A.J. Storfer zitiert eine Stelle aus Hamlet, die (fast) nur aus einsilbigen Wörtern besteht:
Doubt thou the stars are fire,
doubt that the sun doth move,
doubt truth to be a liar,
but never I doubt love
Und er stellt gegenüber eine Übersatz von Schlegel:
Zweifle an der Sonne Klarheit,
zweifle an der Sterne Licht
zweifl', ob lügen kann die Wahrheit,
nur an der Liebe nicht.
Kekünnen unsere Dichterfürsten Ku und amarillo das mal wieder ins richtige Einsilbige überführen?
An zwei Stellen mußte ich apostrophomogeln, sonst geht's:
Zwilf, daß der Stern Dir flammt,
zwilf, daß die Sonn' je brannt,
zwilf, daß je log die Tat,
doch zwilf der Lieb' nicht, sei mein Rat.
Liebe Grüße auch an Bill und Fritz!
"never doubt I love" hieß das aber in dem Reclamheftchen, das ich mal im Wald ausgebuddelt hab.
"Zwilf, ob Glut im Stern drin liegt,
zwilf, ob still steht des Tags Licht,
zwilf, ob auch die Wuhr nicht lügt,
doch daß ich dich lieb', zwilf nicht."
Oink, das war aber schwer.
Gegen Einsilbigkeit
Nicht schön find ich das Wort so kurz,
auch fällt mir schwer so hart der Takt;
wohl weiß ich: für die Pflich gut wurd's,
doch klingt's für's Ohr, als ob man hackt.
Ich reim nicht mehr in Form so knapp,
es ist nicht, daß man süg, es schwäng,
ich brech mein Tun hier ganz schnell ab,
auch wenn man mich zu mehr noch dräng.
Das Herz zu voll, zu kurz das Wort,
wie drück ich aus, waß je mich plug?
Ganz klar, das wird so nie mein Sport,
denn frei sei'n Herz und Hirn im Flug!
Liebe Freunde,
soeben ist mir aufgefallen, daß ich in meiner Version der Nachducht Shakespearscher Einsulb keckerweise das Verb 'zweifeln' ein Genitivobjekt tragen ließ (jawoll, so war es gemienen, nicht etwa Dativ). Jüngere Recherchen hierzu ergaben, daß ich mich damit nicht etwa auf dünnes, sondern gar auf nicht vorhandenes Eis wug.
Das ist eigentlich peinlich, andererseits gefällt es mir so gut, daß ich überzogen bin, fürderhin diese Form wenn schon nicht in meine alltägliche Spreche, so doch in meine Schreibe zu übernehmen.
So weit, so mittelmäßig; beim zweiten Nachdenken fiel mir ein, daß die arme anglophone Welt nicht über gergleichen Mölge verfügt. Hier müssen ja bekanntermaßen nahezu sämtliche Bezüge in Ermangelung der Flexionen durch präpositionale Verkrampfungen erstellt werden. Ein Umstand, der auch bei uns bereits - im Zuge der Anglisierung - bisweilen erschreckende sprachliche Scheusale gebiert.
Wenn man nun aber dem entgegenwörke, dergestalt, daß man präpositionale Anschlüsse einmal analysöre und dann schüe, ob sich nicht vielleicht ein hübsches Kasus-flektiertes Objekt fände (meinethalben vorzugsweise Genitiv)...?
Hier nur mal so ein Beispiel: erinnern an: Ich erinnere Dich an Deinen Termin. --> Ich erinnere Dich Deines Termins.
Was haltet Ihr davon?
(Bitte in der ersten Runde jeder nur einen Stein!)
So wie man sich dessen erinnert, woran man eine Erinnerung hat,
so sollte man auch dessen zweifeln können, woran man Zweifel hegt.
Mir stieß zweifeln + Genitiv jedenfalls nicht bitter auf, ich fand es völlig in Ordnung. Klingt gut und hat ja in sich erinnern ein wunderschönes Vorbild, was die Genitiv-Bildung betrifft.
Ich bin vor allem der Mien, dass man über die Einfuhr neuer Kasûs nachdenken sollte, z.B. den Ablativ. Dieser wird, wie im Lateinischen, mit dem leeren Stamm ohne And gebolden. Der Artikel ist für alle drei Geschlechter de (mit kurzem Vokal):
Der Hammer
des Hammers
dem Hammer
den Hammer
de Hamm
Die Schnur
der Schnur
der Schnur
die Schnur
de Schnur
Das Pferd
des Pferdes
dem Pferde
das Pferd
de Pferd
Verwendung als Ablativus Instrumentalis:
Ich schlage de Hamm den Nagel in die Wand, hänge de Schnur das Bild daran und reite dann de Pferd davon.
Gefällt mir gut, hat einen schönen plattdütschen Anklang.
Ich halte aber nochmal das Folgende fest:
Ich schlage Hammers den Nagel in die Wand, hänge Schnurs das Bild daran und reite Pferds davon.
