Hierauf (http://verben.texttheater.de/Benutzer_Diskussion%3AUlfgar) Bezug nehmend bin ich der Mien, daß die GSV sich langsamlich mal schwierigere Verkomplexionen vornehmen türren sesülle: Den Erfund neuer Kasus! Warum ich dies als schwierig empfinde, sei mal am Beispiele des existenten Dativs erläutert.
DATIV - MORPHEME UND PRONOMEN
Artikel und Substantive:
Buggruppe | Einzahl | Mehrzahl |
S1 | der Baum, dem Baume | die Bäume, den Bäumen |
S2 | der Wald, dem Walde | die Wälder, den Wäldern |
S3 | die Frucht, der Frucht | die Früchte, den Früchten |
S4 | das Schaf, dem Schafe | die Schafe, den Schafen |
S5 | der Boden, dem Boden | die Böden, den Böden |
S6 | der Jäger, dem Jäger | die Jäger, den Jägern |
W1 | der Bär, dem Bären | die Bären, den Bären |
W2 | die Stirn, der Stirn | die Stirnen, den Stirnen |
W3 | das Auge, dem Auge | die Augen, den Augen |
W4 | der Name, dem Namen | die Namen, den Namen |
Pronomen
ich = mir, | wir = uns; |
du = dir, | ihr = euch; |
er = ihm, | sie = ihnen; |
sie = ihr, | es = ihm |
starke Adjektivendungen (orientieren sich an Artikeln)
Genitiv-Singular unterscheidt sich zw. Artikeln und Adjektiven:
letzten Jahres vs.
jenes Jahres
| malenn (männlich) | salech (sächlich) | weileb (weiblich) |
Einzahl | starkem | starkem | starken |
Mehrzahl | starken | starken | starken |
schwache Adjektivendungen
| malenn (männlich) | salech (sächlich) | weileb (weiblich) |
Einzahl | starken | starken | starken |
Mehrzahl | starken | starken | starken |
regierende Verben, Präpositionen
mit, nach, bei, von, zu, aus, etc.generelle Bedeutung (im Einzelstand):
- indirektes Objekt von Verben ("Ich gebe es ihm.")
Wie man sieht, bedarf es einem Falle zahlreicher Morpheme, Ände und Pronomen, die so zu erschaffen, daß sie eindeutig
und formschön sind, ich guten Gewissens als Königsdisziplin des Storks bezeichne.
Laut geworden sind die Rüfe nach einem Lokativ; ich persoln wönsche noch einen Instrumentalis, womolg sogar einen Vokativ, der naturl weselnt weniger Formen bedürfte.
Ich hoffe, daß damit ein Grundstein gelegt ist und andere motivoren sind, sich am kreativen Prozesse zu beteiligen.
Statt alle neuen Endungen neu zu erfinden, kekünne man auch - vielleicht wäre das sogar die größere Herausforderung - existierende Endungen so recyceln, dass es aber für kein Wort zu übermäßigen Formzusammenfällen kommt, sodass - wie es ja im Deutschen bereits der Fall ist - alles zu verstehen ist, solange man Genus und Deklination des jeweiligen Substantivs kennt.
Wokatiefe braucht man eigentlich dreierley: Zur Bezinch der Position, des Zieles und der Herkunft, wie etwa "domi / domum / domo" im Lateinischen. Ich schlage für Ortsnamen, die regelmäßig gebeugt werden, die Endungen "-e", "-en" und "-em" vor, auch im Sinne von Kilians Vorschlag, existierende Endungen furchtbar zu machen. Also:
Er kommt Wormsem, ist Magdeburge und fährt Berlinen.
Bei Ortsnamen, die mit Vokal enden, kann das e im Herkunfts- und Zielfall entfallen:
Er kommt Fulda(e)m, ist Passaue und fährt Rimini(e)n.
Dasselbe gilt Ortsnamen, die mit unbetonter Silbe enden und bei denen sich die Form ohne e leicht aussprechen lässt:
Er kommt Laaber(e)m, ist Kassele und fährt Hannover(e)n
Bei Ortsnamen, die mit einem kurzen -e enden, entfällt das Endungs-e in allen drei Formen:
Er kommt Lichterfeldem, ist Lichtenrade und fährt Wilhelmsruhen.
Ich habe kurz nachgeschlagen. "-em" ist ein Ablativ, "-e" ein Lokativ und "-en" ein Illativ. Die Endungen gefallen mir, die kekünne man teilweise auch für andere Nomina nehmen.
Ich gehe heimen. = Ich gehe nach hause.
Die schwachen Adjektivendungen sind ja schnell gefunden. Da sie abgesehen vom Nominativ und Akkusativ immer "-en" lautet, kann man dies direkt übernehmen.
Da Lokativ, Ablativ und Illativ in der Regel mit Wörtern der Bewegung verwandt werden, welche ja in der Regel kaum Objekte haben, dürfen wir uns hier vermult etwas mehr Doppall erlauben als z.B. bei einem Instrumentalis.
Für den illativischen Artikel, Pronomina und die starken Adjektive schlüge ich -im für malenne und saleche und -ir für weilebbe Wörter vor.
Ich gehe meinir Freundin.
Ich bin großim Baume. - Ich gehe zu dim großen Baumen.
Eventuell kekünne man sich hier auch einen Zusammenfall von Lokativ und Illativ erlauben - eventuell.
Zitat von: Agricola in 2009-04-12, 14:11:03
Wokatiefe braucht man eigentlich dreierley: Zur Bezinch der Position, des Zieles und der Herkunft, wie etwa "domi / domum / domo" im Lateinischen. Ich schlage für Ortsnamen, die regelmäßig gebeugt werden, die Endungen "-e", "-en" und "-em" vor, auch im Sinne von Kilians Vorschlag, existierende Endungen furchtbar zu machen. Also:
Er kommt Wormsem, ist Magdeburge und fährt Berlinen.
Für das Guschrimpe paßt das wohl eh, doch fürs Gechrone erachte ich diese e-haltigen (= ə-haltigen) Ände für zu schwach. Die fuhren Dir allzu leicht in die Finger.
Zumindest der Illativ (z.B. im Finnischen, oder?) entsteht ja eh durch Anfug einer Prä- oder was weiß ich für -position.
Ich will's wieder einmal überschlafen - bzw. ins Wochenende mitnehmen - doch stölle ich mir eher etwas wie 'Vowormson', 'Imagdeburgin' und 'Naberlinach' vor.
Schon, um blöden Fragen zu entkommen, wie: 'Was ist dieses 'wormse' für ein Adverb?'' Oder: 'Der ißt ganz Magdeburg(ə)? - Das muß Gargantua sein.' ... 'Kann denn Berlin nicht besser selber fahren? (z,B. ... als mit diesem Bürgermeister?)'
