ø (wie bei Knie) wird zurückgenommen:
der Schnee, > ein Schnee
Weia, alle drei Numeri können die selbe Form haben...
Beide Varianten bezeichnen natürlich eine einzelne Schneeflocke.
Eingeweide - ein Eingewied
Ist schon knackig, daß das Sammelwort mit 'Ein' anfangen muß.
Schöner wäre 'Mehrgeweide' oder einfach 'Geweide'.
Jetzt kommt mir eine Idee: Gesellschaft - der/die/das Eingesell
oder auch der/die/das Gesall
Aber die Gesellschaft besteht doch schon aus vielen lustigen Gesellen, die in einem Schaft zusammengefassen werden.
(Wobei man mit Umkehrschlüssen nicht weit kommt:
eine Stiefelschaft besteht nicht aus Stiefeln
eine Seilschaft besteht nicht aus Seilen
eine Sippschaft besteht nicht aus Sippen)
Wie nennt man eigentlich den Einzelnen innerhalb einer Seilschaft?
- Siel? ::)
- Seiler?
- Suler? (Singularis, es ist kein Suhler gemeint
Oder den Einzelnen in einer Sippschaft?
- Sepp?
- Sapp?
Woraus besteht ein Geweih? Wenn man den Jägern und ihrem Latein glauben darf, sind es die Enden.
Schöner fände ich das Wieh. "Heute kapitalen 12-Wieher gesichtet - zum Wiehern!"
So sehr ich auch das Weglassen des Ge- im Dimsing anprangere, Sall anstatt Geselle hat was.
Endlich weiß ich, was der Namen der Straßenbahnhaltestelle Tattersall in Mannheim zu bedeuten hat. Ein gaaanz alter, tatteriger Geselle...
Ich gebe zu, das hat waß!
Noch ein Dimsing analog zur Tastatur:
die Nomenklatur, > eine Nomenkle
Wikipedia definiert die Nomenklatur als:
Eine Nomenklatur ist eine Sammlung von Richtlinien, nach denen sich die Benennung von Objekten in einem bestimmten Themengebiet richten soll.
Somit ist eine Nomenkle eine Richtlinie, nach der sich die Benennung eines Objektes in einem bestimmten Themengebiet richtet.
Zitat von: Kilian in 2006-02-16, 00:51:57
Krass - Plattenbauten haben fraktale Eigenschaften!
Da fällt mir gerade der Dimsing zu
Fraktal ein: er lautet natürlich
Fraktal. Ein rekursiver diminutiver Singular mit fraktalen Eigenschaften.
- "Du solltest doch heute den Abwasch gemacht haben, bevor ich von der Arbeit kommt"
- "Ja, aber..."
- "Kein Aber!"
- "Ja, aber der Toni wollte, dass ich ihm bei den Schularbeiten helfe."
- "Du hättest bestimmt danach noch genug Zeit gehabt, um abzuwaschen."
- "Ja, aber dann haben die Nachbarskinder geklingelt. Sie hatten keinen Torwart. Und du sagst doch immer, ich muss mehr draußen spielen."
- "Das sind ja schon zwei Äber auf einmal."
"Wenn der Topf aber nun ein Loch hat.", "Wenn das Stroh aber nun zu lang ist", "Wenn das Messer aber nun zu stumpf ist"... - Liese macht's vor: es gibt manchmal ganz schön viele Wenne.
Zitat von: VerbOrg in 2006-02-17, 18:22:33Wie nennt man eigentlich den Einzelnen innerhalb einer Seilschaft?
- Siel? ::)
Fände ich gut. Mit Ryxicht auf den Deichdurchlass:
Sill?
ZitatOder den Einzelnen in einer Sippschaft?
- Sepp?
- Sapp?
Sapp, tätsch sare.
Zitat von: amarillo in 2006-02-17, 18:30:48Schöner fände ich das Wieh.
Oder den Gewieh? Von wegen Erkennburk.
Mir soll es recht sein.
Haben wir schon Gespann --> Spunn?
Herde --> Hard
Rudel --> Rold
Pulk --> Pilk
Schwarm --> Schwor
Meute --> Muut
Zitat von: amarillo in 2006-03-07, 18:12:24
Mir soll es recht sein.
Haben wir schon Gespann --> Spunn?
Herde --> Hard
Rudel --> Rold
Pulk --> Pilk
Schwarm --> Schwor
Meute --> Muut
Zu Herde, Rudel und Schwarm gibt's schon Dimsings.
Bei der Meute sähe ich lieber
ein Meut als
ein Muut, da man hier die Puralregel
"-e dranhängen" wunderbar rückgängig machen kann.
Noch ein Dimsing.
die Batterie, > ein Batterium:
Ein Batterium bezeichnet i.A. ein Objekt aus einer Anordnung mehrerer gleichartiger Objekte. Im Speziellen gibt es:
• ein elektrisches Batterium als einzelne galvanische Zelle aus einer Zusammenschaltung mehrerer.
• ein Feuerwerksbatterium als eine einzelne Abschussröhre für Bombetten aus einem Verbund mehrerer.
• ein Batterium als ein einzelnes Geschütz aus einer militärischen Einheit oder Geschützaufstellung von vier bis acht Geschützen.
• ein Legebatterium als ein einzelner Käfig zur Hühnerhaltung.
Prima, allen Dank! Ich habe noch Alliant hinzugefogen... und nach Karstens Hinweis auch den zuvor übersehenen Regul nachgetragen.
Duden, Wahrig und die Numeri: Der Duden scheint wesentlich liberaler zu sein als der Wahrig, bisher immer mein Schiri über die Frage: "In die Numeri-Liste aufnehmen oder nicht?", bzgl. der Bereits-Existenz von Pluralformen.
Soll ich mich weiterhin nach dem Wahrig richten oder hinkünftig nachm Duden? Duden bedüte, dass die Liste um einiges zusammengestrichen werden müsste.
Konzern --> eine Konze (einzelnes Unternehmen einer Gruppe)
Saturn ist eine Konze der Metro AG
Molekül --> Molekull (einzelnes Atom im molekularen Verband)
Das Kochsalz besteht aus den Molekullen Na und Cl.
Bestens! Und täglich grüßt das Pluralregelrückgängigmachungsargument: Ich hab eine Konzer draus gemacht.
Hier die Wörter aus der Numeri-Liste, für die der Online-Duden schon Pluralformen bereithält:
Singular | Plural | Bemerkungen/Beispielsätze |
das Aber | > die Äber | – Du solltest doch heute den Abwasch gemacht haben, bevor ich von der Arbeit kommt – Ja, aber... – Kein Aber! – Ja, aber der Toni wollte, dass ich ihm bei den Schularbeiten helfe. – Du hättest bestimmt danach noch genug Zeit gehabt, um abzuwaschen. – Ja, aber dann haben die Nachbarskinder geklingelt. Sie hatten keinen Torwart. Und du sagst doch immer, ich muss mehr draußen spielen. – Das sind ja schon zwei Äber auf einmal. VO |
die Akne | > die Aken | Anagraphischer Plural. Die Aken einiger der Kinder der Klasse 10b waren nicht zu übersehen. KF |
die Antike | > die Antiken | Jedes Volk hat sein eigenes klassischen Altertum und eine dazugehörige Kultur, es gibt also mehrere Antiken. KF |
das Aufhebens | > die Aufhebense | Die B- und C-Prominenten muchen unangebrachte Aufhebense um ihre Personen. Mi |
der Blues | > die Bluise | Umlautendes i wie in Duisburg. Muddy Waters, John Lee Hooker, Howlin' Wolf und die frühen ZZ Top - ganz unterschiedliche Bluise. KF |
die Brisanz | > die Brisanzen | Alle Skandale haben ihre eigenen Brisanzen. |
der Bums | > die Bümse | In der Ferne hörte man die Bümse einschlagender Raketen. Deutsche Fußballer haben härtere Bümse als französische. St |
der Cunnilingus | > die Cunnilingi | Er war in der Damenwelt bewundert für seine ausgefeilten Cunnilingi. St |
das Desinteresse | > die Desinteressen | Meine Desinteressen, wie z. B. Geologie, Fußball und Modellbau, sind lange nicht so breit gefächert wie meine Interessen, aber es sind doch mehrere. |
die Ferne | > die Fernen | Warum in die Fernen schweifen? Eine Fernreise pro Jahr sesölle reichen. Mi |
die Flucht | > die Flüchte | Ich habe neulich einen Einbrecher und gestern ein angreifendes Wildschwein in die jeweils von ihnen ergriffenen Flüchte geschlagen. Ku |
das Gebäck | > die Gebäcker | Die gängigen Gebäcker sind alle lecker, aber mein liebstes Gebuck ist der Schokopuck. St |
der Geiz | > die Geize | Was ihr für Ehrgeize entwickelt - den Text mit tausend Stiften zu bearbeiten und die dann auch noch farblich auf einander abzustimmen! |
das Geläut | > die Geläute | Nun hatte er die Geläute aller großen europäischen Kirchen gehört und konnte sie im Schlaf unterscheiden. |
das Gemüse | > die Gemäuse | Der Händler hatte so viele verschiedene Gemäuse vorrätig, daß dem Passanten die Entscheidung schwer fiel. JM |
das Gesinde | > die Gesinde | Hatten die reichen Familien sich noch in den vergangenen Jahrzehnten mit ihren Residenzen zu übertrumpfen versucht, so taten sie es jetzt mit ihren Gesinden. |
die Gewissheit | > die Gewissheiten | Er verließ die Kneipe, von einigen Zweifel befreit und um einige Gewissheiten reicher. |
der Grips | > die Gripse | Die Gripse der Mädchen in dieser Klasse sind größer als die der Jungen. Mi |
das Ich | > die Iche | Die beiden Iche - Ich und Über-Ich – sind zentrale Begriffe der Psychoanalyse. Mi |
der Holocaust | > die Holocäuste | Neonazis erfanden das Wort vom Bomben-Holocaust, Johannes Paul II. sprach indirekt vom Pränatal-Holocaust. Schon bald wird die Linke der Rechten einen Sozial-Holocaust vorwerfen; die wird sich mit dem Vorwurf eines ökonomischen oder sogar moralischen Holocaust revanchieren. Die traurige Pflicht der Sprache ist es, für zukünftige Holocäuste aller Arten entsprechend den Plural bereitzustellen. |
der Hopfen | > die Hopfen | Bei mir sind sämtliche Hopfen und Mälzer verloren! |
der Lauch | > die Läuche | Man nehme Porree, Knoblauch und Schnittlauch, schneide die verschiedenen Läuche klein und mische sie. |
der Mull | > die Mulle | Operationswunden und Verbrennungen werden mit verschiedenen Mullen versorgen. St |
das Mus | > die Müse | Jeden Tag esse ich morgens mein Mus. Das sind in der Woche 7 Müse. Ku |
der Mut | > die Müte | Cäsar war Fachmann für die unterschiedlichen Müte verschiedener gallischer Stämme. |
das Pech | > die Peche | Wenn jemand Pech hat, dann hat er Pech. Wenn er aber noch mal Pech hat, dann hat er Peche. Ku |
das Publikum | > die Publiken | Das Rockkonzert in Saal 1, der Brecht-Abend in Saal 2 und der Poetry-Slam in Saal 3 waren praktisch gleichzeitig zuende, sodass die verschiedenen Publiken im Foyer aufeinanderprallten. |
die Quacksalberei | > die Quacksalbereien | Dank diverser Quacksalbereien verlor er seine Approbation als Arzt. St |
die Raserei | > die Rasereien | Das Kind brachte Vater und Mutter zu täglichen Rasereien. Mi |
der Rutsch | > die Rütsche | Seit der großen Angst vor dem Millenium-Bug haben wir schon sieben Rütsche unbeschadet überstanden. |
der Schnupfen | > die Schnüpfen | Solche Peche: Erst Keuch- und Raucherhüsten, dann gleich zwei Schnüpfen hintereinander. Mi |