Kann alles meiner Mien nach nebeneinander existieren, Eindut ist ohnehin etwas für Langweiler. :D
Zitat von: amarillo in 2006-06-17, 14:13:16Ich schlage Hammers den Nagel in die Wand, hänge Schnurs das Bild daran und reite Pferds davon.
Hammers, Schnurs und Pferds gefällt mir gut.
Ich bin aber dafür, diese Worte fürderhin klein zu schreiben, da mich der Gebrauch adverbial deucht. Also:
Der Richter erklärt hammers das Urteil für gefollen.
Ich binde schnurs das Päckchen zu.
Neniel brings pferds große Unruhe in den Palindromfaden.
Ich weiß nicht, ich weiß nicht...
Wenn Agricola de Computer seine Steuer erklärt, würde ich es Computers tun (unter Zuhilfenahme des Computers). Klar, das hat adverbialen Charakter, aber wenn ich klein schriebe, ginge mir die Flexion eine Nomens ab (zumindest visuell). Caru ist da fein raus, der schreibt ja konskwent klein. :-\
@ Agricola
Wie sähen Deine Ablative Plurals aus?
Ich schleppe den Sack Schulterns (de Schultribus? das wäre mal was) in den Keller.
Zitat von: amarillo in 2006-06-17, 14:33:58
Ich weiß nicht, ich weiß nicht...
Wenn Agricola de Computer seine Steuer erklärt, würde ich es Computers tun (unter Zuhilfenahme des Computers). Klar, das hat adverbialen Charakter, aber wenn ich klein schriebe, ginge mir die Flexion eine Nomens ab (zumindest visuell). Caru ist da fein raus, der schreibt ja konskwent klein. :-\
Caru also schreibt aus meiner Sicht de Kleinschrieb, aber wie iert man das genetivisch formul? Kleinschriebs?
Zitat von: amarillo in 2006-06-17, 14:38:28
@ Agricola
Wie sähen Deine Ablative Plurals aus?
Ich schleppe den Sack Schulterns (de Schultribus? das wäre mal was) in den Keller.
Vielleicht unter Anwand der Regel aus dem Lateinischen, dass der Ablativ Plural mit dem Dativ Plural gleichlautet? Also "den Schultern" oder ohne Artikel "Schultern".
Zitat von: Agricola in 2006-06-17, 14:39:28
Caru also schreibt aus meiner Sicht de Kleinschrieb, aber wie iert man das genetivisch formul? Kleinschriebs?
Ja, so süg ich: er äußert sich Kleinschriebs oder Kleinschrifter.
Ich hätte beinahe vergessen, daß wir für die weiblichen Nomen ja auch noch eine gescheite Flexion brauchen. Ich habe mal das '-er' dem weiblichen Plural des genitivischen Artikels entnommen.
Ich fände es schade, wenn in Ablativ Plural die hübsche Platt-Form des Artikels ganz entfiele - kannst Du da nicht was machen?
Zitat von: amarillo in 2006-06-17, 14:51:24
Zitat von: Agricola in 2006-06-17, 14:39:28
Caru also schreibt aus meiner Sicht de Kleinschrieb, aber wie iert man das genetivisch formul? Kleinschriebs?
Ja, so süg ich: er äußert sich Kleinschriebs oder Kleinschrifter.
Ich hätte beinahe vergessen, daß wir für die weiblichen Nomen ja auch noch eine gescheite Flexion brauchen. Ich habe mal das '-er' dem weiblichen Plural des genitivischen Artikels entnommen.
Ich fände es schade, wenn in Ablativ Plural die hübsche Platt-Form des Artikels ganz entfiele - kannst Du da nicht was machen?
Wenn's denn sein muss, diese eiserne Regel der lateinischen Grammatik zu verletzen - dann vielleicht mit einem angehängten "e" an den Dativ-Artikel: "dene Schultern"?
Alles Quatsch, mein Fehler, natürlich soll das 'de' so bleiben, wie es ist. Vergiß meinen Einwand.
Der Schmied schuf ein Hufeisen de Hämmern / Hämmers.
Also gleichen Artikel im Singular und Plural? Dann haben wir aber schon fast wieder eine Präposition, und die wullen wir doch gerade vermeiden, oder?
Auch wieder wahr, und wenn wir den Artikel ganz wegließen (schnief :'() und die Nomen stärker flektören?
Zitat von: amarillo in 2006-06-17, 15:26:08
Auch wieder wahr, und wenn wir den Artikel ganz wegließen (schnief :'() und die Nomen stärker flektören?
Ergo nobis Latine disputandum est! :)
Quod erat demonstrandum.
Wenn ich Dich recht verstehe, müssen wir demzufolge aus dem Lateinischen heraus unsere Bemühungen gestalten. Also: gestalte er uns hübsche ablative Flexionen; ich stehe Gewehr bei Fuß zur Assistenz parat.
