Gesellschaft zur Stärkung der Verben

Öffentliche Bretter => Sprache => Thema gestartet von: Kükenschublade in 2010-04-08, 01:39:14

Titel: Klarmachen zum Gendern!
Beitrag von: Kükenschublade in 2010-04-08, 01:39:14
Sehr geehrte GehEssFaulerInnen und -Außen,

aus langem Abstinat zurück mich meldend komme ich mir vor, wie ein georltener Bergsteiger, der zu dem Berg, den er in seiner Jugend zur Hälfte bestieg, zurückkehrt und feststellt, dass dieser noch unerklilmm geworden ist. Der Berg derselbe, der Mann geschwochen. Zurückübertragen ist's umgekohren: Der Berg (das Forum) angewachsen, ich derselbe. Der grobe Duben? Es gibt viel neues für mich zu entdecken.

Jetzt zu meiner Auftragsarbeit: Gendern!
So wie es aussieht, hat die deutsche Sprachgemeinschaft und die GSV als ihr wichtigstes Organ im Besonderen es noch nicht geschoffen, eine gute geschlechtergerechte Sprachregelung zu erfinden und mir davon Mitteilung zu machen.

Meine Ansätze zu diesem Problemfeld möchte ich gleich mal anbieten:
Da viele Personengruppen ihren Bezinch von einem Verbstamm herhaben, liegt es doch nahe, die übliche Endung "-er" bzw. "-erin" (die Lehrerin, der Maler) durch eine neutrale Endung zu ersetzen. Dazu folgende Vorschläge (teilweise schon vereinzelt üblich):
-kraft, -person, -einheit, -mensch, -gerät

Mag sich technisch, kühl anhören auf den ersten Lausch und es ergeben sich vielleicht problematische, jedenfalls lustige Doppeldute:
Der Heizkörper, der bei der Dampflokomotive den Kessel befeuert
Der Textkörper, der die Bilder in Warenkatalogen mit Beschriftungen versieht
Das Hartz-IV-Empfangsgerät
(Der einzige Grund, weshalb ich "-gerät" mit reingeschmolggen habe)
Die Deutscheinheit, die im Urlaub frühmorgens ihre Liege mit einem Handtuch reserviert
Johannes B. Kernkraft
(hahaha!)

Schöner noch wäre etwas kürzeres, eine zwei-, dreibuchstabige Silbe. Gibt es da Vorbilder in anderen Sprachen? Altphilologiekräfte vor! Linguistikeinheiten zur Waffe! Ich hab schon hirngestormen; das Beste war bisher "-el(n)", Genus naturl neutral. Wenn man explizit geschlechterspezifisch benennen will, schlage ich "-erer" bzw. "-in(nen)" vor. Das ist nah an der alten geschlechtsspezifischen Form, unterscheidet sich dennoch in beiden Fällen von ihr und wird deshalb auch in der Übergangsphase als neue Form wahrgenommen.
"Die Gewerkschafteln haben durch ihren Streik bisher 3% Lohnanhebung erreichen können. Die Arbeitinnen jedoch machten auf die fortwährende Lohnschere zwischen den Geschlechtern aufmerksam. Viele Arbeiterer warfen ihnen daraufhin vor, die Eintracht des Arbeitskampfes unterzuminieren."

Die pathologischen Beispiele will ich gleich vorwegnehmen:
"Der Kämmererer der schlagenden Verbindung wurde wegen Unterschlagung von seinen Aufgaben entbunden."
"Als Pilgin ist es auf dem langen Jakobsweg schon ein Kreuz, immer rechtzeitig eine Toilette zu finden."
"Die Jägeln und Sammleln hatten noch nicht gelornen, Landwirtschaft zu betreiben."
"Der Mörderer soll aus dem englischsprachigen Raum kommen."


Eure Kükenschublade
Titel: Re: Klarmachen zum Gendern!
Beitrag von: Kilian in 2010-04-08, 10:45:42
Find ick jut! Statt -erer schlage ich -erich (vgl. Gänserich) vor, das ist ein schönes, eindeutig männliches, vorhandenes, aber unterbenutztes Suffix, das schon mal für diesen Zweck vorgeschlagen wurde - in der Glosse "Der Piloterich. Ein Beitrag der außerirdischen Linguistik" von Luise F. Pusch.

Es schnurre zu -ich zusammen, wenn der Wortstamm bereits auf -er endet, so wie auch Wörter Wanderin und Pilgerin die er-Dopplung vermeiden.

Zu den Kräften und Einheiten fällt mir noch meine Liste von Natur aus geschlechtsneutraler Personenbezinche ein, sortoren nach Genera:

m: Gast, Krüppel (?), Mensch, Säugling
f: Kapazität, -kraft, Person
n: Elter, Kind, Lesumstotel (http://labenz.texttheater.de/L#Lesumstotel), Leut, Opfer, Mitglied

