Gesellschaft zur Stärkung der Verben

Öffentliche Bretter => Sprache => Thema gestartet von: versucher in 2005-05-02, 14:28:55

Titel: Was dazu, wo nix muss
Beitrag von: versucher in 2005-05-02, 14:28:55
Früher sug man sparsam: ,,Was er gesagt und getan, bereute er nicht."
Heute sagt man : ,,Was er gesagt und getan hatte, bereute er nicht."
Wie, wann und warum kam es denn zu dieser zusätzlichen Fracht?
Titel: Re:Was dazu, wo nix muss
Beitrag von: versucher in 2005-05-04, 14:27:19
Also ganz so langweilig wie ihr finde ich die Frage nicht, deshalb führe ich jetzt halt ein Selbstgespräch  ;D
Ich will das Problem anders wenden: Verben und Substantive und Wendungen sterben ständig aus, sukzessive, und neue kommen dazu. Das ist ja keine große Sache. Aber es erstaunt mich, dass es auch zum kollektiven Aussterben eines ganzen Sprachphänomens kommen kann (siehe oben), wie z. B. auch des Dativ-E, das heute nur noch in festen Wendungen auftritt:

In diesem Sinne.
Im Grunde ja.
Es ist im Schwange.
Dem Tode nah.
Zu Rate ziehen.

Ist doch seltsam, dass eine Sprachgemeinschaft irgendwann wie auf Kommando für eine Eigenheit ihrer Sprache die Spülung zieht?
Titel: Re:Was dazu, wo nix muss
Beitrag von: Kilian in 2005-05-04, 17:50:18
Wenn ich wüsste, wie's genau kommt, süge ich was dazu. Aber ich glaube nicht, dass das Weglassen des hatte im Plusquamperfekt mal die Standardform war - sie wird eher mal eine Zeitlang in dichterischer Sprache oder in bestimmten Regionen üblich gewesen sein...