ZitatMan unterscheidet zwischen innerem und äußerem Akkusativobjekt: Das innere ist dabei dasjenige, welches durch die Handlung erst entsteht, das äußere existiert unabhängig von der Handlung.
Beispiele
* Ich schreibe [den Brief].
* Ich streiche [die Wand] (mit Farbe) an.
Wikipädie (http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Objekt_%28Grammatik%29&oldid=45144645#Akkusativobjekt)
Inneres und
äußeres? Komische Bezeichnungen, leuchten mir nicht ein. Ich habe mal andere dafür gehört, dann aber wieder vergessen. Behelfen wir uns mal mit
Schöpfungsobjekt und
Handlungsobjekt.
Dann ist das Feuer in deinem ersten Beispielsatz ein Schöpfungsobjekt, weil das Loch durch das Fressen entsteht.
Im zweiten Beispielsatz reichen die Behelfsbegriffe schon nicht mehr aus, weil das Loch durch das Reparieren zerstoren wird. Sagen wir mal, es ist ein
Zerstörungsobjekt.
Interessanterweise gibt es, glaube ich, nicht allzu viele Verben, bei denen sowohl die Möglichkeit eines Schöpfungsobjekts als auch die eines Zerstörungsobjekts besteht. Bei
fressen scheint eine bestimmte Klasse von Substantiven - {Loch, Lücke, Schneise, Rinne, Furche, Kerbe, Höhle...} - als Erstellungsobjekt in Frage zu kommen. Und eine andere Klasse - {Loch, Lücke, Schaden, Macke, Delle, Kerbe, Knick...} - scheint als Zerstörungsobjekt von
reparieren in Frage zu kommen.
Weit werden die Behelfsbegriffe wohl nicht reichen. Es gibt verschiedene Theorien von semantischen Rollen, bei der die Argumente (Subjekt und Objekte) von Verben in einem weitaus breiteren Spektrum von
semantische Rollen einsortoren werden - so etwas wie Agent, Patient, Thema, Zeit, Instrument, Lokativ, Art und Weise, Benefizient, Verursacher... ich zitiere wahllos aus einer schön langen, aber leider Beispiele vermissen lassenden Liste, die ich auf http://www.sil.org/linguistics/GlossaryOfLinguisticTerms/WhatIsASemanticRole.htm fand.
Jedenfalls waren die Versuche von Linguisten, einen einheitlichen, übersichtlichen Satz von semantischen Rollen zu definieren, mit denen alle Verben auskommen, nicht besonders erfolgreich. Jetzt gibt es daher den Ansatz, für jedes Verb eine eigene Liste von Rollen aufzumachen, die so fantasievoll heißen wie Arg0, Arg1, Arg2... für das Englische kann man das ganz schön sehen, wenn man unter http://verbs.colorado.edu/verb-index/ nach Verben stöbert und dann auf die PropBank-Einträge klickt. Für
eat fehlt m.E. ein weiterer Eintrag im Sinne von "eat a hole into something" (also mindestens zwei Objekte, also mindestens drei Argumente), falls das im Englischen korrekt ist.
Besonders interessant finde ich die kreative Vernichtung: Man stellt durch Vernichtung einen Zustand her, der in der Abwesenheit von etwas besteht. Im Gegensatz zu: "Der mittlere Teil des Blattes wurde von einem Käfer gefressen" also "das Loch im Blatt wurde von einem Käfer gefressen". Ein Loch ist ja kein Etwas. (Deshalb kann ja auch eine Tasche, in der ein Loch ist, dennoch leer sein.) Man kann ein Loch gar nicht essen, höchstens einen Käse mitsamt seinen Löchern (und auch dann sollte man sich fragen, worin der Unterschied zwischen Käseessen mit Löchern und Käseessen ohne Löcher besteht). Ob jemand, der ein Loch frisst, überhaupt etwas herstellt, ist jedenfalls fraglich.