Zitat von: amarillo in 2006-06-17, 15:39:35
Wenn ich Dich recht verstehe, müssen wir demzufolge aus dem Lateinischen heraus unsere Bemühungen gestalten. Also: gestalte er uns hübsche ablative Flexionen; ich stehe Gewehr bei Fuß zur Assistenz parat.
Nee, ich habe eher gemeint: Wenn wir lateinische Flexionen einführen und auf Artikel verzichten, können wir auch gleich auf Latein diskutieren. Wogegen ich nichts habe. Aber das ist das Thema eines anderen Fori:
http://www.alcuinus.net/GLL/
Aber nicht doch lateinische Flexionen, das wäre ja Blasphemie; wir müssen uns schon an das System deutscher Formen anlehnen.
Zitat von: amarillo in 2006-06-17, 15:55:46
Aber nicht doch lateinische Flexionen, das wäre ja Blasphemie; wir müssen uns schon an das System deutscher Formen anlehnen.
Und auf keinen Phall die Artikel weglassen. Die sind sehr wichtig für den Ausdruck. Aber Präpositionen durch Fälle ersetzen ist schon ein guter Ansatz. Damit hat schon Cicero dem Lateinischen den letzten Schliff gegeben.
das kommt alles drauf an. wie schreibt ihr "nachts", "tags", "sommers" und "winters"? danach sollten sich meiner erucht auch hammers und kleinschriebs osten1.
1osten: eingedütschen für orientieren
Genau das war mein Ansatz, caru.
Mir gefällt das nicht, solche Sachen groß zu schreiben. Ich schreibe ja auch nicht Dienstags, wenn ich an Dienstagen meine.
Zitat von: caru in 2006-06-17, 17:29:58
osten1.
1osten: eingedütschen für orientieren
Bist du sicher, dass "ost" deutsch ist? Müsste man nicht "morgensonnen" o.ä. sagen? (orientieren von oriens, aufgehend)
Ich hätte noch morgenländern beizusteuern.
Zitat von: VerbOrg in 2006-06-17, 17:39:36
Ich hätte noch morgenländern beizusteuern.
Morgensonnen bringen aber mehr Wärme ins Herz :) :) :)
Zitat von: VerbOrg in 2006-06-17, 17:33:58
Genau das war mein Ansatz, caru.
Mir gefällt das nicht, solche Sachen groß zu schreiben. Ich schreibe ja auch nicht Dienstags, wenn ich an Dienstagen meine.
was sagt dazu ielng die neue RS?
Zitat von: VerbOrg in 2006-06-17, 17:39:36
Ich hätte noch morgenländern beizusteuern.
jemanden
bemorgenländern gabs, glaube ich, schon mal im zug der einen oder anderen puristischen bewegung.
Zitat von: caru in 2006-06-17, 17:45:06
Zitat von: VerbOrg in 2006-06-17, 17:33:58
Genau das war mein Ansatz, caru.
Mir gefällt das nicht, solche Sachen groß zu schreiben. Ich schreibe ja auch nicht Dienstags, wenn ich an Dienstagen meine.
was sagt dazu ielng die neue RS?
Zumindest in meinem NR-Duden von 1996 steht
dienstags nach wie vor klein drinne. Und das soll gefälligst auch so bleiben. Wo kämen wir denn sonst hin?
Zitat von: VerbOrg in 2006-06-17, 17:48:33
Zitat von: caru in 2006-06-17, 17:45:06
Zitat von: VerbOrg in 2006-06-17, 17:33:58
Genau das war mein Ansatz, caru.
Mir gefällt das nicht, solche Sachen groß zu schreiben. Ich schreibe ja auch nicht Dienstags, wenn ich an Dienstagen meine.
was sagt dazu ielng die neue RS?
Zumindest in meinem NR-Duden von 1996 steht dienstags nach wie vor klein drinne. Und das soll gefälligst auch so bleiben. Wo kämen wir denn sonst hin?
NachMittags vielleicht?
WoistbitteschönMittags?
mittags wird auch weiterhin klein geschrieben.
Allerdings heißt es jetzt morgen Mittag, eine Sache, die Dieter E. Zimmer (neben einigen anderen unsinnigen Großschreibungen) in seinem Buch "Sprache in Zeiten ihrer Unverbesserlichkeit" kritisiert. Zu Recht, wie ich finde. Schließlich wird hier der Mittag ja auch nicht als Substantiv verwandt, sondern als Teil einer Adverbialkonstruktion.
Zitat von: VerbOrg in 2006-06-17, 17:58:55
WoistbitteschönMittags?
mittags wird auch weiterhin klein geschrieben.
Allerdings heißt es jetzt morgen Mittag, eine Sache, die Dieter E. Zimmer (neben einigen anderen unsinnigen Großschreibungen) in seinem Buch "Sprache in Zeiten ihrer Unverbesserlichkeit" kritisiert. Zu Recht, wie ich finde. Schließlich wird hier der Mittag ja auch nicht als Substantiv verwandt, sondern als Teil einer Adverbialkonstruktion.
