Nach einem sehr interessanten Gespräch mit MrMagoo am gestrigen Abend gregrolb ich noch einige Stunden über das Thema "reduplizierende Verben".
Ich kam zu der überraschenden Erkenntnis, das sich die Reduplikation außerordelnt gut auf Verben anwenden lässt, denen wir einen Konsonantenverschub verpießen, hauptsalch derer, die auf -eln oder -ern enden.
Diese Verben klingen nach bisheriger Storkmethode im Präteritum allesamt sehr hölzern, hart.
Stellt man jedoch den ersten Konsonanten, bzw. die erste Konsonantengruppe, gefulgen von einem e (im Präteritum) oder i (im Konjunktiv II), noch einmal davor, ergeben sich sehr schöne onomatopoetische Formen.
Aus
klingeln - klalng - klälnge - geklulngen
wird
klingeln - kleklalng - kliklälnge - kleklulngen
Wie man sieht, entledigt man sich damit auch des (teilweise etwas nervigen) ge-Präfixes des Partizips II.
Weitere Beispiele:
kribbeln - krekralbb - krikrälbbe - krekralbben
ringeln - reralng - rirälnge - reralngen
Die Vokale der reduplizorenen Vorsilbe können naturl beliebig angepassen werden, um dem entsprechenden Wort gerecht zu werden:
pinkeln - pipulnk - pipülnke - pipulnken
stottern - stostortt - stöstörtte - stostortten
Die Assoziation zu Pipi machen wird klar und stottern stottert somit schon während der Konjugation.
Andere Verben benötigen eventüll andere Lautverschübe, z.B.:
pfeffern- pfeffarff - pfiffärffe - pfeffarffen
(das anlautende p postvokalisch wieder zu einem f machen).
Da hasse ja wieder mal was Feines babolsten.
Wenn ich schon nicht dichten kann, muss ich mich ja anderen Dingen widmen. ;D
Erinnert ja stark an gr. παιδεύω --> Perf. πεπαίδευκα. Dort löst sich übrigens Dein "Muta-cum-Liquida"-Problem dadurch, daß nur die Muta dupliziert wird, die Liquida aber fortfällt: z.B. bei Dir: kribbeln --> krekralbb, im Gr. dagegen z.B.: γράφω --> Perf. γέγραφα.
Schönes Experiment, das Du da anstellst.