Wie wäre volgendes:
Herr Müller kann ihren Anruf momentan nicht entgegennehmen, da er Berlinsin (Berlins-in) ist und vermutlich nicht vor gestern wiederkommt. Hinterlassen sie eine Nachricht nach dem Piepton."
"Ich bin Madagaskarsauf (=auf Madagaskar) und will hier weg!"
Das Fugens-S vor "-in" verhindert Verwechslungen mit dem schönen Geschlecht Berlins.
Hallo Übertreiber,
Zitat von: Übertreiber in 2009-04-17, 18:06:26
Das Fugens-S vor "-in" verhindert Verwechslungen mit dem schönen Geschlecht Berlins.
diese Gefahr halte ich für inauguriert, da weibliche Berliner i.d.R. als Berlinerinnen apostrophiert werden, deren Geschäftstüchtigkeit Claire Waldoff in dem schönen Couplet "O wie praktisch / ist die Berlinerin. / Heut' ist schon jeder Backfisch / eine Verdienerin" ein musikalisches Denkmal mit denkbar holprigen Reimen gesetzt hat.
Liebe Grüße,
Amy
Wer weiß, ich bin immer der Ansicht, daß man lieber etwas deulter schreiben und sprechen und dafür auch verstanden werden sesulle. Man gedenke allein der vielen Einträge in den Fäden "misread words" und "Wumbaba".
Zitat von: Übertreiber in 2009-04-17, 18:06:26
(...) Hinterlassen sie eine Nachricht nach dem Piepton."
(...)
Die alte, etwas grobe Form 'Bitte, sprechen Sie nach dem Piepton!' ist mir lieber. So grob ist sie nämlich, vergleichsweise, nicht.
'Hinterlassen Sie ...' dedörfe zwar stimmen. Trotzdem erscheint mir das, als empföhle man dem Anrufer, noch ein paar letzte Sätze auf den 'Beantworter' zu sprechen und dann mit des Seilers Tochter Tango zu tanzen.
Wie wäre es mit
Wir erwarten Ihre Hinterlassenschaften auf unserem Anrufbeantworter.
?
Na, das rigt ja erst recht zu mancherlei dummer
Sche Unfüge an!
Doch zurück zum eigelnten Thema. Ich habe mich mal (höchst spontan!) an einem Instrumentalis versochen:
INSTRUMENTALIS - MORPHEME UND PRONOMEN
Artikel und Substantive:
Buggruppe | Einzahl | Mehrzahl |
S1 | der Baum, dem Baumum | die Bäume, den Bäumem |
S2 | der Wald, dem Waldum | die Wälder, den Wälderem |
S3 | die Frucht, dim Fruchtem | die Früchte, den Früchtem |
S4 | das Schaf, dam Schafum | die Schafe, den Schafem |
S5 | der Boden, dem Boden | die Böden, den Bödenem |
S6 | der Jäger, dem Jägerm | die Jäger, den Jägerm |
W1 | der Bär, dem Bärum | die Bären, den Bärem |
W2 | die Stirn, dim Stirnem | die Stirnen, den Stirnem |
W3 | das Auge, dem Augum | die Augen, den Augem |
W4 | der Name, dem Namum | die Namen, den Namem |
Pronomen
ich = meinum, | wir = unserum; |
du = deinum, | ihr = euerum; |
er = seinum, | sie = ihrum; |
sie = ihrum, | es = seinum |
starke Adjektivendungen (orientieren sich an Artikeln)
Genitiv-Singular unterscheidt sich zw. Artikeln und Adjektiven:
letzten Jahres vs.
jenes Jahres
| malenn (männlich) | salech (sächlich) | weileb (weiblich) |
Einzahl | starkem | starkam | starkim |
Mehrzahl | starken | starken | starken |
schwache Adjektivendungen
| malenn (männlich) | salech (sächlich) | weileb (weiblich) |
Einzahl | starken | starken | starken |
Mehrzahl | starken | starken | starken |
regierende Verben, Präpositionen
bisher keinegenerelle Bedeutung (im Einzelstand):
- Der Agens eines Passivsatzes steht im Instrumentalis.
"Ich pflücke die Äpfel", wird zu:
"Die Äpfel werden meinum gepflocken."
"Eine kräftige Hand griff ihn.", wird zu:
"Er wurde einim kräftigen Handum gegriffen."
Die Feminina bröchten äwäntwell ein eigenes Morphem, auch die starken Ande gefallen mir noch nicht so recht.
Diejenigen Verben, die bisher ein Substantiv mit von regieren, können dann auch den Instrumentativ regieren, z.B.
Die Kneipen haben dim Krisem profit georen.
Na! Das uns der Genitiv aber nicht arg zu kurz komme! :D
Die Kneipen haben nalm auch des wirtschaftlichen Zusammenbruches Profit georen!
Nachtrag zum Womit-Fall (Wodurchfall erschien mir unangebracht): Für lateinische Lehnwörter könnte man an dessen statt den Ablativ verwenden.
Die Bakterien wurden schnell dam Antibiotiko vernochten.
Zitat von: Übertreiber in 2009-04-17, 18:06:26
Wie wäre volgendes:
Herr Müller kann ihren Anruf momentan nicht entgegennehmen, da er Berlinsin (Berlins-in) ist und vermutlich nicht vor gestern wiederkommt. Hinterlassen sie eine Nachricht nach dem Piepton."
"Ich bin Madagaskarsauf (=auf Madagaskar) und will hier weg!"
Das Fugens-S vor "-in" verhindert Verwechslungen mit dem schönen Geschlecht Berlins.
Weil auf solche guten Ideen bei uns fast nie Antworten kommen, schreib ich her: eine gute Idee!
Da ließ sich natchlur auch orthografieren: Praxin. Bei Graz kekünne es wohl Grazensin heißen.
Jetzt fahr ich aber ins Café 'Zum Wollschweber' - ein Fußballspiel anschauen.
Zitat von: Berthold in 2009-04-22, 17:47:39
Weil auf solche guten Ideen bei uns fast nie eine Antwort kommt, schreib ich her: eine gute Idee!
Da ließ sich natchlur auch orthografieren: Praxin. Bei Graz kekünne es wohl Granzensin heißen.
Jetzt fahr ich aber ins Café 'Zum Wollschweber' - ein Fußballspiel anschauen.
Nunja! Der Eindüt zuliebe ließe ich - sofern
Praxin der Lokativ von
Prag ist - g und s getrennt, alldieweil das x allgmein ks symbolisch iert und das g weicher zu sprechen ist. Durch das x verlüre Prag sein so euphonisches langes a. Und woher das erste n in
Granzensin herkommt, kann ich auch nicht so recht nachvollziehen, da es ja immerhin den Stamm verirndt und es so erschwert, den Nominativ herauszuhören.