der Schutz | > die Schütze | Sie konnte sich nicht entscheiden, welchen der vielen Schütze sie nun annehmen sollte: Denn sowohl der wirksame als auch der uneingeschränkte Schutz erschienen ihr überaus verlockend. Ganz zu schweigen vom absoluten, dem totalen und dem allumfassenden. AC |
das Silvester | > die Silvestren | An den letzten Silvestren betrank er sich jeweils bis zu völligen Bewusstlosigkeiten. Mi |
der Skat | > die Skäte | Überall in der Kneipe wurden Skäte gedroschen. St |
der Tee | (...) | (...) |
der Verdacht | > die Verdächte | Seine zweideutigen Bemerkungen erwaken in mir immer neue furchtbare Verdächte. |
der Verdruss | > die Verdrüsse | Impotenzen, Sodbrände und Haarausfälle: Der Verdrüsse in meinem Leben sind viele. St |
die Verklärung | > die Verklärungen | Dem verstorbenen Papst wurden in diversen Biographien mannigfaltige Verklärungen zuteil. St |
die Verzweiflung | > die Verzweiflungen | Die Niedertrachten meiner Nachbarn bringen mich immer wieder zu Verzweiflungen. Mi |
die Watte | > die Watten | All ihre Kinder wurden nicht in Watten gepocken. St |
das Wenn | > die Wenne | Wenn der Topf aber nun ein Loch hat. Wenn das Stroh aber nun zu lang ist. Wenn das Messer aber nun zu stumpf ist. Liese macht's vor: Es gibt manchmal ganz schön viele Wenne. VO |
Auch für diese kennt er Pluralformen, kennzeichnet sie jedoch als selten:
Singular | Plural | Bemerkungen/Beispielsätze |
das Glück | > die Glücke | Es gibt etliche Arten des Glücks: z.B. das kleine und das große, das mittlere, das größte, das Un~ etc. AC |
der Grips | > die Gripse | Die Gripse der Mädchen in dieser Klasse sind größer als die der Jungen. Mi |
die Heimat | > die Heimaten | Der globalisierte Mensch fühlt sich in verschiedenen Weltgegenden heimisch und hat mitunter mehrere Heimaten. |
der Humor | > die Humöre | Andere Länder, andere Humöre. St |
der Husten | > die Hüsten | Solche Peche: Erst Keuch- und Raucherhüsten, dann gleich zwei Schnüpfen hintereinander. Mi |
die Kleidung | > die Kleidungen | Für eine Weltreise sollte man ausreichend passende Kleidungen dabei haben: Regenkleidung, Strandkleidung, Winterklediung... St |
der Kot | > die Kote | Der Fachmann ordnet auch ähnliche Kote den jeweiligen Tieren zu. |
die Loyalität | > die Loyalitäten | Nach Abwägung all seiner Loyalitäten entschied er sich schließlich gegen den Arbeitgeber. JM |
die Post | > die Pöste | Niemand sagt, dass er zu einer Postfiliale ginge, sondern zur Post. Daher gibt es statt mehreren Postfilialen einfach nur mehrere Pöste. KF |
der Schutz | > die Schütze | Sie konnte sich nicht entscheiden, welchen der vielen Schütze sie nun annehmen sollte: Denn sowohl der wirksame als auch der uneingeschränkte Schutz erschienen ihr überaus verlockend. Ganz zu schweigen vom absoluten, dem totalen und dem allumfassenden. AC |
der Unterricht | > die Unterrichte | aus der Amtssprache |
die Zukunft | > die Zukünfte | Aus der Vielzahl der Zukünfte schien nur eine realistisch zu sein. JM |
Zitat von: Kilian in 2006-03-09, 11:40:56
Bestens! Und täglich grüßt das Pluralregelrückgängigmachungsargument: Ich hab eine Konzer draus gemacht.
Dann musst du das aber auch im Beispielsatz ändern.
Maskulin fänd' ich besser.
Zitat von: Kilian in 2006-03-09, 12:01:54
Hier die Wörter aus der Numeri-Liste, für die der Duden schon Pluralformen bereithält:
Huch, doch so viele?
Ich hab' zu Hause noch einen Duden von 1980 rumliegen. Der ist glaube ich nicht ganz so liberal wie der aktuelle. Vielleicht sollten wir den als Referenz nehmen...
ZitatDann musst du das aber auch im Beispielsatz ändern.
*patscht sich* Immerhin, nicht zu knapp alte Fehler habe ich diese Nacht ausgemorzen (falsch platzorene Winkelklammern, alphabetisches Kuddelmuddel).
ZitatMaskulin fänd' ich besser.
Kennst du ein maskulines Substantiv auf
-er, dass den Plural durch Anhängen von
-n bildet? Mir fallen nur feminine ein:
Auster,
Klammer,
Mutter...
Zitat von: Kilian in 2006-03-09, 13:12:50
Kennst du ein maskulines Substantiv auf -er, dass den Plural durch Anhängen von -n bildet? Mir fallen nur feminine ein: Auster, Klammer, Mutter...
Muttern? Falsch: Mütter. Ebenso Äuster, Klämmer...
Der Singular ist nicht unbedingt der Plural zum Dimsing, sondern dieser hat eigene Pluralformen (siehe die Beispielsätze zu Choran, Gemand, Gewieh etc.). Der Dimsing wird lediglich - wenn möglich - durch Rücknahme einer Pluralregel gebildet, das Geschlecht wird dadurch eigentlich nicht bestimmt.
Zum Geschlecht des Dimsings gibt es keine Regel. Bisher waren allerdings feminine Dimsings nur aus femininen Substantiven entstanden...
Wenn du meinst, Konzer sei feminin, dann lass es so.
Eine Korrektur noch: beim Verbont steht noch ein
der statt
ein.
das Skelett, > ein Skelatt
In der Biologie ein Bestandteil der Stützstruktur eines Organismusses. Es werden zwei Arten von Skelatten unterschieden:
• ein Exoskelatt als Teil der stabilen, äußeren Körperhülle
• ein Endoskelatt als Teil der inneren Stützstruktur des Körpers (sprich: ein Knochen)
In der Technik generell ein Teil einer tragenden Struktur, beispielsweise derer eines Gebäudes.
die Karkasse, > ein Karkass
Als Karkass wird bezeichnet:
• in der Küche ein Skelatt von Geflügel und anderen Tieren
• ein Teil des tragenden Textil- oder Drahtgewebes von Luftreifen
• im Schiffbau ein Skelatt eines (Segel-)Schiffes
das Gerippe, > ein Gerupp
siehe Skelatt
das Laub, > ein Lub
Ein Blatt.
die Band, > ein Bond
Irgendein Bond verspielt sich immer.
der Haufen, > eine Haufe
Räum endlich mal den Haufen da weg, und wenn du es Haufe für Haufe machst.
Zitat von: Kilian in 2006-03-09, 12:01:54Hier die Wörter aus der Numeri-Liste, für die der Duden schon Pluralformen bereithält:
Wo lönden wir denn da, strichen wir mühsam arerbittene und schon wegen der Beispiele und Kommentare prächtigst beliechene Listan zusammen, nur weil im Duden irgendwas steht? Der schreibt doch alle paar Monate was gans anderes, je nach Stand der RR.
Nebenbei: Sehr cool, dass Euch der jüngste Schwænk in dieser Sache offenbar föllich kalt lässt. Recht so.
Ich habe mal verglichen:
Duden Auflage 18 (1980) und Auflage 23 (2005) haben beide Cunnilingus nur im Singular drin. Nur der Online-Duden scheint abzuweichen. Bei anderen Substantiven ebenfalls. Der Online-Duden ist wahrscheinlich schon auf die 28. Auflage 2013 ausgerochten.
Muss ich mal vorbeigehen, wenn ich wieder in Mannheim bin. Mal fragen was das soll.
Halten wir uns also lieber an den Wahrig.
Ah, da haben wir's womolg mit dem Phänomen zu tun, dass ansonsten renommorene Print-Verlage in ihren Online-Redaktionen hoffnungsvolle Pisa-Praktikanten oder Konsumenten zweifelhafter bunter Pillen sich austoben lassen.
Bei Spiegel, SZ etc. ist ja auch ein gewisser Niwounterschied zwischen Druck- und Netzausgabe zu beobachten.
Aber beim Duden ... tststs.
Lass' bloß Dein Beilchen daheim, wenn Du die Herrschaften besuchst. Nicht dass Du uns so kurz vor Fulda noch verhuften wirst.
Zitat von: Fleischers Karsten in 2006-03-12, 01:15:15
Halten wir uns also lieber an den Wahrig.
Gameimei (süd-laotisch für: gans meine Meinung).
Zitat von: Günter Gans in 2006-03-12, 01:28:46
Lass' bloß Dein Beilchen daheim, wenn Du die Herrschaften besuchst. Nicht dass Du uns so kurz vor Fulda noch verhuften wirst.
Ich nehm ein Sträußchen Veilchen mit. Die kriegt man in Mannheim kostenlos und ungefragt vorm McDoof am alten Messplatz.
Aua!
Zitat von: Fleischers Karsten in 2006-03-12, 01:15:15
Der Online-Duden ist wahrscheinlich schon auf die 28. Auflage 2013 ausgerochten.
Hm ... oder sesölle er gar von der GSV heimtückischst unterwornden worden sein? 8)
Zitat von: Günter Gans in 2006-03-12, 01:41:22
Hm ... oder sesölle er gar von der GSV heimtückischst unterwornden worden sein? 8)
Vermutlichermaßen eher von GSV-Gegnern, die uns die schönen Pluräle abspenstig machen und gegen langweilige austauschen wollen.
Wir haben da einen schrägen Interessenkonflikt. Eigentlich sesüllen wir uns ja freuen, wenn unsere Vorschläge offiziell werden! :) Was aber zum Zeitpunkt der Aufnahme in die Numeri noch nicht im Duden stand, kann ja nun definitivst für alle Zeiten in der Liste bleiben, um unsere Urheberschaft zu dokumentieren.
Vielleicht ist der Online-Duden einfach nur auf dem Stand der 2006er-Ausgabe, die in einem Monat erscheinen wird, der mit Ju anfängt und mit i aufhört.
Weiterhin den Wahrig als Maßstab zu nehmen, scheint mir ein guter Weg zu sein. Im Moment bin ich leider 400km von meiner Ausgabe entfornen. Aber vielleicht besorge ich mir demnächst mal eine neue und digitale Ausgabe. Dann werde ich die zuvor erwähnten Zweifelsfälle noch mal durcharbeiten.
Ja wenn sie denn mal unsere Pluräle nehmen täten! Aber die Düden bëugen ja langweiligere Pluräle vorz.
Wahr gesprochen.
Soeben blieb Kornelia Bittmann im WDR3 bei der Feststellung "Der Flamenco ist [in seiner 150-jährigen Geschichte unter mannigfachen Einflüssen] so bunt geworden, dass man von ihm eigentlich im Plural sprechen müsste - wenn es ihn den gäbe" stehen. Jetzt sind die Spanischkundigen gefragt. :)
Wenn du unbedingt einen spanischen Plural zu Flamenco bilden willst, wirst du wohl bei Flamencos landen.
Nicht sehr originell.
Wie wär's mit einem schöneren Plural wie Flämencö oder gar Flämincö?
Das klingt zwar eher nordisch als spanisch, aber warum eigentlich nicht.
Vielleicht könnte man - in Anlehnung an die lateinischen Wurzeln der Iberer+ - Flamenqui sagen?
Klingt nach viel Schwung.
Hui, das gefällt mir.
VerbOrg, falls du das passende Worte suchst:
Ich würde mich für Flamenquifugalkraft entscheiden. Vor allem, weil der Vorschlag von Amarillo stammt ;D
Aber ich dachte, amarillo setzt seine Kräfte beim Bauchtanz und nicht beim Flamenco frei.
