In einem alten Faden, den ich zu faul bin, aufzulesen, sagte jemand, die starken Verben seinen diejenigen, welche bei den alten Germanen haeufig benutzt wurden. Mir ist klar dass sie fochten, soffen, frassen ...
Aber vollkommen obskur ist mir, warum sie schrieben. Schreiben sollte doch ein Lehnwort sein (von scribere). Waehrend alle anderen Woerter schwaechelten wurde damals gerade dieses aus dem lateinischen entlehnte Wort erstarkt. Gibt es dazu einen Grund? Waren die Germanen intelktueller als wir es vermuten? Gibt es weitere Bsp?
Das hat weniger mit der Frequenz, als mit der Vitalität des Lebensbereiches zu tun. Obwohl das eine natürlich aus dem anderen hervorgeht.
In allen mir bekannten Sprachen sind die Verben der Basis-Lebensumstände (=vitale Verben) unregelmäßig.
Warum "schreiben" entlehnt und trotzdem unregelmäßig ist, weiß ich nicht, müssen wir Magoo zu befragen. Im Französischen ist écrire und im Spanischen escribir aber auch nicht von Regelhaftigkeit geplagt. Desgleichen gilt für "write", obwohl das nicht aus scribere hervorgegangen zu sein scheint.
Vielleicht konvergente Entwicklung, weil es im Deutschen so viele Verben gibt, bei denen ei in den Vergangenheitsformen zu ie wird?
leihen > lieh
zeihen > zieh
bleiben > blieb usw.
ich habe ein weiteres Bsp eines gestorkenen Lehnworts gefunden: lat pipare < pfeifen pfiff gepfiffen
Sind "schreiben" und "pfeifen" nicht gemeingermanische Wörter?
Sie sind sicher schon so alt, daß, zu dem Zeitpunkt, zu dem sie entlehnt wurden, der Ablaut als Strukturmerkmal noch griff.
Demnach konnten die Imperfekt und Partizip2 Formen noch problemlos mit Ablaut gebildet werden.