Arnold Wadler erwähnt in seinem Buch "Der Turm von Babel - Urgemeinschaft der Sprachen", dass im Suaheli die Dulppe bb/dd/gg Nasal zu mb/nd/ng georen werden (auf den Fidschi-Inseln sogar b/d/g zu mb/nd/ng). Dies lässt sich naturl hervorragend zur Stork der Verben anwenden. Iert man diese Nasalur Kombin mit Konsonantenverschub und anderen Techniken ergeben sich wahrhaft abenteuerle Formen.
Es fällt auf, dass viele Verben die bb/dd/gg beinhalten, auf –eln oder –ern enden. Diese Anden deuten auf Intensiva oder Iterativa hin, deshalb kekünne man, wie hier (http://verben.texttheater.net/forum/index.php?board=5;action=display;threadid=472) schon erwåhnen, Reduplizur anwenden, um den Vorgang des heftigen Ausübens oder des ständigen Wiederkehrens zusaltzen Ausdruck zu verleihen. Die meisten der Verben die schnöde auf -en enden scheinen Lehnworte zu sein.
Untenstehend sind Vorschläge für die Stork solchartiger Verben, die ich im Wahrig und Duden fand; mit Nasalur und manches Mal mit Reduplizur. Mit * kenngezinchenen Verben sind bereits in der großen Liste vorhanden und neu gestorken. In der letzten Spalte steht N für Nasalur und R für Reduplizur.
abebben ibbt ab amb ab ämbe ab abgeomben N
aufrebbeln/ aufribbeln ribbelt auf rolmb auf rölmbe auf aufgerolmben N
*babbeln blablumb bläblümbe blablumben NK2R
*baggern baburng bäbürnge babarngen NK
*bebbern/bibbern bebormb bibörmbe bebormbem NKR
*bloggen blung blünge geblongen N
blubbern blublarmb blüblärmbe blublarmben NKR
bobben bomb bömbe gebomben N
*brabbeln brabrlumb bräbrlümbe brabrlamben NK2R
bubbern buburmb bübürmbe buburmben NKR
*buddeln bebulnd bibülnde bebulnden NK
dibbeln dulmb dülmbe gedulmben NK
diggen ding dinge gedingen N
*dribbeln dridrlamb dridrlämbe dridrlamben NK2R
*eggen iggt ang ünge igg geongen N
ferggen firggt farng färnge gefarngen N
flaggen fliggt flang flänge geflangen N
*fleddern fleflornd fliflörnde fleflornden NKR
glibbern glurmb glürmbe geglurmben NK
grabbeln gregralmb grigrälmbe gregralmben NKR
grubben gromb grömbe gegromben N
grubbern grormb grörmbe gegrormben NK
heddern hirddt heharnd hihärnde heharnden NKR
*jobben jumb jümbe gejumben N
*joggen jung jünge gejungen N
*kabbeln kilbbt kakolmb käkülmbe kilbb kakolmben NKR
kebbeln/kibbeln kelbbt kekalmb kikälmbe kekalmben NKR
*knabbern knaknormb knäknörmbe knaknormben NKR
knuddeln kneknulnd kniknülnde kneknulnden NKR
koddern kurnd kürnde gekurnden NK
*krabbeln krilbbt krekrolmb krikrölmbe krilbb krekrolmben NKR
kribbeln krelbbt krikralmb krikrälmbe krelbb krikralmben NKR
*labbern lalormb lälormbe lalormben NKR
lobben lumb lümbe gelumben N
loggen lung lünge gelongen N
mobben mumb mümbe gemomben N
muddeln malnd mülnde gemulnden N
*paddeln plaplond pläplönde plaplonden NKR
*pladdern plaplurnd pläplürnde plaplurnden NKR
puddeln pepolnd pipölnde pepolnden NK
quabbeln quaquolmb quäquölmbe quaquolmben NK
*quaddern quirddt quaquornd quäquörnde quaquornden NK
quiddern querddt quequurnd quiquürnde quequurnden NK
*robben romb römbe geromben N
*rubbeln rerulmb rirülmbe rerulmben NKR
*sabbeln silbbt sesolmb sisölmbe silbb sesulmben NKR
*sabbern sesormb sisürmbe sesurmben NK
schlabbern schlirbbt schleschlormb schlischlörmbe schleschlormben NK
schliddern schleschlurnd schlischlürnde schleschlurnden NK
