Gesellschaft zur Stärkung der Verben

Öffentliche Bretter => Kultur => Thema gestartet von: amarillo in 2006-11-26, 12:08:57

Titel: Ode
Beitrag von: amarillo in 2006-11-26, 12:08:57
Mancher Dichter besang seine Geliebte, den auf- oder untergehenden Mond, Feld, Wald, Auen oder Gottes Schöpfung ganz pauschal. Das kann ich alles nicht, deshalb widme ich dieses Gedichtlein einem kleinen Freund.


Ode an meine Eierharfe

Du liegst in meiner Küche Lade
Und harrst des nächsten Eierschnitts,
Dein Fehlen fänd ich furchtbar schade,
Im Eischeibgleichmaß liegt Dein Witz.

Gespunnen auf des Stahles Rahmen
Zum Bersten fest der Saiten zehn,
Die jedes Ei's noch an sich nahmen,
Es lahren, nicht zu widersteh'n.

In Deiner Eierhalteschale
bald längs, bald quer fand's Harfen statt,
So notz ich Dich wohl tausend Male,
Und nie ward'st Du der Mühen satt.

Am liebsten auf Tomatenbrote
Log ich die Frucht vom Eierschnitt
Und solz das nunmehr Gelb-Weiß-Rote
Mit Korn vom Natriumchlorid.

Mein liebstes Härflein, mög'st Du bleiben
Ein treuer Freund im besten Sinn,
Sonst müßte ich die Eier reiben,
Wo kämen wir denn da wohl hin?!
Titel: Re: Ode
Beitrag von: Agricola in 2006-11-26, 13:44:08
Nun, wenn ich die Wahl hätte zwischen Eierreiben und Eierschneiden ...  ;D
Titel: Re: Ode
Beitrag von: Kilian in 2006-11-26, 16:18:34
 :D
Titel: Re: Ode
Beitrag von: AmelieZapf in 2006-11-27, 01:53:31
Hallo Agricola,

Zitat von: Agricola in 2006-11-26, 13:44:08
Nun, wenn ich die Wahl hätte zwischen Eierreiben und Eierschneiden ...  ;D

...dann hätte ich diesen wikipädischen Knupf (http://en.wikipedia.org/wiki/Cock_and_ball_torture) anzubieten.

Grüße,

Amy
Titel: Re: Ode
Beitrag von: amarillo in 2006-11-27, 13:08:43
Seht, Freunde, Ihr denn nicht, wohin dies Ei mag kullern?
So haltet ein mit Spott, zilgt Eure Phantasie!
Im Beinkleid hirrsch nun Ruh', solch Eier mien ich nie,
Die Fortfuhr dieses Sinns fänd' ich - verzeiht - zum Pullern. ;D
Titel: Re: Ode
Beitrag von: AmelieZapf in 2006-11-27, 15:18:47
Hallo Amarillo,

Zitat von: amarillo in 2006-11-27, 13:08:43
Seht, Freunde, Ihr denn nicht, wohin dies Ei mag kullern?
So haltet ein mit Spott, zilgt Eure Phantasie!
Im Beinkleid hirrsch nun Ruh', solch Eier mien ich nie,
Die Fortfuhr dieses Sinns fänd' ich - verzeiht - zum Pullern. ;D

Respekt! Alle Anfechtung ierst Du mit geriemener Ducht souverän par! Mich zumindest hat Deine Ode Inspir georen, mal wieder die Harfe auszupacken und ein Eibrot zu essen. Weitere Eier verbitt ich anschließend zu Soleiern ar, zu welchselbigen ich ein altes Rezept erarb, welches ich hier wegen der geschmalcken Vorzulg sotaner eingelegten Eier der Allgemien zur Nachkuch zur Verfug zu stellen gedenke:

Soleier

1/3 roter Paprika feinstrief geschnitten und 2 Eßlöffel Senfkörner werden mit 1 Msp. Thymian, dem Saft 1/2 Zitrone, 200 ml Wasser, min. 4 Eßlöffeln Salz vermongen und die Mischung mit weißer Essigaß angesoren, sie darf ruhig etwas adstringierend schmecken. 7 Eier werden hartgekochen und gepollen und in diese Mixtur eingelegt. Mindestens 1 Tag bei Zimmertemperatur stehen lassen.

