Wie konjugiert man eigentlich richtig Adjektive bei Substantiven, die ohne Artikel auftreten?
Bei Richard Wagner liest bzw. hört man Sachen wie "In deiner Hand, in deiner Treu' liegt alles Glückes Pfand.".
Heute beobachtet man (meine Mehrheit zumindest) die Tendenz, das "s" durch ein "n" zu ersetzen.
Was haben wir davon?
"Wenn sich Clavigo doppeltes gräßliches Meineids schuldig macht, müssen wir uns solches schreckliches Sprachgebrauchs auch schuldig machen?"
"...das ganze Sprachgebäude besteht aus legitim gewordenen Sprachschnitzern."
wer lokalisiert die zitate?
Ich habe keine Ahnung, weiß nur, dass Goethe einen "Clavigo" (Theaterstück?) schrieb, mehr aber auch nicht.
Das Problem mit den Genitiv-Endungen "-s" und "-n" liegt eventuell in der Verwirrung zwischen der Deklination von Pronomen und Adjektiven. Siehe hier (http://www.spiegel.de/kultur/zwiebelfisch/0,1518,325940,00.html). Da wird genau das Problem (allerdings eher hinsichtlich des Demonstrativpronomens "dieses") aufgegriffen.
Zitat von: caru in 2005-10-16, 20:46:53
"Wenn sich Clavigo doppeltes gräßliches Meineids schuldig macht, müssen wir uns solches schreckliches Sprachgebrauchs auch schuldig machen?"
"...das ganze Sprachgebäude besteht aus legitim gewordenen Sprachschnitzern."
wer lokalisiert die zitate?
Die Google-Suche ergab nichts...
als das geschrieben ward, gabs auch noch kein google ;D
Liege ich mit Goethen also richtig?
nur mit der bemurk, daß Clavigo (nebst des beanstandetes genitivs) von goethen stammt.
Wer beanstandet hier denn den Genitiv?
Doch nicht Goethe selbst?
nein, der nicht. hätte ihm doch fern gelegen, seine eigenen wesfälle zu bekritteln.
Wer ist es denn, der da so über des Dichters Sprachgebrauch herzieht?
das tut der herr hier (http://de.wikipedia.org/wiki/Ludwig_Reiners).
Danke für die Auskunft.
Ich werde wohl aber in den nächsten Monaten nicht dazu kommen, mich näher mit seinen Werken zu beschäftigen, weil ich ohnehin allerlei Lesepläne habe...
er tut's in seiner Stilkunst. die man überhaupt mal lesen sollte, auch wenn sie nimmer allzu neu ist. ist lustig.
Scheint ein wichtiges Buch zu sein: in der Unibibliothek in Bremen ist es in mindestens 5 Exemplaren vorhanden...