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Beiträge - Übertreiber

#361
Sprache / Re: Verbzeuge
2009-01-12, 13:53:12
Also ohne -wer- verbissert sich (oder verbisirßt) deine Situation schon mal betralcht.
Wie mir gerade auffällt, darf man priegen und prügeln keineswegs synonym verwenden. Zwischen beiden memüsse (theoretisch!) ein Unterschied wie zwischen biegen und bügeln bestehen. Zu finden, welcher das ist, überlasse ich dir.  :D
#362
Neue Ideen / Re: Steiger
2009-01-12, 13:46:41
Zitat von: Kilian in 2009-01-12, 12:57:49
Und ersteretwegen das Interesse an Anatol Stefanowitschs Beobachtung.
Hab auf der Seite etwas vor und zurück geblortten und finde es immer interessanter, dass es mitterweile auch Anti-Sprachnörgler gibt: Zu den bekannten Sprachnörglern, denen sprachliche Wandlungen zuwider gehen, auch noch solche Antiwesen, die im Gegenteile gegen jede Form von Sprachpflege hetzen. Macht mir das Leben nicht unbedungen leichter.
#363
Neue Ideen / Re: Bedeute
2009-01-12, 13:27:41
Wohl eher: "Das durchsichtige Kleid miech ihre Unterwäsche schicklich sichtlich." ;D
À popo: schaulich - schaubar - sichtlich - sichtbar ist ja soviseau ein interessierliches Viergespann.

übersehbar: kann übersehen werden
übersichtlich: über etwas ist Übersicht molg
aber sichtlich: kann gesehen werden (Tatsachen, Fakten, etc.)
sichtbar: kann gesehen werden (Körper, Identitäten, etc.)
schaulich: weiß nicht, gibt's Wörter wie "unanschaulich", etc. im Österreichischen?
überschaubar: dasselbe wie übersichtlich
aber schaubar: noch nicht bedeutsam belågen

Der springende Punkt ist nun, ob dieses (scheinbare?) Chaos zu erhalten oder aufzuheben ist.
#364
Neue Ideen / Re: Steiger
2009-01-12, 08:49:10
Welcher Einfluss auf die Sprache im Laufe der Zeit von Vergessenheit verschluckter wird, steht in der linguistischen Nahrungskette untener. Luther steht recht weit oben, ebenso Palmorden und Duden, zu dritt werden sie naturl um Längen von der "breiten Masse", der Menge aller 08/15-Sprecher, geschlagen und Linguisten stehen, da sie sich der Normation verwehren und auf Deskription beschränken, zielm untenst.

Ist zumendist meine Interpretur.
#365
Neue Ideen / Re: Bedeute
2009-01-12, 08:42:35
Bei Wörtern wie "abzüglich" kekünne man noch eine kontinuative Bedut hinzufügen:
Wir kamen wenige Minuten zu spät und kekunnen unserem abzüglichen Zuge nur nachschauen.

Spontan fällt mir noch folgendes ein:
schicklich: anstatt "schickbar"
In dieser Form ist der Brief völlig unschicklich.
Erwirte wären dann "verschicklich" und "unverschicklich".

Innerhalb, die und Außerhalb, die: die innter bzw. äußere Hälfte; der innere bzw. äußere Raum:
So gut die Außerhalb des Stadions auch aussieht, so geschmacklos ist die Innerhalb.
Auch wenn die Außerhalb eines Flusses im Winter zufriert/zufreust/zufreurt, ist die Innerhalb dennoch über 0° C warm.

#366
Sprache / Re: Ich traf einige Ügel...
2009-01-09, 23:33:45
Fürwahr, ich bekam mit, dass mancher Entduck ein eigener Faden gewomden war, da zorg ich nicht lang, was offensalcht ein Fehler war. Ein Verschub ist doch sicherl möglich?
#367
Sprache / Ich traf einige Ügel...
2009-01-09, 22:34:26
... und zwar den Flügel, den Zügel und den Bügel; die schuhen mich alle so traurig an, weil sie nach ihren Verben suchen. (Achtung, Konjunktiv I!) Ich zieg ihnen also rasche das Fliegen, das Ziehen und das Biegen, derweil mir auffiel, dass alle dreie eine übersichtliche, aber unübersehbare Ahlnk haben:
- alle drei malnn
- Grundverben aus derselben Ablautreihe (nalm die "Eu-Reihe")
- Flügel: Mittel um zu fliegen, Zügel: Mittel um zu ziehen, Bügel: nun gut, kein Mittel, aber zumindest etwas Gebogenes.

