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Beiträge - Kilian

#4936
*reiht sich ein* Auch mir liegt gewunken von Hause aus viel näher als gewinkt. Als ich erstmalig sah, was Duden dazu sug, tro ich meinen Augen nicht, und auch bis heute ist es mir unverständlich. Verzeiht, dass ich dem Duden weiter oben so zugespitzt nach dem Munde radt; ich wollte halt Lys Frage damit klären, wie es "offiziell" ist. :)
#4937
Sprache / Re:warum ist Sprache komplex?
2005-02-12, 00:30:48
??? Warum denn so aggressiv, amarillo? Ob Arnymenos für "ein absolut gleichbedeutendes und gleichverwendbares Wort" nun den Begriff echtes Synonym definiert oder irgendeinen anderen, ist doch nicht wichtig, solange er es deutlich macht. Und es hat auch keinen Einfluss auf den Wahrheitsgehalt der These, die er hier dargestellt hat. Es ist nur eine Benennungsfrage.
#4938
Sprache / Re:Zuchini
2005-02-11, 18:07:52
Dann ist mir nördlich des Mains aber deutlich lieber: Pizza als deutsches Wort wird dahingehend dekliniert, dass im Plural -en an die Stelle von -a tritt. Wie auch bei Basilika etc. Ist doch eine gute und schöne Regel. Statt dessen den Plural auf -as zu bilden, wäre für mich eine völlig gleichberechtigte Alternative, fände ich das Plural-s im Deutschen nicht hässlich. Aber warum, um alles in der Welt, sollte es neben Pizze und ausgerechnet Pizzas "nichts anderes" (caru wörtlich) geben?
#4939
Ja... ich vermute mal, der Deutsche sagt z.B. loadete down, weil er genug Englisch und Internetjargon versteht, um gleichzeitig an das trennbare deutsche herunterladen zu denken. Ich vermute auch stark, dass das verbrittenste Genus von URL, nämlich feminin, dadurch zustande gekommen ist, dass die Leute dabei an Adresse denken.
#4940
Arnymenos wollte aber auf das -en am Ende hinaus: Das ist die Partizip-II-Endung der starken Verben, schwach müsste es gedownloadet heißen! -en statt -et, das ist ein anscheinend in letzter Zeit häufiger auftauchender Fehler, um den es auch im aktuellen Zwiebelfisch geht.
#4941
@amarillo: Meinst du das?
http://www.luzifer.at/science/physik.html

@Ly:
winken wird heutzutage nur noch schwach konjugoren; wank in einem Schulaufsatz wäre demnach nicht legitim - und auch gewunken nicht. Allerdings ist gewunken im Gegensatz zu wank umgangssprachlich und mundartlich sehr weit verbritten, sodass es einem weniger falsch erscheint.
#4942
Über die GSV / Re:Lob + Vorschlag
2005-02-11, 15:04:27
Aus Anthropophagen Menschenfresser zu machen würde ich aber eher als Verdeutschung bezeichnen. Unter Eindeutschungen verstehe ich so etwas wie fenestra -> Fenster oder magister -> Meister.

Was so leicht verständliche Bildungen wie Menschenfresser angeht, ist das Deutsche durch seine großen Zusammensetzungsmöglichkeiten anderen Sprachen gegenüber natürlich sehr bevorzugt. Allerdings stößt auch hier das Ideal der "sprechenden Wörter" schnell an seine Grenzen - Wörter sind nun einmal arbiträre Zeichen, die man wie Vokabeln lernen muss, niemals nur in den Fremdsprachen, sondern auch in den Wissenschaften, in allen Lebensbereichen. In Ludwig Reiners' Stilkunst las ich jüngst, Karl Christian Friedrich Krause habe z.B. Justiz durch Orom-Wesen-Freilebbedingtheit ersetzen wollen. Kein Kommentar.
#4943
Über die GSV / Re:Konsonantenverschiebung
2005-02-10, 20:06:39
Sehr interessant, danke. Es kann also niemand überprüfen, ob Konsonantenverschiebung erlaubt ist. Dann können wir die Frage natürlich auch nicht beantworten. :D

Zitat von: Arnymenos in 2005-02-10, 18:51:14
Wenn ich sage, die Vergangenheit von "ich dichte" sei "ich bumm", waere das fuer euch moeglich? Und wenn nicht, WAS verbietet es?

