Gesellschaft zur Stärkung der Verben

Öffentliche Bretter => Sprache => Thema gestartet von: Berthold in 2012-10-10, 17:39:02

Titel: Liebesgedicht
Beitrag von: Berthold in 2012-10-10, 17:39:02
Einmal ohne Schmerz - ?

R. M. R.-S. gewomden


Ich bin oft wie ein Kind, wenn es sich schneidet, plärrt's. -
Du dehnst und räkelst dich, auf weißer Haut den Nerz;
bist wetterwendisch, oh! Gleich manchem Tag im März,
doch hebst die Stimmung mir um mehr denn eine Terz.
Ein jedes Lächeln scheint mir Pforte des Offerts.
Leicht schlägt mir nun der Puls – nicht lastend wie in Erz,
Und brumme ich ein Lied, so steigt's doch wolkenwärts.
Selbst vor dem Buchgeschäft: Ich denk nicht an Kommerz.
Mit Safran sich verquickt des Lebens fader Sterz.
Du: Flitz nicht wie der Stint – und hab kein kaltes Herz!...
Ach, wär ich als Poet Catull gleich und Properz!
Ich schüf ein Feuerwerk, säß nicht bei trüber Kerz'.
Wär nicht mehr depressiv. Fort mit dem Rußgeschwärz!
Da Du den Ernst nun spürst – Vergib mir manchen Scherz!


(Vergib es, mein Hans-Jörg! Hier paßt mir kein Herr Zerz ...)
Titel: Re: Liebesgedicht
Beitrag von: Ausgelassener in 2012-10-11, 03:08:44
Schmerzlos, dein Gedicht!
Titel: Re: Liebesgedicht
Beitrag von: Berthold in 2012-10-12, 14:07:33
Zitat von: Ausgelassener in 2012-10-11, 03:08:44
Schmerzlos, dein Gedicht!

Der Schmerz fiel aus, weil ich irgendwie eine 14-zeilige Variante eines Sonettes guschrimp habe; immer gleich reimende, leicht araboide Gryphius-Alexandriner.
Außerdem gilt ja der "Herz - Schmerz"-Reim als Inbegriff des fadgelootschenen, schlechten. 
So knall ich den Schmerz halt nun in den Titel hinein.
Ansonsten: Ich hätte ja auch meinem alten Institutskollegen, H.-J. Zerz, einen Auftritt gönnen können.
Aber der hatte, obwohl zweifellos ein Frauentyp, mit der lieben R. M. R.-S. nix am Kapperl. Hätte sie ihn allerdings getroffen, vielleicht ...