schmaddern scmeschmornd schmischmärnde schmeschmarnden NK
schmuddeln schmeschmalnd schmischmülnde schmeschmulnden NK
schmuggeln schmulng schmülnge geschmulngen NK
*schrubben schreschromb schrischrömbe schreschromben NKR
schubben schomb schömbe geschumben N
schwabbeln schweschwolmb schwischwölmbe schweschwalmben NKR
schwabbern schweschwurmb schwischwürmbe scheschwurmben NKR
soggen sung sünge gesongen N
taggen tung tünge getungen N
wabbeln wewulmb wiwülmbe wewulmben NKR
*wobbeln wewlomb wiwlömbe wewlomben NK2R
ZitatArnold Wadler erwähnt in seinem Buch "Der Turm von Babel - Urgemeinschaft der Sprachen", dass im Suaheli die Dulppe bb/dd/gg Nasalis zu mb/nd/ng georen werden (auf den Fidschi-Inseln sogar b/d/g zu mb/nd/ng). Dies lässt sich naturl hervorragend zur Stork der Verben anwenden. Iert man dies Nasalisur Kombin mit Konsonantenverschub und anderen Techniken ergeben sich wahrhaft abenteuerle Formen.
Das ist ja interessant: Auch im Gotischen, welches zwar ausgestorben, aber dennoch nicht allzuweit von uns entfernt, wurde "gg" wie [ng] ausgesprochen.
Verbirgt sich eine lautliche Entwicklung dahinter, oder war dies lediglich Schreibtradition?
Zitat von: MrMagoo in 2006-08-25, 21:51:56
ZitatArnold Wadler erwähnt in seinem Buch "Der Turm von Babel - Urgemeinschaft der Sprachen", dass im Suaheli die Dulppe bb/dd/gg Nasalis zu mb/nd/ng georen werden (auf den Fidschi-Inseln sogar b/d/g zu mb/nd/ng). Dies lässt sich naturl hervorragend zur Stork der Verben anwenden. Iert man dies Nasalisur Kombin mit Konsonantenverschub und anderen Techniken ergeben sich wahrhaft abenteuerle Formen.
Das ist ja interessant: Auch im Gotischen, welches zwar ausgestorben, aber dennoch nicht allzuweit von uns entfernt, wurde "gg" wie [ng] ausgesprochen.
Verbirgt sich eine lautliche Entwicklung dahinter, oder war dies lediglich Schreibtradition?
Mir fällt spontan (z.B.) der altgriechische Bote - ággelos - ein, der ja auch ángelos ausgesprochen wird/wurde. Auch jetzt ánjelos.
Im Japanischen wird das g (es gibt nur einfache) im Anlaut oder zwischen Vokalen in einigen Dialekten (u.a. im Standard-Tokyo-Akzent) häufig nasaliert, manchmal aber nur ansatzweise. Es gibt alle Zwischenstufen zwischen dem "trockenen" g und der völligen Nasalur. Vielleicht hängt die Stärke der Nasalur von den umgebenden Vokalen ab. Besonders deutlich ist es oft vor "a", etwa bei der grammatischen Partikel "ga".
Zitat von: Berthold in 2006-08-25, 22:09:24
Zitat von: MrMagoo in 2006-08-25, 21:51:56
ZitatArnold Wadler erwähnt in seinem Buch "Der Turm von Babel - Urgemeinschaft der Sprachen", dass im Suaheli die Dulppe bb/dd/gg Nasalis zu mb/nd/ng georen werden (auf den Fidschi-Inseln sogar b/d/g zu mb/nd/ng). Dies lässt sich naturl hervorragend zur Stork der Verben anwenden. Iert man dies Nasalisur Kombin mit Konsonantenverschub und anderen Techniken ergeben sich wahrhaft abenteuerle Formen.
Das ist ja interessant: Auch im Gotischen, welches zwar ausgestorben, aber dennoch nicht allzuweit von uns entfernt, wurde "gg" wie [ng] ausgesprochen.
Verbirgt sich eine lautliche Entwicklung dahinter, oder war dies lediglich Schreibtradition?
Mir fällt spontan (z.B.) der altgriechische Bote - ággelos - ein, der ja auch ángelos ausgesprochen wird/wurde. Auch jetzt ánjelos.