Gibt bestimmt noch mehr.
Titel: Re: Klarmachen zum Gendern!
Beitrag von: Alter Römer in 2010-04-08, 13:51:06
Avete!
Im Lateinischen entspricht der männlichen Endung -or und der weiblichen -rix die sächliche -rum. Also zum Beispiel "arator"=pflügender Mann, "aratrix"=pflügende Frau, "aratrum"=pflügende Sache (=Pflug).
Die sächlichen Formen bieten sich auch als geschlechtsneutrale Form für die aus dem Lateinischen übernommenen Tätererwörterer /Tätinwörtin/Tätelnwörteln im Neutschen an:
Das Pastrum
Das Kantrum
Das Profestrum
Das Konditrum
Das Direktrum
Das Alligatrum
Das Navigatrum
Das Doktrum
usw.
Dergleichen entspricht der Endung "-er, -ra" ebenfalls "-rum", also
Das Ministrum
Das Magistrum
Titel: Re: Klarmachen zum Gendern!
Beitrag von: Kilian in 2010-04-08, 18:06:11
Eine Extraendung wie -rum für unbelebte Dinge stünde natürlich auch dem Neutschen wohl an. Wenn -el schon für Menschen ist, was nehmen wir dan für Dinge?
Titel: Re: Klarmachen zum Gendern!
Beitrag von: Kükenschublade in 2010-04-11, 23:18:18
Zitat von: Kilian in 2009-07-09, 09:57:32
[...]ein generisches Neutrum (mit dem ich übrigens zur Lösung mancher Punkte der feministischen Sprachkritik sympathisiere, mussichaumahn Faden zu aufmachen - oder gleich hier meine Theorie loswerden, dass es das in älteren Texten gibt: Hans und Liesl gingen ihrer Wege, ein jedes ein munteres Lied auf den Lippen).[...]

Kilian, gibts da noch mehr in deinem innerhirneln Notizbuch?
Titel: Re: Klarmachen zum Gendern!
Beitrag von: Kilian in 2010-04-12, 00:35:46
Leider habe ich den in einem Text hierin (http://www.amazon.de/Das-Deutsche-als-M%C3%A4nnersprache-feministischen/dp/3518112171/ref=sr_1_1?ie=UTF8&s=books&qid=1271024763&sr=8-1) ausargebittenen Vorschlag zum geschlechtergerechten und das Neutrum aufwertenden Umbau des Deutschen weder ganz im Hirn noch zur Hand. Ich glaube, auch er enthielt als Kern, normalerweise so etwas wie das Pilot, die Pilote zu sagen und, wenn das Geschlecht unbedungen in den Personenbezinch eingebauen werden soll, die Pilotin bzw. der Piloterich. Und geschlechtlich klingende Endungen wie bei Professor abzuschneiden: das Profess, die Professe. So memüsse es in offiziellen Texten etwa heißen: Wenn ein Profess die Prüfung nach §78a Prüfungsordnung abgenommen hat, so muss es... Aber ohne Gewähr; womöglich habe ich diese Details falsch und ganz sicher viele andere gar nicht in Erinnerung.
Titel: Re: Klarmachen zum Gendern!
Beitrag von: Längsdöser in 2010-04-12, 07:53:12
Einmal ganz in der Ernestine, gegen eine vorhaltige Lösung inistiert noch das Kontrablem, dass es trüb ist, welches Ziel die Gentechnik an der Dern eigentlich leisten soll. Soll die sprachliche Überschwänzung zwischen Subjekten mit Entgüt und ohne ein solches (ne-utrum) beaufstehen? Dann memüsse man die grammatischen Genera ganz aufvernichten und wie das himmelsbötische künftig mit einem auskommen. Eine solche Entkomplizierung der Sprache dedörfe aber wohl nicht im Sinne der GSV sein. Meiner maßnähmlichen Meinung nach bebrööche man neben masculinum, femininum und ne-utrum ein viertes Genus, nämlich ein "utrum-que" (= u.), das Wesen bezeichnet, die ein Entgüt haben, ohne aber zu überschwänzen, welches.

Also etwa so (jeweils n. - m. - f. - u.):

es - er - sie - ser (Aussprache wie "sehr)
das - der - die - dier
ein - eine (!) - eine - eine (wegen der starken Konjugation der Adjektive gibt es nur eine Überschwänzung zwischen Wesen ohne und mit Entgüt)
Fahres (z.B. ein Roboter, der ein Fahrzeug steuert), Fahrer, Fahrse, Fahrser
Ein neues Fahres: Ich habe ein neues Fahres gesehen. Das neue Fahres wusste noch nicht, wie es das Fahrzeug bedient.
Eine (!) neuer Fahrer: Ich habe eine neuen Fahrer gesehen. Der neue Fahrer wusste noch nicht, wie er das Fahrzeug bedient.
Eine neuse Fahrse: Ich habe eine neuse Fahrse gesehen. Die neue Fahrse wusste noch nicht, wie sie das Fahrzeug bedient.
Eine neuser Fahrser: Ich habe eine neusen Fahrser gesehen. Dier neue Fahrser wusste noch nicht, wie ser das Fahrzeug bedient.

Na ja, ganz eingeroht ist das noch nicht. Unschön ist, dass die männlichen Formen den bisherigen fast genua beschweigen, während die weiblichen sich ändern.
Titel: Re: Klarmachen zum Gendern!
Beitrag von: Übertreiber in 2010-04-20, 18:02:13
Personale Bezinche auf -ian klingen meiner Mien nach zu sehr nach dem (männlichen!) Vornamen ,,Jan". Weibliche Gegenstücke ließen sich schaffen, indem man den Namen ,,Johanna" komprim üre, wie ,,Johann" zu ,,Jan" geprossen ist:
Du bist eine echte Blödianna!
Pfui, was für eine Grobianna.