Bei "morgen Mittag" muss man Mittag großschreiben, damit man weiß, welches der beiden Wörter gilt. Sonst kommen die anderen schon am Morgen. ;)
Aber hörst du einen Unterschied, ob jemand morgen mittag oder morgen Mittag sagt? Ich nicht. Da sollte man sich mit der Kleinschreibung doch ebenso anfreunden können.
Schließlich sollte es doch auch einen Unterschied geben zwischen:
"Ich esse morgen Mittag" (gemeint ist die Mahlzeit, eventuell um dem Kollegen anzudeuten, dass man morgen in die Kantine geht)
und
"Ich esse morgen mittag" (gemeint ist die Tageszeit, vielleicht isst derjenige, der sich so äußert sehr unregelmäßig: heute ess ich nichts. Aber morgen mittag wieder.)
Den Unterschied hœre man auch in der Betonung.
Schreib Du doch weiter wie Dir der Griffel gewachsen ist, aber laß anderen doch ihren anarchischen Spaß. Ich bin doch hier nicht bei der Normierungsbehörde für deutsche Schreibe. :D
Du bist mir schon so'n Anarchist.
Aber meinetwegen schreib du deine Adverbien groß. Ich muss es ja nicht genauso machen. Dafür schreib ich von jetzt an die Substantive groß, und die Satzanfänge noch dazu. Da kann caru sagen, was er will. Ich werd' nicht auf ihn hören. Pah!
Auch wenn das Ding einen Bart von hier bis Lipperheidebaum hat: wie kriegt caru das 'der gefangene floh' eigentlich vollverständlich rüber? ;D
Zitat von: VerbOrg in 2006-06-17, 18:18:49
Aber hörst du einen Unterschied, ob jemand morgen mittag oder morgen Mittag sagt? Ich nicht. Da sollte man sich mit der Kleinschreibung doch ebenso anfreunden können.
Schließlich sollte es doch auch einen Unterschied geben zwischen:
"Ich esse morgen Mittag" (gemeint ist die Mahlzeit, eventuell um dem Kollegen anzudeuten, dass man morgen in die Kantine geht)
und
"Ich esse morgen mittag" (gemeint ist die Tageszeit, vielleicht isst derjenige, der sich so äußert sehr unregelmäßig: heute ess ich nichts. Aber morgen mittag wieder.)
Den Unterschied hœre man auch in der Betonung.
Den sieht man auch am Satzstall, dafür braucht man die Groß- und Kleinschrift nicht. "Ich esse morgen wieder Mittag" oder "ich esse morgen Mittag wieder".
Wie ist es mit "Ich hätte lieber als heute morgen abends Pizza essen wollen."? Nach der NR kann man differenzieren:
Ich hätte lieber als heute Morgen abends Pizza essen wollen. (= Lieber als heute Morgen hätte ich die Pizza abends gegessen.)
Ich hätte lieber als heute morgen abends Pizza essen wollen.
(Lieber als heute hätte ich die Pizza morgen zum Abendessen gehabt.)
Den Unterschied hœre man
auch in der Betonung.
Zitat von: Agricola in 2006-06-17, 20:04:15
Zitat von: VerbOrg in 2006-06-17, 18:18:49
Aber hörst du einen Unterschied, ob jemand morgen mittag oder morgen Mittag sagt? Ich nicht. Da sollte man sich mit der Kleinschreibung doch ebenso anfreunden können.
Schließlich sollte es doch auch einen Unterschied geben zwischen:
"Ich esse morgen Mittag" (gemeint ist die Mahlzeit, eventuell um dem Kollegen anzudeuten, dass man morgen in die Kantine geht)
und
"Ich esse morgen mittag" (gemeint ist die Tageszeit, vielleicht isst derjenige, der sich so äußert sehr unregelmäßig: heute ess ich nichts. Aber morgen mittag wieder.)
Den Unterschied hœre man auch in der Betonung.
Den sieht man auch am Satzstall, dafür braucht man die Groß- und Kleinschrift nicht. "Ich esse morgen wieder Mittag" oder "ich esse morgen Mittag wieder".
Am Satzstall sieh man's nur, wenn man - wie du - noch was hinzufügt. Ohne dein "wieder" sähe man's nicht, wenn man alles klein bzw. in beiden Fällen "Mittag" groß schriebe.
Zitat von: amarillo in 2006-06-17, 19:05:27
Auch wenn das Ding einen Bart von hier bis Lipperheidebaum hat: wie kriegt caru das 'der gefangene floh' eigentlich vollverständlich rüber? ;D
Irrelevant. Entweder er ist weg, dann kann ihn niemand mehr rüberbringen, auch caru nicht; oder er ist gefangen, dann haben wir kein Problem mehr. ;D
Zitat von: VerbOrg in 2006-06-17, 20:08:07
Zitat von: Agricola in 2006-06-17, 20:04:15
Zitat von: VerbOrg in 2006-06-17, 18:18:49
Aber hörst du einen Unterschied, ob jemand morgen mittag oder morgen Mittag sagt? Ich nicht. Da sollte man sich mit der Kleinschreibung doch ebenso anfreunden können.
