Ich traue mich nicht, es gleich in die Liste einzutragen, da ja doch die -ieren-Verben auf alle Zeit ihren Standardneutschen Stork verpossen bekommen zu haben scheinen; aber bei einigen Verben scheinen mir doch auch andere Wege beschreitbar, und zwar besonders bei denen, bei denen die drittletzte Silbe den Vokal i hat, so dass beim Ablaut die drittletzte mit der vorletzten Silbe zusammengezogen werden kann. Das r wird vor den Konsonanten geschoben. Bei dreisilbigen Verben wird für das Perfektpartizip ein ge- notwendig:
fingieren, farng (sprich: farngk), gefurngen (sprich: gefurnggen)
kritisieren, kritars, kritursen
intensivieren, intensarv, intensurven
musizieren, musarz, musurzen
karikieren, karark, karurken
fritieren, frart, gefrurten
riskieren, rarsk, gerursken
frisieren, frars, gefrursen
agitieren, agart, agurten
aquirieren, aquarr, aquurren
deklinieren, deklarn, deklurnen
erigieren, erarg, erurgen
dezimieren, dezarm, dezurmen
transskribieren, transskrarb, transskrurben
rezipieren, rezarp, rezurpen
fixieren, farx, gefurxen
assistieren, assarst, assursten
liquidieren, liquard, liquurden
fetischieren, fetarsch, feturschen
persiflieren, persarfl, persurflen
dechiffrieren, decharffr, dechurffren
dinieren, darn, gedurnen
Der Linguist spräche von einer Subregularität innerhalb der -ieren-Regularität, der GSV'ler jauchzt ob der wachsenden Entropie! Schöne Idee, nur zu!
Schön, dass es plaziert (>placet). Ich habe aber gerade zu meiner Entsotz zwei Rechtschreibefehler entdocken, die gerne verborßen wären:
akquirieren, akquarr, akquurren
und
transkribieren, transkrarb, transkrurben
(obwohl das Wort mit Doppel-s ja auch irgendwie logisch aussieht)
Bei
zitieren, zart, gezurten
erschaudere ich ob des zarten Anklangs ans Zittern, aber der lässt sich wohl verschmerzen, zumal der schreiberische Unterschied ja bleibt, oder?
Weiterhin ergönze ich
antiquieren, antarq, anturquen
quittieren, quartt, gequurtten
tirilieren, tirarl, tirurlen
sinnieren, sarnn, gesurnnen
schimpfieren, scharmpf, geschurmpfen
pikieren, park, gepurken
während ich bei der sich ebenfalls aus dem Prinzipe ergebenden Form
infiltrieren, infarltr, infurltren
doch etwas unsicher bin, ob man den Mundwerkzeugen der Aussprache dies antun sesülle.
Noch eine kleine Modifurz (von modifizieren, modifarz, modifurzen):
Bei Verben auf -[Konsonant+]rieren wird im Präteritum ein Aussprachevokal eingefogen und im Partizip der zweitletzte mit dem drittletzten Buchstaben vertoschen. Dadurch wird das ganze äußersprechbar:
infiltrieren, infarlter, infurltern
dechiffrieren, decharffer, dechurffern
und dementsprechend auch andere Verben:
vibrieren, varber, gevurbern
kalibrieren, kalarber, kalurbern
administrieren, adminarster, adminurstern
emigrieren, emarger, emurgern
Und dann ging mir noch auf, dass man auch die Wörter mit *i*ulieren, sofern das u ein kurzer, unbetonter Vokal ist, nach diesem Schema beugen kekünne, indem man nämlich den Vokal schwinden lässt und ansonsten wie bei den Verben auf -[Konsonant+]rieren verfährt:
kapitulieren, kapartel, kapurteln
titulieren, tartel, geturteln
stimulieren, starmel, gesturmeln
stipulieren, starpel, gesturpeln
zirkulieren, zarrkel, gezurrkeln
gestikulieren, gestarkel, gesturkeln
manipulieren, manarpel, manurpeln
Im übrigen viel mir unabhängig von diesem Sonderfall gerade noch folgendes Verb ein:
konfiszieren, konfarsz, konfurszen
... und entsprechen modifurzen:
persiflieren, persarfel, persurfeln
Weitere Bleistifte:
diktieren, darkt, gedurkten
brillieren (sprich: brilljieren), brarll (sprich: brarllch), gebrurllen (sprich: gebrurlljen)
ipsieren (bedeutet: den Ipsiv zu einem Verb neu bilden), arps, geurpsen
signieren, sargen, gesurgnen (im Präteritum wie die Verben auf -grieren, aber im Partizip ohne Buchstabentausch)
firmieren, farrm, gefurrmen
Gegebenenfalls man man auch y wie i behandeln:
dehydrieren, deharder, dehurdern
und analog zu signieren:
logarithmieren, logararthem, logarurthmen
Als ich gerade die Liste der bei den bisher in diesem Faden gestorkenen -*i*ieren-Verben komburnenen Konsonante insparz, irrart mich noch, dass die Variante ohne Konsonanten, also die -iieren-Verben, noch nicht wurstifurzen sind (wurstifizieren = verwursten). Eigelnt gibt es keinen Grund, diese nicht ebenso zu behandeln. Das bedeutet, dass das Doppel-i im Präteritum und Partizip gemeinsam abgelooten wird, wobei allerdings hier, um den besonderen Charakter der Zusammenfügung zu erhalten, ein Doppelvokal geschrieben wird, der auch leicht doppelt angestoßen werden kann und deshalb den Wert zweier Silben behält. Damit entfällt auch das ge- für dreisilbige Verben:
liieren, laar, luuren
variieren, varaar, varuuren
assoziieren, assozaar, assozuuren
plagiieren, plagaar, plaguuren
Bei den Wörtern auf -tiieren wird das t aus Aussprachegründen zum z:
initiieren, inizaar, inizuuren
voltigieren, voltarsch, volturgen (Im Partizip ist das g wie im Präsens zu sprechen; im Präteritum wird aussprachehalber eine abweichende Schreibung bevorzugt.)