Im Gegenzuge kekünne man eine männliche Heiligengestalt als Hosian bezeichenen.
Titel: Re: Klarmachen zum Gendern!
Beitrag von: Gen-Darm in 2010-07-31, 00:00:16
Zitat von: Längsdöser in 2010-04-12, 07:53:12
Eine neuse Fahrse: Ich habe eine neuse Fahrse gesehen. Die neue Fahrse wusste noch nicht, wie sie das Fahrzeug bedient.
Dabei können dann bequemerweise die Buchstabenkombinationen ts und ks (chs) zu z und x abgekorzen werden:
Die Scharfrichze führt die Verbrexe zur Schafotze.
Titel: Re: Klarmachen zum Gendern!
Beitrag von: Hennenbeauftragte in 2010-10-07, 03:47:51
Auf meine Anverlass wurde soeben eine Waltverurd erlassen, die künftig nicht nur in offiziellen Schreiben, sondern auch in der talgen Sprachgebräuchin zu befolgInnen ist:

§943 Die Bezinch "der Wasserhahn" ist nur noch dann zulagss, wenn zwei getrannene Wasserhühner vorhanden sind, etwa für Warm- und Kaltwasser. In diesem Fall kann das Wasserhuhn für Warmwasser mit "die Wasserhenne" und dasjenige für Kaltwasser mit "der Wasserhahn" bezinchen werden. In allen anderen Fällen darf nur noch die geschlechtsneutrale Form "das Wasserhuhn" verwandt werden.

Eine Gutächtin über die bisherigen 942 Paragrafen und Paragräfinnen der Waltverurd zur geschlechtsneutralen Sprache, ob ihr Text im Einklingen mit der neuen Paragräfin steht, soll im Laufe des nächsten Jahres vorgelogen werden.
Titel: Re: Klarmachen zum Gendern!
Beitrag von: Wortklauber in 2012-02-07, 16:03:09
Was der Magistra der Magister,
Das ist dem Zebraweib der Zeber,
Und wie die Mistra liebt den Mister,
Hat auch die Ebra ihren Eber.

Korrekt politisch heißt's "Magistrum",
In der Savanne läuft das Zeb rum,
Und unser Herrfrau ist ein Miss Trum,
Doch grunzolide ist das Ebrum.
Titel: Re: Klarmachen zum Gendern!
Beitrag von: Homer in 2015-03-06, 15:42:55
In fünf Monaten und zwei Tagen ist wieder Weltkatzentag. -katzen-! Und was ist mit einem Katertag? Fehlanzeige. Doch der Kampf hat begonnen, erste Kater wehren sich gegen ihre Marginalisur. Mit dem generischen Femininum geht es los:

Nachts sind alle ...?

Nachts sind alle Katzen grau. –
Also jede Katzen-Frau?
Nur die Tochter, nicht der Sohn?
Ist das nicht der blanke Hohn?

Nur die Mutter, nicht der Vater?
Habt ihr etwas gegen Kater?
Wenn ihr nur von 'Katzen' sprecht,
wo bleibt da das Männerrecht?

Lang genug war der Feliden
Geltung nach Geschlecht verschieden:
Kerle mussten Weibern weichen,
Sprache ist das klare Zeichen.

Wer noch schweigt von Mannestieren,
will doch nur diskriminieren.
'Katze' ist halt feminin,
daraus kann man Schlüsse ziehn.

Ist ein Genus nur generisch,
macht uns Männer das cholerisch.
Auch bei Erpeln, Gantern, Hähnen
tut man sich missachtet wähnen:

Wörter seien für die Ente
Erpel-Knebelinstrumente.
Ganter meinen, mittels Gendern
sei die Gänsewelt zu ändern.

Selbst der Hahn hat den Verdacht:
Frauen geht es nur um Macht.
Zwar neutral gibt sich 'das' Huhn,
doch 'das' soll mal nicht so tun.

Drum, wer Kater 'Katzen' nennt,
hat den Gleichheitstrend verpennt.
'Katzenfutter', 'Katzenklo' –
ach, ihr meint das gar nicht so?

Habt ihr mal daran gedacht,
was es mit uns Katern macht,
wenn ihr uns ganz ungeniert,
weil's bequem ist, ignoriert?

Daran lasst uns Sprache messen:
Wörtern und gesundem Essen
ist gemeinsam, dass korrekt
nur all das ist, was nicht schmeckt:

Doppelausdruck, Redundanz,
Partizip und Rattenschwanz,
Suffix, Schrägstrich, Binnen-I,
her damit, wir fordern sie!

Metrum, Schönheit, Klang und Kürze
sind im Gleichheitskampf nur Fürze.
Genus-Sexus-Differenz?
Besserwisser-Flatulenz!