Schließlich sollte es doch auch einen Unterschied geben zwischen:
"Ich esse morgen Mittag" (gemeint ist die Mahlzeit, eventuell um dem Kollegen anzudeuten, dass man morgen in die Kantine geht)
und
"Ich esse morgen mittag" (gemeint ist die Tageszeit, vielleicht isst derjenige, der sich so äußert sehr unregelmäßig: heute ess ich nichts. Aber morgen mittag wieder.)
Den Unterschied hœre man auch in der Betonung.
Den sieht man auch am Satzstall, dafür braucht man die Groß- und Kleinschrift nicht. "Ich esse morgen wieder Mittag" oder "ich esse morgen Mittag wieder".
Am Satzstall sieh man's nur, wenn man - wie du - noch was hinzufügt. Ohne dein "wieder" sähe man's nicht, wenn man alles klein bzw. in beiden Fällen "Mittag" groß schriebe.
Es war ja nicht mein, sondern dein "wieder".
Aber kommentiere mal lieber mein anderes Beispiel noch. Da bin ich mal gespannt.
Zitat von: Agricola in 2006-06-17, 20:12:28
Es war ja nicht mein, sondern dein "wieder".
Aber kommentiere mal lieber mein anderes Beispiel noch. Da bin ich mal gespannt.
Einen Moment,
mein "wieder" stand nicht im Beispiel, sondern lediglich in der Erklur.
Zu deinem Beispiel fällt mir ein, dass es so schnell niemandem einfiele, solche Sätze freiwillig zu konstruieren, wenn er es darauf anlæge, verstanden zu werden.
Du sügest ja auch nicht so was wie: "Ich wäre lieber als groß klein."
Das "als" gehört zwischen die Sachen, die man damit vergleicht und nicht davor. Oder man setzt andere Satzbestandteile dazwischen, um zu verdeutlichen, was denn nun gemienen ich ("Lieber als groß
wäre ich klein.")
Egal, welche Konstrukte man so baut, wie du es in deinem Beispiel tatest, sie werden immer unverständlich und damit wenig kommunikationsgeiengen. Wahrscheinlich sprecht ihr auf dem Land so verdreht, hier in der Großstadt machen wir das nicht.
Zitat von: VerbOrg in 2006-06-17, 20:26:57
Zitat von: Agricola in 2006-06-17, 20:12:28
Es war ja nicht mein, sondern dein "wieder".
Aber kommentiere mal lieber mein anderes Beispiel noch. Da bin ich mal gespannt.
Einen Moment, mein "wieder" stand nicht im Beispiel, sondern lediglich in der Erklur.
Zu deinem Beispiel fällt mir ein, dass es so schnell niemandem einfiele, solche Sätze freiwillig zu konstruieren, wenn er es darauf anlæge, verstanden zu werden.
Du sügest ja auch nicht so was wie: "Ich wäre lieber als groß klein."
Das "als" gehört zwischen die Sachen, die man damit vergleicht und nicht davor. Oder man setzt andere Satzbestandteile dazwischen, um zu verdeutlichen, was denn nun gemienen ich ("Lieber als groß wäre ich klein.")
Egal, welche Konstrukte man so baut, wie du es in deinem Beispiel tatest, sie werden immer unverständlich und damit wenig kommunikationsgeiengen. Wahrscheinlich sprecht ihr auf dem Land so verdreht, hier in der Großstadt machen wir das nicht.
OK, aber wer sagt schon "Ich esse morgen M/mittag.", egal in welcher Form? Wenn man betonen will, wie lange man fastet, sagt man doch "Ich esse erst morgen Mittag wieder.", und wenn man sich auf das Mittagessen bezieht, sagt man zum Beispiel "Morgen esse ich Fisch zu Mittag". Oder man ist sauer, weil einen der Scheff für die ganze Mittagszeit für eine Sitzung einspannen will und sagt "Du, hör mal, ich
esse morgen Mittag." Und dann ist's auch klar, dass nicht das Mittagessen, sondern die Tageszeit gemienen ist, Großschrift hin und her.
Gut, wie du meinst.
Aber dann erklär du mir mal bitte, welches Adjektiv du bei meinem (parallel zu deinem geboldenen) Beispiel mit der Größe groß schriebest?
"Ich esse morgen M/mittag" ist ein ganz normaler Satz, den man sehr wohl hin und wieder zu hören bekommt.
Ich habe beispielsweise eine Kollegin, die selten dabei ertappt wird, wie sie etwas isst. Manchmal isst sie am Arbeitsplatz zwischendurch ein halbes Brötchen über den Tag verteilt, manchmal aber auch gar nichts. (Essen ist 'ne Qual.) Nun wird beschlossen, dass sich der Rentenabschnitt am folgenden Tag was vom Chinesen holt. Da man nicht so recht weiß, ob die Kollegin mitzieht, fragt man sie, ob sie sich anschließt.