Grüße,

Amy

NB: pellen - pillt - pall - pälle - pill! - gepollen.
Titel: Re: Ode
Beitrag von: amarillo in 2006-11-27, 17:18:59
Verbandlichsten Dink; aber wie geht es mit den Eiern weiter? Werden sie einfach so gegessen, oder rückt man ihnen hernach mit Öl und Senf zuleibe (wie ich es von den lokalen Soleiern des Ruhrtales her kenne)? Habe ich Essigaß mit 'Essigessenz' korrekt über gesotzen?

@ alle

Sollten sich weitere Eierrezepte einfinden (vielleicht geriemen?), werde ich den Faden eigenhändig umbenennnen "RUND UMS OVAL" schwöbe mir anätagraphisch vor.

Schon passend diese Verrucke, vier Wochen vor Weihnachten von Eiern zu phantasieren... :D
Titel: Re: Ode
Beitrag von: AmelieZapf in 2006-11-27, 19:34:43
Zitat von: amarillo in 2006-11-27, 17:18:59
Verbandlichsten Dink; aber wie geht es mit den Eiern weiter? Werden sie einfach so gegessen, oder rückt man ihnen hernach mit Öl und Senf zuleibe (wie ich es von den lokalen Soleiern des Ruhrtales her kenne)? Habe ich Essigaß mit 'Essigessenz' korrekt über gesotzen?

Du kannst die Eier dann essen, wie du sie gerne möchtest. Ich esse sie immer mit Senf. Und natürlich ist die eine Essenz :-)

Zitat von: amarillo in 2006-11-27, 17:18:59
Sollten sich weitere Eierrezepte einfinden (vielleicht geriemen?), werde ich den Faden eigenhändig umbenennnen "RUND UMS OVAL" schwöbe mir anätagraphisch vor.

Mit der Runft habe ich es nicht so, da fehlt mir eindaut die note Begift. Rezepte werden aber immer gerne gestuften.

Grüße,

Amy

NB: stiften - ./. - staft - stäfte - ./. - gestuften
Titel: Re: Ode
Beitrag von: Grinsekater in 2006-11-28, 01:20:25
Schon gestern wollte ich gerne mein Entzücken bekunden, doch harnd mich infolge meiner diesertags rührbaus langsame Netzverbindung das Forum selbst widerspenstigst am Anworten. Für mehr Eischeibgleichmaß in den Datenübertragsraten! Zumindest in den Canon meiner Kochmaximen habe ich dies herrlich Wort nun aufgenommen.
Titel: Re: Ode
Beitrag von: Berthold in 2006-11-29, 14:03:12
Thematisch sehe ich bei der 'Ode an meine Eierharfe' eine gewisse Verwandtschaft zum Wienerlied vom Stiefelknecht:
http://www.volksmusik.cc/lieder/stiefelknecht.htm
Titel: Re: Ode
Beitrag von: Agricola in 2006-11-29, 20:02:46
Ist allerdings ein starkes Stück, oben "Franz Fuchs" als Verfasser hinzuschreiben und dann unten "In der Jugend im Klosterneuburger Turnverein, im Umkreis meines Vaters häufig gehört".


Ich fände es allerdings schön, wenn künftig zur Sturk der Poesie auch manchmal eine Melodie mitgelurfen würde.
Titel: Re: Ode
Beitrag von: amarillo in 2006-11-30, 19:10:00
Sonst noch was? Was hälst Du davon, selbst auf dem Kamm zu blasen?
Titel: Re: Ode
Beitrag von: VerbOrg in 2006-11-30, 19:13:53
Oh ja, ich hätte da noch einen übrig. Stell ich gern zur Verfug.
Titel: Re: Ode
Beitrag von: Agricola in 2006-12-01, 01:36:58
Zitat von: amarillo in 2006-11-30, 19:10:00
Sonst noch was? Was hälst Du davon, selbst auf dem Kamm zu blasen?
Einen bescheidenen Anfang mit einer präexistenten Melodie (http://verben.texttheater.net/forum/index.php?topic=282.257) (Nr. 256) habe ich ja schon gemachen. Weiß noch nicht recht, wie man selbst kompongeorene hier einstellen soll.
Titel: Re: Ode
Beitrag von: amarillo in 2007-02-20, 21:12:07
Aschermittwoch

Vorbei der Masken Ball, dahin die wilde Jagd
nach Wein, Musik und Lust, nach Gunst bei jeder Magd.

Die Larve börg' im Schwarz ein Antlitz mich zu freu'n,
so schworm ich mir noch vor - bis etwa kurz nach neun.