Ich glaube, wir schweifen ab, und zwar ganz fürchterlich.
Wieder neue Dimsinge:
die Galaxie, > ein Galax
Ein Stern, ein Planetensystem, ein Gasnebel oder eine Staubwolke als Bestandteil der Galaxie.
das System, > ein Systemt
Die Systemte sind durch eine gewissse Struktur so aufeinander bezogen, dass sie ein einheitliches Gebilde formen: das System.
das Aggregat, > ein Aggregant
• allgemein ein selbstständiger Teil einer strukturlosen Zusammensetzung
• in der Mathematik ein Teil einer mehrgliedrigen Größe
• in der Chemie ein Ion oder Molekül aus einem nicht stark gebunden Zusammenhang von Teilchen
• in der Mineralogie ein Mineral, welches in Zusammenfügung mit anderen Mineralien ein Gestein ergibt
• in der Ökonomie ein einzelner mikroökonomischer Tatbestand, welcher in Verdichtung mit anderen eine makroökonomische Aussage ergibt
• in der Technik ein Gerät, eine Maschine, ein Apparat oder Werkzeug aus einer Vereinigung mehrerer
Zitat von: Fleischers Karsten in 2006-03-09, 14:19:48Der Singular ist nicht unbedingt der Plural zum Dimsing, sondern dieser hat eigene Pluralformen (siehe die Beispielsätze zu Choran, Gemand, Gewieh etc.).
Schon klar...
ZitatDer Dimsing wird lediglich - wenn möglich - durch Rücknahme einer Pluralregel gebildet, das Geschlecht wird dadurch eigentlich nicht bestimmt.
Ich finde aber, man sollte sich dann den Singular durch buchstäbliche Übernahme aus dem Plural des Dimsing entstanden denken können. Das geht nicht, wenn die rückgenommene Pluralregel nicht zum Geschlecht des Dimsing passt.
Mir ist jedoch inzwischen ein maskulines
-er ->
-ern -Beispiel eingefallen:
Bauer.
Trotzdem gefällt mir
eine Konzer besser. Bei
ein Konzer denkt man eher an einen kotzbrockigen Manager als an eine Firma. Oder?
Die Genusänderung maskulin nach feminin im Dimsing mutet halt vom Sprachgefühl etwas merkwürdig an. Feminin nach maskulin geht (erstaunlicherweise) eigentlich immer gut.
Aber ich habe ja auch inzwischen solch einen Dimsing fabrizoren: der Haufen, eine Haufe. Damit die Konzer nicht so alleine ist.
Mutet mir gar nicht merquuürdig an. Die Haufe gefällt mir auch sehr gut! :)
Auf die Gefahr hin, daß ich das Bildungsprinzip immer noch nicht erfasst habe:
Flitter --> ein Flatt
Lametta --> ein Lamettum
Sofa --> ein Sofum (Einsitzer) oder Einzelplatz
Biotop --> Biotyp (Individuum eines Biotops)
Bolschoi --> Bolschos (Solotänzer, männlich); die Ulanova hingegen war eine begnadete Bolschova. Man könnte natürlich auch, um den Anklang an das Altgriechische beizubehalten, Bolschógyna sagen.
Zitat von: amarillo in 2006-03-19, 10:33:20
Flitter --> ein Flatt
Flutt fände ich besser. Pluralregel
Umlaut + er (wie in
Gut - Güter) ergibt dann
Flütter, welches lautmalerisch dem
Flitter ähnelt.
Der Trick ist, daß mir alle Regeln völlig schnurz sind. Flatt klingt nach flattern, das hat für mich einen schönen Klang und erinnert mich an Flitter. Flatterhaft, wie diese ganze Flitterwelt.
Flutt klingt nach Klo (flutsch), ich will das jetzt nicht weiter erläutern.
Im Endeffekt ist es mir auch wurscht, nehmen wir halt Flatt.
Neue Dimsinge, diesmal geht es um Lebensgemeinschaften. amarillos Biotyp habe ich noch etwas verfeinert.
die Biozönose, > ein Biozönont
Ein Organismus aus einer Gemeinschaft verschiedener Arten von Pflanzen, Tieren, Pilzen und Mikroorganismen. (Analog zu Symbiose – Symbiont)
die Phytozoenose, > ein Phytozoenont
Eine Pflanze aus der Gesamtheit der Pflanzen, die in einem bestimmten Biotop leben. (Analog zu Symbiose – Symbiont)
die Zoozönose, > ein Zoozönont
Ein Tier aus der Gesamtheit der Tiere, die in einem bestimmten Biotop leben. (Analog zu Symbiose – Symbiont)
das Biotop, > ein Biotyp
Ein Biozönont innerhalb eines Biotopes.
die Vegetation, > ein Vegetant
Ein Phytozoenont aus der Menge aller Pflanzengemeinschaften.
die WG, > ein WGaner
Ein Mitbewohner einer Wohngemeinschaft.
das Milieu, > ein Milieur/eine Milieuse
Eine Person aus gewissen Kreisen, die mit Prostitution, Kriminalität o.ä. in Verbindung gebracht werden.
die Ehe, > ein Ah
Einer der beiden Ehepartner.
Dimsing mal andersrum:
> die Dilettation, ein Dilettant
Eine Gruppe von Laien, Amateuren und Nichtfachmännern, die eine Sache zum Vergnügen ausüben.
Noch einer:
die Nation, > ein Nant
Eine einzelne Person aus einer durch gemeinsame Traditionen, Sitten oder Gebräuche definierten, staatlich souveränen Personengruppe.
Ich weiß nicht, ob irgenzwo ein passender Faden für einfache Pluräle exist iert. Mir schien, das diese meine folgenden Vorschläge noch der Überprof bedörfen, weshalb ich sie nicht direkt beim großen Scheff einrich:
Januäre
Februäre
Märces
Aprille
Maii
Junii
Julii
Augüste
Oktobren
Novembren
Dezembren
(amarillo und caru haben Erstvorschlagsrecht aufgrund ihrer bahnbrechenden Arbeiten zum Jahreszyklus).
Ich bin voll und ganz einverstanden.
Vielleicht kannst Du die wichtigsten Feste noch mit hinzunehmen:
Weihnächte etc.
Wichtigste Feste, hmmm
Sylvestren und Ostren gibt es schon länger, aber in die andere Richtung wird man fündig: Heiliger Dreikönig
Fronleichnäme
Himmelfahrten
Mariarum Empfängnisse
Zählen auch Bus- und Betttage?
Zitat von: Michael in 2006-03-21, 21:01:50
Januäre
Februäre
Märces
Aprille
Maii
Junii
Julii
Augüste
Oktobren
Novembren
Dezembren
(amarillo und caru haben Erstvorschlagsrecht aufgrund ihrer bahnbrechenden Arbeiten zum Jahreszyklus).
ich hätte Aprilen und Oktöber vorgezogen ;D
Einesheiligs und Einerseel.
Tag der deutschen Vielheit.
Pfingst.
Vergesst nicht Fastnächte oder Carnevali oder Faschinge
Erntendänkefeste.
Es werden auch mehr und mehr Hällöweene gefeiert.
Welches Geschlecht hat denn Bolschoi? Und was genau ist das?
DAS berühmte Moskauer Theater ist sächlich, also das Bolschoi (vor allem berühmt für sein einzigartiges Ballett). Täte ich mal sagen.
Vielleicht weiß Heidi aber mehr, sie ist ja der Russenzunge mächtig. ???
"bolschoi" heißt "groß". maskulin, singular.
(das bezugswort, das man dabei gern wegläßt, ist teatr. heißt also einfach "großes theater". über den b*ndestag schreiben?)
Natürlich ist's im Russischen männlich.
Die sächliche Form des Adjektivs ist "bolschoje", die weibliche Form "bolschaja".
Im Deutschen ist's - wie caru richtig erwahn - sächlich, weil es sich auf "das Theater" bezieht, welches in der russischen Zunge männlich ist.
Wow, 103 Dimsinge! So viele hätte ich nie erwartet...
Ich habe gestern in einer Buchhandlung die beiden Düden "Deutsches Universallexikon" und "Die deutsche Rechtschreibung" in Hinsicht auf Pluräle verglichen. Ersteres Werk scheint dem Online-Duden zu entsprechen und erlaubt sehr viel mehr Pluräle als letzteres.
Die Mannheimer scheinen nicht in der Lage zu sein, ihre Veröffentlichungen untereinander konsistent zu halten.
Jetzt müsste man mal die beiden Wahrige "Deutsches Wörterbuch" und "Die deutsche Rechtschreibung" vergleichen.
Es ist eine Wonne, das Wahrig-Wörterbuch zu lesen. Ihm zufolge müssen wir nur Äber, Bluise, Fernen, Gemäuse, Gripse, Iche, Rütsche, Schnüpfen, Silvestren, Teee, Verklärungen, Watten und Wenne streichen. Nun gut, so sei es denn. Als selten führt der Wahrig Gebäcke, Muse und Unterrichte, als nur fachsprachlich Schutze. Die können in der Liste bleiben (bzw. unsere schöneren Formen).
Es scheinen auch mehrere Währige im Gebrauch zu sein.
Die Wörterbuchsuche bei wissen.de (http://www.wissen.de/wde/generator/wissen/ressorts/bildung/woerterbuecher/index.html), bei der man das Bertelsmännsche Wörterbuch und den Wahrig durchsuchen kann, liefert für Grips und Schutz: nur Sg.
Bei Silvester ist sich der Bertelsmann uneins: Silvester gibt's nur im Sg, während es die Sylvester durchaus gibt.
Verklärung und Watte ist laut dem dortigen Wahrig nur im Sg erlaubt, der Bertelsmann kennt auch die Verklärungen und Watten.
Jener Wahrig macht auch keine Angaben über die Seltenheit der Gebäcke, Muse und Unterrichte. Zumindest der Bertelsmann verzeichnet Muse als selten.
Welch ein Durcheinander!
Einige der nun gestrichenen Pluräle solltest du aber in die Liste der schöneren Pluräle aufnehmen. Wo bekommt man denn schon so eine seltene Schönheit wie Bluise zu sehen?
Zitat von: Kilian in 2006-03-26, 23:41:08
...müssen wir nur Äber, Bluise, Fernen, Gemäuse, Gripse, Iche, Rütsche, Schnüpfen, Silvestren, Teee, Verklärungen, Watten und Wenne streichen. Nun gut, so sei es denn. Als selten führt der Wahrig Gebäcke, Muse und Unterrichte, als nur fachsprachlich Schutze. Die können in der Liste bleiben (bzw. unsere schöneren Formen).
Schnüpfen, Gemäuse und Teee zu streichen halte ich für einen Frevel. Ich bin für eine Pluralität der Plurale, notfalls sogar für Pluralitäten.
Und damit unsere Liste durch Striche einzelner Pluräle nicht zu kurz wird: Hier noch ein paar Ergonze:
Ein Blitz und ein Donner machen noch kein Gewitter, wohl aber ein Gewatt.
Nach dem ersten Prulg empfahl er: "Hau ab, sonst setzt es weitere Prügel".
Ohne Fleiße keine Preise.
Aus der Gruppe der Jagdhunde fiel ein schwächlicher Meut zurück.
Er hatte schon den ganzen Abend Skäte gedroschen, als ihm das gütige Schicksal zwei Grände mit Vieren hintereinander beschor.
Und zum Abschluss:
Gäbe es im Sonnensystem je zwei Merküre, Venüsse, Märse, Jupitren, Satürne, Urani, Neptüne und Pluten, mein Vater erklüre mir jeden Sonntag unsere achtzehn Planeten.
(Wobei ich von den Xenen vorläufig absehe, da die Namensgabe noch nicht offiziell ist).
Zitat von: Michael in 2006-03-28, 21:32:39
Aus der Gruppe der Jagdhunde fiel ein schwächlicher Meut zurück.
Gibt's schon.
