Gesellschaft zur Stärkung der Verben

Öffentliche Bretter => Sprache => Thema gestartet von: Kilian in 2005-01-28, 00:32:16

Titel: Eine sprach(ästh)ethische Frage
Beitrag von: Kilian in 2005-01-28, 00:32:16
Wenn ein Chef sein Humankapital als seine Habseligkeiten bezeichnet, ist das dann schön oder böse? :D
Titel: Re:Eine sprach(ästh)ethische Frage
Beitrag von: amarillo in 2005-01-28, 08:57:34
Nach meinem Hörempfinden kommt es ganz einfach auf das Personal an:

Dieter Bohlen  in meiner Combo  --  Habseligkeiten wäre hemmungslos gestrunzt.

Michael Ballack in meiner Fußballmannschaft   --   Habseligkeiten wäre schlichtweg eine Unverschämtheit    >:(  
Titel: Re:Eine sprach(ästh)ethische Frage
Beitrag von: gehabt gehabt in 2005-01-28, 10:56:04
Das Interessante an dem Wort ist, dass hier ein
Verb (haben) in ein Adjektiv oder Adverb (habselig) in ein Substantiv
Habseligkeiten geschachtelt ist.

Das Wort sanktioniert den heimlich Wunsch in uns allen,
dass Haben halt doch selig macht. Da man das aber
nicht laut verbreiten darf, verwendet man die Habseligkeiten
nur fuer geringe Vermoegen, als ob der Obdachlose mit
seinen paar Habseligkeiten seliger waere als diejenigen, die wirklich was haben.