Extrapolent aus "konzipieren -> Konzept" lange ich ge zu einer Molgch der Substantivur:
Das vorletzte 'i' ward zu einem 'e', die And zu einem 't' :
fingieren -> das Fengt
kritisieren -> das Kritest
intensivieren -> das Intensevt
musizieren -> das Musezt
karikieren -> das Karekt
fritieren -> das Fret
riskieren -> das Reskt
frisieren -> das Frest
agitieren -> das Agett
aquirieren -> das Aquert
deklinieren -> das Deklent
erigieren -> das Eregt
dezimieren -> das Dezemt
transskribieren -> das Transskrebt
rezipieren -> das Rezept
fixieren -> das Fext
assistieren -> das Assestt
liquidieren -> das Liquedt
fetischieren -> das Fetescht
dinieren -> das Dent
diktieren -> das Dektt
brillieren -> das Brellt
ipsieren -> das Epst
signieren -> das Segnt
firmieren -> das Fermt
Diese neuen Nomen meine wohl das Ergebnis der Handlung.
Dies ließe eine Verkehre zu:
Test -> tisieren, tars, getursen einen Test erstellen od. entwickeln
Welt -> wilieren, warl, gewurlen die Welt schaffen
Rest -> risieren, rars, gerursen einen Rest lassen
Sekt -> sizieren , sarz, gesurzen Sekt kelltern
Brett -> britieren, brart, gebrurten ein Brett sägen, hobeln
Bett -> bitieren, bart, geburten ein Bett zimmern
Der bärtige Bayer bart Betten, wie er von Geburt an hat Betten geburten.
Das muss ja ein eindrucksvolles Baby gewesen sein. Ob es auch von Geburt an bärtig war?
fisieren = ein Fest veranstalten
manifisieren = ein Manifest verfassen
konzirieren = ein Konzert veranstalten
nisieren = ein Nest bauen
wirieren = eine wertschaffende Tätigkeit ausüben
pisieren = besserer Ausdruck für verpesten
Musekt = musurzenes Klangergebnis
Karekt = karurkene Figur bzw. karurkener Gegenstand (kürzer für "Karikatur")
Konfeszt = konfurszenes Gut
zilieren = ein Zelt aufbauen
schwirieren = ein Schwert schmieden
advinieren = Adventsfeiern vorbereiten
konvinieren = ein Konvent einberufen
fitieren = Kohlenhydrate in Fett umwandeln
dializieren = Dialekte ausbilden; Im übertragenen Sinne auch von einander entfernen, sich auseinander leben
Obgleich ein erfahrener Zilator hatte er falsch gezurlen, sodass seine Familie nachts fror.
Mit der Zeit zar das Paar dial.
richieren = Recht sprechen
hichieren = Hechte züchten
hifieren = zusammenheften
irnsieren = mit etwas Ernst machen
gespinsieren = spuken
mitieren = zu Mett verarbeiten
soziolizieren = dializieren aus sozialen Gründen
hirieren = einer Herde anschließen (vgl. Diminutiver Singular (http://verben.texttheater.net/Diminutiver_Singular) der "Herde", "Hert")
wisinieren = einen Wisent (= Bison) gebären; einen Grammurbeschreib für GNU Bison (http://de.wikipedia.org/wiki/GNU_Bison) schreiben
cinieren = Geld in Cent-Stücke wechseln