Gesellschaft zur Stärkung der Verben

Geht es euch auch so, dass ihr hin und wieder haarsträubende Pleonasmen hört?

Bei mir war es heute wieder so weit. Eine Bekannte wollte noch Haarshampoo kaufen.

Für mich ist Shampoo generell ein Haarwaschmittel.

Eine andere Bekannte legt sich hin und wieder eine neue Haarfrisur zu.

Was kommt als Nächstes?
Beinhosen? Fußsocken? Kopfhüte?

Was für doppelte Mopplungen habt ihr in letzter Zeit gehoren, bei denen ihr euch gefragen habt, warum man extra erwähnen muss, dass der Rabe schwarz ist?

Mir fällt im Moment nichts ein, aber den Oberlehrern (http://www.oberlehrer.org/werb_05.html) mal wieder.

Mir fiel grade wieder einer ein: Zukunftsprognose.

Ich prognostiziere mal, dass es in der Vergangenheit so was noch nicht gab.

Dauerhassbeispiel: eine andere Alternative - oder auch "Wir hatten keine andere Wahl", wobei das jetzt nicht unbedingt hierhingehört.

Bei den Damen und Herren Politikern immer gerne verwonden:
kooperative Zusammenarbeit

Dann können sie ja auch gleich mal ein paar konstruktive Verbesserungsvorschläge unterbreiten.

Das würde ich bei manchem Tünnes in Bonn nicht einmal als Pleonasmus ansehen, die schaffen es doch tatsächlich auch destruktive Verbesserungsvorschläge zu benennen (würden sie natürlich nie von sich selbst sagen). ;D

Wie recht du hast.

Da fiel mir mal wieder ein, dass ja auch viele Leute an schweren Krankheiten sterben.
Tja, wären es leichte Krankheiten, würden sie wohl kaum zum Tode führen, oder?

Aber vor allem die Grippekrankheit kann es ja manchmal auch ganz schön in sich haben.

Gerade in er Zeitung gelesen: "Frau starb bei schwerem Autounfall."

besonders, wenn es eine infektiöse virusgrippe ist. :P

Bin ich froh, dass ich mich nicht mit so einem Infekt angestocken habe!

wie man in wien sagt: "infekziert".

Zitat von: VerbOrg in 2005-04-11, 20:37:10
Mir fiel grade wieder einer ein: Zukunftsprognose.

Ich prognostiziere mal, dass es in der Vergangenheit so was noch nicht gab.

"Prognosen sind schwierig, besonders wenn sie die Zukunft betreffen" (Niels Bohr???)

Wenn ich heute Morgen bei der Deutschlandradio-Presseschau nicht schon hellwach gewesen wäre, hätte ich gedacht, ich träume das:

Da ging's um LKW-Brummifahrer, die die Maut umgehen umfahren.

Tja, Velo-Radler sollen ja auch weniger Feinstaub verursachen als andere Verkehrsteilnehmer.

Das erinnert mich an die Schrift der Maya. Dort schrieb man ein Wortzeichen, und wer wollte, fügte vorne für die erste oder hinten für letzte Silbe noch ein Silbenzeichen an. Parallel existierten für den Jaguar folgende Schreibweisen (Grossschrift steht für ein Logogramm, kleine Buchstaben für Silbenzeichen):

BALAM, ba-BALAM, BALAM-m(a), ba-BALAM-m(a), ba-la-ma

Bei den Oberlehrern sah ich dann auch, wie das im Deutschen gemacht wird: der 80zigste. Das Zeichen "80" enthält das "zig" zwar schon, aber geschrieben wird es von manchem dann doch noch mal. Doppelt gemoppelt hält besser fest.

Ich kann " Louis Quatorze den vierzehnten" anbieten

... und natuerlich meinen Favoriten (dreifach gemoppelt):

"von oben aufoktroyiert" fuer "oktroyiert"*

Redundanz ist ja eigentlich nichts Schlechtes. Es hemmt Missverstaendnisse. Selbst in der Informatik, wo man ja mit den Bits geizt, um Speicherplatz zu sparen und  die Uebertragungsrate zu steigern, baut man zwecks Fehlererkennung redundante Bits ein.  