Uns gilt einzig die Devise:
Sprache sei vau a präzise.
Darum sagen wir – miau! –:
Nachts sind alle Kater und Katzen (oder noch besser: Feliden jeglichen Geschlechts) grau.
Titel: Re: Klarmachen zum Gendern!
Beitrag von: Berthold in 2017-03-21, 10:51:53
Nun ja, zum Dschendern habe auch ich einen kleinen Beitrag. Nicht etwa bloß das "fran", das ich, statt frau & man, sogar einmal in meinem Büchl verwandte. Nicht auch wortspielnahe Wörter (-> Beileid) wie "KanalräumerInnen". Sondern ein Gebietchen, wo warchlk bisher die Frau harrsch, genaugenommen (die) Eva (bisweilen mitsamt ihrem - ja, ja, so ist es! - Po).
Ich gebe hier ein paar Beispiele, wo ich, an Weibes (so sind die Wörter ja eh bekannt) statt, an Stelle der Weibsperson, gleich den Kerl, das Mannsstück einführe:
Adamgination (Bei Eva steckt hier nachtlur "Vagina" drin.), adamkuieren, Adamluierung, adamneszent, Adamporation (vgl. Eva-po-ration), Adamporit, Adamporographie, Adampotranspiration (Hier schwitzt jener Po offenbar sogar.), adamsiv und adamsorisch.
Das Evangelium ergönze ich mit/durch Adam'ngelium.   
Titel: Re: Klarmachen zum Gendern!
Beitrag von: Kilian in 2017-03-21, 11:01:46
Hehe. Dazu fällt mir ein, wie ich neulich twortt: ,,I only like pineapple on pizza when I'm on my he-riod. You know, when I bleed from my duderus and have to use man-pons."
Titel: Re: Klarmachen zum Gendern!
Beitrag von: Berthold in 2017-03-21, 11:08:51
Ein paar zoologische Fachwörter lechzen aller-, fast schon platterdings, nach dem Weibe:
Adamantan-Komplex - Evamantan-Komplex; Adamantin - Evamantin; Adamantoblast - Evamantoblast und adambulakral - evabulakral. 
Titel: Re: Klarmachen zum Gendern!
Beitrag von: Beckmesser in 2017-03-21, 12:10:24
Ist die Eva Menasse eigentlich mit Adam Menasse zusammen? ;D
Titel: Re: Klarmachen zum Gendern!
Beitrag von: Berthold in 2017-03-21, 15:41:02
Zitat von: Homer in 2015-03-06, 15:42:55
(...)
Uns gilt einzig die Devise:
Sprache sei vau a präzise.
Darum sagen wir – miau! –:
Nachts sind alle Kater und Katzen (oder noch besser: Feliden jeglichen Geschlechts) grau.
(...)

Liebe Verse. Geradezu eine Felatio.

In der JägerInnensprache heißen die Geschlechter bei Wildkatze und Luchs Kuder und Kätzin (auch Käterin).
Hierzu ist auch goode Wikipedia nicht eben schlecht:
https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Bezeichnungen_für_Haus-_und_Wildtiere

Etwas ganz anderes: Im Englischen vielen mir die fielen, nein, fielen mir die vielen Wörter für Tiergruppen (-mengen) auf. Da müßt Ihr aber, wenn ihr's denn wollt, selber nachwassern. Selbst dazu gibt's W. Nur zu "chironomids" fiel den Inglesen nix Besonderes ein - außer vielleicht flight, horde, plague (Das sind wohl Lästlinge und Stechlinge* - - Malaria und so Zeugs), rabble oder swarm. Nix davon gefällt mir so recht.

*Die Stichlinge gibt's ja schon.
Titel: Re: Klarmachen zum Gendern!
Beitrag von: Berthold in 2018-04-04, 13:23:02
Dann kannste dir doch den Peregrinus Syntax schnappen, Bertl (und nicht nur DEN), - und Beispielen von "Tanten Onkel/Önkel/Onkels/(Önkels)" beigesellen:
Adjutanten, Akzeptanten, Adstanten, Arrestanten, Auscultanten, Konstanten, Dilettanten, Dissertanten, Disputanten, Equitanten, Interpretanten, Octanten, Protestanten, Repräsentanten, Restanten, Septanten, Sextanten, Traitanten und Tumult{u}anten.

ALSO:
Die Adjuönkel, Adjuonkels, (-önkels), (vielleicht Adjuonkels -> Adjonkels), Akzepönkel, -onkels, (önkels); Adsonkels (vielleicht -> Assonkels), Arresonkels, Ausculonkels, Konsonkels, Diletonkels, Disseronkels, Dispuonkels (vielleicht -> Dispwonkels -> Disponkels), Equionkels (vielleicht -> Equonkels), Interpreonkels (vielleicht Interprjonkels -> Interprionkels -> Interpronkels), Oconkels (Orthographie vielleicht Ockonkels), Protesonkels, Repräsenonkels, Resonkels, Seponkels (vielleicht -> Sepponkels), Sexonkels, Traionkels (vielleicht bis zu "Tronkels" abschleifbar), Tumulonkels.