Möglich ja, aber, und darauf willst du sicher hinaus, es bekäme keinen Platz auf unserer Liste. Was verbietet es? Meine Willkür als GSV-Vorsitzender, diktatorischer Webmaster - ich spreche auch gerne von der "Abteilung für Ästhetik und Originalität" der GSV, wenn ich Stärkungsansinnen, die mir schlicht und einfach nicht gefallen, zurückweisen will. ;) Im Fall von ich bumm wäre meine subjektive Grenze der Nachvollziehbarkeit und der Anlehnung an die bestehenden Konjugationsmuster überschritten. Auch der außenstehende Betrachter der Listen soll sich ja immer auch eine gewisse Erklärung für das Zustandekommen der erfundenen Formen zusammenreimen können.

ZitatUnd ihr seid alle nur selbsterkorene Versuchskaninchen ;D Und ich bin jetzt auch eins... Die Maenner mit den weissen Kitteln kommen gleich, keine Sorge...

Genau. ;D
#4944
Neue Ideen / Re:Staerkung von fensterln
2005-02-10, 18:52:05
Ach, so meinst du. Ich glaube, das führt uns nahtlos in die Diskussion unter "Konsonantenverschiebung".
#4945
Sprache / Re:Adverb
2005-02-10, 18:45:37
*ggg* Dito. ;D
#4946
Sprache / Re:Zuchini
2005-02-10, 18:45:09
Die Logozentrik des Abendlandes wird nur noch von seiner Graphozentrik übertroffen. ;) Im Ernst:

Zitatdas Massgebende ist letzten Endes immer noch das Sprachgefuehl und das gesprochene Wort

Wer sagt das? In unserer hochalphabetisierten Gesellschaft, gerade weil sich auch immens viel Kommunikation ins Internet und aufs SMS verlagert, ist es doch natürlich, geradezu zwingend, dass man sich bei der Einverleibung fremdsprachiger Wörter in die eigene Sprache immer stärker mehr an der Schreibweise als an der Aussprache orientiert. Ich finde das nicht unverständlich oder erschreckend, sondern eher Jacke wie Hose. Wir sprechen und schreiben zwar von Sprache, aber ganz viel davon ist ja auch Schreibe - wir machen es hier gerade vor. Analphabeten sind als Maßstab der heutigen Sprachentwicklung kaum geeignet.

ZitatDoch treudoof dem Schriftbild folgend erfindet der Deutsche Woerter, die es gar nicht gibt.

Wieso nicht gibt? Ich sehe den Kanal des gesprochenen Wortes und den der Schrift als gleichwertige Wege der Wörterwanderung und der wechselseitigen Sprachenbefruchtung an. Wünschenswert wäre es wohl, die übernommenen Wörter, wenn man sie anders ausspricht als im Original, auch anders, möglichst nach deutschen Regeln, zu schreiben - aber da scheinen "wir" Deutsch Sprechenden wohl träge zu sein. Auch finde ich, dass "unser" Anspruch, alles Ausländische "korrekt" auszusprechen, natürlich oft "unseren" Fähigkeiten weit vorauseilt. Das ist gewiss eine "typisch deutsche" Drolligkeit. Nicht aber die "Treue zum Geschriebenen". Auch z.B. Engländer übernehmen z.B. französische Wörter viel mehr durch Lesen als durch Hören in ihren Wortschatz - und sprechen dann so, wie der englische Schnabel gewachsen ist.
#4947
Über die GSV / Re:Konsonantenverschiebung
2005-02-10, 18:18:34
Willkommen, Arnymenos! :) Ich will mal das Meiste hier überspringen und nur auf den Anfangsbeitrag eingehen:

Zitat von: Arnymenos (unlogged) in 2005-02-09, 15:27:48
Da die deutsche Sprache dies in ihrer Geschichte nie getan hat (Gegenbeispiele bitte ich zu nennen), passt es nicht hinein. Man muss unterscheiden, was im Rahmen der Sprache moeglich ist, damit sie konsistent und erlernbar bleibt, und was sie grundlegend aendert.