Die selbe Klientel fuehrt auch das schoene Wort "unterprivilegiert" im Munde, um damit sozial benachteiligte Personen zu kennzeichnen. Man stelle sich das mal so vor: Der Marques von soundso hat das Privileg hoch zu Ross, den Hut auf dem Kopf in die kathedrale von soundso zu reiten. Selbst der Koenig von Spanien hat dieses privileg nicht. Man m,uss ihn also als unterprivilegiert bezeichnen. oder auf deutsch "unterbevorrechtigt". Wo ist also deren recht, mehr vor oder mehr unter?

Zitat von: VerbOrg in 2005-04-11, 20:03:58
Geht es euch auch so, dass ihr hin und wieder haarsträubende Pleonasmen hört?

Bei mir war es heute wieder so weit. Eine Bekannte wollte noch Haarshampoo kaufen.

Für mich ist Shampoo generell ein Haarwaschmittel.

Eine andere Bekannte legt sich hin und wieder eine neue Haarfrisur zu.

Es gibt auch Shampoo (mal schaun wies auf Deutsch aussieht: Tschampu) fuer Polstermoebel oder fuer Hunde.

Heute morgen, Zitat aus dem WDR:

...sie [Tanita Tikaram] setzt bei ihrem neuen Album zunehmend mehr auf eine sparsamere Instrumentierung.

Sprachlich schon gefährlich nah an den Privaten.

Ich hab' da noch ein Beispiel aus der Wirtschaft: ausländische Importwaren.

Die gibt's übrigens nicht nur bei uns, sondern auch im Lande der begrenzten Unmöglichkeiten, oder wie das heißt:

ZitatIt is clear our nation is reliant upon big foreign oil. More and more of our imports come from overseas.
(George W. Bush, 25.09.2000 in Beaverton, Oregon)

Eure Beispiele sehen aber optisch alle nicht gut aus.

Wenn es ja mal nur die Optik wäre, aber sprachlich-inhaltlich schlüge es einen ja glatt zu Boden, hielte man sich nicht an der nächstbesten Tischkante fest.

Zitat von: Arnymenos in 2005-04-12, 10:05:18
Das erinnert mich an die Schrift der Maya. Dort schrieb man ein Wortzeichen, und wer wollte, fügte vorne für die erste oder hinten für letzte Silbe noch ein Silbenzeichen an.

ägyptische hieroglyphen oren teilweise auch so ähnlich funktion: ein kleines bildchen, das annähernd darstellt, worum sich's handelt, und dann ein paar lautzeichen. war wohl auch nützlich, denn die schrift hatte keine kurzvokale, und um das wort richtig zu sprechen, mußte man wissen, was es hieß.

und gut 70% aller chinesischen schriftzeichen sind zweiteilig, nach dem deuter-lauter-system:
eine hälfte ist ein bildzeichen, das auf den bezienchenen gegenstand hinweist, die andere ist ein beliebiges (möglichst einfaches und bekanntes) zeichen, das so ausgesprochen wird wie das bezeichnete (oder vor 2000-4000 jahren wurde). also zum beispiel

gong "fichte" = BAUM(bildzeichen) + gòng("männlich")

hé "fluß" = WASSER + kê("können")

usw.

Gerade aus der Zeitung aufgeschnappen:

ZitatDer Streit um die Geschichte und wirtschaftlichen Ambitionen in einem strittigen Gebiet im Ostchinesischen Meer hat das Verhältnis der beiden Statten in eine schwere Krise geführt.

Stand da wirklich wirtschaftlichen oder nur wirtschaftliche?

vielleicht war das "die" auf "geschichte" UND "ambitionen" zu beziehen?

Sorry, Tippfehler meinerseits. Natürlich stand da "wirtschaftliche" und nicht "wirtschaftlichen". Hätte wohl doch die Zeitung aus der Hand legen und den Text aus der Online-Ausgabe kopieren sollen.
Ging mir aber eigentlich um den Streit um das strittige Gebiet. Wäre es nicht strittig, öre der Streit ja gar nicht exist.

Zitat von: caru in 2005-04-20, 22:39:27vielleicht war das "die" auf "geschichte" UND "ambitionen" zu beziehen?