So dachte ich mir, man kekünne das doch weiterführen:
Sügel: das kleine Quentchen, das zum Siege führt
Flügel: zusaltz für etwas, das einem hilft zu entfliehen (analog ziehen - Zügel)
Wügel: Mittel um zu wiegen wär sinnlos, daher etwas Gewogenes
Schübel: Schiebehilfsmittel oder Geschobenes
Schüssel: bereits verschossene Munition
Schlüssel: herrl! Ein Ding um etwas zu schließen, pässt perfetto!
Früsel: etwas Gefrorenes
Verlüsel: etwas Verlorenes; an jedem Schwarzen Brette gäbe es dann eine Sektion "Verlüsel"
Küsel (nicht Kiesel!): Hilfsmittel bei einer Wahl, molgerweise auch Wahlhelfer
...

Selbstverstalnd sind auch Rückbülde möglich:
kieben: 1. nt. für "kübeln" 2. etwas in einem Eimer transportieren 3. etwas eimerweise transportieren
Bug: Präs. ich kiebe, er keubt, Prät. ich kob, er kub, Konj.II ich köbe, er kübe, Perf. gekoben
Bespiel: Dieses Winters war es so kalt, dass wir die Kohle in den Keller kieben memussen.

hiehen: sich erheben (im statischen Sinne, über etwas heraus ragen, z.B. ein berg in einer flachen Landschaft)
Bug: Präs. ich hiehe, er heucht, Prät ich hoh/hog, er huh/hug, Konj.II ich höhe/höge, er hühe/hüge, Perf. gehohen/gehochen/gehogen
Beispiel: Majestätisch heucht der Berg hinter dem beschaulichen Dorfe.
#368
Neue Ideen / Re: Rückkehr des U-Ablautes
2009-01-09, 21:44:08
Juhuu, das iert (oder eurt? Oder eut?) doch gleich Motiv dazu, weiterzumachen! ;D
#369
Neue Ideen / Re: Rückkehr des U-Ablautes
2009-01-09, 18:29:47
Üb-erschüss-ig können übrigens nur tödliche Schusswaffen sein. Scharfe Messer sind üb-erstüch-ig, Zyankali ist üb-vergüft-ig, Galgen sind üb-erhäng-ig, aggressive Menschen sind üb-totschläg-ig, Flammen sind üb-verbrännt-ig und das neue superflauschige Antirheumakopfkissen für 59,90 € vom modisch-schwedischen Möbelhaus ist auf vortrefflichste Weise üb-erstück-ig.

Zitat von: Kilian in 2009-01-03, 01:01:26
Zitat von: Übertreiber in 2009-01-02, 20:33:36Gibt es ein konkretes Kriterium, welches bestimmt, ob ein Verb der I-Volllautreihe ein O oder ein U als Perfektablaut hat?
Keins, das mir bisher bewusst wäre, aber spontan kommt mir auch hier der nachfolgende Konsonant in den Verdacht, einen gewissen Einfluss auszuüben. ng zum Beispiel neigt dazu, u zu provozieren (gesungen, geblunken), wohl weil bei beiden Lauten die Zunge hinten stark angehoben ist.

Der Gedanke hat jetzt noch ein wenig überlegen, und mir ist folgende Regelmaß aufgefallen:
Die einfachen Nasalen nn und mm erzeugen offensalcht ein o:
gewonnen, gesponnen, geronnen, gebronnen, gesonnen, entronnen, geschwommen, geglommen, ... (aber Neutsch: gebulmmen)

Nasal+Konsonant-Kombinuren wie nd, ng, nk, mpf sorgen hingegen für ein u:
geschunden, gefunden, gewunden, verdungen, gewrungen, gesungen, geklungen, gelungen, gerungen, gewunken, geblunken, gewunken, gesunken, gekrumpfen, geschumpfen, ... (aber Neutsch: gehornden, gegronsen, geklolngen (trotz geklungen), gelonsen, gelornden, gepompen (von "pimpen"!), gepolnsen) Aber ehrlich gesagen klängen diese neutschen Ausnahmen mit einem u in meinen Ohren besser.

