Gesellschaft zur Stärkung der Verben

Öffentliche Bretter => Neue Ideen => Thema gestartet von: VerbOrg in 2005-12-02, 19:05:51

Titel: ade
Beitrag von: VerbOrg in 2005-12-02, 19:05:51
Meine Eltern kufen neulich eine Kolst, von der besonders mein Mütterlein immer hellauf begirsten ist:

GELEE-BANANEN, schokoliert

(hergestollen übrigens in Pößneck/Thüringen)

Mirk:
So wie man mit einer Panade was paniert, kann man von jedem Substantiv auf -ade ein ieren-Verb ableiten.

"Wie sieht denn dein neuer Schreibtisch so aus?"
"Der ist auf der rechten Seite voll schubliert."


Lasset uns fröhlich weiter suchen...
Titel: Re:ade
Beitrag von: amarillo in 2005-12-02, 19:38:59
Zurück vom Frisör, das Haar frisch pomiert.

Vom vielen Fußball: stark wierte Unterschenkel

schiert (dazu fällt mir nichts ein)

Sie wurde vom Marquis de siert.

Er balustrierte (balustror) und wäre beinahe hinunter gefallen.

Freitags kohlroulieren wir gerne.

Gott wird dich gnieren.
Titel: Re:ade
Beitrag von: amarillo in 2005-12-02, 19:55:22
Da fällt mir auf: Gleiches muß natürlich für alle -age endenden Wörter gelten

Blamage --> blamieren
Garage --> garieren
Visage --> visieren (!)
Trage --> trieren
etc...

Und nun die Frage zum Umkehrschluß: dürfen wir (ja klar) für alle -ieren Verben dann auch ein Nomen auf -ade oder -age bilden, nach Herzenslust?

flanieren --> Flanage
stieren --> Stade
zieren - Zage / Zade
verlieren --> Verlade
Titel: Re:ade
Beitrag von: VerbOrg in 2005-12-02, 20:09:29
Ein Thermometer muss man genau grieren, sonst kann man hinterher die Temperatur nicht richtig ablesen.

Wenn man dann hohe Temperaturen ablesen kann, ziehen viele Leite es vor, zu bieren, z.B. im Meer.

Verglichen mit dem Toten Meer fiert die Ostsee übrigens gewaltig.
Titel: Re:ade
Beitrag von: Kilian in 2005-12-03, 00:33:38
Jetzt ist auch endlich klar, was das Rundumverb ieren ohne ergänzende Partikel bedeutet: verabschieden - zumindest bei uns im Schwäbischen.

Laienschauspieler zuggelrieren (http://www.soviseau.de/labenz/Z#Zuggelrade) am Ende eines Stückes häufig.

Endloses Geschichtenerzählen ist natürlich unter dem Begriff sheherazieren bekannt.

Manch eine Kurve geriert sich.

Morgens quarke und marmeliere ich mir häufig ein Brot.

Wer mit Erfolg in einem kleinen Restaurant geknorllen (gekellnert) hat, kann nun vielleicht in einem renommorenen Hotel pieren.

Beim kleinsten Anlass begann der jähzornige Nick zu rieren.
Titel: Re: ade
Beitrag von: Kükenschublade in 2008-04-02, 15:21:28
Der Schauspieler zum gierigen Kollegen:

"Eines muss ich sie wirklich mal frieren: Was soll die Genage und die Zade? Nie kommen Sie aus sich heraus. Und dennoch giert man Ihnen ständig mehr Gage. Sie mieren im Speck! Eben habe ich sie noch gesehen beim Gelage mit schokolierter Bananengelage. Die Suggerage ist, dass sie nicht gerade über Geldmangel klieren. Sie blieren noch nicht einmal - Sie müssen nur für sich selbst sorgen. Wenn Sie so weiter machen, bedeutet das für Sie Ihre Abservage."