Zitat
Er hatte schon den ganzen Abend Skäte gedroschen, als ihm das gütige Schicksal zwei Grände mit Vieren hintereinander beschor.
Duden-Online sagt mal wieder, dass es zu Skat einen Pluräl gäbe. Mal sehen was der Wahrig behauptet.
Er behauptet, das Spiel Skat habe keinen Plural, wohl aber die zwei beiseite gelegten Karten.
vgl. Fußball
Neue Dimsinge, diesmal zum Thema Teilchenphysik:
das Atom, > ein Atomt
Ein Elektron, Proton oder Neutron eines Atomes.
das Baryon, > ein Baryont
Eines der drei Quarks oder Antiquarks, aus denen das Baryon besteht.
das Dilepton, > ein Monolepton
Ein Lepton oder Antilepton aus der Paarung der beiden.
das Hadron, > ein Hadront
Ein Quark oder Gluon eines Hadrons.
das Leptoquark, > ein Leptoquurk
Ein Lepton oder Quark aus dem (hypothetischen) Zusammenschluss dieser beiden.
die Materie, > ein Materium
Ein Atom.
das Meson, > ein Mesont
Das Quark oder das zugehörige Antiquark des Mesons.
das Neutron, > ein Neutront
Ein Nukleont des Neutrons.
das Nukleon, > ein Nukleont
Ein Hadront des Nukleons.
das Proton, > ein Protont
Ein Nukleont des Protons.
Zitat von: Fleischers Karsten in 2006-03-23, 13:17:20Die Mannheimer scheinen nicht in der Lage zu sein, ihre Veröffentlichungen untereinander konsistent zu halten.
Sachich doch: Die sind von der GSV unterwornden. Konsistenz? Welche Kontinenz?
Zitat von: Kilian in 2006-03-30, 01:58:12
Er behauptet, das Spiel Skat habe keinen Plural, wohl aber die zwei beiseite gelegten Karten.
Ich behirrsch dieses Spül immer noch nicht, auch nach zigfachen Erklurversuchen. Ich dachte auch immer, dass die Karten, die man da so sammelt, als Skat bezinchen werden. Dann hätte man ja pro Skat (-spiel) schon drei (bzw. vier - mit den abgelogenen zwei Karten) Skäte. Und da immer um so Haufen gespulen wird, heißt für mich der Plural dieses Spieles schon Skäte.
"Die zwei beiseite gelegten Karten"...
Teile zwei hoch vünv Karten an drei Spieler, und siehe: Es bleiben zwei. Diese nenne "Skat" und lege verdeckt auf den Tisch. Wer nun das Spiel an sich nimmt, kann dies auch mit diesen Karten tun, und wiederum zwei aus dem Spiel legen. Dadurch verbessert er potentiell sein Blatt.
Da diese beiden Karten immer nur einmal vorkommen, gibt es auch keinen Plural. Da es aber zwei sind, brauchen sie einen Singular: Skatt: "Er nahm den Skat an sich, legte den einen Skatt aber sofort zurück, doch den einen behielt er mit einem Grinsen."
Ich entdak soeben noch einen feinen österreichischen Dimsing:
Par|ket|te die; -, -n <zu → ...ette>: (österr.) Einzelbrett des Parkettfußbodens.
ja, das ist ja völlig normal. wie sagt ihr in deutschland zu einer parkette?
Wei, da habe ich ja mit den Skäten ganz schön was angerochen.
Man kann beim Skat übrigens einen "Null" spielen ("der Null", nicht zu verwechseln mit "die Null"), wahlweise auch einen "Null ouvert", oder zwei, also brauchen wir noch "Nülle" bzw. Nülle ouverts.
Beim Wiederlesen von Stan Nadolnys "Entdeckung der Langsamkeit" stieß ich auf die Frage, warum es eigentlich "Elend" nur im Singular gibt, ohne dass Nadolny bzw. sein Übersetzer einen Plural vorschlügen. Die Elende?
Zitat von: caru in 2006-04-11, 20:37:08
ja, das ist ja völlig normal. wie sagt ihr in deutschland zu einer parkette?
Einzelbrett des Parkettfußbodens?
Parkette gibt's bei uns halt nicht.
aha. das ist so wie flöhe im jiddischen. im plural heißen sie kinim, und einen einzelnen floh findet man sowieso nie :D
nebenbei - aus aktuellem kineastischem anlaß - wie heißt der plural von opossum? ich bin für opossa.
Definiv. Das wird dann ein schönerer Plural.
Analog zur Parkette folgenden Dimsing:
das Laminat, > eine Laminate
Einzelbrett des Laminatfußbodens
Ist's nicht langwiel und ein misslicher Mangel, dass Subste auf -el oft keinen gesorndenen Plural haben (ausgeronchen der Mangel aber doch). Deshalb sei, frischer Pluräle nicht scheuend, vorangeporschen:
Buckel > Bückel
Frevel > Fralven (oha!)
Popel > Pölpen
Stadel > Städel
Stapel > Stäpel, oder, etwas wilder: Stälpe
Tadel > Tädel
Tölpel > Talpsen (wieder etwas freier pluralisoren)
Bärbel > Burlbsen
Büschel --> Bolschen
Löffel --> Lulffen
Wandel --> Wändel
Adel --> Ädel
Büffel -> Bulffen
Stiefel -> Stielfen
Rüffel -> Rülffe
Pinsel -> Pilnsen
Dackel -> Däckel
Furunkel -> Fürünkel
Hab´ gerade im Urlaub den Roman "Der fünfte Elefant" von Terry Pratchett angefangen und fand dort den Plural "Handstände".
Wie es ja auch den einzelnen Spaghetto oder Tortellino gibt (müche er auch nicht sorlnd satt), schlüge ich für die Dimsinge vor:
Vivaldo, der – ein einzelnes Stück aus dem Werk Antonio Vivaldis. Dito der
Frescobaldo,
Monteverdo,
Scarlatto,
Pergoleso,
Rossino,
Donizetto,
Bellino,
Cherubino,
Verdo,
Puccino,
Busono...
Geht naturl auch für andere italienische Künstler, wie:
der Guarescho – ein Buch von Giovannino Guareschi, z. B. einer der ,,Don Camillo und Peppone"-Bände.
Oder der Fellino – eben nur ein Film von Meister Fellini.
Umgekohren iert es auch funktion: Die Schupfe des Genies da Vinci sind naturl die Leonardi. Und nochmal umgedrahen: Jeder einzelne wäre ein Vincio.
Puh, darauf trinke ich jetzt einen Martino, ob geschlotten oder gerohren, jedenfalls nur einen. Oder doch mehrere Cinzani?
Und falls Du des Fahrens nicht länger mächtig bist: ruf Dir ein Taxo!
Zum Martino vielleicht noch einen Scampo knabbern ? Oder gut bürgerlich das ein oder andere Spätzli ?
Unser Hund hat soeben nur ein einziges Mal sein Wasser abgeschlagen : war ich jetzt mit ihm Gasso ?
In Haruki Murakamis Roman "Mister Aufziehvogel" ist von mehreren "Selbsts" und "Ichs" einer Person die Rede.
(Diesen Autor kann ich übrigens wirklich nur empfehlen, macht süchtig!)
der hats auch leicht, im japanischen läßt sich alles streßfrei pluralisieren.
Obwohls da doch so was wie'n Plural gar nicht gibt?
Also zumindest so wie wir ihn kennen. Meine Japanischkenntnisse sind noch zu bescheiden.
Das mit den Numeralindikatoren (oder wie auch immer das heißt) find ich irgenxwie lustig: lange, flache Objekte werden anders gezohlen als Menschen oder Tiere oder Reisschalen.
caru, kannste denn mal im "Sprächlein"-Faden was zur Pluralisur im Nipponischen sagen? Wir sind ja hier alle sehr lernbegierig...
Zur Darstull einzelner Teile des Triptychons: Monotrychon (ich täte es auf der zwoten Silbe betonen).
Zitat von: amarillo in 2006-04-30, 18:16:09
Zur Darstull einzelner Teile des Triptychons: Monotrychon (ich täte es auf der zwoten Silbe betonen).
*räusper* Monó
ptychon :)
@Karsten:
eben das meinte ich ja: es gibt da gar keinen eigentlichen plural, deswegen kann man einfach sagen "einer hat vier selbst", "diese junge dame mit ihren siebzehn persönlichkeit" - ohne sich erst lang um eine pluralform kümmern zu müssen. "welches deiner ich bist du denn heut grade?"
Caru hat natürlich recht, ich habe daneben gehauen. :D
Ich stelle volgende Pluräle zur öffentlichen Diskussion :
das Vaterunser - die Väterunser
die Muttersprache - die Müttersprachen
der Meineid - die Unsereide
Solingen scheint sich zur Hauptstadt der Numeri zu entwickeln. Nicht nur das unser schön anzuschauender Kollege Stollentroll sich der Entwolck neuer Singu- und Pluräle befleißigt, nein, gestern sprach auch Liedermachingmacher Ede Wolf (http://people.freenet.de/ede-wolf.net/), herkünftig der eben erwåhnenen Stadt, von den verschiedenen Publikümmern, die er bereits von der Bühne herab betrachten durfte.
Erstaunlich, wo Solingen überall Hauptstadt von zu sein scheint: Auch des deutschen Pferdefleischverzehrs, darf man den Figuren aus Max Goldts absurdem Einakter Zischelnde Mädchen im deutschsprachigen Teil Belgiens in dieser Hinsicht Glauben schenken.
Zitat von: Kilian in 2006-05-03, 21:24:32
Erstaunlich, wo Solingen überall Hauptstadt von zu sein scheint: Auch des deutschen Pferdefleischverzehrs, darf man den Figuren aus Max Goldts absurdem Einakter Zischelnde Mädchen im deutschsprachigen Teil Belgiens in dieser Hinsicht Glauben schenken.
Dies entspricht den Tatsachen. Und ich kann aus eigener Erfahrung sagen, dass Sauerbraten vom Pferd was Feines ist.
...und nicht nur Sauerbraten! :D
Zitat von: Kilian in 2006-05-03, 21:24:32
Erstaunlich, wo Solingen überall Hauptstadt von zu sein scheint: Auch des deutschen Pferdefleischverzehrs, darf man den Figuren aus Max Goldts absurdem Einakter Zischelnde Mädchen im deutschsprachigen Teil Belgiens in dieser Hinsicht Glauben schenken.
Auch Opladen war mal eine Hochburg des Pferdeschlachtens. Die Druckerei, die die Impertinale-Plakate fabriz georen hat, befindet sich in den Räumen einer ehemaligen Pferdemetzgerei.
Auch wenn mich Tierschützer und Vegetarier jetzt geißeln werden: Eines der leckersten Fleischgerichte, die ich je kåst, war ein Steak vom sardischen Baby-Esel.
Jaja, ich weiß, so ein kleines Grautier ist süüß, aber das sind Hühnchenküken ja auch, und doch denkt sich kaum jemand was beim Verzehr von Hähnchen.
Ein interessantes Buch u.a. zum Thema Pferdefleischessen: Marvin Harris: Wohlgeschmack und Widerwillen – Die Rätsel der Nahrungstabus (http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3608944125/qid=1147012664/sr=1-1/ref=sr_1_10_1/028-0348061-9878138).
Der US-Anthropologe klärt informativ, streitlustig und leicht lesbar solche Rätsel wie: Warum ekelt es uns beim Gedanken an Hundefleisch oder Insekten? Warum essen Juden und Muslime kein Schweinefleisch, Hindus kein Rind? Warum mag kaum ein Ostasiate Käse? Und: Warum essen Europäer mal Pferd, mal nicht? Lesenswert.
Abschwiff Ende.
Für das Wort Glanz gibt's laut Duden den fachspralchen Plural Glanze.
Bei Balzac (nun ja, nicht im Original, versteht sich) stand ein schönerer Plural: Glänze.
Wollte ich nur mal erwahnen haben.