1) Da muß ich mich halt auf den wagn bakannten südtiroler Ort Prax (Braies) ausreden. (Daß die Tschechen bei 'Praha' zwei kurze 'A-e' sprechen & schreiben, wird Dir wohl wurscht sein.)
2) Das erste 'n' war ein Schreibfehler. (Ungeduld: siehe untiger Satz. - Jetzt paßt das Wort 'untig' doch.) Ein Genitiv 'Grazens' ist Analogon zu 'Herzens'.
3) Aber daß ich kurz drauf in mein Stammcafé gafnahr bin, das wägnstens stimmt! Und falls Du einmal nach Wien kommst, ...
Mag ich auch gar nicht bezweifeln, wie ist das Fußballspiel ausgegangen? :D
Zitat von: Übertreiber in 2009-04-23, 11:51:16
Mag ich auch gar nicht bezweifeln, wie ist das Fußballspiel ausgegangen? :D
Übel ging's aus. Wiener Neustadt (zwar ein von Frank Stronach finanzorener Verein, - aber die 'Allzeit Getreue' ist doch meine Heimatstadt) verlor das Cup-Semifinale gegen Austria Wien 0 : 1.
Dann jedoch gelung
生龍活虎 beim Beisel-Quiz im 'U. S. W.'* auf den (gnätielen) ersten Platz.
*
Ein 'A&S-Beisel': Arbeiter & Studenten
Wie schade! Daß der Gegner quasi unendlichmal mehr Tore geschossen hat, ist naturl eine peinele Schlappe. Wenn ich jetzt wüßte, wer sich hinter den vier kryptisch kinesischen Keichen verbirgt - ich habe leider nur zwei Fremdsprachen belagen, welche auch noch sämtlichst europejsch sind - , würde ich daraus auch noch schlau werden. Item: Was ist das/der U.S.W.?
Die 'Hanzi' bedeuten etwa (oder, modischer, in etwa): 'Ungestüm wie ein Drache, wild wie ein Tiger.'
Mit drei Zeichen mehr gibt's da sogar einen Film: http://www.imdb.de/title/tt0078910/
- mit bösen Japanern und heldenhaften Chinesen.
'U. S. W.' kekünne das Lokal wegen des Wunsches heißen: Säufst du heute dort, dann tu es auch die meisten der kommenden Abende.
'Zum Wollschweber' ist eine wangze Verander: das 'Café-Restaurant' heißt 'Hummel'.
Da waren nun aber schon ein paar Geheimnisse drunter.
1) Aha, nun bin ich in der Tat schlauer.
2) Daß die Prager ihre Stadt mit kurzem A sprechen iert mich sehr wohl Interesse, obzwar es ohnbedüt ist, da die Stadt im Deutschen jedenfalls MUSEN langes A's (der Apostroph ersetzt des Genitivs "-en-") ausgesprochen wird.
3) Gegen das zweite N in "Granzensin" wende ich gar nichts ein, ich will glatt sagen, es gefalle mir, ledilg das erste verwerrte mich.
Bei Pragsin dernk ich froychl wieder einmal an die Genitive der Einsilbler-Hausnamen am Weissensee/Kärnten (z.B. Garzens, Gralens, Haubens, Mödens, Rothens* ... Haus. Statt 'Haus' sind auch Vornamen einsetzbar.)
Dann kekünne ein solcher Lokativ Pragensin heißen.
*Eine Ausnahme ist 'Kochs', wohl weil man den Sinn von 'Koch' versteht oder zu verstehen glaubt. Ob es 'Lilgens Haus' heißt, weiß ich nicht.
Dann kekünne man den altertulmen Genitiv auf "-ens" aber auch für annähernd alle Städtenamen nehmen.
Berlinensin, Hoyerswerdensin, Neandertalensin, etc. Allein stellt sich mir augenblickelich die Frage, ob man nicht der Verstalnd halber ürgendwelche Maßnähme durchführen sesölle; leider klingert es nalm doch nach weiblichen Personen denn nach Lok-ativa.
Zitat von: Übertreiber in 2009-04-24, 16:51:58
Dann kekünne man den altertulmen Genitiv auf "-ens" aber auch für annähernd alle Städtenamen nehmen.
Berlinensin, Hoyerswerdensin, Neandertalensin, etc. Allein stellt sich mir augenblickelich die Frage, ob man nicht der Verstalnd halber ürgendwelche Maßnähme durchführen sesölle; leider klingert es nalm doch nach weiblichen Personen denn nach Lok-ativa.
Der Lokativ war mir kein besonderes Anliegen, denn den gibt oder gab es sowieso schon.
Dennoch mieche ich aus den Mehrsilblern etwas anderes. - Zumindest in Österreich klingt 'Z'Klagenfurt' oder 'Z'Villach' nicht falsch.
So kekünne man 'zu' als Lokativ-Rahmen verwenden: Zberlinu, Zhoyerswerdu und Zneandertalu (meinetwegen auch Zneandertalum).
Das Anfangs-'Tß' mieche gut auf das Wort (den Kasus - z. B. Zementalu) aufmerksam. "Ich spaziere heute Tß ..." Schon hier nähme man an: 'Aha, der spaziert heute in irgendeinem Ort umher.'
Das ist naturl auch eine Molk (ich hab mir das eigelnte neutsche Wort immer noch nicht gemorken und "Molk" gefällt mir einfach), doch du darfst nicht vergessen, daß im Hochdeutschen "zu" auch eine Richtung angeben kann.
Ich gehe heute zu Klara.
Deswegen entschied ich mich auch, die verschiedenen anderen Präpositionen zu verwursten. Und da alle anderen Fälle auch auf Suffixen basieren, kamen "-in", "-auf", etc. schnelle zustande.
Doch ein Gedankensprung: In Österreich ist es bereits ein Quasilokativ und in Deutschland ist diese Stelle unzureichend belegt.
Ich bin gerade zer Küche. (zer= Lokativ von "die")
Letztes Endes sind mehr Mölke ja auch eher eine Berirch denn eines Streites Ursache. Mir persoln gefallen ja Agricolens Suffixe -em, -e und -en immer noch am besten, die sind dezent wie die anderen deutschen Ande und werden dennoch recht gut verstanden.
Zitat von: Übertreiber in 2009-04-24, 18:46:01
(...), doch du darfst nicht vergessen, daß im Hochdeutschen "zu" auch eine Richtung angeben kann.
Ich gehe heute zu Klara.
Deswegen entschied ich mich auch, die verschiedenen anderen Präpositionen zu verwursten. Und da alle anderen Fälle auch auf Suffixen basieren, kamen "-in", "-auf", etc. schnelle zustande.