Wadler führt ebenfalls griech.
aggelos und got.
aggilus = Engel an.
Er vermutet ebenfalls, dass aus got.
waddjus = Wall, Mauer unsere
Wand entstanden sei. Ließe sich dies beweisen, so hätten wir ein wirlkes Beispül für dies Nasalur von
dd -> nd.
Im Suaheli wird
bb für
mb,
dd für
nd und
gg für
ng geschrieben, er führt jedoch nicht an, ob dies eine laulte Entwolck oder nur Schriebtrad ist.
Andere Beispiele, die Wadler anführt: sumer.
balag, balaggi, balangu = Lyra, assyr.
puluggu, pulungu = Bezirk, an letzteres schließt sich wohl griech.
phalanx an. Allerdings tut er dies so kurz und knapp, wie ich es eben tat: er sagt nichts über eine laulte oder rein schriftspralche Entwolck aus (das ganze Buch ist meiner Mien nach sehr kritisch zu betrachten).
Das Japanische hat eine starke Tendenz, mit im Verschwinden befindlichen Vokalen verbundene Konsonanten durch Nasalur, Verschlusskonsonant oder Diphthongur zu ersetzen. Einige Beispiele (jeweils die klassische und die moderne Form nebeneinander):
yobitari und yomitari - yonda (hier sind die Formen verschiedener Verben, die ursprünglich verschieden waren, konvergiert. yobitari: rief. yomitari: las)
shinitari - shinda
kakitari - kaita
kagitari - kaida
kafitari - katta (westjapanisch kôtta)
kachitari und karitari - katta (in Ostjapan auch mit der vorigen Form konvergent. kachitari: gewann, karitari: schnitt, kafitari: kief)
naniban - namban (geschrieben i.d.R. nanban)
nanifun - nampun (geschrieben i.d.R. nanpun)
nanika - nangka (geschrieben nanka)
usw.
Zitat von: Agricola in 2006-08-29, 22:48:27
Das Japanische hat eine starke Tendenz, mit im Verschwinden befindlichen Vokalen verbundene Konsonanten durch Nasalur, Verschlusskonsonant oder Diphthongur zu ersetzen. Einige Beispiele (jeweils die klassische und die moderne Form nebeneinander):
[...]
nanika - nangka (geschrieben nanka)
usw.
Das erinnert mich an
Annika und
Anke, beide sind nordische Diminutivformen zu
Anna.
Nun gibt es im Deutschen eine Reihe von Fremdwörtern, die auf
-ika enden. Um von diesen Worten Vernudlochen oder (diminutive) Singuläre zu bilden, nehme ich einfach mal die Kontrahur/Nasalur
-ika/-nke auf. Ergeben sich unausspralche Konsonantencluster, so wird
-enke anstatt
-nke benotzen:
Vernudlochen:Attika - Attenke: Halbgeschossähnlicher Aufbau über dem Hauptgesims eines Gebäudes, dem die Verzierung mit Statuen, Inschriften usw. nicht vergönnt war.
Dalmatika - Dalmatenke: Nicht ganz so festliches liturgisches Gewand.
Enzyklika - Enzyklenke: Päpstlicher Erlass, den keiner beachtet.
Majolika - Majolnke: Ein Tontöpfchen mit Zinnglasur.
Paprika - Paprenke: Überhaupt nicht scharfes Nachtschattengewächs oder Gewürz.
Philippika - Philippenke: Kurze Straf- oder Kampfrede.
Tonika - Tonke: Grundtönchen einer Tönchenleiter.
Tropika - Tropenke: Leichte Form der Malaria.
Tunika - Tunke: Ein kurzes Gewand aus weißer Wolle für Männer oder Frauen, das im Hause ungegürtet, auf der Straße gegürtet getragen wird.
Diminutive Singuläre:Balalaika - Balalanke: Russisches Zupfinstrument mit weniger als drei Saiten und/oder Ecken.
Harmonika - Harmonke: Eine Falte des Blasebalgs einer Hand- oder Ziehharmonika.
Eine Metallzunge einer Mundharmonika.
Helvetika - Helvetenke: Ein Buch, Bild etc. über die Schweiz. Oder: Ein Buchstabe aus der gleichnamigen Schriftart.