Doch dann erblak im Licht der Lüster ich das Grau'n,
es hielt mich länger nicht, so bin ich abgehau'n.

Sooch Trost im Suff beim Wirt, der foll mich ab mit Most,
das ist der Wirte Art, weil Most ja doppelt kost'.

Jetzt ist der Beutel leer, vom Rausch, vom Tanz, vom Wahn,
link, oller Suffkopp nun flink heimwärts Deine Bahn.

Vorbei der Masken Ball, dahin die wilde Hatz,
nach Suff, Musik und Lust, kehr ich nun heim, mein Schatz.


Also eines kann ich mit Sicherheit sagen: der Alexandriner zieht einen stimmungsmäßig derart runter, daß ich zu dem Schluß komme, ihn für weitere Gedichte nach amarillscher Art als nicht passend zu erachten. War ein einmaliger Versuch - versprochen!
Titel: Re: Ode
Beitrag von: Stollentroll in 2007-02-20, 22:42:23
Also mir hatz aufs allerprächtigstliche gefallen. Weiter so !
Titel: Re: Ode
Beitrag von: amarillo in 2007-03-05, 18:20:07
An eine liebe Freundin


Ich war stets Fan der Queen der Brits,
mocht' die royale Spröde,
wie schotz ich ihren drögen Witz,
den sie versproh von Amtes Sitz
bei jeder Thronesrede.

Es war der ollen Angeln Charme,
der mich hieß nach ihr schmachten,
nicht heiß, nicht kalt, nein, eher lauwarm
durchflot er stets mir Herz und Darm
und miech mich England achten.

Mit wieviel Anmut sie wohl harrsch
im Reich der Sonderbaren,
blies niemals öffentlich den Marsch
Prinz-Gatten Philipp, jenem Arsch,
dem Menschen gleichgult waren.

Wenn sommers ihr man parador
zum trooping of the colour,
selbst Londons Himmel jubilor,
kaum je ein Wölklein log hervor
- ein königlicher Knaller!

Sonst war der Himmel ihr eher gram,
besieht man sich die Narren,
die sie als Sippe abbekam
und neben ihr auf Buckingham
vor Steifigkeit erstarren.

Nur sehe einen ich, Frau Queen,
das kleine rote Schlintzohr,
der paßt nicht ganz in Ihre scene,
Sie wissen wohl schon, wen ich mien:
der Harry ist kein Windsor!

Den fing empf Schwiegertochter Di
von ihrem riding-trainer,
im Grunde ist es einerlei,
bei Königs gibt's da kein Geschrei,
bloß sieht der aus wie jener.

Ach, Lisbeth, meine Sympathie
für Deine Form und Güte
ist aufrecht wie die Monarchie,
nur eins verzeihe ich Dir nie:
die albern-bunten Hüte!
Titel: Re: Ode
Beitrag von: VerbOrg in 2007-03-05, 18:54:21
Klasse, amarillo!
Hut ab vor Deiner pötischen Feder!

* * *

Kollege Scheff,
hüte Dich, diesem Werk keinen Ehrenplatz zu geben.
Titel: Re: Ode
Beitrag von: amarillo in 2007-03-05, 19:09:34
Nee, laß mal, Ehrenplätze auf Zuruf - pfui Deibel. :P
Titel: Re: Ode
Beitrag von: VerbOrg in 2007-03-05, 19:23:28
Na, ich mein doch nur, das muss auffe Seite. Sonst versinkts doch in der Verschwendung. Wär doch schade.
Titel: Re: Ode
Beitrag von: Kilian in 2007-03-05, 21:27:52
Gibt ja sowieso noch viel zu viele Juwelen wie diese, die ich noch nicht einzuweben die Zeit hatte.
Titel: Re: Ode
Beitrag von: Michael in 2007-03-06, 21:14:31
Einweben?

ins Internet stellen könnte man ja auch als einwebben bezeichnen

wobb ein, wöbbe ein, wibb ein, eingewobben
Titel: Re: Ode
Beitrag von: amarillo in 2007-03-13, 21:30:21
Kirche von ganz unten / die Enzyklika


Sämig schollen Pasters Worte
runter zu der Schäfchen Schar,
welche nicht von übler Sorte,
aber auch nicht heilig war.

"Schwestern, Brüder, hört den Willen
unseres Papstes Benedikt,
dieser überlag im Stillen,
waß sich für den Menschen schickt.