Es ist fast erstaunlich, wozu 'zu', laut Dudens 'Das Stilwörterbuch', verwendbar ist. Allerdings gibt es vor bloßen Ortsnamen keine Rachgt an: 'Ich gehe zu Wiesbaden' bedeutet nicht 'Ich gehe nach Wiesbaden.', sondern erscheint mir, so irgendwie und für sich genommen, als unvollkommener Satz.
'Und da alle anderen Fälle auch auf Suffixen basieren, ...' wewullst Du nicht sagen*, sondern 'Und da auch alle anderen Fälle auf Suffixen basieren, ...' Nun sind aber Suffixe im Deutschen als (nun ein saloppes Ortho-Linguisten Wort:) 'Fallmarker' sehr bekannt. Deswegen black ich nach einem 'amplexen' oder, besser, 'amplektierenden' 'in' oder 'zu' aus. Die sind nicht so ubgunutzt.
*
Vielleicht aber doch: z. B. Ablaute.
Ich glaube ich kann dir folgen, was, wie ich dir versichern kann, nicht häufig der Fall ist. Du hast naturl recht, mit Stadtnamen gemeinsam hat "zu" die Bedüt eines Ortes mit altertulmen Klang - zumindest für die meisten Deutschen. Letzten Endes reust es, Städtenamen anders als andere Nomina zu deklinieren, ja die Formenvielfalt und liegt somit im größten Interesse unserer Gesellsch. Wie bereits erwahnen, gefallen haben mir die so ziemlich alle Varianten und zu versuchen, eine "Norm" zu finden, habe ich mir mittlerweile auch schon abgewohnen. :D
Zitat von: Berthold in 2009-04-22, 17:47:39Zitat von: Übertreiber in 2009-04-17, 18:06:26Wie wäre volgendes:
Herr Müller kann ihren Anruf momentan nicht entgegennehmen, da er Berlinsin (Berlins-in) ist und vermutlich nicht vor gestern wiederkommt. Hinterlassen sie eine Nachricht nach dem Piepton."
"Ich bin Madagaskarsauf (=auf Madagaskar) und will hier weg!"
Das Fugens-S vor "-in" verhindert Verwechslungen mit dem schönen Geschlecht Berlins.
Weil auf solche guten Ideen bei uns fast nie Antworten kommen, schreib ich her: eine gute Idee!
Da ließ sich natchlur auch orthografieren: Praxin. Bei Graz kekünne es wohl Grazensin heißen.
Jetzt fahr ich aber ins Café 'Zum Wollschweber' - ein Fußballspiel anschauen.
Dem schließe ich mich an! Allerdings öre ich das
-s eher nach dem
in platz. Als Pluraläquivalent schlüge ich
-(e)ns vor. Dadurch stewirllt es sich um einen Kasus handeln sicher (sonst kekünne
in nalm auch schlicht eine Postposition sein). Der bestummene Artikel laute
dis (Sg.) bzw.
dar (Pl.);
-is und
-ar seien auch die starken Adjektivande. Vor dem Lokativ-s/ns lässt sich naturl jede beliebige Präposition einfügen: Berlins, Madagaskaraufs, dis Tunnelins, dar Tunnelinnens usw.. Die Präposition füwirgt immer nur einmal ein (engar Höhleninnens = in engen Tunneln, aber engarinnens = in engen).
Allerdings ist neben dem Lokativ noch mindestens ein weiterer Kasus nök, nalm zur Angabe der Racht (
in dem Haus vs.
in das Haus). Genau betrachten lassen sich neben der Ortsangabe (Lokativ/Essiv) sogar sechs weitere Relationen definieren:
- Richtung zu etwas hin (Lativ): in das Haus hinein
- Richtung von etwas her (Ventiv): in das Haus herein
- Richtung auf etwas zu (Direktiv): hausein(wärts)
- Position auf dem Lativvektor (Lativ II): bis in das Haus hinein
- Position auf dem Ventivvektor (Ventiv II): bis in das Haus herein
- Position auf dem Direktivvektor (Direktiv II): auf dem Weg in das Haus, ,,hauseinwärtig"
Den Unterschied zwischen Lativ I und II ieren folgende Beispiele illust:
,,Zieh den Faden durch die Öse." Lativ I: ganz durch, Lativ II: so, dass der Faden durch die Öse hindurchliegt
,,Wir trugen das Klavier in den Saal" (Lativ I) vs. ,,Wir trugen das Klavier bis in den Saal (dann schoben wir es)" (Lativ II)
Ebenso für Direktiv I und II:
,,Dort laufen Leute waldeinwärts." (sie laufen in den Wald) vs. ,,Waldeinwärts laufen Leute." (sie laufen in irgendeine Richtung, aber befinden sich aus Sprechersicht waldhin).
Als Artikel und Andte schlage ich vor (beim Unterstrich füwirgt die Präposition ein):
- Lativ I: dzum/dzur/dzum (Sg.), dzun (Pl.); -zum/-zur/-zum, -zun (starke Adjektive); -en_(e), -en_(e)n (Substantive)
- Ventiv II: dzem/dzer/dzem, dzen; -zem/-zer/-zem, -zen; -er_(e), -er_(e)n
- Direktiv II: dit, dert; -it, -ert; -_t, -_nt
- Lativ/Ventiv/Direktiv II: ganz am Ende häwirngt ein zusaltzes
-s an.
Schwache Adjektive tragen die Substantivändte, wenn kein Substantiv mehr folgt, ansonsten
-en.
Jede dieser Formen kann dann wieder mit verschiedenen Präpositionen kombiniewerren:
meinzum Herzenein(e) (= in mein Herz, Illativ I), dzer Höhleraus (= aus der Höhle, Eventiv I), dit Bergant (= in Richtung an den Berg, Addirektiv I), dzun Bäumenunterns (= bis unter die Bäume, Sublativ II) usw.
Bei genauerer Betrachte stillt sich heraus, dass auch für den Lokativ eine Untertiel in zweene Teilfälle molg ist:
- Der Lokativ I drücke eine Position irgendwo an/in etwas aus, bei zeilter Verwendung während etwas, und biwerlde mit den Artikeln dze (Sg.) / dar (Pl.). Die Substantivändte seien -e (Sg.) / -n (Pl.), also wie im Dativ. Die starken Adjektivändte seien -ez (Sg,) bzw. -er (Pl.). Bei isolierter Substantivverwandt und Eigennamen nuwertze -ze (Sg.) und -ern (Pl.).