Das werden doch wohl extraorbjonkulöse Dinger sein, oder nicht? Nicht nur für Sexonkels.   
Titel: Re: Klarmachen zum Gendern!
Beitrag von: Berthold in 2018-04-09, 13:39:40
Adjuoheime ... Tumuloheime gäb's nachtlur auch.
Nun hat aber der Linquist Anton Yme immer schon Wörter gesoochen, wo, gewissermaßen, das Gegenteil - und so halt ...
Vermeiden möchte ich hier jeglichen Nazi-Tatsch von "(da)heim" oder "(Da)heim" oder den Trauer-Tatsch von "Heimkind".
Auch "Fort" verböte sich wegen des Defensiven.
Vielleicht halt Adjuowege bis Tumulowege. "Aber da sind ja dann die Wege. Warum nicht gleich Straßen?" ... Na ja.
Titel: Re: Klarmachen zum Gendern!
Beitrag von: Petrusperl in 2020-07-04, 19:35:11
Zitat von: Alter Römer in 2010-04-08, 13:51:06
Avete!
Im Lateinischen entspricht der männlichen Endung -or und der weiblichen -rix die sächliche -rum. Also zum Beispiel "arator"=pflügender Mann, "aratrix"=pflügende Frau, "aratrum"=pflügende Sache (=Pflug).
Die sächlichen Formen bieten sich auch als geschlechtsneutrale Form für die aus dem Lateinischen übernommenen Tätererwörterer /Tätinwörtin/Tätelnwörteln im Neutschen an:
Das Pastrum
Das Kantrum
Das Profestrum
Das Konditrum
Das Direktrum
Das Alligatrum
Das Navigatrum
Das Doktrum
usw.
Dergleichen entspricht der Endung "-er, -ra" ebenfalls "-rum", also
Das Ministrum
Das Magistrum


Ja nicht schlecht
Titel: Re: Klarmachen zum Gendern!
Beitrag von: Vorbeischauer in 2020-10-10, 13:14:07
Zitat von: Alter Römer in 2010-04-08, 13:51:06
Avete!
Im Lateinischen entspricht der männlichen Endung -or und der weiblichen -rix die sächliche -rum. Also zum Beispiel "arator"=pflügender Mann, "aratrix"=pflügende Frau, "aratrum"=pflügende Sache (=Pflug).
Die sächlichen Formen bieten sich auch als geschlechtsneutrale Form für die aus dem Lateinischen übernommenen Tätererwörterer /Tätinwörtin/Tätelnwörteln im Neutschen an:
Das Pastrum
Das Kantrum
Das Profestrum
Das Konditrum
Das Direktrum
Das Alligatrum
Das Navigatrum
Das Doktrum
usw.
Dergleichen entspricht der Endung "-er, -ra" ebenfalls "-rum", also
Das Ministrum
Das Magistrum

Vor allem aber gibt es im Lateinischen auch gänzlich geschlechtsneutrale Partizipien. Von diesen ließen sich erst einmal alle Formen für Wörter auf -e/ant oder -e/antin ableiten:
das Patiens (Gen. Patientis, Dat. -enti, Akk. -entem; Pl. Patientes, -entium, -entibus, -entes)
das Intendans, Intendantis usw..

Dann auch alle auf -or / -trix, bei denen es kein Wort auf -ent gibt:
das Pascens (Pastor, von pascere)
das Kantans
das Profitens (Professor, von profiteri)
das Kondens (Konditor)
das Navigans

Manchmal gibt es nun aber beides, z. B. Dirigent / Direktor, Dozent / Doktor usw., hier kann man dann -tans benutzen:
das Direktans (Direktor)
das Doktans (Doktor)

Nur für Magister/tra und Minister/tra funktioniert das leider nicht.
Titel: Re: Klarmachen zum Gendern!
Beitrag von: Vorbeischauer in 2020-11-20, 15:04:24
Nach weiterer Nachdacht frug ich mich, ob nicht vielleicht die Einfuhr eines galnz neuen Generis die komplizorenste Los darstölle? So gesellt sich nun zu den drei bekannenen Genera Maskulinum, Femininum und Neutrum als viertes das Utrum. Hierzu gehören – wie auch zu den anderen Genera – naturl nicht nur geschlechtsneutrale Personenbezinche, vielmehr können Wörter beliebiger Bedut zu irgendeinem der vier Genera gehören. Verstalnderweise umfasst das Utrum fast ausschlielß Neubulde (sowie gegebenenfalls Fremdwörter und Wiederbelube).

Der bestummene Artikel lautet de - del - deme - det, der unbestummene ein - einers - eineme - einet. Das Persolnpronomen ist hen - hieser - heme - het, das Possessivpronomen hies. Das Utrum des Demonstrativpronomens der/die/das lautet selbs, dellen, deme, det, das des Relativpronomens so, dellen/wessen, deme, det (um alleinstehendes de zu vermeiden).

Adjektive können stark und schwach deklinieren. Substantivorene starke Adjektive erhalten ein zusalzes -s oder -z:
starke Deklination:
groß(z) - großers - großeme - großet
klein(s) - kleiners - kleineme - kleinet
schwache:
große - großen - großen - großen
kleine - kleinen - kleinen - kleinen
Plurale werden wie in den anderen Genera gebulden.
Dasselbe gilt auch für Pronomina: sein(s)/ihr(s)/sein(s)/hies(z)/ihr(s) usw.