Wie lautet eigentlich der Plural von Dreikäsehoch? Sechskäsehöher?
Zitat von: Kilian in 2006-05-28, 11:44:32
Wie lautet eigentlich der Plural von Dreikäsehoch? Sechskäsehöher?
Da tun sich noch ganz andere Fragen auf. Wie lauten die Pluräle von :
Einmaleins, Zwiegespräch, Dreizack, Viertakter, Fünfuhrtee, Sechszylinder, Siebensachen, Achtender, Neunauge, Zehnkampf ?
von solchen wörtern ließe sich auch leicht der im germanischen sonst verschollene dual bilden:
Sechszacken, Zehnuhrenteee, Achtzehnaugen...
Genau, die Frage ist dann, wie man weiterzählt, wenn's über zwei hinaus geht. Man könnte theoretisch für jede Anzahl eine eigene Form bilden, wenn das auch z.B. bei 8732 Neunaugen die Pluralbildung ganz schön erschweren würde. Auch bekäme man Schwierigkeiten mit ungefähren Angabe und ganz allgemein mit der Tatsache, dass zwei Sechskäsehöher schon doppelt gemulppen und gar missverständlich wäre... schade eigentlich.
Zitat von: Kilian in 2006-05-28, 11:44:32
Wie lautet eigentlich der Plural von Dreikäsehoch?
Dreikäsehochundmehrerekäsebreit?
Zitat von: Stollentroll in 2006-05-28, 11:59:28
Zitat von: Kilian in 2006-05-28, 11:44:32
Wie lautet eigentlich der Plural von Dreikäsehoch? Sechskäsehöher?
Da tun sich noch ganz andere Fragen auf. Wie lauten die Pluräle von :
Einmaleins, Zwiegespräch, Dreizack, Viertakter, Fünfuhrtee, Sechszylinder, Siebensachen, Achtender, Neunauge, Zehnkampf ?
Mathematiker verwenden gerne die Variablen
n,
m, Informatiker
i,
j,
k,
s,
t, um ganzzahlige Indizes zu bezeichnen. Diese kekünne man einfach mit ins Wort einbetten, eventüll mit den Operatoren
mal oder
plus:
Dreikäsehoch - Dreinkäsenhöher
Einmaleins - Nmalms
Zwiegespräch - Zwieplusngespräche(oder, wenn es sich immer um eine gerade Anzahl Gesprächteilnehmer handelt:
Zwiegespräch - Nmalzwiegespräche)
Dreizack - Dreinzack
Viertakter - Viermtakter
Fünfuhrtee - Fünfkuhrteee
Sechszylinder - Sexizylinder
Siebensachen - Siebentsachen
Achtender - Achtsender
Neunauge - Neunsaugen
Zehnkampf - Zehntkämpfe
Raffinoren! Das klassiche n hatte ich mir auch schon überlegt, aber die Variable je nach phonetischem Gutdünken auszusuchen, ist natürlich genial... :)
Elferrat - Elfenräte
Zwölfender - Dutzendsender
Allerlei - Allerleinen
Hundertwasser - Hundertenwässer (hier können natürlich nur die Werke des Herrn H. gemienen sein)
Zur Sulmm auf –el hätte ich noch:
das Achtel > die Olchten
der Büttel > die Bultten
das Drittel > die Driltten
der Ekel > die Alken
das Fünftel > die Fulnften
der Rüpel > die Rulpen
das Sechstel > die Silchsten
das Segel > die Sälgen
das Siebentel > die Sielbenten
das Siebtel > die Sielbten
der Wedel > die Wölden
der Zwickel > die Zwelcken
Ich weiss nicht, ob es schon jemand for mir bemorken hat, aber auch die Substantife auv -ler haben in Singular und Plural die gleiche Form :
der Obstler - die Obstler (dadurch stiess ich drauf)
der Füller - die Füller
der Schüler - die Schüler
etc. etc.
Dem sollte unbedingt Abhilfe geschavven werden :
der Obstler - die Öbstlern
der Füller - die Füllren
der Schüler - die Schlürer
etc. etc.
Edith :
Wenn man mal richtig drüber nachdenkt ::), scheint es unerheblich, welcher Konsonant dem -er foraus geht. Es klappt auch ohne das l :
der Winter - die Wintren
der Biber - die Bibren
der Akademiker - die Akamediker
Hey Troll, wir sind gans unter uns: null Gäste.
Feinfein, nur weiter so, man kekünne es aber auch wilder treiben, z.B. die Ölbstren, die Bibarn oder so.
Die Akamediker spielen mir ein bissi zu sehr ins Medizinische - es gibt ja noch andere Akademikare, Akademerker, Akadermken oder Akademickern. ;D
Föllig einferstanden :D
Der "Akamediker" war auch sehr mit heisser Nadel gestrocken, d.h. mir viel grat nix besseres ein ;D
Edith:
Die "Akademikare" gevallen mir am besten, wenn auch konventionell. (vgl. Vikar - Vikare)
Kaum zu glauben, aber es gibt ovvensichtlich auch eine ganze Reihe fon Substantifen auv -en, bei denen das Chema funktion iert :
das Wappen - die Wäppnen
der Schuppen - die Schüppen
der Lappen - die Lappländer ;D
Vürvahr, ein veites Veld.
Meine 11-jährige Tochter schluch gerade for :
der Biber - die Bibra
Und sie wihs darauv hin, dass trotz der Endung auf -el bei
die Zwiebel - die Zwiebeln der Plural eine andere Vorm hat.
Aus dem Kind kann was werden ;D (sprach er foll des fäterlichen Stolzes)
So isses - kein Egel ohne Rausnahme.
Grüße ans Töchterlein - aber gehüre die nicht lanxam ins Bett?
Klar ! Sie hatz mir beim Gute-Nacht-Kuss kwasi ins Ohr geflürsten. Und ich glaube inzwischen, ihre Anmurk war geradezu genial, denn auch bei die Bibel lautet der Plural anders als der Singular. Scheint so, als gelte die Gluch der Formen nur vür männliche und sächliche Substantife :o
Edith :
die Ampel - die Ampeln
die Kuppel - die Kuppeln
die Regel - die Regeln
Mein Gott, das Kind hatte recht :D
Edith : Ich beantrage hiermit, meine Tochter als ausserordentliches Mitglied (ordentlich ist sie wahrig nicht ) in die GSV aufzunehmen. Wer weiss, was da noch alles kommt ;D
Ich schlage vor: Der Biber, die Multiber (genau wie bei bisexuell etc.)
Monober - Triber - Polyber (je nach Gruppengröße) wären noch denkbar. :D
Zitat von: amarillo in 2006-06-03, 07:08:13
Monober - Triber - Polyber (je nach Gruppengröße) wären noch denkbar. :D
Jetzt verstehe ich erst, warum die Bibel Bibel heißt: Sie besteht aus der alten und der neuen Monobel.
So isses, und der Bison heißt so, weil er (in der Regel) zwei Hörner hat.
Und da man auf einem Bein nur recht lausig steht: Bitburger Pilsener!
'Bitte ein Bit' ist somit grober Unfug und nur dazu angetan, ehrliche Wirtsleute zu veralbern.
Wer nur einen Einzelwunsch hat, sagt korrekterweise 'monotte', wer gleich drei Dinge wünscht, bäte mit 'tritte'. Ab da ginge es weiter mit 'polytte' (siehe auch englisch: 'polite'!). Phantastisch, wie das alles ineinander greift.
Monoplom, Diplom, Triplom, ..., Polyplom.
Grüße,
Amy
Was ähnliches hatt ich auch schon mal gesolmmen:
Biologie Monoologie Polyologie
Bistum Monostum Polystum
Bibbeleskäs Monobbeleskäs Polybbeleskäs
bibbern monobbern polybbern
Biber Monober Polyber
Bild Monold Polyld
Billard Monollard Polyllard
bimmeln monommeln polymmeln
Birke Monorke Polyrke
Bischof Monoschof Polyschof
Bibel Monobel Polybel
Bibliothek Monobliothek Polybliothek
Bildung Monoldung Polyldung
Bidet Monodet Polydet
Birne - Monorne- Trirne - Polyrne
Was ist denn Bibbeleskäs?
Monozeps - Bizeps (- Trizeps) - Polyzeps
Monoker - Biker - Polyker
Monogramm - Bigramm - Polygramm
Monoeter - Bieter - Polyeter
monos - bis - polys
Zitat von: amarillo in 2006-06-03, 19:56:32
Was ist denn Bibbeleskäs?
so heißt bei den schwaben der topfen ;D
Zitat von: Stollentroll in 2006-06-03, 00:09:31
Ich beantrage hiermit, meine Tochter als ausserordentliches Mitglied (ordentlich ist sie wahrig nicht ) in die GSV aufzunehmen. Wer weiss, was da noch alles kommt ;D
Aber immer hereinspazoren mit der begabenen jungen Dame – ordelnte und außerordelnte Mitglieder sind doch jederzeit willkommen (bis auf diese Spunfthütchenspieler, Medikamentenverticker und dergln).
Allerdinx, ähem, gelegelnt ist ja der eine oder andere Beitrag hier nicht gans jugendfrei. Da memüssest Du Dich halt vom Scheffe auch noch einbläuen lassen und ggfls. schnell mal ein paar Zeilen überbläuen oder mit einer Bramsche (http://www.soviseau.de/labenz/?bst=B) versehen.
Ich vürchte, der Scheffe würde mich höchstens verbläuen :-\
Zitat von: Günter Gans in 2006-06-06, 21:17:56Allerdinx, ähem, gelegelnt ist ja der eine oder andere Beitrag hier nicht gans jugendfrei.
Ist das ein Problem? Wie dein jüngster Erigur-Beitrag (ha ha, als ob es derer schon zahllose gegeben hätte) illustriert, ist unsere schräge Sprache die beste Kindersicherung: Wer's schnallt, hat gewiss auch die nötige Reife, um von den Inhalten nicht gefuhrden zu werden.
Eiderdaus - Eidiedäuse
Wiederheirat - Wiedenheiraten
Runderneuerung - Ründenneuerungen
Wundersamer - Wündiesamen
Judaskuss - Jüdieküsse
Landesherrn - Länderherren
Monat - Biat - Triat - Polyat
Monieren - Biieren - Triieren - Polyieren
Monument - Biument - Triument - Polyument
Moner - Bier - Trier - Polyer
Moneb - Bieb - Trieb - Polyeb
Monochter - Bichter - Trichter - Polychter
Monock - Bick - Trick - Polyck
Monop - Bip - Trip - Polyp
Über Kekse und Kanaillen
Der Keks gelang zu seinem Namen durch eine Bielefelder ,,Cakes- und Biskuitfabrik", die 1903 unter Drang einiger Fremdwortbekämpfer einen Wettbewerb zu Verdeutsch von Cakes ausschrieb. 102 Teilnehmer schlugen unaghängig voneinander Knusperchen vor, die Preisrichter entschieden für dieses Wort. Es gab jedoch heftigen Widerspruch gegen das Knusperchen, welches viele als ein lachhaftes Wort empfanden. Bei einem zweiten Wettbewerb gewann der Vorschlag Reschling, der sich auch nicht durchsetzen konnte. Auch der Vorschlag der Knups, die Knupse kam beim Publikum nicht an. Letztandl entschloss man sich, die Schreibweise von Cakes zu Keks zu verdeutschen.
Dummerweise hat sich Keks als Singular durchgesetzt, obwohl es doch einen Plural bezeichnet. Der Duden verfocht eine Zeit lang der Kek, die Keks, welches eindeutig die richtige Form ist, für deren Wiedereinfuhr ich hiermit plädiere!
Ebenfalls aus einem englichen Plural enstanden ist Schlips (von slips), auch hier muss es korrekt heißen: der Schlip, die Schlips.
Bei Koks (von cokes) wäre die Einfuhr eines diminutiven Singulars sinnvol: > ein Kok, der Koks, die Kokse – Ein einzelndes Koksbrikett.