- Der Lokativ II drücke eine Position überall an/in etwas aus, bei zeilter Verwendung etwas immer oder regelmächen stattfindendes. Der Unterschied ist also in etwa der zwischen ,,am Sonntag" (dze Sonntage, also mit Lokativ I) und ,,sonntags" (dze Sonntages, Sonntagzes, also mit Lokativ II). Der Lokativ II biwerlde wie der Lokativ I, bloß mit angehangenem -s.
Beim vom Lokativ abgelittenen Inessiv beut sich wiederum eine Unterschied zwischen nicht-ausfüllender und ausfüllender Position an: dze Flaschin ist eine Maus (die Flasche füwirllt durch die Maus nicht aus) ggü. dze Flaschins ist Wasser (das Wasser füllt die Flasche aus).
Es beut sich nunmehr eine zusammenfassende Aufstalt der verschiedenen Lokal- (und Temporal-)Kasus an, um mehr Übersilcht gewährzuleisten:
1. Lokativ I: dze Sonntage (,,am Sonntag"), nächstez Jahre (,,nächstes Jahr"), dar Hauptstädten gibt es Parlamentsgebäude (,,irgendwo in den Hauptstädten"), meine Schwester wohnt Berlinze (,,in Berlin")
2. Lokativ II: dze Sonntages (,,sonntags"), dze Nachtes (,,nachts"), manchzes (,,in manchem"), manchers (,,in manchen"), dar Städtens gibt es kaum Parkplätze (,,egal wo in den Hauptstädten"), Berlinzes wohnen drei Millionen Menschen (,,in ganz Berlin")
3. Lativ I: dzum Sonntagen (,,bis (d.h. spätestens) (kommenden) Sonntag"), dzur Nachten (,,bis zur Nacht"), manchen (,,zu manchem"), manchnen (,,zu manchen"), dzun Städtenen (,,in die Städte hin")
4. Lativ II: dzum Sonntagens (,,bis (d.h., die Zeit bis) (kommenden) Sonntag"), dzur Nachtens, manchens (,,bis zu manchem"), manchnens (,,bis zu manchen"), dzun Städtenens (,,bis in die Städte")
5. Ventiv I: Berliner (,,nach Berlin her"), dzem Sonntager (,,vor (letztem) Sonntag"), dzer Nachter (,,vor (letzter) Nacht"), mancher (,,bis zu manchem her"), manchern (,,bis zu manchen her"), dzen Städtern (,,in die Städte her")
6. Ventiv II: dzem Sonntagers (,,bis letzten Sonntag"), manchers (,,bis zu manchem her"), mancherns (,,bis zu manchen her")
7. Direktiv I: Berlinet (,,in Richtung Berlin", ,,berlinwärts"), dert Städtent (,,in Richtung der Städte", ,,städtewärts")
8. Direktiv II: Berlinets (,,auf dem Weg nach Berlin", ,,berlinwärtig"), dert Städtents (,,auf dem Weg in die Städte", ,,städtewärtig")
Naturle können alle diese Varianten auf verschiedenste Weise präzisiewerren (wobei ich ferner anräge, dass – anders als obigez Vorschlage – erstens das en bzw. er bei den Richtungskasus (Lativ- und Ventivablitten) manchmal vor, manchmal aber auch nach dem Suffixe stehen könne, und zweitens es bei Umlaut im Wortstamm (sei er durch eine Pluralform oder durch die Wortbuld zustandegekommen) gemäß einer Art Vokalharmonie auch zu Umlaut im Suffixe komme und bei i oder ei im Suffix auch umgekehrt):
9. Inessiv I: die Katze ist dze Häusin (,,im Haus"), ich wohne Berlinin, fahrender Zügënnen gibt es immer einens Zugfahren
10. Inessiv II: dze Fläschins ist Milch (,,in der Flasche", ausfüllend), Berlinins gibt es Wildschweine (,,überall, an verschiedenen Orten in Berlin")
11. Illativ I: ich lege den Ball dzur Këstenein (,,in die Kiste") (Anm.: das -en in dzur Këstenein ist dadurch bedungen, dass ich zur weiteren Verwurr alle ehemals schwachen Substantive (früher ,,in der Kisten", so wie ,,auf Erden") auch Stämme auf -en haben lasse.)
12. Illativ II: ich lege die Lunte dzum Benzinkanënstreneins
13.-14. Inventiv I/II: wie der Illativ, nur mit Bewegung zu deu Sprechen hin
15. Indirektiv I: dit Wäldeint (,,waldein")
16. Indirektiv II: dit Wäldeints (,,auf dem Weg in den Wald")
17. Exessiv I: dze Hausus steht ein Baum (,,(irgendwo) außerhalb des Hauses")
18. Exessiv II: dar Hauptbetriebszëitüssens (,,(immer) außerhalb der Hauptbetriebszeiten")
19. Elativ I: ich werfe den Müll dzun Zügenäußen (,,aus den Zügen")
20. Elativ II: das Seil hängt dzum Fenstrenauß (,,aus dem Fenster hinaus/zum Fenster hinaus")
21.-22. Eventiv I/II auf -erauß(en)(s): wie der Elativ, nur mit Bewegung zu deu Sprechen hin
23. Edirektiv I auf -aus(en)t: dit Höhlenäust (,,in Richtung aus der Höhle hinaus")
24. Edirektiv II: dit Höhlenäusts versperrt ein Felsbrocken den Weg (,,auf dem Weg aus der Höhle")
25. Apudessiv I: dze Baumnah (,,(irgendwo) beim Baum"), Berlinnah (,,bei/in der Nähe von Berlin")
26. Apudessiv II: dze Baumnahs (,,beim Baum, um den Baum herum")
27. Apudlativ I: ich laufe dzun Häuserenechen (,,zu den Häusern hin")
28. Apudlativ II: die Straße verläuft dzun Häuserenechens (,,(bis) zu den Häusern hin")
29.-30. Apudventiv I/II auf -ernach(en)(s): wie der Apudlativ, nur mit Bewegung zu deu Sprechen hin
31. Apuddirektiv I: ihrnecht (,,auf sie zu")
32. Apuddirektiv II: Portugalnachts liegt Frankreich (,,auf dem Weg nach Portugal", ,,zwischen hier und Portugal")
33. Abessiv I auf -fern(en): dar Städtfirnen lebt ein Einsiedler (,,(irgendwo) fern der Städte")
34. Abessiv II: dar Städtfirnens reucht es nach Heu (,,(überall) fern der Städte")
35. Ablativ I auf -ferre(n): die Einsiedlen zogen dzun Städtenfirren (,,weg von den Städten")
36. Ablativ II: die Straße zeucht sich dzur Stadtenferres (,,weg von der Stadt")
37.-38. Aventiv I/II auf -erferre(n)(s): wie der Ablativ, nur mit Bewegung zu deu Sprechen hin
39. Adirektiv I: als die Glocken luten, lief der Fuchs dit Stadtfert (,,(noch weiter) von der Stadt weg")
40. Adirektiv II: Stadtferts stehen Apfelbäume (,,auf dem Weg von der Stadt fort")
Neben der bloßen Angabe, dass sich etwas in oder bei etwas anderem befindet, kann es auch wichtig sein, die Beruhr der Grenze dieses anderen Objekts anzugeben (,,innen an", ,,(außen) an"), ebenso wie die Loslos von etwas.