Substantive teilen sich in drei Deklinationsschemata:
1. stark (Bsp.: Nachbare, Pianiste)
de/ein Nachbare, Pianiste
del/einers Nachbaras, Pianistas
deme/eineme Nachbare, Pianiste
det/einet Nachbare, Pianiste
die Nachbärer, Pianister
der Nachbärero, Pianistero
den Nachbärern, Pianistern
die Nachbärer, Pianister
2. schwach (Bsp.: Zaubere, Mördere)
de/ein Zaubere, Mördere
del/einers Zauberni, Mörderni
deme/eineme Zauberen, Mörderen
det/einet Zauberen, Mörderen
die Zauberen, Mörderen
der Zauberno, Mörderno
den Zauberen, Mörderen
die Zauberen, Mörderen
3. gemischt (Bsp.: Arzte)
de/ein Arzte
del/einers Arzteni
deme/eineme Arzten
det/einet Arzten
die Ärzter
der Ärztero
den Ärztern
die Ärzter
Titel: Re: Klarmachen zum Gendern!
Beitrag von: Kilian in 2020-12-18, 16:42:38
Sehr schön, das ist, wenn ich mich recht entsinne, der bislang umfassendste Vorschlag zur Geschlechtergerechtigung des Neutschen! Ich habe auch hierfür schonmal eine noch zu befüllende Wiki-Seite angelegen.

Was noch fehlt, ist ein utrales Interrogativpronomen, oder? Wie wäre es z.B. mit welb, wellen, weme, wet?

Insgesamt überdächte ich das mit den m-lastigen Dativen noch mal. Die ähneln in meinen Ohren zu sehr den maskulinen Pendants.
Titel: Re: Klarmachen zum Gendern!
Beitrag von: Vorbeischauer in 2020-12-18, 18:27:03
Ja, das mit dem M jefrage ich mich auch, intschiede mich dann aber doch dafür, schlielß teilt sich das Maskulinum diese And ja mit dem Neutrum. ,,derm" jawäser auch eine Molg, aber da hätte man* dann so viel auffälliges Gederm drin. Oder eben was Vokalisches (do, deo, dei, dey...?).

,,Wer" hingegen unterscheidet ja eigelnt sowieso nicht zwischen malnn und weilb (das ließe sich naturl auch einführen...). Insofern sesülle ,,Wer, so dieses Angebot bekommen hat, sich dagegen entschied, (selb) sollte hiese Entscheidung überdenken" im Grunde genügen...

*,,man" ist naturl auch so ein fralges Wort: zumindest im Nominativ bezieht es sich aber unterschiedslos auf alle Geschlechter.
Titel: Re: Klarmachen zum Gendern!
Beitrag von: Kilian in 2020-12-23, 12:29:37
Geschlechtsneutrale Personenbezinche auf -kraft eignen sich übrigens auch für so manches Wortspiel, siehe da: https://twitter.com/astefanowitsch/status/1341619708907442176
Titel: Re: Klarmachen zum Gendern!
Beitrag von: Vorbeischauer in 2020-12-23, 14:49:13
Zitat von: Vorbeischauer in 2020-12-18, 18:27:03
Ja, das mit dem M jefrage ich mich auch, intschiede mich dann aber doch dafür, schlielß teilt sich das Maskulinum diese And ja mit dem Neutrum. ,,derm" jawäser auch eine Molg, aber da hätte man* dann so viel auffälliges Gederm drin. Oder eben was Vokalisches (do, deo, dei, dey...?).

Eine Molg jefallt mir noch ein: der Dativ ließe sich auch auf -eu bilden: Artikel: deu und eineu, Pronomen: henneu. Also: deu/eineu Nachbare, Pianiste, deu/eineu Zauberen, Mörderen, deu/eineu Arzten.

Eine andere Sache, wozu ich gerne Miene läse, ist, ob der Akkusativ-Artikel nicht vielleicht eher ein statt einet heißen sesülle, also det erfolgreichen Arzten, aber ein erfolgreichet Arzten, statt einet erfolgreichen Arzten. Das klänge dann vielleicht mehr nach dem Neutro, aber weniger nach einem verkuppenen Genitive, oder?
Titel: Re: Klarmachen zum Gendern!
Beitrag von: Kilian in 2020-12-25, 15:01:57
Klingt beides gut in meinen Ohren!
Titel: Re: Klarmachen zum Gendern!
Beitrag von: Grinsekater in 2020-12-26, 20:06:51
Ich finds auch gut! (Was fizöre mich zu diesem Urteil quali, frage ich mich? Nix!) Die Einfuhr des Utrums ist auf jeden Fall im Sinne der großen Verkomplizur. (Zu diesem Urteil iert mich immerhin qualifiz, daß ich den richtigen Einsatz des Utrums wahrscheinlich ständig vergessen werde. Weils komplizoren ist.) Und die Änderungen (-eu & ein statt einet) behagen auch meinem Gehör.
Titel: Re: Klarmachen zum Gendern!
Beitrag von: Grinsekater in 2020-12-29, 23:37:14
Inzwischen kamen mir zwei Möglichkeiten zur weiteren Verkomplizur des Genus in den Sinn:

1. Das Utrum-Prinzip (eins von beiden, aber nicht das dritte) ließe sich noch mindestens zweimal anwenden: Ein neues Genus für Entitäten im Femininum oder Neutrum, aber nicht Maskulinum; und noch eins für solche im Maskulinum oder Neutrum, aber nicht Femininum. (Man kekünne evtl. noch weiter iterieren, aber vielleicht reichen sechs Genera auch erstmal.)