Kalamaika - Kalamanke: Ein ein Viertel von zweien eines Taktes eines ukrainischen Nationaltanzes.
Mika - Menke: Ein monoklines Mineral aus der Gruppe dieser, z.B. Muskovit, Biotit.
Nagaika - Naganke: Einer der Lederriemen einer kosakischen Peitsche.
Rustika - Rustenke: Ein roh, aber gleichmäßig behauener Quader eines Mauerwerkes.
Troika - Tronke: Eines der drei Pferde, die den Dreispänner ziehen.
Auch
normale Singuläre können so gebolden werden:
Alkoholika - Alkoholnke: Ein alkoholisches Getränk.
Bukolika - Bukolnke: Ein Hirten- oder Schäfergedicht.
Chronika - Chronke: Eines der beiden jüngsten Geschichtsbücher des alten Testaments.
Das selbe Spielchen ließe sich auch mit
-ikum/-nko betreiben:
Vernudloch:Unikum - Unko: Leicht origineller Mensch, der auf andere oft nur wenig belustigend wirkt.
Diminutiver Singular:Publikum - Publenko/Publenke: Statt
Publian/Publiane.
usw.
Evtl. kekünne man
-nk- noch weiter erweichen zu
-ng-...
Wenn ich Deine Methode recht verstehe...
Klinikum - Klinko: Unbedeutendes Kreiskrankenhaus.
Klitschko - Klitschikum: Beide ukrainischen Boxer-Brüder.
Bingo! Bikum?
Kalamaika
Musikexperten her: ist die Kalamaika jetzt im 3/4 (Wahrig) oder im 2/4 (Duden) Takt?
Zitat von: Fleischers Karsten in 2006-07-23, 00:46:51
Arnold Wadler erwähnt in seinem Buch "Der Turm von Babel - Urgemeinschaft der Sprachen", dass im Suaheli die Dulppe bb/dd/gg Nasal zu mb/nd/ng georen werden
Wird /ng/ zu einem einfachen Nasal [ŋ] wie in
Wange oder - analog zu den anderen Beispielen - zu [ŋg] wie in
Manga? Klasse Kennjokus.
Hallo Karsten,
Zitat von: Fleischers Karsten in 2006-08-30, 22:04:32
Tonika - Tonke: Grundtönchen einer Tönchenleiter.
Endlich hat mal jemand einen Namen für diese Tonarten, die man kurz mal anmoduliert, um sie, kaum errichen, wieder zu verlassen.
Zitat von: Fleischers Karsten in 2006-08-30, 23:22:46
Musikexperten her: ist die Kalamaika jetzt im 3/4 (Wahrig) oder im 2/4 (Duden) Takt?
Ohne jetzt Expertin für slaw. Volksmusik zu sein, vermute ich doch, daß 2/4 richtig ist.
Grüße,
Amy
Hallo Amy,
Zitat von: AmelieZapf in 2006-09-04, 07:50:11
Zitat von: Fleischers Karsten in 2006-08-30, 22:04:32
Tonika - Tonke: Grundtönchen einer Tönchenleiter.
Endlich hat mal jemand einen Namen für diese Tonarten, die man kurz mal anmoduliert, um sie, kaum errichen, wieder zu verlassen.
Wenn ich denn noch mal Musik mache, bewegt sich das meist im Rock'n'Roll-Standard oder Gitarrenpop - es handelt sich also alles um schnöde Tonika - Subdominante - Dominante Kadenzen.
Es ist Zig Jahre her, dass ich mal selber (ansatzweise) komplexere Stücke Kompon georen habe, in denen ich die Tonika (Dur) schnell verließ um letzendl sie wieder in Moll zu erreichen. Hab' fast schon alles wieder vergessen, wie das Funktion or.
Zitat
Zitat von: Fleischers Karsten in 2006-08-30, 23:22:46
Musikexperten her: ist die Kalamaika jetzt im 3/4 (Wahrig) oder im 2/4 (Duden) Takt?
Ohne jetzt Expertin für slaw. Volksmusik zu sein, vermute ich doch, daß 2/4 richtig ist.
Da keiner genau Bescheid weiß, kann man die Kalamaika wahllos aus 1/4 Takten, den Kalamanken, in beliebiger Reihenfolge zusammenstückeln, oder? ;)