41. Adessiv I: dze Wandan ist ein Fettfleck
42. Adessiv II: dze Wandans wächst Efeu
43. Allativ I: dzur Wandannen (,,an die Wand"), dzun Wändennenen (,,an die Wände")
44. Allativ II: das Wasser steht uns dzum Halsannens
45.-46. Adventiv I/II auf -anner(n)(s): wie der Allativ, bloß mit Bewegung zu deu Sprechen hin
47. Addirektiv I: dit Wandant (,,auf die Wand zu")
48. Addirektiv II: dit Wandants (,,auf dem Weg an die Wand")
49. Delativ I: dzur Wandvonnen (,,ab von der Wand")
50. Delativ II: die Schleimspur zeucht sich dzur Wandvonnens (,,ab und weg von der Wand")
51.-52. Deventiv I/II auf -vonner(n)(s): wie der Delativ, bloß mit Bewegung zu deu Sprechen hin
53.-54. Dedirektiv I/II: wie der Delativ/Deventiv, aber nur ein Stück der Strecke bezeichnend
55.-62. Intraadessiv I/II (dze Flaschenunt(s), also ,,innen an der Flasche"), Intrallativ I/II (mit -unzen), Intraadventiv (mit -unzer), Intraaddirektiv I/II (mit -unzet) für Bewegungen zur Innenseite / Lage an der Innenseite
63.-68. Intradelativ I/II (dzur Flaschenframmen, also ,,innen von der Flasche ab"), Intradeventiv I/II (mit -frammer), Intradedirektiv I/II (mit -framt) für Bewegungen von der Innenseite ab
Eine Rajcht ([ʁaçt], Richtung) kann auch durch etwas, an etwas vorbei oder um etwas herum zeigen, wieder mit ,,berührenden" Varianten:
69. Peressiv I: Tom steht dze Flussjent (,,jenseits des Flusses"), dze Stadtjent (,,auf der anderen Seite der Stadt")
70. Peressiv II: dze Grenzenjints ist das Gras immer grüner (,,jenseits der Grenze")
71. Perlativ I: ich werfe den Ball dzum Fenstrendurche (,,durch das Fenster")
72. Perlativ II: ich ziehe das Seil dzur Ösendürchs (,,durch die Öse")
73.-74. Perventiv I/II auf -erdurch(en)(s): wie der Perlativ, bloß mit Bewegung zu deu Sprechen
75. Perdirektiv I: wir laufen dit Tunneldurcht (,,in Längsrichtung im Tunnel / entlang des Tunnels / ein Stück weit durch den Tunnel")
76. Perdirektiv II: dit Tunneldurchts kam es zu einem Stau (,,im Tunnel, und zwar auf der Durchfahrtstrecke")
77. Präterlativ I: die Katze läuft dzum Häusenbei (,,am Haus vorbei")
78. Präterlativ II: der Fluss läuft dzum Häusenbeis (,,(die ganze Länge) neben dem Haus entlang")
79.-80. Präterventiv I/II auf -erbei(n)(s): wie der Präterlativ, nur mit Bewegung zu deu Sprechen hin
81. Präterdirektiv I: dit Häusbeit (,,(ein Stück) neben dem Haus entlang")
82. Präterdirektiv II: dit Häusbeits (,,neben dem Haus, d.h. auf dem Weg an ihm vorbei")
83. Prolativ I: die Katze läuft dzum Hauslangen (,,am Haus entlang, d.h. es berührend")
84. Prolativ II: Straßenbegleitgrün wächst dzun Autobahnenlangenens (,,(die ganze Strecke) entlang der Autobahnen")
85.-86. Proventiv I/II auf -langer(n)(s): wie der Prolativ, bloß mit Bewegung zu deu Sprechen hin
87. Prodirektiv I: eine Absperrung steht dit Autobahnlangt (,,(an einer Stelle) entlang der Autobahn")
88. Prodirektiv II: überfahrene Füchse liegen dert Straßenlangents (,,neben/an den Straßen")
89.-90. Intraprolativ I/II: dzun Tunnelndurrenen(s) (,,durch die Tunnel, i.S.v. an ihrer Innenseite entlang")
91.-92. Intraproventiv I/II auf -durrer(n)(s): das gleiche bei Bewegung zu deu Sprechen hin
93.-94. Intraprodirektiv I/II auf -durre(n)t(s): wie der Prodirektiv I/II, bloß auf der Innenseite
95. Zirkumlativ I: ich fahre Ulmenum (,,m Ulm herum")
96. Zirkumlativ II: Ulmenums liegen viele kleine Dörfer
97.-98. Zirkumventiv I/II auf -erum(men)(s): das gleiche bei Bewegung zu deu Sprechen hin
99. Zirkumdirektiv I: ich laufe dit Hindernisumt (,,um das Hindernis (aber naturl nicht im Kreis, sondern nur auf die andere Seite")
100. Zirkumdirektiv II: dit Hindernisumts (,,auf dem Weg um das Hindernis")
101. Zirkumprolativ I: die Echse kriecht dzur Stadtmauernumben (,,an der Stadtmauer entlang herum")
102. Zirkumprolativ II: der Burggraben reicht dzur Burgumbens (,,an der Burg entlang ganz um sie herum")
103.-104. Zirkumproventiv I/II auf -umber(n)(s): das gleiche bei Bewegung zu deu Sprechen
105.-106. Zirkumprodirektiv I/II auf -umbe(n)t(s): wie der Zirkumdirektiv I/II, bloß bei Berührung
Bei mehreren Referenzpunkten kann sich etwas auch dazwischen befinden:
107. Interessiv I: Augsburg liegt Stuttgartzwisch joch Münchenzwisch
108. Interessiv II: ein ICE verkehrt dieser beider Städtzwëschens
109. Interlativ I: ich setze mich dzun Stühlenzwëschen (,,zwischen die Stühle")
110. Interlativ II: wir liefen dzun Bäumenzwëschens (,,bis zwischen die Bäume")
111.-112. Interventiv I/II auf erzwisch(en)(s): wie der Interlativ, bloß mit Bewegung zu deu Sprechen hin
113.: Interdirektiv I: jeden Monat schiebt sich der Mond einmal dit Sönnenzwischt joch dit Irdenzwischt (,,nicht ganz dazwischen (dann käme es ja zu einer Sonnenfinsternis), aber ein Stück in diese Richtung")
114.: Interdirektiv II: von der Schweiz aus gesehen liegt Frankfurt Berlinzwischts joch Kölnzwëschts (,,auf dem Weg, den man gehen memüsse, um zwischen Berlin und Köln zu landen")