Ich kann diese Unterscheidung zwischen "konsistenzerhaltenden" und "grundlegenden" Änderungen nicht recht nachvollziehen. Änderung ist Änderung, und die betreiben wir hier - aus Freude am Jux, ich schließe mich amarillo an. Ob sich nun z.B. eine erfundene Konjugation stark an einer wirklich bestehenden anlehnt oder zusätzlich das Moment der Konsonantenverschiebung hineinbringt - die Änderung ist nur mehr oder weniger umfangreich, vertrauter oder fremder, leichter oder schwieriger zu erlernen. Einen "Rahmen der Sprache", der hier klare Grenzen zöge, halte ich für ein wackeliges Konstrukt.

ZitatIch halte dafuer -- und stelle mich nach Eingang meiner Forumsanmeldungsbestaetigung der Diskussion -- dass diese Art der Konjugation muttersprachlich im Rahmen des Deutschen nicht erlernbar ist.

An sich halte ich sie für sehr gut erlernbar. Wenn ich wollte, könnte ich mir angewöhnen, sie im Alltag zu gebrauchen, und die Formen kämen mir intuitiv über die Lippen. Die Konsonantenverschiebung folgt in unserer Liste ja auch relativ festen Regeln. Es ist eine Frage von Beschäftung damit und Gewöhnung daran. Was du nun einschränkend unter "muttersprachlich" und "Rahmen des Deutschen" verstehst, bleibt mir ein wenig schleierhaft - siehe oben.

Ah, ich sehe gerade: Du hast die Grenze zwischen "natürlich/quasi-natürlich" und "künstlich" selbst als schwer zu fassen bezeichnet. Das ist sie in der Tat, deswegen bin ich dafür, sie überhaupt nicht zu ziehen. Ich weiß nur a priori, dass wir hier eine künstliche Weiterentwicklung der bestehenden deutschen Sprache vornehmen - ohne den Anspruch darauf, ein quasi-natürliches oder leicht erlernbares Ergebnis zu erhalten. Im Gegenteil: Wir wollen die Dinge ja gerade komplizorener machen! :D Die Motive hat amarillo ja erklärt.
#4948
Neue Ideen / Re:Staerkung von fensterln
2005-02-10, 00:48:53
Also, ich krieg "erlnst" ohne größere Mühe über die Lippen. Ein "e"? Am ehesten noch hinter dem l, aber das würde ja eine Silbe hinzufügen.

"ernstl" ergibt sich aus Ableitungen und Zusammensetzungen wie ernstlich oder... äh... Fernstlastverkehr. ;) "erlnst" dagegen kommt so gut wie nie vor. Zusammensetzungen wie Fensterlnstrümpfe wären ja auch gar zu verschroben - das Infinitiv-n würde man mindestens weglassen.
#4949
Nein, bei der Aussprache nicht. Aber die Grammatik wird wild durcheinandergeworfen.
#4950
Neue Ideen / Re:Stärkung der Nomen
2005-02-03, 20:42:28
Stimmt auch wieder. Hm... im Grimm'schen Wörterbuch fand ich in dem Eintrag "Tucht" einige Tüchte-Belegstellen, wo ich nicht erkennen kann, ob es eine Singular-Nebenform oder ein Plural ist. Einen eigenen Eintrag zu Tüchte gibt es nicht. Entsprechendes gilt für Untucht/Untüchte.

Für unseren Zweck, einen Ersatz für Untüchtigkeit zu erfinden, finde ich beide Wörter gleich gut. :)