Sch und -st- scheinen ebenfalls ein o zu implizieren:
gefoschen, gefrosten, gemoschen (aber: gefusten)
#370
Neue Ideen / Re: Rückkehr des U-Ablautes
2009-01-06, 09:47:33
Zitat von: AmelieZapf in 2009-01-05, 14:28:13
Na klar, die sind hier.

Ach selbstverstalnd, ich verstind aus unerfindlichen Gründen "Nominalstork" falsch und stand vollends (alter Adverbialgenitiv?) auf dem Schlauche. Diese Liste ist mir naturl vertrohen.

Zitat von: Kilian in 2009-01-05, 15:13:33
Zitat von: AmelieZapf in 2009-01-05, 09:53:22Sesüllen wir's noch einmal probieren mit dem groben Duben?
Von mir aus gern - ich hab für den Übertreiber gerade schon mal das Duben-Brett sichtbar gemachen.

Des Dankes voll besichtige und bestaune ich das Brett um mir einen Überblick über das dort bereits Vorgeschlagene zu machen.
#371
Neue Ideen / Re: Rückkehr des U-Ablautes
2009-01-05, 14:13:17
Klingt verlockend, sind diese Nominalstorklisten irgendwo einsehbar?
#372
Muss doch. :D

Aber wenn -si- und -se- verschliffene Sichs sind (was hinhaut, denn das französische Reflexivpronomen ist "se"), dann sind mi, me, di, de, ns und ch verschliffene Michs, Dichs, Unse und Euchs.
#373
Ach Mist, Amelie ist mir zuvor gekommen. ;D

Aber ein echtes Subjekt ist "mir" MUSEN auch nicht, denn in "mir friert es" bin ich (also "mir") ja der Empfänger der Halnd, ebenso wie in "sie gibt es mir." Handelndes Subjekt ist das mysteriöse unpersönliche "es", das jedesmal auftritt, sobald es ums Wetter geht.
EDIT: Ebenso sagt der Text ja auch, dass "Mir ist kalt" eine Verkurz von "Es ist mir kalt" ist. Wieder bin ich nur der Empfangende. Wenn ich süge "Ich bin kalt", dann läge dass wohl daran, dass ich tot bin.

Zurück zum Thema: Von den Reflexivinfixen geht ein unbestreitlicher Reiz aus, aber vielleicht wäre es noch besser, wenn sie ebenso je nach Person unterschiesiden wie die Pronomen. Ich bewemige, du bewedigst, er bewesigt, sie bewesigt, ...,  wir bewensgen, ihr bewechgt, sie bewesigen?
#374
Neue Ideen / Re: Satznegation
2009-01-05, 09:15:58
Mit der Kenntnis lässt sich bei anderen Chinesischkundigen nachfragen, danke fein. :D
#375
Neue Ideen / Re: Rückkehr des U-Ablautes
2009-01-05, 09:12:32
Zitat von: Kilian in 2009-01-03, 01:01:26
Trotzdem hätte es etwas Rezeptbuchhaftes, die Tabellen zum Stärken zur Hand zu nehmen - von der deskriptiven Warte aus gefällt mir die Systematisur viel besser als von der normativen. Deswegen habe ich zu diesen Punkten keine Meinung - ich hör lieber in jedem Einzelfall auf meinen Bauch.
Versteht sich von selbst, dass bei einem Stork aller Verben die blanke Notz von Tabellen eine Sackgasse ist - ich mark auch schon, dass sich bei Tabellenreiterei die homonymen Formen schnell häufen, doch finden sich andererseits eben durch den Anhub von der Doppel-O- zur E-Volllautreihe interessante Nebenformen, die (zumindest für mich) mitunter besser klingen als die bisher Vorgeschlagenen. Außerdem hat sich mir schnell geziegen, dass der Stork zumindest im Grundschatz gar nicht so viele neue Reihen erfordern wird wie ich beginns erwurten hätte - das einzige, was sich bisher abzeichnet, sind die Spult der Doppel-O und I-Volllautreihe.
Von einem normativen Verwand der Tabelle - à la "neue Storke müssen hinein passen" - rate auch ich ab, denn täte man so, wäre es ja nie z.B. zur Wiederbelab der Reduplikanten gekommen.