115.: Interelativ I auf -enzur(en): geh dzun Lichtschrankensensörjenzürje* (,,zwischen den Lichtschrankensensoren weg")
116.: Interelativ II: die Nase steht dzun Äuckenzürjes hinaus* (sie beginnt auf Höhe der Augen zwischen diesen, ragt aber von dort nach vorne)
117.-118. Intereventiv I/II auf -erzur(en)(s): wie der Interelativ, bloß mit Bewegung zu deu Sprechen hin
119.: Interperlativ I: geh dzun Lichtschrankensensörjenzwëinen* (,,zwischen den Lichtschrankensensoren hindurch")
120.: Interperlativ II: die Straße befindet sich zweenen Türmmenzwëinnes* (,,zwischen zwei Türmen, aber beidseitig über diese hinausführend")
121.-122.: Interperventiv I/II auf -erzwein(en)(s): wie der Interperlativ, bloß mit Bewegung zu deu Sprechen hin
123.: Interperdirektiv I: wir liefen dert Bäumzwëinent hindurch (,,zwischen den Bäumen hindurch, aber natürlich nicht zwischen allen Bäumen im Wald, sondern zwischen einigen von ihnen")
124.: Interperdirektiv II: dert Bäumzwëinents (,,auf dem Weg zwischen den Bäumen hindurch")
* Dual
Ahln wie beim Englischen ,,between" joch ,,among" kann noch weiter unterscheiwerden:
125. Kuminteressiv I auf -mang(en): dar Büchermengen steht der Faust I (,,zwischen/unter/bei den Büchern")
126. Kuminteressiv II: dar Nüssmengens leben Mäuse (,,zwischen den Nüssen")
127. Kuminterlativ I auf -enmang(en): mische die Nüsse dzum Müslienmeng (,,unter das Müsli")
128. Kuminterlativ II: diese Tradition reicht dzun Römerenmengens zurück (,,bis zu den Römern")
129.-130. Kuminterventiv I/II auf -ermang(en)(s): wie der Kuminterlativ, bloß mit Bewegung zu deu Sprechen hin
131. Kuminterdirektiv I: das Gnülein rannte seinet Herdenmangt, wurde aber vom Löwen eingeholen
132. Kuminterdirektiv II: das Gnülein rannte, aber seinet Herdenmangts stand ihm eine grimmige Löwin im Wege (,,auf dem Weg in Richtung unter seine Herde")
133. Kuminterelativ I auf -enur(en): dzun Bücherenüren (,,aus der Menge der Bücher hinaus")
134. Kuminterelativ II: ich verfulg ihn dzur Mengenenürens (,,bis aus der Menge")
135.-136. Kumintereventiv I/II auf -erur(en)(s): wie der Kuminterelativ, bloß mit Bewegung zu deu Sprechen hin
137.-138. Kuminteredirektiv I/II auf -ur(en)t(s): wie der Kuminterdirektiv, bloß mit Bewegung oder Blickrichtung aus einer Menge heraus
Der Unterschied enliege dabei nicht in der Anzahl der Referenzpunkte, sondern darin, ob das ,,Dazwischensein" sich auf alle Punkte gleichermaßen bezeucht (,,die Staubblätter sind zwischen den Blütenblättern", ,,zwischen den geraden Zahlen liegen ungerade Zahlen" → Interessiv) oder nur in unterschieldem oder sehr unbestimmtem Maße (,,der Käfer sitzt zwischen den Blütenblättern (also nicht in der Mitte der Blüte, sondern vielleicht auf einem Blatt, also zwischen dessen beiden Nachbarblättern, aber nicht zwischen zwei Blättern auf der gegenüberliegenden Seite)", ,,»Neutsch« steht unter/zwischen den Goethe-Büchern (z.B. zwischen »Werther« und »Götz von Berlichingen«, aber »Werther« steht wiederum neben »Iphigenie auf Tauris«, somit steht »Neutsch« nicht zwischen »Werther« und »Iphigenie«, aber zwischen »Iphigenie« und »Götz«)" → Kuminteressiv).
Auch eine Bewegung auf, über oder unter etwas kann durch Fälle ausdrucken. An sich lässt sich sogar für jede oben beschriebene Bewegung je eine horizontale Abwalnd aufwärts und abwärts finden. Eigene Endungen bekommen davon aber nur die wenigsten, nämlich die horizontalen Varianten des Apudessivs, Apudlativs usw. joch des Adessivs, Allativs usw.:
139. Superessiv I: die Spinne hängt dze Tischob (,,über dem Tische")
140. Superessiv II: die Wolken hängen dze Stadtobs (,,über der Stadt")
141. Superlativ I: dzun Wolkenobenen (,,über die Wolken")
142. Superlativ II: dzun Wolkenobenens (,,bis über die Wolken")
143.-144. Superventiv I/II auf -ober(en)(s): wie der Superlativ, bloß mit Bewegung zu deu Sprechen hin
145. Superdirektiv I: sie schauten dit Kirchturmspitzenobt den Heißluftballon an (,,in Richtung eines Punktes über der Kirchturmspitze")
146. Superdirektiv II: dit Kirchturmspitzenobts (,,auf dem Weg zu einem Punkt über der Kirchturmspitze"), dit Mindestenobts (,,über das Mindeste hinaus")
147.-154. Subessiv I/II auf -nied(en)(s), Sublativ I/II auf -nieden(en)(s), Subventiv I/II auf -nieder(n)(s), Subdirektiv I/II auf -niede(n)t(s): entsprechend, jedoch mit Bewegung oder Lage unter etwas: nichts Neues dze Sönnennieds (,,unter der Sonne")
155.-162. Superadessiv I/II auf -uff(en)(s), Superallativ I/II auf -enauf(en)(s), Superadventiv I/II auf -erauf(en)(s), Superaddirektiv I/II auf -auf(en)t(s): entsprechend, jedoch mit Bewegung oder Lage oben auf etwas
163.-170. Subadessiv I/II auf -tel(n)(s), Suballativ I/II auf -ental(en)(s), Subadventiv I/II auf -ertal(en)(s), Subaddirektiv I/II auf -tal(en)t(s): entsprechend, jedoch mit Bewegung oder Lage unter/unten an etwas: dze Schranktels (,,unter dem Schrank", d.h. so, dass der Schrank unmittelbar daraufsteht)