Halb widerwillig nuschelt sie dann: "Ja, ich esse morgen mittag."
Eine andere Kollegin geht ganz selten in die Kantine oder wohin auch immer essen, sondern bringt sich ihr Brot mit und mampft es am Arbeitsplatz. Nun wird diese gefragt, ob sie am folgenden Tag mitgehen will zum Thai um die Ecke. Sie beschließt, sich dann kein Brot mitzunehmen und sagt: "Ja, ich esse morgen Mittag." - also eine richtige warme Mittagsmahlzeit.
Zitat von: VerbOrg in 2006-06-17, 20:49:24
"Ich esse morgen M/mittag" ist ein ganz normaler Satz, den man sehr wohl hin und wieder zu hören bekommt.
Ich habe beispielsweise eine Kollegin, die selten dabei ertappt wird, wie sie etwas isst. Manchmal isst sie am Arbeitsplatz zwischendurch ein halbes Brötchen über den Tag verteilt, manchmal aber auch gar nichts. (Essen ist 'ne Qual.) Nun wird beschlossen, dass sich der Rentenabschnitt am folgenden Tag was vom Chinesen holt. Da man nicht so recht weiß, ob die Kollegin mitzieht, fragt man sie, ob sie sich anschließt.
Halb widerwillig nuschelt sie dann: "Ja, ich esse morgen mittag."
OK, in unserem Dorf gibt's solche Kolleginnen nicht, aber in diesem Fall ist ja auch egal, ob sie mit "mittag" die Tageszeit oder die Mahlzeit gemeint hat, es bedeutet das gleiche.
Zitat von: VerbOrg in 2006-06-17, 20:49:24
Eine andere Kollegin geht ganz selten in die Kantine oder wohin auch immer essen, sondern bringt sich ihr Brot mit und mampft es am Arbeitsplatz. Nun wird diese gefragt, ob sie am folgenden Tag mitgehen will zum Thai um die Ecke. Sie beschließt, sich dann kein Brot mitzunehmen und sagt: "Ja, ich esse morgen Mittag." - also eine richtige warme Mittagsmahlzeit.
Das ist dann aber eine regionale Besonderheit Eurer Stadt. In unserem Dorf sage ich "ich gehe jetzt Mittag essen" (oder sage ich "mittagessen"?), setze mich dann in unseren Gemeinschaftraum und packe die beiden Brote aus, die meine Frau mir eingepackt hat. Im übrigen ist das nicht selten mein Frühstück, wenn ich nämlich wie jetzt gerade um relativ morgendliche Zeiten noch am Computer gesessen habe. Guten Morgen!
Zitat von: VerbOrg in 2006-06-17, 20:49:24
Gut, wie du meinst.
Aber dann erklär du mir mal bitte, welches Adjektiv du bei meinem (parallel zu deinem geboldenen) Beispiel mit der Größe groß schriebest?
Keines, warum sollte ich eines groß schreiben?
Im übrigen musst du mich nur nicht so verstehen, dass ich Deine Rechtschreibevariante für schlechter als die NR hielte. Ich zweifle nur daran, ob sie besser ist, und so frage ich in sokratischer Manier, bis wir vielleicht irgendwann einmal im Brustton der Überzeugung sagen können: "Wir wissen, dass wir nichts wissen."
Darf ich Euch noch einmal meines Grundgedankens erinnern:
Präpositionale Anschlüsse dahingehend überprüfen, ob sich nicht vielleicht eine hübsche flektorene Form anböte, die Präposition zu umgehen. Muß ja nicht in jedem Fall klappen, und nichts muß auf Biegen und Brechen durchgezogen werden.
Beim Instrumentalis war das doch schon ganz famos geglocken. Und den Ablativ (als Parallelform) fand ich auch klasse.
Waß reibt Ihr Euch jetzt an Groß- oder Kleinschrieb?
Waß reibt Ihr Euch jetzt Groß- oder Kleinschriebs?
Morgen iere ich de Comput/C(c)omputers weiter mit Euch kommuniz.
Also ich stehe der Ablativbald ( de Schnur) zunächst skeptisch gegenüber, auch wenn ich die Idee an sich gut finde.
Ablative fallen aber zumeist durch ihre vokale And auf, weshalb ich
Der Hammer
des Hammers
dem Hammer
den Hammer
de Hamme
Die Schnur
der Schnur
der Schnur
die Schnur
de Schnu
Das Pferd
des Pferdes
dem Pferde
das Pferd
de Pfe (oder de Pferde)
schlüge vor.
Man müsste nun auch überlegen, wie andere Ablative gebolden werden sesöllten, da ja bisher nur der Instrumentale gevorschlagen ist.
Da, wie ja erwahnen ward, der Artikel im Deutschen ein wichtiger Bestandteil ist, muss aufgepassen werden, dass er nicht zur Präposition verkommt.