Alles interpret zu ieren
hab' ich weder Lust noch Zeit,
werd' die Quintessenz vorführen,
sperrt die Lauscher auf ganz weit!

Die Agape, meine Schafe:
Liebe reinster Geisteskraft,
doch wenn ich mit Frauen schlafe,
hat der Eros mich geschafft.

Dieser Letzt're, mien der Vater
dort in Rom am Heil'gen Stuhl,
börge in sich bloß Theater,
ände stets im Sündenpfuhl.

Allenfalls zum Zog von Blagen
ließe er den Eros gelten.
Seine Sicht zu Sexspielfragen:
lieber gar nicht, nicht mal selten!

Habt Ihr das soweit kaporen?
Nun, ich glaube nicht ganz klar,
dann sperrt nochmals auf die Ohren,
ich bring' Euch ein Beispiel dar:

Seinen Hunger stillt ein jeder
mal mit Braten, mal mit Wurst,
mancher zieht derart vom Leder,
kübelt Schampus gegen Durst.

Diese fleischlichen Genüsse
sind jedoch dem Eros gleich;
Brot man essen nur memüsse,
dieses macht im Geiste reich.

So, das hätten wir besprochen,
Segen noch, dann ab nach haus',
seh' Euch Ende nächster Wochen,
nun genießt den Sonntagsschmaus!"
Titel: Re: Ode
Beitrag von: Stollentroll in 2007-03-13, 22:38:20

;D ;D ;D ;D ;D ;D ;D ;D ;D ;D ;D ;D ;D ;D ;D ;D ;D ;D ;D ;D ;D ;D ;D ;D ;D ;D ;D ;D ;D ;D ;D ;D ;D ;D ;D
Titel: Re: Ode
Beitrag von: amarillo in 2007-03-20, 09:46:47
Ein gewisser Herr Mörike inspiror und unterstotz mich zu folgendem kleinen Rätselgedicht; kommt Ihr dahinter, wer oder was gemienen sein könnte?

Fraglich, wer sein Band, das blaue,
durch die Lüfte flattern läßt,
somit gibt dem Mief den Rest,
und es grünt in Feld und Aue.

Auch die Veilchen sind am Träumen,
daß sie brächen durch die Scholle.
Lauscher auf, es harft in allen Bäumen,
alles klar, ich hab's, es ist Herr Lenz, der Dolle.


Nun, wißt Ihr wovon dieses Werk handelt, ja? Dann behaltet es schön für Euch, im Grunde interessiert das nämlich kein Schwein!
Titel: Re: Ode
Beitrag von: VerbOrg in 2007-03-20, 18:08:35
Zitat von: amarillo in 2007-03-20, 09:46:47Nun, wißt Ihr wovon dieses Werk handelt, ja? Dann behaltet es schön für Euch, im Grunde interessiert das nämlich kein Schwein!
Frugst Du da schon bei Singularis an?
Titel: Re: Ode
Beitrag von: amarillo in 2007-05-01, 16:55:46
Ich glaube, daß ich das der GSV zum 1. Mai schuldig bin:


Frühlingserwachen

Es furb des Reises Halm sich grün,
die Wildsau hieß den Keiler
mit ihr ins Unterholz nun zieh'n
weitab von Dorf und Weiler.

Die Wiese bloh, das Schwälblein bu
sein Nest gleich unterm Dache,
Herr Storch sich bald gesoll dazu,
die Wildsau ward zur Bache.

Bienenvolk und Hummel somm,
solmm Nektar süß und Pollen,
schon hie und da ein Käfer bromm,
schopf Kräfte aus dem Vollen.

Es marlm das Bächlein tief im Tann,
schaltt ab des Eises Starre,
der Zeisig zwortsch, wie er's nur kann,
der Förster rienag seine Knarre.

Der Bauer spunn die Rösslein ein,
auf daß er pflög' die Äcker,
der Knecht forlnst bei dem Mägdelein,
arnt diesmal kein Gemecker.

Kurzum: es war wie jedes Jahr,
wenn Saft im Schafte quillt,
weiß Gott, warum der Dichter Schar
der Kiel darob so schwillt.
Titel: Re: Ode
Beitrag von: amarillo in 2007-05-18, 13:06:45
Spiderman

Wie schülk ich gern als Spinnenmann
durch Häuserschluchten in New York,
rött alles, waß ich retten kann
von Todesnot, von Harm und Sorg'.

