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Beiträge - Arnymenos

#76
Sprache / Re:Unlogische Verneinungen
2005-05-17, 13:28:03
Ich erklöre es so, dass diese Wörter zuerst negative Polarität entwickelten. Das heißt, sie können nur in verneinten oder Fragesätzen stehen. Versucht es im Deutschen mal mit "jemals": "Ich war jemals in Frankreich."??
Das wäre der erste Teil der Bedeutungswandlung. Danach bleibt's so seltsam, wie es nunmal ist: Die Negation knicht den Schritt (pas), zwingt ihn unter ihre Rute, drängt sich ihm auf, dringt in ihn ein und verschwindet endlich selbst.
#77
Kultur / Re:Der Tod der Namen
2005-05-13, 09:14:41
Nur für die Kinder braucht man einen einheitlichen Namen, der entweder vom Vater oder der Mutter kommt oder dem gemeinsamen Namen entspricht.
#78
Neue Ideen / Re:Aus einem Malbuch
2005-05-13, 03:01:10
Mir scheint's, als habest du kontemplativ nachgegrübelt, und ierst nun deine neu gewonnene Erkenntnis Präsent (Lange Zeit kein Beitrag in diesem Faden). Was genau gibt dir diese Sicherheit?
#79
Kultur / Re:Der Tod der Namen
2005-05-13, 02:56:57
Künstlernamen bleiben unangetasten. Nur dürfte es für Leute wie Seal schwierig sein, ihren echten Namen herauszufinden, da er den schon lange nicht mehr benützt haben wird.

Kilian, dir schlage ich vor, jemanden nachnamens Elion zu ehelichen.
#80
Kultur / Re:Der Tod der Namen
2005-05-11, 14:52:05
Ganz in der Nähe von Kilians anderem Knupf: Däubler-Gmelin.

http://home.snafu.de/tcaudio/radiopannen/bs010.mp3
#81
Kultur / Re:Der Tod der Namen
2005-05-10, 17:30:17
Dann hat er ein geteiltes Zwerchfell (altgr. "Phren").
#82
Über die GSV / Re:Konsonantenverschiebung
2005-05-10, 17:28:27
dia touto to paradeigma. Hellenikos.
Daher das Beispiel: Griechisch
#83
Kultur / Re:Der Tod der Namen
2005-05-10, 17:15:10
Ich hor gestern von einem Theologieprof, der durch heirat seinen Namen geornden hat, dennoch zur Wiedererkennung den alten in Klammern dazu setzt. Mangels Erinnerung und zwecks Anonymität des Betreffenden:

Schmidt (Meyer)

Der hätte wohl einen Doppelnamen haben wollen ;)
#84
Über die GSV / Re:Konsonantenverschiebung
2005-05-10, 17:12:33
Wie erfinden die Chinesen dann neue Wörter?

Affixe haben sie nicht, Morphologie auch nicht. Es gibt ein paar wenige Partikeln. Ich denke, deren Regelfall ist, die Wortart au dem Kontext zu erschließen. Ein neuer Wortstamm wird einfach gar nicht flektiert und damit hat es sich. Das ist mir offene Klasse genug.
Suppletivformen sind ja nicht vorhersagbar (denk ich mal, wäre ein sinnvoller Definitionspunkt). Wären sie die einzige Möglichkeit, dann könnte man ein neues Wort gar nicht in allen Formen verwenden. Das ist unproduktiv, und Sprache muss produktiv sein. Ausnahme: Tote Sprachen; Altgriechisch ist nicht mehr produktiv. Ausnahme dazu: rauchein.
#85
Über die GSV / Re:Konsonantenverschiebung
2005-05-10, 16:54:43
"Baunk" sollte als überschwere Silbe unmöglich sein. Aber das Deutsche ist für sowas aufnahmefähig, wie's scheint.
#86
Über die GSV / Re:Konsonantenverschiebung
2005-05-10, 15:59:40
Okay, dann versuche ich die Frage mal zu beantworten: Wie viele Silben gibt es im Deutschen?

Eine Silbe besteht aus Anlaut, Gipfel und Auslaut (Onset, Peak, Coda im Angelsächsischen). Manchmal behandle ich etwas als einen einzelnen Laut, das aber nach zweien aussieht. Bei "z" und "x" seht ihr das Motiv dafür. Ich habe auch schon ein p mit Hacek gesehen, fürs pf :)

Im Anlaut stehen an Einzellauten (alle dt. Konsonanten außer N0: p,b,pf,f,w,m,t,d,ts,z1,S2,n,l,r,k,g,ks,C3,j. insg. 18
selten: tS
An Doppellauten: {p,b,pf,f,S,k,g}+l,{p,b,pf,t,d,S,k,g}+r, kn, Sn, tsw, kw
An seltenen Doppellauten: pn (Pneu...), tm (Tmesis), km (Khmer), wr (wringen, Wrack)
An Dreifachlauten: Str,Spr,Spl
Einige davon sind sehr selten, andere kommen nur in Fremdwörtern vor. Rechnen wir mit ca. 40.