Rips, ein geripptes Stoffgewebe, stammt von englisch ribs. Auch hier scheint ein diminutiver Singular angebracht: > ein Rip, der Rips, die Ripse – Eine einzelne Faser des Ripsgewebes.
Ein weiteres fremdspralches Wort, diesmal aus dem französischen, hatte ursprulng pluralistische Bedaut: die Kanaille. Anfang des 17. Jahrhunderts galt es im Deutschen als Sammelwort für Gesindel, Pack. Durch den diminutiven Singular > ein Kanaill, die Kanaille, die Kanaillen, kann die frühere Bedaut wiederhergestollen werden, der dim. Sing. übernimmt die jetzige Funktion des Wortes: ein schurkischer Mensch.
Zitat von: Fleischers Karsten in 2006-07-23, 00:52:09
Ein weiteres fremdspralches Wort, diesmal aus dem französischen, hatte ursprulng pluralistische Bedaut: die Kanaille. Anfang des 17. Jahrhunderts galt es im Deutschen als Sammelwort für Gesindel, Pack. Durch den diminutiven Singular > ein Kanaill, die Kanaille, die Kanaillen, kann die frühere Bedaut wiederhergestollen werden, der dim. Sing. übernimmt die jetzige Funktion des Wortes: ein schurkischer Mensch.
Ich schlüge hier als diminutiven Singular "ein Kanalli" vor.
Mob, Pöbel, Plebs, Gewürm, Kehricht... die lange Kette der verächtlichen Sammelbezinche mit Kanaille fortzusetzen, mieche natürlich Spaß, aber dann fragt sich, ob man auf einen veralteten Stand der französischen Sprache pochen will. Dort bezeichnet man mit la canaille heutzutage auch vorwiegend eine einzelne Person.
Zitat von: Kilian in 2006-07-23, 17:28:07
mieche natürlich Spaß,
Was heißt denn "mieche"? Das Verb finde ich noch gar nicht auf der Liste.
würde machen - oh, ich sehe gerade, da steht müche, so geht das nicht, ie-Ablaut finde ich hier viel passender, danke des Hinweises, ist geornden. ;D
Zitat von: Kilian in 2006-07-23, 17:28:07
Mob, Pöbel, Plebs, Gewürm, Kehricht... die lange Kette der verächtlichen Sammelbezinche mit Kanaille fortzusetzen, mieche natürlich Spaß, aber dann fragt sich, ob man auf einen veralteten Stand der französischen Sprache pochen will. Dort bezeichnet man mit la canaille heutzutage auch vorwiegend eine einzelne Person.
Na ja, ich fand's halt erwähnenswert. Da ich des Französischen nicht mächtig bin, wusste ich auch nicht, dass
canaille dort mittlerweile auch für einzelne Personen verwandt wird. Die
Kanaille entnahm ich aus Storfers "Wörter und ihre Schicksale", und das Buch hat nun auch schon 71 Jahre auf dem Buckel.
Klar, ich musste übrigens auch nachgucken, so ist das nicht. :D Interessant, dass sich das Wort in beiden Sprachen verinzeln hat - ob das wohl getrennt oder gemeinsam vonstatten ging?
Hamwer irgendeinen frankophilen unter uns der das erklären kann?
ich übersetze canaille immer gern mit "hundebrut" - das geht dann auch entweder für die menge oder für den einzelnen ;D
daß sich aber die verilnz anscheinend in beiden sprachen zeitlich parallel durchgesetzt hat, nimmt mich auch ein wenig wunder.
(es ist noch nicht lang so: noch im vormärzlichen wien knurrte herr j. n. nestroy angesichts eines mißvergnügt lärmenden publikums: "kanonen her, kanonen! zsammkartätschen die kanaille da unten!" und da meinte er alle, nicht einen.)
Zitat von: caru in 2006-07-24, 00:35:58
(es ist noch nicht lang so: noch im vormärzlichen wien knurrte herr j. n. nestroy angesichts eines mißvergnügt lärmenden publikums: "kanonen her, kanonen! zsammkartätschen die kanaille da unten!" und da meinte er alle, nicht einen.)
Noch später verwandte Thomas Mann, in den 'Buddenbrooks', das Wort als Plural; für den - um im Norden zu bleiben - Janhagel (ursprulng derbe Matrosen, später, allgemeiner, Pöbel). Weil ich auch selber dran dachte, darf ich Wikipedia zitieren:
Auch Th. M. lässt in seinen 'B.' den Schwiegervater des Konsuls Buddenbrook, Konsul Lebrecht Kröger, mit den Worten sterben: ,,Man müsste diesen infamen Schmierfinken den Respekt mit Pulver und Blei in den Leib knallen ... Das Pack...! Die Canaille...!".
Sei auch noch kurz der 'Journaille' gedacht (Pressepack, Pressegesindel), welchselbiger Ausdruck a) nie für einen Schurnalisten allein und b) gerne vom Karl Kraus verwandt a) wird/b) ward.
Du kannst es streichen, dafür gibt es die Schaltfläche editieren.
Zitat von: Kilian in 2006-07-25, 14:42:27
Du kannst es streichen, dafür gibt es die Schaltfläche editieren.
Die korrekterweise "edieren" heißen sollte.
Janhagel und Journaille werden auch in Storfers "Wörter und ihre Schicksale" beholnden, die Journaille als Nebenbemark unter eben dem Stichwort Kanaille.
Ganz überroschen war ich eben!
Da sagt doch ein Mensch, den ich zuvor nur ein einziges Mal gesehen habe, und der die GSV überhaupt nicht kennt, dass er sich jahrelang über den Plural von Ananas Gedanken gemachen hätte. Er sei schlielß zur Überziug gekommen, dass dieser Anananten heißen müsse, wegen Atlas - Atlanten. Ein schönes Alternat zu den Ananässern.
Weiterhin zermurrt er sich sein Hirn über den Plural von Grill, weil er Grills als unschön empfand.
Wie können wir die Grills verschönern?
Zitat von: Agricola in 2006-07-25, 15:19:19
Zitat von: Kilian in 2006-07-25, 14:42:27
Du kannst es streichen, dafür gibt es die Schaltfläche editieren.
Die korrekterweise "edieren" heißen sollte.
Glaub ich nicht. Als Zeit- und zeitweise Ortsgenossin Johann Gutenbergs work um 1440 in Straßburg die Druckermeisterin Edit Ier (Gensfleischens geniale Schülerin!), die als eine der ersten im größeren Ausmaß gedrock'ne Bücher herausgab.
In der frohlen Eisenacher Runde phiel gestern irgendwas mit "Kas-" auf der Speisenkarte auf, woraus sich später der Verdacht entwolck, dass es sich bei dem hochdeutschen Singular Käse eigelnt um einen nieder- oder watweißichwatdeutschen Plural handeln memüsse:
Also statt der Käse - die Käse: der Kas - die Käse
Es gibt elte Worte im Deutschen, die dieses ominöse Signat Umlaut + -e beinhalten, welches auf eine Pluralform deutet. Dies gilt es zu eliminieren und den wahren Singular wiederherzustellen! Ab sofort nicht mehr die Träne - die Tränen, sondern die Tran - die Träne. Die bis dato ulben Pluralformen sesüllen einfach ignor georen werden.
Andere Beispüle:
die Fras - die Fräse
das Geblas - die Gebläse
die Os - die Öse
die Mos - die Möse
die Buhn - die Bühne
der Hun - die Hüne
Zitat von: Fleischers Karsten in 2006-10-23, 00:04:22
Es gibt elte Worte im Deutschen, die dieses ominöse Signat Umlaut + -e beinhalten, welches auf eine Pluralform deutet. Dies gilt es zu eliminieren und den wahren Singular wiederherzustellen! Ab sofort nicht mehr die Träne - die Tränen, sondern die Tran - die Träne. Die bis dato ulben Pluralformen sesüllen einfach ignor georen werden.
Das Wort "der (!) Tran" gibt es doch, und ich habe oft gehört, dass dieser Singular benotzen wird, wenn arme Kinder Lebertränen trinken müssen, damit sie glauben, dass es nur ein lächerlicher Tropfen sei statt des ganzen Löffels von unschluckbarem Wein.
... zu karstens beitrag möchte ich noch etwas von meinem turmverlies-schmierzettel beifügen:
der dan - die däne
die migran - die migräne
der muran - die muräne
der kerk - die kerker (schön wäre auch kark-kärker :D)
der hank - die henker
... weiters finde ich noch anderes:
der sabel - die säbel
der/die/das uffiz - die uffizien
der krokant - die krokänter
das Gut, die Güte
der Lug, die Lüge
der Sud, die Süden
das Rohr, die Röhre
das Muh, die Mühe
das Gebaud, die Gebäude
der Tut, die Tüte
der Full, die Fülle
der Holl, die Hölle
der Hull, die Hülle
das Kalt, die Kälte
das Warm, die Wärme
der Wumm, die Wümme
und einige nach der neuen Rechtschreibung (wenngleich in der neuesten Dudenauflage versehelnt nicht drehformgeoren):
die Alb, die Elbe (NRs: Älbe)
die Maut, die Meute (NRs: Mäute)
der Wall, die Welle (NRs: die Wälle)
der Schall, die Schelle (NRs: die Schälle)
der Hall, die Helle (NRs: Hälle)
der Pall, die Pelle (NRs: Pälle)
der Hann, die Henne (NRs: Hänne)
der Ack, die Ecke (NRs: Äcke)
der Sakt, die Sekte (NRs: Säkte)
der Mang, die Menge (NRs: Mänge)
der Wast, die Weste (NRs: Wäste)
die Wasp, die Wespe (NRs: Wäspe)
der Aul, die Eule (NRs: Äule)
der Pervars, die Perverse (NRs: Pervärse)
aber durchaus auch einige ohne Umleute:
der Fug, die Fuge
das Recht und der Link, die Rechte und die Linke
die Fuhr (auch: Einfuhr, Ausfuhr), die Fuhre (auch: Einfuhre, Ausfuhre)
das G(e)rad, die G(e)rade
der Tort, die Torte
Ganz merkwürdig:
die Brotkante, der Brotkanten
was da jetzt singu- und was plu-lallt ist mir nicht mehr klar.
Zitat von: Agricola in 2006-10-23, 18:29:03
der Lug, die Lüge
... hmmm, also lug gibt es ja ... und wenn der lug und die lüge zusammengehören, sollte man konsequenterweise auch den trug mit der trüge verbinden ... wäre doch auch ein schönes neutsches nomen ... ein beispielsatz mit einem ebenso neuen neutschen verbum: ob seiner trüge or ich trübs ...
die Mohr – die Möhre
die Bo- die Böe
der Gunt – die Günter
die Hutt – die Hütte
die Huls – die Hülse
das Gemald – die Gemälde
das Gefall – die Gefälle
die Hull – die Hülle
die Gull – die Gülle
Andersherum geht es natürlich auch, also wegen
der Lug (Sg.) - die Lüge (Pl.) -> die Lüge (Sg.) - die Lügen (Pl.)
kann man nicht nur bilden:
der Rug (Sg.) - die Rüge (Pl.) -> die Rüge (Sg.) - die Rügen (Pl.)
sondern auch:
der Zug (Sg.) - die Züge (Pl.) -> die Züge (Sg.) - die Zügen (Pl.)
der Pflug (Sg.) - die Pflüge (Pl.) -> die Pflüge (Sg.) - die Pflügen (Pl.)
Nach der ersten Pflüge ist der Bauer sein zweites Frühstück. Wenn der Student aus den Federn steigt, hat der der Bauer schon zwei Pflügen hinter sich.
Die Luftzüge in diesem Zimmer verhindert nicht, dass sich Feuchtigkeit an den Wänden festsetzt, denn bei der Berechnung der Luftzügen in diesem Gebäude hat der Architekt gepfuscht.
