Zitat von: Berthold in 2009-04-22, 17:47:39Zitat von: Übertreiber in 2009-04-17, 18:06:26Wie wäre volgendes:
Herr Müller kann ihren Anruf momentan nicht entgegennehmen, da er Berlinsin (Berlins-in) ist und vermutlich nicht vor gestern wiederkommt. Hinterlassen sie eine Nachricht nach dem Piepton."
"Ich bin Madagaskarsauf (=auf Madagaskar) und will hier weg!"
Das Fugens-S vor "-in" verhindert Verwechslungen mit dem schönen Geschlecht Berlins.
Weil auf solche guten Ideen bei uns fast nie Antworten kommen, schreib ich her: eine gute Idee!
Da ließ sich natchlur auch orthografieren: Praxin. Bei Graz kekünne es wohl Grazensin heißen.
Jetzt fahr ich aber ins Café 'Zum Wollschweber' - ein Fußballspiel anschauen.
Dem schließe ich mich an! Allerdings öre ich das -s eher nach dem in platz. Als Pluraläquivalent schlüge ich -(e)ns vor. Dadurch stewirllt es sich um einen Kasus handeln sicher (sonst kekünne in nalm auch schlicht eine Postposition sein). Der bestummene Artikel laute dis (Sg.) bzw. dar (Pl.); -is und -ar seien auch die starken Adjektivande. Vor dem Lokativ-s/ns lässt sich naturl jede beliebige Präposition einfügen: Berlins, Madagaskaraufs, dis Tunnelins, dar Tunnelinnens usw.. Die Präposition füwirgt immer nur einmal ein (engar Höhleninnens = in engen Tunneln, aber engarinnens = in engen).
Allerdings ist neben dem Lokativ noch mindestens ein weiterer Kasus nök, nalm zur Angabe der Racht (in dem Haus vs. in das Haus). Genau betrachten lassen sich neben der Ortsangabe (Lokativ/Essiv) sogar sechs weitere Relationen definieren:
- Richtung zu etwas hin (Lativ): in das Haus hinein
- Richtung von etwas her (Ventiv): in das Haus herein
- Richtung auf etwas zu (Direktiv): hausein(wärts)
- Position auf dem Lativvektor (Lativ II): bis in das Haus hinein
- Position auf dem Ventivvektor (Ventiv II): bis in das Haus herein
- Position auf dem Direktivvektor (Direktiv II): auf dem Weg in das Haus, ,,hauseinwärtig"
Den Unterschied zwischen Lativ I und II ieren folgende Beispiele illust:
,,Zieh den Faden durch die Öse." Lativ I: ganz durch, Lativ II: so, dass der Faden durch die Öse hindurchliegt
,,Wir trugen das Klavier in den Saal" (Lativ I) vs. ,,Wir trugen das Klavier bis in den Saal (dann schoben wir es)" (Lativ II)
Ebenso für Direktiv I und II:
,,Dort laufen Leute waldeinwärts." (sie laufen in den Wald) vs. ,,Waldeinwärts laufen Leute." (sie laufen in irgendeine Richtung, aber befinden sich aus Sprechersicht waldhin).
Als Artikel und Andte schlage ich vor (beim Unterstrich füwirgt die Präposition ein):
- Lativ I: dzum/dzur/dzum (Sg.), dzun (Pl.); -zum/-zur/-zum, -zun (starke Adjektive); -en_(e), -en_(e)n (Substantive)
- Ventiv II: dzem/dzer/dzem, dzen; -zem/-zer/-zem, -zen; -er_(e), -er_(e)n
- Direktiv II: dit, dert; -it, -ert; -_t, -_nt
- Lativ/Ventiv/Direktiv II: ganz am Ende häwirngt ein zusaltzes -s an.
Schwache Adjektive tragen die Substantivändte, wenn kein Substantiv mehr folgt, ansonsten -en.
Jede dieser Formen kann dann wieder mit verschiedenen Präpositionen kombiniewerren:
meinzum Herzenein(e) (= in mein Herz, Illativ I), dzer Höhleraus (= aus der Höhle, Eventiv I), dit Bergant (= in Richtung an den Berg, Addirektiv I), dzun Bäumenunterns (= bis unter die Bäume, Sublativ II) usw.