Ich hor neulich im Radio, daß es "schon seit einiger Zeit gärte...".
Meiner Meinung nach müßte es aber "gor" heißen, mit dem Mittelwort "gegoren".
Ist das jetzt eine Fall für die Rote Liste, für neu gestorkene Verben, oder liege ich völlig daneben?
Ich könnte das auch nachschlagen, aber dann bräuchte ich mich ja nicht mit Euch zu unterhalten, und das wäre schade.
Wie gärt es in Euch?
Ich glaube, es göre nur dann, wenn tazächlich ein chemischer Gärungsprozess stattfände.
Tat er aber sicherlich in deinem Beispiel nicht.
Da ist's dann ein klarer Fall schwacher Umgangssprache. Im übertragenen Sinne natürlich nur.
Daaa würde ich keine Unterscheidung machen - zwischen ursprünglicher und übertragener Bedeutung? Nö. Wohl aber unterscheidet zumindest der Wahrig zwischen alten (gären, gor, göre, gegoren) und neuen (schwachen) Formen. Deswegen ist's auch schon seit Urzeiten auf der Roten Liste. Ohne Nachschlagen hätte ich's jetzt aber nicht sagen können; man wird auf Dauer doch "geschädigt". ;D
Es gibt übrigens auch ein sehr seltenes schwaches gären als Kausativ ("Ich gärte den Sud.")
Ups, dann habe ich es in der Roten Liste übersehen, da hatte ich nämlich zuerst reingeguckt.
Alles klar - danke.
Zitat von: Kilian in 2005-11-14, 19:43:46
Daaa würde ich keine Unterscheidung machen - zwischen ursprünglicher und übertragener Bedeutung? Nö. Wohl aber unterscheidet zumindest der Wahrig zwischen alten (gären, gor, göre, gegoren) und neuen (schwachen) Formen. Deswegen ist's auch schon seit Urzeiten auf der Roten Liste. Ohne Nachschlagen hätte ich's jetzt aber nicht sagen können; man wird auf Dauer doch "geschädigt". ;D
Es gibt übrigens auch ein sehr seltenes schwaches gären als Kausativ ("Ich gärte den Sud.")
Hier stimme ich zu - eine Unterscheidung würde ich in Bezug auf "wirkliche" vs. "übertragene" Bedeutung auch nicht machen; wohl aber beim Bewirkungsverb.
Was lange gärt wird endlich Wut... ;)