Zitat von: Agricola in 2006-10-26, 04:08:20Nach der ersten Pflüge ist der Bauer sein zweites Frühstück.
Was für 'ne Metermorfhose ;D
Zitat von: VerbOrg in 2006-10-26, 06:28:23
Zitat von: Agricola in 2006-10-26, 04:08:20Nach der ersten Pflüge ist der Bauer sein zweites Frühstück.
Was für 'ne Metermorfhose ;D
Ja, ja, so verzehrt man sich selbst in seinen Misttypen.
Anlalß Bertholds jüngsten Beitrags stelle ich den Antrag auf Aufnahme eines "Aliments" in die Numeri-Liste.
Zitat von: Fleischers Karsten in 2006-10-23, 00:04:22
Ab sofort nicht mehr die Träne - die Tränen, sondern die Tran - die Träne.
Unlängst las ich irgenzwo, dass im Gotischen tatsalch die einzelne Träne wohl
trahan hieß und sich irgendzwann ein Umlaut im Plural einschlich, der sich dann im Singular verfostag und einen neuen, schnöderen Plural erzwang - eben
die Tränen. Also lagen wir follkommen richtig.
Ich hätte ohnehin den Tran immer für ein Wort aus derselben Wurzel gehalten, zumal bekanntlich der Lebertran schon mit vielen Tränen begossen wurde. Oder ist das eine haltlose Volxgetümologie?
Spät, aber nicht nie...
Zitat von: Agricola in 2006-12-03, 06:02:29
Anlalß Bertholds jüngsten Beitrags stelle ich den Antrag auf Aufnahme eines "Aliments" in die Numeri-Liste.
Laut Prüfstein Wahrig gibt's das "leider" schon.
Zitat von: Kilian in 2007-02-03, 17:46:11
Spät, aber nicht nie...
Zitat von: Agricola in 2006-12-03, 06:02:29
Anlalß Bertholds jüngsten Beitrags stelle ich den Antrag auf Aufnahme eines "Aliments" in die Numeri-Liste.
Laut Prüfstein Wahrig gibt's das "leider" schon.
So wahrig agricola heiße: Da hast Du mir aber zu Recht eine Levite gelesen!
In der Liste der schöneren Pluräle fand ich den Plural Teee.
Ich finde, man sesölle hier differenzieren:
der Tee - die Tees = mehrere Teesorten
der Tee - die Teee = mehrere Becher voll mit diesem Gesöff
Ich trank heute zum Beispiel 4 Himbeer-Vanille-Teee im Büro.
Normalerweise habe ich in meiner Büroschublade verschiedene Tees. Derzeit muss ich mich aber mit einem zufrieden geben.
Was meint Ihr dazu?
Hat unser Pluralitäzexperte Karsten dazu schon was ausarbitten?
Zitat von: VerbOrg in 2007-05-18, 15:40:15
Ich trank heute zum Beispiel 4 Himbeer-Vanille-Teee im Büro.
Kein Wunder, dass Du nicht gross und stark geworden bist :P
Da hätte ich dann aber eine Frage zur Rechtschreibung. Schreibt man nicht auch die Seeen eigentlich nur mit zwei e? Müsste das dann nicht auch für die Tee gelten? Oder hat auch dies die neue Rechtschreibung anders geregelt?
S.a. den Numeri (http://verben.texttheater.net/v3/numeri.htm)-Eintrag zu Schnee.
Ich finde 'Schnee' nicht.
Na ja, die Schäme haben sich schamhaft an der falschen Stelle im Allverbiet eingenosten. Aber sonst fällt der Schnee dahin, wo er soll.
Ich entdak eben eine schöne Methode der Pluralbuld: In Afrihili, einer afrikanischer Kunstsprache, beginnen und enden alle Nomen mit Vokalen (verschiedenen). Der Plural wird gebolden, indem man den Initial- und den Finalvokal vertauscht. Gibt es auch deutsche Nomen, auf die man dies anwenden kekünne?
Oma
Opa
Auto
Allee
Unze
Ulme
Indio (ist wohl eher kein Deutsch)
Anzeige
Omme
Auge
Dat et welche gibt, weiß ich selber. Aber auch welche bei denen sich das gut anhört?
Amo, Apo, Outa... weiß nich.
Mal gucken, die anderen sich anhören:
Amo
Apo
Otua (nicht Outa! Ich finde, Otua klingt klasse.)
Eela
Enzu
Elmu
Ondii
Enzeiga
Emmo
Euga
Klingt hübsch exotisch.
Werden Diphthonge als Ganzes vertoschen oder auseinandergenommen? Bin für Ersteres:
Eleu
Ermei
Auffenscha
Zitat von: Kilian in 2007-12-20, 17:01:20
Werden Diphthonge als Ganzes vertoschen oder auseinandergenommen? Bin für Ersteres:
Eleu
Hab ich mich gestern auch gefragen, als ich über
Efeu gregrubiall. Da mieche ich es so:
Efeu (sprich:
Efoi) -
IfoeBei einigen Lehnworten auf -
ie funktioniert diese Pluralbuld auch ganz gut:
Energie -
InergeEpilepsie -
IpilepseAllergie -
IlergaAmnesie -
ImnesaSchön find ich auch:
Ära -
AräÖko -
Okö
Auch folgendes wäre sicher φonetisch zulässig:
Ärger - Arge (das Wort brauchte ohnehin noch einen Plural, ist man doch am Jahresende noch einmal der Arge eines ganzen Jahres eingedenk)
Order - Ardo
Otter - Atto (mit kurzem Schluss-o)
Auch schick:
Edelporno - Odelporne
Ulmenei - Ilmenau (jetzt sage bloß nicht ein Zoologe, Ulmen legten gar keine Eier!)
Uranblei - Iranblau
Zitat von: Agricola in 2007-12-21, 17:28:30
Ulmenei - Ilmenau (jetzt sage bloß nicht ein Zoologe, Ulmen legten gar keine Eier!)
Also ist
Ulmenei der Singular zu einer Stadt? Kanitverstan.
Zitat
Uranblei - Iranblau
Ja, nettes Wortspiel. Mir geht's aber schon ein büschen darum, dass man einen Plural auch als solchen erkenne.
Zitat von: Agricola in 2007-12-21, 09:58:32
Auch folgendes wäre sicher φonetisch zulässig:
Ärger - Arge (das Wort brauchte ohnehin noch einen Plural, ist man doch am Jahresende noch einmal der Arge eines ganzen Jahres eingedenk)
Order - Ardo
Otter - Atto (mit kurzem Schluss-o)
Ich persoln ließe das nicht durchgehen, φonetisch besteht da doch ein Unterschied. Sagst du wurlk "Ärga", "Orda" und "Otta"? OK, bei Leuten aus Köln-Kalk kekünne ich das noch nachvollziehen, aber bei der Außenstelle Tokio der GSV? Ich bin schockoren!
Zitat von: Fleischers Karsten in 2007-12-21, 22:47:20
Zitat von: Agricola in 2007-12-21, 09:58:32
Auch folgendes wäre sicher φonetisch zulässig:
Ärger - Arge (das Wort brauchte ohnehin noch einen Plural, ist man doch am Jahresende noch einmal der Arge eines ganzen Jahres eingedenk)
Order - Ardo
Otter - Atto (mit kurzem Schluss-o)
Ich persoln ließe das nicht durchgehen, φonetisch besteht da doch ein Unterschied. Sagst du wurlk "Ärga", "Orda" und "Otta"? OK, bei Leuten aus Köln-Kalk kekünne ich das noch nachvollziehen, aber bei der Außenstelle Tokio der GSV? Ich bin schockoren!
Wenn du's phonetisch korrekt haben willst, musst du auch Inergé, Ipilepsé und Odelporné sagen. Bzw. es fürs Deutsche aufgeben, weil kein Wort wirklich mit Vokal beginnt. ;)
Zitat von: Fleischers Karsten in 2007-12-21, 22:40:46
Zitat von: Agricola in 2007-12-21, 17:28:30
Ulmenei - Ilmenau (jetzt sage bloß nicht ein Zoologe, Ulmen legten gar keine Eier!)
Also ist Ulmenei der Singular zu einer Stadt? Kanitverstan.
Ach so, Ilmenau war eine Stadt? Daran hatte ich überhaupt nicht gedacht. Ich wollte bloß den Plural von "Ulmenei" bilden.
Zitat von: Fleischers Karsten in 2007-12-21, 22:47:20
Zitat von: Agricola in 2007-12-21, 09:58:32
Auch folgendes wäre sicher φonetisch zulässig:
Ärger - Arge (das Wort brauchte ohnehin noch einen Plural, ist man doch am Jahresende noch einmal der Arge eines ganzen Jahres eingedenk)
Order - Ardo
Otter - Atto (mit kurzem Schluss-o)
Ich persoln ließe das nicht durchgehen, φonetisch besteht da doch ein Unterschied. Sagst du wurlk "Ärga", "Orda" und "Otta"? OK, bei Leuten aus Köln-Kalk kekünne ich das noch nachvollziehen, aber bei der Außenstelle Tokio der GSV? Ich bin schockoren!
Also, ich öre mal umgekehrt argumentier. Natürlich besteht ein φonetischer Unterschied zwischen einem einzelnen "a" und dem Schlussvokal von "Order". Dennoch ist aber der Endlaut von "Order" φonetisch gesehen eindeutig ein Vokal und kein Konsonant, es sei denn man spricht schwyzerdütsch. Wenn man diesen Vokal mit dem Schlussvokal vertauscht, kommt so etwas wie "Ardo" heraus. Bei geeigneter Aussprache des Wortes "Ardo" ist die Sache φonetisch absolut korrekt.
Zitat von: Agricola in 2007-12-22, 05:08:05
Zitat von: Fleischers Karsten in 2007-12-21, 22:40:46
Zitat von: Agricola in 2007-12-21, 17:28:30
Ulmenei - Ilmenau (jetzt sage bloß nicht ein Zoologe, Ulmen legten gar keine Eier!)
Also ist Ulmenei der Singular zu einer Stadt? Kanitverstan.
Ach so, Ilmenau war eine Stadt? Daran hatte ich überhaupt nicht gedacht. Ich wollte bloß den Plural von "Ulmenei" bilden.
Wieso "war"? Gips immer noch (http://www.ilmenau.de/). Rühmt sich "Goethe- und Universitätsstadt". Und die Ilmenauer können auch toll dichten. Inschrift auf dem Sockel des "Ziegenbrunnens", der da irgendwo rumstehen muss:
In Ilmenau da ist der Himmel blau,
da tanzt der Ziegenbock mit seiner Frau.
Zitat von: Fleischers Karsten in 2007-12-22, 12:57:18
Zitat von: Agricola in 2007-12-22, 05:08:05
Zitat von: Fleischers Karsten in 2007-12-21, 22:40:46
Zitat von: Agricola in 2007-12-21, 17:28:30
Ulmenei - Ilmenau (jetzt sage bloß nicht ein Zoologe, Ulmen legten gar keine Eier!)
Also ist Ulmenei der Singular zu einer Stadt? Kanitverstan.
Ach so, Ilmenau war eine Stadt? Daran hatte ich überhaupt nicht gedacht. Ich wollte bloß den Plural von "Ulmenei" bilden.
Wieso "war"? Gips immer noch (http://www.ilmenau.de/). Rühmt sich "Goethe- und Universitätsstadt". Und die Ilmenauer können auch toll dichten. Inschrift auf dem Sockel des "Ziegenbrunnens", der da irgendwo rumstehen muss:
In Ilmenau da ist der Himmel blau,
da tanzt der Ziegenbock mit seiner Frau.
... danke dir, karsten, dass du die ehre der ilmenauer und damit der thüringer rettest :D ... und daß du sogar den lokalen spruch mit dem ziegenbock kennst: fetten rrrrespekt!!!