Ohne das n kann der Streit immer noch um Geschichte und (jetzt unbestimmte) Aktionen gehen, aber es gibt jetzt auch die Möglichkeit, dass Streit und Ambitionen (jetzt im Nominativ) einander nebengeordnet sind. Das, VerbOrg, scheint mir auch der Fall zu sein, denn der Geschichsstreit hat, so weit ich weiß, mit der Invasion Japans gegen China, nichts mit dem Gebiet zu tun. Deswegen habe ich gefragt, denn so ist nichts doppelt gemoppelt - es handelt sich um zwei verschiedene Streite.

Häufig ist ja "bereits schon".
Komisch auch "eine SMS schreiben". Einen "Short Message Service" schreibt man dabei eigentlich nicht, sondern nur eine "SM", eine "Short Message".

Zitates handelt sich um zwei verschiedene Streite.

Jetzt wo du's sagst muss ich dir Recht geben. Ich hatte das Ganze als einen Streit angesehen. Beim Streit um die Geschichte war ich von der Festlegung der Seegrenze ausgegangen. Denn der Streit darum, wo denn nun die genaue Grenze verläuft, ist ja auch nicht erst jetzt entbrannt, als Japan angekündigt hat, da ein bisschen rumzubohren.
Der Streit um das japanische Schulbuch war mir in dem Moment entfallen.
Tja, wie ich schon mal in einem anderen Faden erwähnte: Ich bin Meisterin im mistverstehen.
Aber danke für die Aufklärung.

Noch ein paar redundante, pleonastische Tautologien:
Selbstdisziplin, Eigeninitiative und die beim Fußball neuerdings so beliebten "individuellen Fehler".

Unter Selbstdisziplin verstehe ich eine spezielle Art von Disziplin - die, die man sich selbst auferlegt. Und was ist an "individuellen Fehlern" pleonastisch?

Disziplin erlegt man sich auch selbst auf, wem sonst? Man kann sie von anderen verlangen, aber die anderen müssen dann selbst dafür sorgen.

Und im Fußball von individuellen Fehlern zu reden ist blödsinnig, weil es in dem Sinn keine Fehler der Mannschaft geben kann, die setzen sich ja aus den individuellen Fehlern zusammen. Warum also von individuellen Fehlern reden, wenn alle Fehler individuell sind?

Es kann auch kollektive fehler geben, so wie es ein kollektives Bewusstsein gibt. Man kann doch das Verhalten einer Gruppe nicht aus dem Verhalten seiner Individuen erklaeren. Dann beduerfte es ja keiner Sozialogie.

Zitat von: versucher in 2005-04-21, 13:27:56
Disziplin erlegt man sich auch selbst auf, wem sonst?

Die Frage müsste lauten: Wer sonst? Disziplin kann zunächst einmal auch heißen, dass man der Kontrolle eines Lehrers, eines Chefs o.ä. untersteht. Fällt diese Kontrolle weg, zeigt sich erst die Selbstdisziplin: Bei der untersteht man nur der eigenen Kontrolle.

ZitatUnd im Fußball von individuellen Fehlern zu reden ist blödsinnig, weil es in dem Sinn keine Fehler der Mannschaft geben kann, die setzen sich ja aus den individuellen Fehlern zusammen.

Aha, es gibt also auch "in dem Sinne" (in welchem?) keine Steine, denn die setzen sich ja aus Atomen zusammen.

Ich habe beifallheischend in die Runde geblocken, nicht schelteerbittend. Flenn!

Im richtigen Leben könnten wir jetzt gerne stundenlang Haare spalten, aber ein Forum ist dafür ungeeignet. Einigen wir uns darauf, dass "Eigeninitiative" tautologisch ist (und ich mehr Ahnung von Fußball habe und Kilian mehr Ahnung von Steinen hat).
Und dass es tautologische Verben gibt, die mit "über-" beginnen.

Oh, ich schelte nicht, ich argumentiere halt dagegen - und mache auch gleich weiter: Fürs Haarespalten ist ein Forum sogar besonders geeignet! Bei der Eigeninitiative bin ich mir noch nicht so sicher, ob ich da zustimme... von der Wortbildung her vielleicht, aber die Zusammensetzung eines Wortes verrät immer recht wenig über seine Bedeutung... und da fühle ich zwischen Eigeninitiative und Initiative durchaus Nuancen.

Habe soeben mit Freunden das Abendbrot beim Griechen eingenommen. Dort stand auf der Karte: Fischrogen mit ....

