Zitat von: Bertl in 2006-02-02, 16:01:43
Sogar eine - wie bei uns einige sagen: - 'Disidation' gibt's da:
Rissleben, D. (1931): D. Gesch. d. Verbgruppe hāhan - hangēn - hengen - henken. - Phil. Diss. Greifswald.
Genau:
hâhan (aus: hanhan) ist das ursprüngliche, einst resuplizierende, dann starke Verb "hangen" mit den Formen hing, gehangen.
---> Der heutige Infinitiv "hängen" ist aus dem abgeleiteten schwachen Verb hängen (aus: hengen) übernommen und für das starke Verb eigentlich falsch.
"hangen" (hing - gehangen) ist intransitiv und hat die Bedeutung "frei schwebend über etwas sich befindend":
"Das Bild hing an der Wand."
"Die Lampe hat im Wohnzimmer gehangen".
"hängen" (hängte - gehängt) ist das Kausativ zu "hangen" und bedeutet hangen machen, machen, daß etwas hangt:
"Ich hängte das Bild an die Wand."
"Die Lampe habe ich ins Wohnzimmer gehängt."
"henken" ist wohl vollkommen eins mit hängen;
einerseits soll "henken" ein Intensivum zu hängen sein, wird aber von einigen verworfen - ob der Mann gehengt oder gehenkt wird, soll sich phonetisch nie unterschieden haben, daher sei die Annahme eines "stärkeren" henken nicht wirklich zu unterstützen.