Zitat von: katakura in 2007-12-22, 18:27:47
... danke dir, karsten, dass du die ehre der ilmenauer und damit der thüringer rettest :D ... und daß du sogar den lokalen spruch mit dem ziegenbock kennst: fetten rrrrespekt!!!
Ach was! Meinste etwa, ich wäre schon mal da gewesen? Nope! Den Spruch hab von der Internetseite...
Ich hab' da was. Pieße dies eftl zu den Diminutiven Singularen – oder sonstveaux hin?
Reminisze = einzelner sentimentaler Erinnerungsfetzen
Misze = eine Diverse, Verschiedene, Allgemeine oder Sonstige aus misc.
Adolesze = kurzer Lebensabschnitt während der Pubertät
Luminisze = einzelne Lichterscheinung
Fasze = Teilaspekt eines Faszinosums
Alles natulr wilben Genus.
Sehr schön! Prima Gelegenheit, Wiki zu üben. :D
Am Sonntag beschor der Solinger Liedermacher Ede Wolf, von dem auch schon die Pluralim Publikümmer und Morgende stammen, uns einen weiteren schöneren Plural: das Klo - die Klöe.
In einem Schriftwerk zur Weichwarenentwulck las ich söben: Datümer. Auch schön.
Dementsprächend wäre "Bratentum" der Singular von "Bratenten".
Auf einer Gefrierbeutelpackung las ich vorhin:
mit Verschlussclipsen
Ist der Singular hier Clips, der Plural dazu Clipse?
Ob und wie diese Singupluralisur aufgelosten werden soll, ist mir schleierhaft.
Dann bewahrheitet sich tatsalch das, was ich in irgendeinem Artikel mal gelesen habe und den ich auch irgendwo hier im Forum mal verlunken habe, aber nicht mehr wiederfinde: Das die Pluralformen von Einsilbern, die auf Plosiv + s enden, in den Singular übergehen, so wie schon geschehen bei Schnaps, Schlips, Koks, Keks, Mops etc.
Edith:
Hab den Artikel wiedergefunden: hier (http://www.linguistik-online.de/3_99/wegener.html).
Der Plural Zeitläufte war mir bis vorhin nicht geläuftig. Aber Einläufte, Abläufte usw. gibt's leider nicht. Ebenso keine Einkäufte.
Viktual, das = einzelnes Lebensmittel, z.B. Reiskorn, Bohne, Salatblatt, Haselnuss...
Ich schlage mal folgende diminutiven (?) Singular vor:
Das Einzelfach: 35 ist ein Vielfaches von 7. Es besteht aus 5 Einzelfächern: 1-7, 8-14, 9-21, 22-28 und 29-35.
Man könnte dann 35 auch als "Regal" von 7 bezeichnen. 12 ist das kleinste gemeinsame Regal von 3 und 4.
Wie soll ich eigentlich einen einzelnen Stab bezeichnen, hinter dem ich vor meinem Fenster sitze? Als schwedische Gardine?
Ich weiß nicht, ob an diesem Thema in diesem Forum schon einmal gerohren wurde (wahrscheinlich wurde, denn an welchem wurde hier noch nicht gerohren?), aber das Deutsche hat ja das Problem, dass es neben der Mehr- und Einzahl keine Keinzahl besitzt, was einen grammatisch heftig ins Schwitzen bringen kann. Denn was ist der Unterschied zwischen "Hier ist kein Mensch" und "Hier sind keine Menschen"? Jedenfalls ist ein feiner Unterschied zwischen dieser singulären und plurälen Keinzahl, das steht für mich nach meinem Sprachgefühl außer Frage. Und berechtigt ist demnach die Forderung, diesen Unterschied auch auf den Ausdruck "Hier ist ja niemand" übertragen können zu dürfen. Aber wie? So: "Hier sind ja niemande".
Ich habe diese pluräle Keinzahl schon 1843 in einem meiner Gedichte verwendet:
Das sollt ihr mir nicht erzählen,
Ihr Vöglein wunderschlau!
Ihr wollt meinen Kummer mir stehlen,
Ich aber Niemanden trau'.
Als Schumann dieses Gedicht in seinem Liederkreis op. 24 vertunen hat, schrieb er allerdings – wenn es nicht ein Dreckfühler meiner Ausgabe ist: "Ich aber Niemandem trau'". Wie traurig standarddeutsch!
Was ist der Singular zu "böse Machenschaften"? Wahrscheinlich
ein böser Machteinenschaf
Hierbei ist "der Schaf – die Schaften" analog zu "der Bau – die Bauten" rückgezochten.
Was ist eigentlich der Singular von Annalen? In der Liste steht geschrieben: die Annale.
Ich schlage aber mal vor: der Anal.
"Das, was ich heute erlebt habe, kommt nicht in meine Annalen. Das geht mir echt am Anal vorbei"
Zitat von: Ku in 2011-07-28, 23:18:29
Was ist eigentlich der Singular von Annalen? In der Liste steht geschrieben: die Annale.
Ich schlage aber mal vor: der Anal.
"Das, was ich heute erlebt habe, kommt nicht in meine Annalen. Das geht mir echt am Anal vorbei"
Ich bestehe allerdings, beim heiligen Furz, darauf, dass im neutschen Wortschatz der Singular von "Annalen" von demjenigen von "Analen (http://verben.texttheater.net/forum/index.php/topic,2380.msg46889.html#msg46889)" unterschieden werden kann.
Zitat von: Heinrich Heine in 2011-06-19, 11:44:31
(...) Jedenfalls ist ein feiner Unterschied zwischen dieser singulären und plurälen Keinzahl, das steht für mich nach meinem Sprachgefühl außer Frage. Und berechtigt ist demnach die Forderung, diesen Unterschied auch auf den Ausdruck "Hier ist ja niemand" übertragen können zu dürfen. Aber wie? So: "Hier sind ja niemande".
Ich habe diese pluräle Keinzahl schon 1843 in einem meiner Gedichte verwendet:
Das sollt ihr mir nicht erzählen,
Ihr Vöglein wunderschlau!
Ihr wollt meinen Kummer mir stehlen,
Ich aber Niemanden trau'.
(...)
Na ausgezinchen, eine plüräle Keinzahl also. 'Niemand' und 'jemand' haben aber
noch ein P'ob'em (Bei diesem Modewort sei mir die Häschenwitz-Aussprache dienlich), das ich heute mark, als ich der lieben, lieben
Irmina R. (R.in v.) W., mit leicht respektloser Neckerei auch
'Samurai-Emmy' geheißen, das schöne Buch 'Buson / Dichterlandschaften / Eine Anthologie (Diederich'sche Verlagsbuchhandlung, Mainz, 1992)' wamd. (Denn das muß
eine Samuraiin einfach haben - wie
eine Ritterin einen urgrundtreuen Knappen wie mich braucht.) Ich schrieb also '..., daß ich niemanden kenne, dem ich diese Anthologie lieber gäbe als DIR. ...' Bei 'niemanden' hatte ich gnästotz. Nicht nur, daß mir dieser Niemand lieber sein kekünne als selbst
die Emmy und somit weit lieber als mein eigenes Glück, war das P'ob'em. Sondern der Niemand sesülle ja eher (nahezu zweifellos) eine Frau meinen. Drinstecken tut aber, bei aller Keinzahl, doch kein Keing'schlecht, sondern ein Mann. Ein Mannsbild mit scharfem Mannsgeruch, Knoblauchs- & Zigarren-Maulsgestank so wie (z.B.) knarrendem Baryton macht sich da breit, das sowieso nie gnumien war.
Sesülle es also hier 'niefrau' heißen? Welche Fadesse! - 'Niefräund'? Das
'-fräund' verwölchse fran im Ohr mit 'Freund'. - 'Niemensch(en)'? Welch saftlose OberlehrerInnen-Lox! - 'Nieweib'? Etwas dick aufgatrang und alterthümelnd. - 'Niewip'? Das wär's vielleicht, das gefiele mir oygnermaßen, griffe aber nahezu ins Mittelalter zurück. - Tja, aber wie sonst kekünne das heißen? Wüßten das etwa (kluge) jefraun?
P.S.: Einfach 'keine Frau' zu verwenden, wäre eines solchen noblen Fori
un-dwurg.
Thema: jefrúb
Da darf ich mir heute selber einen kleinen Rat erteilen. Im 'Pfeifer' wird doch,
i. g. & g., die von mir vermotte Herkunft des 'Indef.pron.' 'jemand' und wohl auch 'niemand' bestittenk:
"... ahd. ioman 'irgendein Mensch' (8. Jh.), mhd. ieman, iemen, asächs. eomann, mnd. ieman(t), nl. iemand ist aus ... je [das ich jetzt nicht näher erläutere] ... und ahd. mhd. man, asächs. mann 'Mensch' (s. Mann, man) zusammengewachsen; das auslautende -d ist (wie bei Dutzend, irgend, niemand ...) sekundär."
Ich glaube, das d entsproß sozusagen dem n(n) wie beim österreichischen Manderl - ein Wort derselben Reihe wie Wanne - Wand(er)l. (Zu hauen - hieb ... siehe unten)
Analog dazu - wenn mit jemand doch eher Frauen/eine Frau gnämien wäreN - sesüllen ahd. frouwa und mhd. frouwe zu einem b am Wortende führen.
Als Ergebnis erschiene mir jefroub zu veralten und aufgablanz, bei jefraub dächte eins wohl zu sehr an den Raub, bei jefrob dränge sich vielleicht froh allzu sehr auf.
Brauchbar wäre, meiner bescheidenen Mien nach, jefrub - das ab jetzt zumindest ich selber verwenden werde. Das Wort hat vielleicht auch sowas nett Jiddisches. Die Betun kekünne ohne weiteres auch auf dem langen u liegen (vgl. jedoch). Mochgle Reime (nach Peregrinus Syntax) sind Bub, sie grub, der Hub, sie hub und Schub // - auch sie lub.
Einen Vorteil hätte dieses Wort noch: Bei Ich verprüg(e)le jemanden früge fran sich wohl ein wagn: Ginge da nicht auch nur Ich verprüg(e)le jemand. - Na ja, doch eher nicht. - ? Bei Ich verprüg(e)le jefrub wäre niefrub & niemand unsicher. Der, 'feine', Genitiv kekünne allerdings heißen: Jefruben (statt jemandes) Buch. Dazu ein paar Redensarten:
über jefruben Horizont gehen, an jefruben Fersen hängen, an jefruben Herz rühren, an jefruben Lippen hängen, an jefruben Rockzipfel hängen, an jefruben Stuhl ['da noi': Sessel] sägen, auf jefruben Kosten lachen, auf jefruben Kosten leben - usw., usw., siehe
http://www.phrasen.com/tags/jemandes
Hier noch ein recht simpler Vierzeiler:
Er war ein blöder Bub;
es lub ihn auch niefrub.
- Ihm blieben Schub und Hub,
weil er nach Schätzen grub.
Ugbrens: Jefrieb/niefrieb - vgl. hauen (ahd. houwan, mhd. houwen) - hieb ... - käme(n) mir zu leichtgawachgt daher. Echt schlecht wären sie wohl auch nicht.
P.S.: Falls hier nicht eh schon irgendwo etwas darüber steht, schreibe ich
eine Buchampfahl her, ein Leidzerreiß (= Literatur)-Zitat, nahezu:
'Das sonderbare Lexikon der deutschen Sprache' von CUS. - 2009 in 1. Aufl. im Eichborn Verlag, Frankfurt am Main, erschienen; 361 pp. - ohne die/den Warb für andere Bücher. Der Äutzer weiß oygnes! Da steht, in alphabetischer Folge, so viel Schönes drin, daß fran sich fast über das Fehlen der 'GSV' wundern kekünne.
"Sind normalgewichtige Pubertierende mit ihrer Figur unzufrieden, entwickeln sie sich eher zu dicken Erwachsen, zeigt eine aktuelle Studie."
Stand in einem Online-Artikel. Was ist ein Erwachs?