Gibt es noch andere Tiere, die Rogen bilden? Oder ist das so etwas wie Eisbein vom Schwein?

Faszinierende etymologische Angabe im Wahrig: < ahd. rogo, rogan < germ. *hrugna-, hrugan-; zu idg. *krek-, *krk- "Froschlaich, Fischlaich"

Eine gewisse Berechtigung hat das Fisch- also, scheint's. Und Krk: So heißt doch auch eine Insel...

"Bachelor und Master garantieren nicht automatisch ein schnelles Studium." (RP, heute)

"Es gibt eine Kontraauffassung dagegen."

"verallgemeinerndes Vorurteil" hieß es kürzlich in einer quizfrage.

Zitat von: VerbOrg in 2005-04-27, 18:55:26
"Es gibt eine Kontraauffassung dagegen."

nun ja. wenn die vor diesem satz referorene auffassung gegen etwas gewesen wäre, gäbe es ja vielleicht eine kontrauffassung dafür.  :D

"Er scheint mich offensichtlich zu rufen."

"Die seychellischen Flughunde sind ausschließlich Vegetarier." (gerade auf ARD gehört)

Vorhin bei Deutschlandradio Kultur in einem Bericht über einen Atommüll-Transport gehoren:

Anti-Atomkraft-Gegner

Ich schätze, da war eine Demonstration gegen den Transport geplanen und eine Gegendemonstration.

Die eigentliche Demo fiel dann ins Wasser.

Wogegen oren die Anti-Atomkraft-Gegner dann eigentlich noch protest?

Irgendwo hoerte ich mal, aber ich weiss nicht obs ironisch gemeint war oder ernsthaft: Er hat eine 360 Grad Wende gemacht (in einem Zusammenhang in dem von einer Meinungsaenderung die Rede war)

"Der Höchstbetrag, den Hinterbliebene nach 35 Jahren Einzahlungen maximal erhalten können, beträgt 150 Euro."
(Bernd Neuendorf über die SPD-Sterbekasse in NRW)

Zitat von: gehabt gehabt in 2005-05-31, 23:54:53
Irgendwo hoerte ich mal, aber ich weiss nicht obs ironisch gemeint war oder ernsthaft: Er hat eine 360 Grad Wende gemacht (in einem Zusammenhang in dem von einer Meinungsaenderung die Rede war)

wie häuptling majestix dereinst zu seinen schildträgern sprach: "wenn jeder eine halbe drehung macht, dann gibt das eine ganze!"

Gerade in der ARD gehoren:

"(...) aufgrund mangelnder Konkurrenz, die dort fehlen wird."

Dass es viele Süddeustchen, Oeserreucher und Schwyzer ziemlich nass erwoschen hat, weiß man ja.
(Das Ganze passor da unten "an der Elbe", wie vorhin in der U-Bahn jemand zu berichten wusste.)

Wie schlimm es aber wirklich dort ist, weiß ich erst heute durch "Deutschlands meiste Zeitung".

Dort ist nämlich nicht nur Hochwasser oder eine Flut, sondern gar eine Hochwasserflut.

man spricht nicht umsonst von BILDhafter ausdrucksweise.

Deren Sprachgefühl ist eben übermäßig unterentwulcken.

Ich hor kürzlich von unwetterartigen Gewittern.

"D. h., bei wachsendem Wirtschaftswachstum sollen auch die Renten wieder steigen."

Gerade in den Tagesthemen beim Bericht über "Rita":

"Bei Katrina waren Menschen gestorben, weil sie nicht rechtzeitig genug in Sicherheit gebracht worden waren. (...) Schon sind die ersten Häuser bereits überflutet."

Vorhin beim Reinpacken einer DVD:

"Dat is'n Live-Konzert."

Zitat von: caru in 2005-08-24, 23:46:31
man spricht nicht umsonst von BILDhafter ausdrucksweise.

Deutschlands meiste Zeitung ist die TAZ. Mua-ha-ha-ha-ha!
Ich hor, dass die BILD sich übrigens gar nicht mehr Zeitung nennen darf, weil sie zu wenig Information enthält.

aber von tazhafter ausdrucksweise hab ich noch nie was gehört? ???