Kaum, daß die Sirenen hülen
striff ich über das Trikot,
ließe die Ganoven fühlen,
wer regiert, und wann, und wo.

Hülfe Omas über Straßen,
früge kaum, ob sie das woll'n,
sörche alle finstern Gassen,
fände jene, wo verscholl'n.

Mieche so im Lauf der Tage
Polizisten obsolet.
Klar ist nur bald - keine Frage,
daß vor Langwiel nichts mehr geht.

Sag' mal, Spinnenmann, gelong's,
daß Du Dir ein Mädchen friest,
dort in Brooklyn, Queens und Bronx,
so ein kleines Spinnenbiest?

Stets sah ich Dich nur alleine,
einsam und gerecht und gut;
zörnest Du mir, wenn ich meine,
neben Tapferkeit und Mut

muß ein Held der Minne frönen,
muß die Weiberwelt betör'n,
muß auch mal vor Wollust stöhnen,
darf nicht nur der Pflicht gehör'n?

Ach, Du bist ein Puritaner,
Spaßes Feind und stets korrekt,
öder, flacher Am'rikaner,
der sich im Trikot versteckt.

Hast Du, Ami, nur gehulchen,
lebst ein Doppelleben dann?
Während die Ganoven mulchen,
triebst Du es mit Frau und Mann?

Titel: Re: Ode
Beitrag von: Stollentroll in 2007-05-18, 14:07:37

Klassest !
Aber als Spiderman wär ich da auch vorsichtig. Die kriegen gerne mal den Kopf abgebissen   :-\
Titel: Re: Ode
Beitrag von: amarillo in 2007-05-18, 15:24:16
Zitat von: Stollentroll in 2007-05-18, 14:07:37
Aber als Spiderman wär ich da auch vorsichtig. Die kriegen gerne mal den Kopf abgebissen   :-\

Aber erst nach dem Liebesspiel, soweit ich weiß. Vielleicht ist das der Grund, warum diese Spidergeige nicht totzukriegen ist. ;D
Titel: Re: Ode
Beitrag von: amarillo in 2007-05-19, 13:02:34
Ich weiß sehr wohl, daß für meinen Club so gut wie keine reelle Chance besteht, noch Fußballmeister zu werden. Und ich weiß auch, daß meine Beschwörungen zu spät kommen - dennoch, ich finde die einfach so nett!

SCHALKE NULL VIER

Blau-weiß, mein Club, sind Deine Kennungsfarben,
Blau-weiß ist jederzeit der Himmel im Revier.
So schwing Dich auf, mein Herz, das schlägt für Es Null Vier,
Wenn es auch trägt vergang'ner Spiele Narben.

Wer kriels wie Du, wer ließ den Gegner darben,
Wer kock wie Du, des Kohlenpottes Zier,
Wo niemand weiß, wann heißt es mich, wann mir,
Wo Menschen für das schwarze Gold tief unter Tage starben.

Getz geht da raus, und kloppt sie voll der Kasten,
Laßt wackeln die Arena mitsamt die Flutlichtmasten,
Und nach den Spiel woll'n wir uns einen schnappen,

Wie ihn in ganzen Land noch keinen hat geseh'n.
Voran, voran, Ihr tapfer'n Schalker Knappen,
Und wenn Ihr Meister würdet - Gott, wat wär' dat schön!



kreiseln - kriels - krölse - gekrolsen
Titel: Re: Ode
Beitrag von: Stollentroll in 2007-05-19, 13:29:10

Da geht mich als geborenen Gelsenkirchner dat Herz auf   :'(
Titel: Re: Ode
Beitrag von: amarillo in 2007-06-07, 12:47:50
The Mourning After

Es saß das Paar, das frisch vermohlen,
beim Frühstück um sich zu erholen
von einer wilden Hochzeitsnacht,
in der sie's auf "vier mal" gebracht.

Ein wenig scheu blak sie zu Heinz
und sug: "Sei lieb, verzeih' mir eins,
ich schulde Dir nun eine Beichte,
denn daß ich letzte Nacht so keuchte,
lag nicht allein am Rausch der Lust,
es ist mein Asthma, wenn ich hust'."

Und sonderbar erlirchten schien er,
der frisch geback'ne Ehediener,
"Mein lieber Schatz, das läßt mich hoffen,
ich forcht, Du hätt'st mich ausgepfoffen"