Es ist also auch möglich zu sagen:
Ich schlage den Nagel de Hamme in die Wand.
Ich schlage den Nagel mit de Hamme in die Wand.
oder:
Er ist größer als de Rega / Er ist größer de Rega. (Abl. comparationis)
Der Ablativ erlübe also eine Verkurz des Satzes - bei den Varianten mit Präpositionen steht er in Konka mit den "normalen" Balden (in Konka de normale Balde) - man kekönnte den verkorzenen Ablativ als besonders eloborierte Schriftsprache einführen.
Der Ablativus separationis wäre sicher auch noch brauchbar. Ebenso der Accusativus directionis:
Er fuhr de Fahrrade de Hause den Kindergarten.
Ich glaube, das letzte Wort bezgl. des Plurals ist noch nicht gefallen, oder?
Ich finde, dass durch den Artikel der Plural zum Ausdruck kommen memüsse. Dass die Flexion wie im Lateinischen mit dem Dativ übereinstimmen sesölle, finde ich gut
also wie wäre es so:
Die Schnur
der Schnur
der Schnur
die Schnur
de Schnu
Die Schnüre
der Schnüre
den Schnüren
die Schnüre
di Schnüren
::)
Ich knott die Stücke di Schnüren zusammen (schriftspr.)
Ich knott die Stücke mit di Schnüren zusammen (ugs.)
Ich knott die Stücke mit den Schnüren zusammen (ugs.)
Ich knott die Stücke schnürs zusammen. (schriftspr./ugs.)
Gibt es denn auch einen Plural zu schnürs??
Ich knott die Stücke schnürens zusammen. ???
Zu dem morgens/mittags/abends-Diskuss wäre übrigens zur Erliecht auch der Ablativus Temporis zu benutzen, bei dem dann auch differenzoren werden kann z.B. zwischen dem "heutigen Morgen" und generellen Morgenden:
Ich aß de Morge nicht viel. Normalerweise esse ich di Morgen viel mehr. :)
Ich knott die Stücke schnürs zusammen. (schriftspr./ugs.)
Gibt es denn auch einen Plural zu schnürs??
Klar, Schnürer, hatte ich weiter oben zumindest vorgeschlagen. Die Form gefiel mir, weil sie das 'er' des weiblichen bestimmten Artikels im Genitiv Plural aufgreift.
--> Ich knott die Stücke Schnürer zusammen.
Zitat von: caru in 2006-06-17, 17:29:58
das kommt alles drauf an. wie schreibt ihr "nachts", "tags", "sommers" und "winters"? danach sollten sich meiner erucht auch hammers und kleinschriebs osten1.
1osten: eingedütschen für orientieren
Zum Thema Eindeutschen von Orienturen fand ich gerade folgendes hübsches Zitat im Japan-Artikel der
Oekonomischen Encyklopädie von J. G. Krünitz (http://www.kruenitz1.uni-trier.de/):
So wie das großbritannische Reich aus drey großen Königreichen besteht, so hat auch das japanische Reich drey große Inseln, und ist von einem Meere umgeben, welches daher das japanische Meer, L. Mare Japonicum, Fr. Mer du Japon, genennet, und in das westliche und östliche eingetheilet, und wodurch es gegen Morgen von Californien und Neu=Mexiko, gegen Abend von China und Corea, gegen Mittag von den philippinischen Inseln und von China, und gegen Mitternacht von der Insel Yedso getrennet wird.Es wäre doch einmal der Rede wert: Ku fährt gegen Mitternacht zu VerbOrg und Katakura gegen Abend zu Amarillo, und zwar alle gleich am frühen Morgen.
Überhaupt sei dieses online zugängliche monumentale Werk jedem ans Herz gelegt, an dessen Herzen es noch nicht liegt; nur mit dem Hinweis, dass die Online-Fassung eine große Zahl von Scanfehlern enthält und dass man (leider) nicht nach Musik-Artikeln suchen sollte; so findet sich etwa im Artikel Clavier:
Clavier, siehe Schlüsselring.
Clavier , (aus dem Französ. Clavier, und dieß von dem Lat. clavus, ein Nagel) bedeutet bey den Tuchmachern <8, 194> und Tuchscheerern, die eisernen Häkchen an den Tuch=Rahmen, woran die Tücher eingehenket werden, um sie zu einer gleichen Breite zu ziehen.
Das bekannte musikalische Saiten=Instrument, welches durch Claves geschlagen wird, gehört hieher nicht, weil alles zur Musik und zu dem Spielen gehörige aus dem Bezirk meines Werkes ausgeschlossen ist.Obwohl doch die Spielerei und auch die Musik damals wie heute ein bedeutender ökonomischer Faktor war und ist.
Sie ist damals ein bedeutender ökonomischer Faktor?
*harrt gespannt der mehrere Bildschirmseiten umfassenden Erläuterung* ;D
Zitat von: Kilian in 2007-02-01, 14:01:03
Sie ist damals ein bedeutender ökonomischer Faktor?