Im Silbengipfel stehen die oben aufgelisteten Vokale und Diphtonge, also ca. 20 (das r behandeln wir mal als Konsonanten; dafür kommt vielleicht das "ey" bald in unserer Sprache an).

Im Auslaut wird's kompliziert. Der ist bekanntlich verhärtet:
Einfach: p,pf,f,m,t,ts,tS,s,S,n,l,r,k,ks,C/x4,N. insg. 16
Doppelt: {r,l}+{p,f,m,t,ts,s,S,n,C}, ft, m+{p,pf,t,s,S}, rl, {C,kt,ks,p,s,S}+t, n+{t,ts,s,C}, Nk. insg. 35
selten: sp

Ein paar Beispiele für noch mehr:
Dreifach: {r,l,m,n,p,C,N}+st
Vierfach: rnst, rpst
Da steckt dann oft WortFORMbildung dahinter, wir können also keine neuen Stämme daher kriegen. Echte Stämme mit so vielen Konsonanten sind (relativ) selten; deswegen zählen wir die mal nicht mit, und rechnen mit ca. 50.

Ohne all das, was ich vergessen habe, können wir ca. 40x20x50 = 40.000 Silben bilden. Dabei sind sehr viele unaussprechbare, weil ich Gipfel und Auslaut nicht voneinander abhängig gemacht habe ("Baunk" geht nicht, oder?). Es sind aber erschreckend viele. Ich hätte auf maximal die Hälfte getippt.


Uff! Das war eine schwere Geburt. Ich brauche eine Pause.



0) ng
1) stimmhaftes s
2) sch
3) (i)ch
4) (a)ch
#87
Kultur / Re:Reimigkeiten
2005-05-10, 15:08:26
Schreibt Fachliteratur!



Doch den allergrößten Wortverdruss
schafft mir regelmäßig noch das Genus!
#88
Über die GSV / Re:Konsonantenverschiebung
2005-05-10, 15:05:17
best: steh erst verb
mach verständlich das, struktur von satz
ist frei von nicht nötig form
#89
Neue Ideen / Re:NOMEN: Systematischer Teil
2005-05-10, 10:53:58
Mir fiel

Anonymie

ein. Ja, das hat eine Endung. Eine, die's schon gibt. Zudem eine, die im Angelsächsischen überverwendet wird, bei uns aber noch nicht. Sie ist schön abstrakt, klaut dummerweise nur den Wortakzent (der ja EIGENTLICH immer an den Anfang gehört... gut, uralte Zeiten). Und sie hat den Vorteil, eine offene Klasse für Abstrakta zu bieten.
Ich überlege gerade, ob wir in diesem Faden Einzelbeispiele sammeln oder einen produktiven Regelfall anwenden. Syntehese als Regelfall, das wär' herrlich!
#90
Über die GSV / Re:Konsonantenverschiebung
2005-05-10, 10:45:19
Nootka hat ja erfrischend übersichtliche Vokale *gg* Da haben die also gespart. Das Deutsche hat immerhin 16 plus vokalisches R (LehrER) plus 3 echte Diphtonge plus ca. 15 Diphtonge mit vokalischem R (i:r, Ir, e:r, ...).

Manche Sprachen können 1000 Silben bilden, und ich glaube es war Thai, das 25000 verschiedene Silben erlaubt. Das erechnet sich aus den erlaubten Silbenanlautskombinationen mal erlaubte Silbengipfel (Vokale) mal erlaubte Silbenauslaute. Längst nicht alle davon sind auch sinnvolle Wörter; das gilt für jede Sprache.


Stellen wir fest, dass Sprachen dann einfacher werden, wenn sie in Kontakt mit anderen Sprachen stehen (Pidgins, Kreolsprachen, keltisches Vulgärlatein, iberisches Vulgärlatein, italisches Vulgärlatein, Deutsch in Berlin-Kreuzberg)?

Oder ist es die Gesetztheit einer Sprechergemeinschaft, welche die Ecken und Kanten der Sprache langsam abschleift (Spanisch)?


Oder ganz anders gefragt: Wenn Sprachen immer nur einfacher werden, können wir uns dann in 200 Jahren noch unterhalten, und das überhalb des Blöd-Zeitungs-Niveaus?