Alf dixit: Irgendetwas nicht tun zu können, is kein Grund, es nicht zu tun!
Wo wir uns hier mit Wortschöpfungen beschäftigen, können wir doch auch mal einen neuen Wortstamm einfühern, anstatt nur auf- und abzulauten.
¿Qué decís?

"Die Mädels haben sich Lebensmittel vom Billigdiscounter mitgebracht" (VOX)

so viel discounter wie's heutzutage schon gibt, ist bestimmt einer teurer als der andere  ;D

Gerade bei uns gefunden:
die "Nebenvariante"

In Schachbüch'ln gibt's die aber schon. Auf 1. e2- e4 gehört 1. e7-e5 zu den Haupt-, ... 1. Sg8-h6 zu den Nebenvarianten - wenn man von denen so früh überhaupt schon sprechen kann. Und sag ja nicht, genannter Springerzug sei einfach ein depperter Zug.

yup, nebenvarianten finde ich auch nicht so abwegig. und ich kenne durchaus noch dümmere züge als Sg8-h6  ;D

Ich hab da oft erfolgreich die nebenste Variante ... b4 gespielt. Man glaubt es nicht, wie viel Zeit die Gegner für eine "Analyse" gebraucht haben.  

Schachfreie Nebenvariante:

,,Ein latentes Pulverfass" – ist das ein leeres Fass, das aber potentiell Pulver enthalten könnte?

Zitat von: Ku in 2005-10-06, 22:54:44
Ich hab da oft erfolgreich die nebenste Variante ... b4 gespielt. Man glaubt es nicht, wie viel Zeit die Gegner für eine "Analyse" gebraucht haben.  

leute, die häufig, aber unprofessionell schach spielen, kriegen oft gaaaanz niedliche glubschaugen, wenn die eröffnung nur ein ganz klein wenig unorthodox ist.
allein damit können schachtechnische nullen (z.b. schreiber dieses) bisweilen partien gewinnen. gegen echte könner funzt's aber nicht.


ein latentes pulverfaß ist wohl einfach eins, das man nicht sieht - wie die latenten massenvernichtungswaffen des iraq.

Mit b4 allein kann man auch nicht gewinnen. Man spielt irgendwann heimlich Lb2. Das merkt der Gegner erst, wenn er irgendwas in der Diagonalen vorhatte und nun daran gehindert ist.

Zitat von: versucher in 2005-04-20, 23:22:54
Häufig ist ja "bereits schon".
Komisch auch "eine SMS schreiben". Einen "Short Message Service" schreibt man dabei eigentlich nicht, sondern nur eine "SM", eine "Short Message".

So auch die ABM-Maßnahme, die ausgeschrieben eine Arbeitsbeschaffungsmaßnahme-Maßnahme ist, argh!

Die stößt mir auch immer wieder auf, wenn ich sie höre.

Aber auch der so harmlos klingende Amtskollege ist ein Doppel-Moppel.
Schließlich bedeutet "Kollege" nix anderes als "Amtsgenosse".
So wird der Amtskollege dann zum Amtsamtsgenossen.

ein weiteres beliebtes beispiel dazu ist die PIN-nummer.
und zu den ABM-maßnahmen: das problem hat sich ja nun durch die glorreiche erfindung "hartz IV" von selbst erledigt (;

Der obligatorische Link zu den Oberlehrern: :)
http://www.oberlehrer.org/dizma.html

In einem Beitrag über den ach so lustigen Schlammspringer (http://de.wikipedia.org/wiki/Schlammspringer):

"Er durchsucht den Schlamm auf der Suche nach Nahrung."

Oh, ein Fischfrosch, niedlich. Was es nicht alles gibt.

Ein Gourmet scheint er aber nicht zu sein, wenn er Algen aus der Schlickschicht ergründelt.

aber er hüpft so nett. schade, daß da kein video dabei ist  ::)

"... soll (...) einen Telefonanruf auf seinem Handy (...) erhalten haben."
(stand gestern - natürlich - im Hamburger Abendblatt)

Wer? Der Schlammspringer?

Nee, nicht der, sondern Emile Lahoud.
Wäre ja noch schöner, riefe jemand einen Schlammspringer telefonisch auf dem Händi an.

Ja, beim Baden im Schlamm ist ein Händi ohnehin ziemlich hinderlich. Muß man nachher immer den Schlamm runterkratzen und das Ding trocknen. Da ist mein Borstenkleid pflegeleichter.