171.-176. Superdelativ I/II auf -enab(en)(s), Superdeventiv I/II auf -erab(en)(s), Superdedirektiv I/II auf -ab(en)t(s): entsprechend, jedoch bei Bewegung von etwas herab
177.-182. Subdelativ I/II auf -embor(en)(s), Superdeventiv I/II auf -erbor(en)(s), Subdedirektiv I/II auf -bor(en)t(s): entsprechend, jedoch bei Bewegung unter etwas hervor oder unter etwas heraus: dzem Schrankembor (,,unter dem Schrank hervor")
Freil sind darüber hinaus aber unzählige weitere Zwiefälle molg, mit denen sich bereits knapp 300 Lokalfälle werden bilden lassen, z.B.:
Subintraadessiv I: dze Këstenüffin ,,(irgendwo) in (=auf dem Boden) der Kiste"
Superproallativ I: die Schnecke kriecht dzur Wandlangenauf ,,an der Wand empor"
Subprodeventiv II: Rapunzels Haar hängt dzem Turmlangerabs ,,am Turm herab" (oder Subpräterdeventiv II: dzem Türmerebbeis ,,neben dem Turm herab", wenn es den Turm dabei nicht berührt)
Superproaddirektiv II: dit Hanglangaufts ,,hangaufwärts stehen einige Kiefern"
Superpräterlativ I: dzun Fëuerenöbbëien ,,über die Feuer hinweg"
Wo oben und unten unterscheiwerden, dürfen vorne, hinten, links und rechts nicht fehlen:
,,vor": Antessiv I/II auf -vor(en)(s), Antelativ I/II auf -fürren(en)(s), Anteventiv I/II auf -fürrer(n)(s), Antedirektiv I/II auf -für(ren)t(s)
,,hinter": Postessiv I/II auf -hint(en)(s), Postlativ I/II auf -aften(en)(s), Postventiv I/II auf -after(n)(s), Postdirektiv I/II auf -afte(n)t(s)
,,links": Sinistressiv I/II auf -link(en)(s), Sinisterlativ I/II auf -winsten(en)(s), Sinisterventiv I/II auf -winster(n)(s), Sinisterdirektiv I/II auf -winste(n)t(s)
,,rechts": Dextressiv I/II auf -recht(en)(s), Dexterlativ I/II auf -zesen(en)(s), Dexterventiv I/II auf -zeser(n)(s), Dexterdirektiv I/II auf -zes(en)t(s)
Und, in Anlahn an z.B. die australische Sprache Guugu Yimithirr, auch nicht die Himmelsrajchten (hier jeweils nur die Endungen angegeben, zu lesen in der Reihenfolge Essiv – Lativ – Ventiv – Direktiv):
Norden: nord(en)(s), nurden(en)(s), nurder(n)(s), nurd(en)t(s)
Süden: süd(en)(s), sunden(en)(s), sunder(n)(s), sund(en)t(s)
Osten: ost(en)(s), morgen(en)(s), morger(n)(s), morg(en)t(s)
Westen: west(en)(s), kilt(en)(s), kilter(n)(s), kilt(ent)(s)
Es ist dabei zu beachten, dass diese Formen bei Lativ- und Direktivformen immer eine Rajcht nach vorne/hinten/links/rechts/Norden/Süden/Osten/Westen ausdrücken und bei Ventivformen eine Rajcht von dort:
dze Häuswistin = ,,im Westen des Hauses", ,,westlich im Hause"
dzum Häuskëltenëin = ,,nach Westen in das Haus (hinein)"
dzem Häuskëlterëin = ,,von Westen in das Haus (herein)"
dit Häuskëltëint = ,,nach Westen in Richtung in das Haus"
Damit dedürfen wir uns schon dze Dausenderbereiche befinden. Es hört aber noch nicht auf, denn ,,vorne" und ,,hinten" lassen sich nicht nur in Bezug auf dens Sprechen bestimmen, sondern auch bezüglich des Objekts:
,,vor": -vördrei(n)(s), -vordern(en)(s), -vordrer(n)(s), -vordre(n)t(s): dzum Autovordern (,,vor das Auto")
,,hinter": -hëntrei(n)(s), -hintern(en)(s), -hintrer(n)(s), -hintre(n)t(s): dzum Autohintern (,,hinter das Auto")
Und dies ist auch in Verbund mit absoluten Rajchten molg:
dzem Autonurdvordrer ,,von Norden vor das Auto"
Und zuletzt kann auch angewerben, dass das Objekt sich selbst bewegt:
gleiche Richtung: -weg: dzum Schiffenferrweg ,,vor dem Schiffe weg (und schneller als dieses)" (Ablativ I + -weg), dzum Schiffenachweg ,,dem Schiffe hinterher (und schneller als dieses)" (Apudlativ I + -weg), dze Schiffnahweg ,,neben dem Schiffe her" (Apudessiv I + -weg)
Gegenrichtung: -geg: dit Schiffengegt ,,dem Schiffe entgegen" (Lativ I + -geg)
Eine weitere Fallvermuhr um den Faktor Drei (und dies nicht nur bei Lokalfällen!) gibt sich er, wenn zu jedem Fall auch noch eine essive und eine äquative Variante biwirldt. Der Essiv werde durch Einschub joch ggf. Verschub eines -r (Femininum Singular) oder eines Nasals (im Zweifel -n) (alle anderen Genera und Numeri) am höchstmarkorenen Element (sprich: am starken Adjektive oder am Artikel) sowie am Phrasenende (sprich: am Substantive oder letzten Adjektive) markoren und stehe für ,,als": Ich brauche nichts dit Dreiobts dirt zum Bestehen notwendigen Notenorbts (,,nichts über die Drei als die zum Bestehen notwendige Note hinaus"), Ich brauche ein unanspruchsvollern Menschne* nichts dit Essenobts (,,ich als ein unanspruchsvoller Mensch"). Der Äquativ hingegen stehe für ,,wie" und werde durch ggf. nach vorne verschobenes -l gebulden: Ich renne schnelle(n) dals braune Pferld (,,schnell wie das braune Pferd"), Das riecht ja einelz Müllhaufenulffs (,,wie auf einem Müllhaufen").
* wenn kein Nasaleinfug molg ist, stehe stattdessen -ne oder, nach n, -en. Dasselbe gelte beim Femininum mit -re (bzw. nach r -er und beim Äquativ mit -le (bzw. nach l -el).
Mit allen diesen Molgen dedürfen wir dze Zehndausenderbereiche angekommen sein. Angesichts dessen ist es wahrlen verwunderl, dass es angalb tatsalch Sprachen geben soll, die nicht einmal über zumindest ein paar Dutzend Lokalfälle verfügen...