*harrt gespannt der mehrere Bildschirmseiten umfassenden Erläuterung* ;D
Nein, sie war damals und ist heute. Aber ich glaube es geht Dir um den Singular? Ich glaube schon, dass hier der Singular möglich ist, sofern es nicht Unsinn war, von
einem Faktor zu sprechen. Aber haben wir das hier nicht schon einmal diskutiert? Ich meine, wir waren zu dem Ergebnis gekommen, dass es einen breiten Spielraum für den Numerus des Verbums gibt, wenn mehrere Subjekte in der Einzahl stehen. Wenn die Subjekte mehrere Aspekte einer Sache darstellen, ist der Singular doch jedenfalls gerechtfertigt. Inhaltlich ginge es darum, ob die Musik und die Spielerei als abzählbare Elemente in ihrer Pluralität den Faktor bilden, oder ob sie beispielhaft Bereiche einer Ganzheit bezeichnen, die sich auch überschneiden können und deshalb nur als Aspekte der Ganzheit gelten müssen. Dann wäre es ähnlich wie wenn man sagt "Der preußische König und deutsche Kaiser hat abgedankt", und der Plural wäre sogar semantisch falsch.
Übrigens: dem Faktoren/den Faktoren oder dem Faktor/den Faktor? Oder geht beides, oder handelt es sich sogar um eine bedeutungsdifferenzierende Diversifizierung? Aus dem Bauch heraus würde ich "einen Faktoren" in einer mathematischen Gleichung eliminieren, aber von "einem bedeutenden ökonomischen Faktor" sprechen. Aber je länger ich darüber nachdenke, desto fälscher kommt mir mein eigener Sprachgebrauch vor.
Aus dem Bauch heraus im Nominativ/Dativ/Akkusativ Singular immer Faktor, aus dem Wörterbuch heraus auch, ob nun Multiplikator, maßgebender Umstand oder Werkmeister. Aber ich spal nicht auf den Singular an, sondern auf das Präsens. MUSEN ist damals der alleinige Kopf der Konstruktion damals wie heute, der "nach außen hin" sichtbar ist, du beschreibst also einen damaligen Zustand. Dazu passt dann das Tempus des Verbs nicht. Also scheinst du das Wörtchen wie MUSEE (meinem unmaßgeblichen Sprachempfinden entgegen) mehr oder weniger wie und verwandt zu haben, sodass die Bedeutungen von damals und heute gleichberechtigt zutage traten. Drob storlp ich.
damals wie heute bedeutet doch (jedenfalls potentiell) "sowohl damals als auch heute", und ich meinte also einen vergangen und gegenwärtigen Zustand. Daher habe ich "war und ist" geschrieben. Was ist daran falsch?
Sag ich doch:
Zitat von: Kilian in 2007-02-01, 16:46:22MUSEN ist damals der alleinige Kopf der Konstruktion damals wie heute, der "nach außen hin" sichtbar ist, du beschreibst also einen damaligen Zustand. Dazu passt dann das Tempus des Verbs nicht. Also scheinst du das Wörtchen wie MUSEE (meinem unmaßgeblichen Sprachempfinden entgegen) mehr oder weniger wie und verwandt zu haben, sodass die Bedeutungen von damals und heute gleichberechtigt zutage traten. Drob storlp ich.
Dieses "jedenfalls potenziell" ist irgendwie der Knackpunkt. Wenn du "damals wie heute" sagst, finde ich, dass du damit schon voraussetzt, dass Einigkeit besteht, dass die Musik
heute ein bedeutender ökonomischer Faktor ist. Das ist also eine Präsupposition. Die eigentliche
Aussage ist für mich lediglich, dass sie
damals auch einer war.
Aber ich gebe dir Recht, dass im Zuge der Idiomatisierung der wie-Konstruktion der heutige Sprachgebrauch dahin geht, statt einer Präsupposition, statt einem Verweis auf das Vorwissen des Publikums, gerne auch mal zwei vollwertige Aussagen hineinzupacken, besonders in der ebenso-wie-Konstruktion: "Unser Team ist ebenso freundlich wie kompetent" ist sicher nicht an einen Zuhörer gerichtet, der über die Kompetenz des Teams schon Bescheid weiß und nun auch noch über seine Freundlichkeit informiert werden soll... :)
Offensichtlich unterscheidet sich unser Sprachgefühl. Ich wollte mit "damals wie heute" gar nicht voraussetzen, dass heute Einigkeit über die ökonomische Bedeutung der Musik besteht (und sie besteht glaube ich auch wirklich nicht, denn wie wäre es sonst erklärlich, dass in den Schulen heutzutage alles gefördert wird, von dem man glaubt, es sei von ökonomischem Nutzen, während der Musikunterricht vernachlässigt wird?), sondern ich wollte eher auf den vergangenen Zustand verweisen und ergänzend (im Sinne von "wie übrigens auch heute!") auf den heutigen aufmerksam machen.