Manche Textilien bitten in der Waschanleitung daraum, nur mit Waschmitteln ohne optische Aufheller in Kontakt gebracht zu werden.

Es kann natürlich sein, dass es jenseits meiner Kenntnis auch Waschmittel mit akustischen Aufhellern gibt, die dann das Rascheln der Wäsche in höhere Frequenzbereiche katapultieren.

oder vielleicht gibt es olfaktorische aufheller, die machen, daß die klamotten einen lichteren geruch bekommen? oder haptische aufheller, damit sich schwarze hemden anfühlen, als wären sie weiß?

Christian Wulff moppelt gar dreifach für die größtmöglichst meiste Relativur:

"(...) Wenn das alles passiert, dann kann am Ende auch ein Zuschlag zur Einkommenssteuer möglicherweise möglich sein."

"...und dass im Osten überhaupt alles wunderbar und eigentlich fast alles etwas besser ist als im Westen."
Niemann

rustikaler Bauern-Laib

Exkurs: Ich hasse es, dass es im Fußballdeutschen üblich geworden ist, von einem "rustikalen" Foul oder einer "rustikalen" Gangart zu sprechen. Was hat das alles mit Bauern zu tun? Da wird rustikal mit brutal gleichgesotzen, warum also nicht von brutal gesprochen? Ebenso der "fulminante" Schuss, von dem die Fußballheinis seit jeher glauben, er sei kein "glänzender", sondern ein besonders wuchtiger Schuss, was dann auch immer extra intonoren wird.
P.S.: Wie heißt das auf der Bühne, wenn Schauspieler "für sich" reden, also nur fürs Publikum und nicht die andern Figuren? Da gibt's doch einen lateinischen Ausdruck, den würde ich gerne künftig zur Einliet solcher Einschübe vorne dran stellen...

Mien der geschotzene Essayör wohl den Monolog?

Ich schätze nein. Der Essayist spielt wohl mehr auf die Monolögchen an, die eine Person in einem an sich diabolischen... äh... dialogischen Kontext einstreut, wie auch hier, üblicherweise mit ebenjener Regieanweisung, "für sich". Wie heißt das nur? Gibt's dafür ein eigenes Wort?

Autolog?

Nein, Ku, Autolog sagt man doch, wenn man hier im Forum, ohne auch nur irgendwas dazuzutun, automatisch eingelockt ist, sobald man nach Hause kommt. (Iert bei mit nicht funktion. Deshalb wisst ihr nicht immer, ob ich zu Hause bin, hähä)

Oder war das so was wie ein Fahrtenschreiber für den Pkw?

Nein noch anders:
Ich frug mein Auto, ob es noch voll betankt sei. Es entgong, es sei. Aber mein Auto log.

Kilian mien aber auch vielleicht nur den Egolog.

Ich docht halt, da gäb's was - vielleicht nur geirren? Irgendwas mit Ex... Ex Bühne (letzteres latinisoren) oder so. Wenn nicht, dann erfind ich was.

Ex cathedra, Exanie (Mastdarmvorfall, hat ja auch was), Expektoration (Aussprache, Erklur von Gefühlen, aber auch: Schleimauswurf, Abhoost) oder die Teichoskopie fiähren wohl nicht wesentlich weiter?

Ex officio: Ex nunc: Ex est. Besser, der Große Versucher erfände als alter Exzedent, extra ordinem, exzeptionell exzellent exzessiv Exzentrisches von extraordinärer Exuberanz...

Vorhin in der Tagesschau:

"Bundesweit sind etwa 50 Funde verdorbenen Fleisches gefunden worden."

oh, schön. eine figura etymologica. laßt uns einen edlen trunk darauf trinken und erlesene speisen dazu speisen. :)

Vielleicht sollte man derartige Ansinnen vorher in einer Ansage ansagen oder den eventuellen Mitspeisern ein entsprechendes Schreiben schreiben. (Man könnte ggf. auch schnell ein diesbezügliches Fax faxen.)

nu mach mal keine faxen  :D

Ich las vorhin von einem Mann, der an

"starker Blut Anämie" leidet.

Ich weiß, das hätte auch in einem wunder schönen anderen Forums Faden einen netten Platz gefunden.