2. Unterscheidung zwischen Fremd- und Selbstzuschreibung des Genus: Ein Standbild (,,Selbstzuschreibung" Neutrum, sage ich mal) wird fälschlich für einen lebendigen Menschen gehalten (Fremdzuschreibung z.B. Utrum). Der ich von dieser Begebenheit erzähle, drücke ich das in einem entsprechenden Genus (Neutrum-selbst-Utrum-fremd) aus. Die Gesamtzahl der Genera würde dadurch glatt mal quadroren, zusammen mit 1) auf sechsunddreißig!

Diese Fremd-/Selbstzuschrieb-Unterscheidung wird ja in Bezug auf Gender (also nicht direkt Genus) öffentlich viel diskutoren, daher kam mir wahrscheiln diese Idee. Von dieser zeitgenössischen Inspiration abgesehen ist freilich fragwürdig, warum man gerade beim Genus so eine Perspektivunterscheidung machen sollte und nicht auch an anderen Stellen der Grammatik. Also vielleicht eher Quatsch.
Titel: Re: Klarmachen zum Gendern!
Beitrag von: Vorbeischauer in 2020-12-30, 14:12:10
Ich erlub mir mal, die entsprechende Wiki-Seite zu befüllen und dabei noch einige stärkere singurle Dative erzugänzen.

Zitat von: Grinsekater in 2020-12-29, 23:37:14
Inzwischen kamen mir zwei Möglichkeiten zur weiteren Verkomplizur des Genus in den Sinn:

2. Unterscheidung zwischen Fremd- und Selbstzuschreibung des Genus: Ein Standbild (,,Selbstzuschreibung" Neutrum, sage ich mal) wird fälschlich für einen lebendigen Menschen gehalten (Fremdzuschreibung z.B. Utrum). Der ich von dieser Begebenheit erzähle, drücke ich das in einem entsprechenden Genus (Neutrum-selbst-Utrum-fremd) aus. Die Gesamtzahl der Genera würde dadurch glatt mal quadroren, zusammen mit 1) auf sechsunddreißig!

Nun, vielleicht ließe sich so etwas aber (statt über das Genus) über Prä- und Suffixe umsetzen. Es gibt ja schlielß schon das -wesen, das einerseits ein Lebe-wesen (egal ob melnsch oder nichtmelnsch) bilden kann, aber auch gewisse abstrakte Dinge (Bankwesen, Staatswesen usw.). Nun ist wesen ja synonym zu sein. Und da gibt es doch noch einige weitere Wörter mit Ahln zu Formen von sein: die -ware ist also unbeluben, der -wer ist ein ausgestorbenes Wort für ,,Mann", der -sinn stünde für Abstraktes, und gewiss fänden sich dann auch noch weitere Wörter, für kollektive (Ge...e?) und einzelne Dinge, (Menschen- und Tier-)Kinder (vllt. durch -ken?) und Erwachsene, usw.. Durch Prä- und Suffixverwand und Kombination entstünden dann alle Varianten von Sein und Schein, die -werin, der -sinnerich, der -warich, usw.. Fragt sich bloß noch, ob der Werwolf jetzt ein für einen Wolf gehaltener Mann oder für einen Mann gehaltener Wolf ist...
Titel: Re: Klarmachen zum Gendern!
Beitrag von: Grinsekater in 2021-01-06, 20:05:43
Aha! -wer, -sinn etc. gehen auf jeden Fall schön übers Genus hinaus. Wären dann Fremd- und Selbstzuschriebe als Suf- und Präfixe kodoren? Oder gehts darum gar nicht mehr? Wäre mir auch recht, der Silbenbaukasten freut mich jedenfalls:

Weiter nachgedacht habe ich über meine Nummer 1:

Zitat von: Grinsekater in 2020-12-29, 23:37:14
1. Das Utrum-Prinzip (eins von beiden, aber nicht das dritte) ließe sich noch mindestens zweimal anwenden: Ein neues Genus für Entitäten im Femininum oder Neutrum, aber nicht Maskulinum; und noch eins für solche im Maskulinum oder Neutrum, aber nicht Femininum. (Man kekünne evtl. noch weiter iterieren, aber vielleicht reichen sechs Genera auch erstmal.)

Eigelnt, fiel mir auf, ist der Urteilsvierkant / das Tetralemma der Genera mit dem Utrum ja komplett: Das eine, das andere, beides, keins von beiden = Femininum, Maskulinum, Utrum, Neutrum. Trotzdem habe ich irgendwie das Gefühl, daß das Neutrum als bloße Verneinung von Maskul- und Femininum zu schlecht wegkommt. Daher plädöre ich für einen Sechskant, ein Hexalemma der Genera:


                       Ne-Utrum                 

Ne-Maskulinum                          Ne-Femininum

Femininum                              Maskulinum

                       Utrum


Allenfalls kekünne ich mir eine zusätzliche Einfuhr von zwei Genera für ,,alle drei" und ,,keins von allen drei" vorstellen. Wie hießen die dann? Plenum (oder Totum, Omnium) und Nullum (Nihilum)?
Titel: Re: Klarmachen zum Gendern!
Beitrag von: Vorbeischauer in 2021-01-10, 10:39:55
Zitat von: Grinsekater in 2021-01-06, 20:05:43
Aha! -wer, -sinn etc. gehen auf jeden Fall schön übers Genus hinaus. Wären dann Fremd- und Selbstzuschriebe als Suf- und Präfixe kodoren? Oder gehts darum gar nicht mehr? Wäre mir auch recht, der Silbenbaukasten freut mich jedenfalls:
Das war naturl kein ausgearbittener Vorschlag, sondern nur ein ,,Gehirngestürm" (oder – angesichts der offensilcht überdosorenen Wirrnis - ,,Gegehirnstürm"). Jetzt also nochmal etwas ausfuhrler:

Ebenso wie es Suffixe für geschlechtsspezifische Bezeichnungen gibt, ließe sich auch ein zweiter Satz Suffixe zu einem speziellen Zwecke einführen (sei das jetzt Fremdzuschrieb, biologische Geschlechtszuordnung, oder wie auch immer*):
normal:   unbest. -e (utr.)      malnn. -er (mask.), -rich (mask.)   weilb. -in (fem.), -e (fem.)      
neu auch:   -stre¹ (Pl.-stren) (utr.)      -wer (Pl. -were) (mask.)         -ess (Pl. -esse) (fem.)
¹ bekannen aus englischen Wörtern wie ,,Gangster", aber wohl ursprulng ein weibliches Suffix (!); da es im Deutschen aber teils eher malnn wahrgenommen wird (der Gangster – die Gangsterin (?)) hier utral.

So erklärt sich auch die Bildung des Wortes ,,Prinzessin". Entsprechend gibt es weilb die Prinzestrin, die Prinzwerin, und eben die Prinzessin, malnn den Prinzestrich / Prinzester (stre-er zu ster einverfachen), den Prinzwerich und den Prinzesser, und unbestummen det Prinzestren (Nom. Prinzestre, Pl. Prinzestren), det Prinzweren (Nom. Prinzwere, Pl. Prinzwerer) und det Prinzessen (Nom. Prinzesse, Pl. Prinzessen).

Neben diesen Suffixen lässt sich auch ein dritter Satz Markuren einführen:

weiterhin:   -(i)home (utr., Gen. -homni, Pl. -homen)   -(i)gam (mask., Gen. -gam(e)s, Pl. -game)   -(i)kun (fem., Gen. -kun, Pl. -künne)

Die Tatsache, dass -gam schon aus dem Wort Bräut-igam bekannen ist, und sich auch ein weiteres Suffix -kin (utr.? neutr.?, Pl. -kinner) für Kinder bilden lässt, deutet darauf hin, dass es sich um eine Markur einer sozialen Rolle handeln kekünne.

Ergo lässt sich das Prinzenschema auch erweitern:
die Prinzihomestrin, die Prinzihomwerin, die Prinzihomessin, die Prinzigamestrin, die Prinzigamwerin, die Prinzigamessin, die Prinzikunestrin, die Prinzikunwerin, die Prinzikunessin usw. usf..

* Generell stellt sich naturl die Frage, wer eigene Wörter für Fremdzuschriebe überhaupt nutzen sollte: die Betroffenen haban wenig Interesse, diese zu verwenden, und andere erkennan sie nicht als reine Fremdzuschriebe.
Titel: Re: Klarmachen zum Gendern!
Beitrag von: Grinsekater in 2021-01-15, 19:08:17
ZitatEntsprechend gibt es weilb die Prinzestrin, die Prinzwerin, und eben die Prinzessin, malnn den Prinzester (stre-er zu ster einverfachen), den Prinzwerich und den Prinzesser, und unbestummen det Prinzestre, det Prinzwere und det Prinzesse.

Wundervoll!

Zitatdie Prinzihomestrin, die Prinzihomwerin, die Prinzihomessin, die Prinzigamestrin, die Prinzigamwerin, die Prinzigamessin, die Prinzikunestrin, die Prinzikunwerin, die Prinzikunessin usw. usf..

Desgleichen! Nur wo die Endung -kun herkommt, kapiere ich gerade nicht.

Zitat* Generell stellt sich naturl die Frage, wer eigene Wörter für Fremdzuschriebe überhaupt nutzen sollte: die Betroffenen haban wenig Interesse, diese zu verwenden, und andere erkennan sie nicht als reine Fremdzuschriebe.

Da hast du freichl recht. Ich hatte mir eine Erzählsituation vorgestollen, die Beschreibung einer Interaktion zwischen Figuren in einem Roman zum Beispiel, die sich gegenseitig, aber auch selbst, Genera zuschreiben. Doch ist das wohl eine allzu kleine Nische für die Pracht einers... *nachschlag...* Prinzigamesterni! Wenn niemandem gleich was Tolles einfällt, kekünne man die Semantik der verschiedenen Suffixe auch vorerst unbestommen lassen, vielleicht bildet sich ja irgendwann was heraus.
Titel: Re: Klarmachen zum Gendern!
Beitrag von: Vorbeischauer in 2022-01-29, 18:13:16
Was mir neul noch einfiel, als das ,,phettbergsche Y" (gelegelnt auch als -i zu finden) irgendwo mit dem schweizerischen Diminutivo verglichen wurde (meiner Mien nach zu Unrecht, denn der schweizerische Diminutiv läut ja auf -li): -(e)l bzw. -erl gäbe auch eine schöne Neutrumandt: das Radfahrerl (des Radfahrerls, dem Radfahrerle). Der Dativ Plural ,,den Radfahrerln" erörrne sogar noch ein wenig an das Binnen-I...