Gesellschaft zur Stärkung der Verben

Öffentliche Bretter => Sprache => Thema gestartet von: Kilian in 2008-05-20, 15:32:47

Titel: merken vs. bemerken
Beitrag von: Kilian in 2008-05-20, 15:32:47
Zitat von: JBP in 2008-05-20, 14:44:55Ich habe die 2 Verbesserungen (verstößt/der Infinitiv) gemerkt (das ist für mich auch noch immer ein Problem, das Unterschied zwischen bemerkt und gemerkt, aber ich glaube, ich stehe richtig), nochmals danke.

Also, ich glaube, du willst sagen, "Ich habe mir die zwei Verbesserungen gemerkt". Abgesehen von dem reflexiven und transitiven Verb sich (etwas) merken gibt es die transitiven Verben (etwas) merken und (etwas) bemerken, die ich, wo ich jetzt zum ersten Mal darüber nachdenke, voll witzisch finde. merken kann man nur benutzen, wenn das Objekt ein Nebensatz ist, wie in (1). Ansonsten muss bemerken her, wie in (2). bemerken und der Nebensatz sind, wie in (3) zu sehen, auch nicht fies voreinander.

(1) Er merkte, dass etwas nicht stimmte.
(2) Er bemerkte den Hund.
(3) Er bemerkte, dass etwas nicht stimmte.

Meine Fragen:
- Bemerkt ihr zwischen (1) und (3) auch diesen feinen Bedeutungsunterschied? Könnt ihr ihn formulieren?
- Gibt es weitere Verben, die ohne be- nur mit Nebensatz als Objekt gebroochen werden können?
Titel: Re: merken vs. bemerken
Beitrag von: Agricola in 2008-05-20, 15:44:21
Nach meinem Sprachgefühl kann man merken sehr wohl mit einem Substantiv als Objekt benutzen:

Ich merke den Alkohol spätestens nach dem zweiten Glas.
Ich merke den Schmerz kaum noch.

Davon lässt sich analog zu fällen/fallen eine ipsive Form bilden:

Der Alkohol markt spätestens nach dem zweiten Glas.
Der Schmerz markt kaum noch.
Titel: Re: merken vs. bemerken
Beitrag von: oberhaenslir in 2008-11-14, 17:22:50
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Zitat von: Kilian in 2008-05-20, 15:32:47... Ich habe die 2 Verbesserungen (verstößt/der Infinitiv) gemerkt (das ist für mich auch noch immer ein Problem, das Unterschied zwischen bemerkt und gemerkt, aber ich glaube, ich stehe richtig), nochmals danke.

Also, ich glaube, du willst sagen, "Ich habe mir die zwei Verbesserungen gemerkt". Abgesehen von dem reflexiven und transitiven Verb sich (etwas) merken gibt es die transitiven Verben (etwas) merken und (etwas) bemerken, die ich, wo ich jetzt zum ersten Mal darüber nachdenke, voll witzisch finde. merken kann man nur benutzen, wenn das Objekt ein Nebensatz ist, wie in (1). Ansonsten muss bemerken her, wie in (2). bemerken und der Nebensatz sind, wie in (3) zu sehen, auch nicht fies voreinander.

(1) Er merkte, dass etwas nicht stimmte.
(2) Er bemerkte den Hund.
(3) Er bemerkte, dass etwas nicht stimmte.

Meine Fragen:
- Bemerkt ihr zwischen (1) und (3) auch diesen feinen Bedeutungsunterschied? Könnt ihr ihn formulieren? ... [/quote]
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Möchtest du etwas von uns wissen oder uns nur beschäftigen?

Hier, differenziert formuliert, die feinen Bedeutungsunterschiede der erwähnten Verben:

etwas merken = etwas wahrnehmen, spüren, fühlen
"Er merkte, dass etwas nicht stimmte." (= Relativsatz als Akkusativobjekt)

sich jemanden oder etwas merken = etwas behalten, speichern
"Ich habe mir die zwei Verbesserungen gemerkt." (= Akkusativobjekt)

jemanden oder etwas bemerken = jemanden oder etwas erblicken, erkennen, ausmachen
"Er bemerkte den Hund." (= Akkusativobjekt)

etwas bemerken = etwas äussern, einwerfen, anmerken
"Er bemerkte, dass etwas nicht stimme." (= Indirekte Rede, Konjunktiv I)

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Titel: Re: merken vs. bemerken
Beitrag von: Fleischers Karsten in 2008-11-14, 17:39:54
Zitat von: oberhaenslir in 2008-11-14, 17:22:50
Möchtest du etwas von uns wissen oder uns nur beschäftigen?

Wer ist uns? Du kommst hier seit gestern rein und pöbelst nur rum. Das Wirgefühl der Forumsmitglieder dürfte dich noch nicht miteinschließen. Und du weißt, dass du soeben den Chef angepöbelt hast?

Zitat
etwas bemerken = etwas äussern, einwerfen, anmerken
"Er bemerkte, dass etwas nicht stimme." (= Indirekte Rede, Konjunktiv I)

In Kilians Frage stand aber stimmte. Es geht um den feinen Unterschied zwischen merken und bemerken, beide im Sinne von "etwas wahrnehmen, spüren, fühlen" gebraucht. Denn auch bemerken kann man in diesem Sinne nutzen.