Gesellschaft zur Stärkung der Verben

Öffentliche Bretter => Kultur => Thema gestartet von: Berthold in 2014-11-10, 11:18:43

Titel: Offenes Schreiben an den lieben Ku
Beitrag von: Berthold in 2014-11-10, 11:18:43
Lieber Ku!

Nach recht üblen Krankheiten (und unter täglichen Haxenverbänden, ausgefohren von oft sehr schönen, immer aber sehr lieben Caritasschwestern) habe ich mich endlich heute wieder hierher goschlompp. (Antransport per Rettungswagen - anders hätte es meine liebe, neunzigjährige Mutter nicht gedolden!)
Da hat mir neulich der liebe GüGa mitgetielen, daß Dich offenbar unser Grüppchen irgendwie - wie wir im Wiener Raum sügen - anzipft. Nun mag ich Dich ja bisweilen durch irgendwelche Swineg(=k?)eleien verargern haben - und auch Du hast es mir öfters recht grob ein- und aufgesalzen - so daß ich hier doch auch kraftvoll die Linke gaballen habe, mit dem ingrimmigen Gezische: "DIESER KU!"
ABER: Trotzdem liebe ich Deinen Stil und Deine Art, weil Du eben ein unangepießener, scharfer, kluger Kopf bist und fernab von der faden Alltagsschreibe Deine Texte verfässest. So etwas kann dem Berti ja nur gefallen - und von Dir nix mehr zu lesen fände ich sehr, sehehr traurig! Zu Wien memuoß ich auch merken, wie berührend schön Du die Stadt fandest - und so halt. Sowas berührt dann wiederum mich.
SOMIT: Läse ich deine Texte gerne nicht bloß antiquarisch, sondern quarisch (das heißt aktuell), jederfälle aber synquarisch (= permanent). Auf daß Du hier kein Antiquar seiest, der vielleicht mit den Antilopen umherläuft, sondern daß Du als Quar mit den Lopen weitertrappeln täterstest - wie auch immer fran sich letztere vorzustellen habe.
(Nebenbei: Der Begriff "Terrarium" ist wohl unnötig. Bildungsbürgerlich! - "Quarium" rieche auch.)
Mit echter und ehrlicher, sowie vorzüglicher Wertschgantz!
Ich klopfe mir dreimal mit der Rechten aufs Herz.
Der Berthold


   
Titel: Re: Offenes Schreiben an den lieben Ku
Beitrag von: Kilian in 2014-11-10, 11:22:54
Zitat von: Berthold in 2014-11-10, 11:18:43
ABER: Trotzdem liebe ich Deinen Stil und Deine Art, weil Du eben ein unangepießener, scharfer, kluger Kopf bist und fernab von der faden Alltagsschreibe Deine Texte verfäßt. So etwas kann dem Berti ja nur gefallen - und von Dir nix mehr zu lesen fände ich sehr, sehehr traurig! Zu Wien memuoß ich auch merken, wie berührend schön Du die Stadt fandest - und so halt. Sowas berührt dann wiederum mich.
SOMIT: Läse ich deine Texte gerne nicht bloß antiquarisch, sondern quarisch (das heißt aktuell), jederfälle aber synquarisch (= permanent). Auf daß Du hier kein Antiquar seiest, der vielleicht mit den Antilopen umherläuft, sondern daß Du als Quar mit den Lopen weitertrappeln täterstest - wie auch immer fran sich letztere vorzustellen habe.   

FÜRWAHR: auch ich läse den lieben Ku gern wieder.
AUẞERDEM: Gute Besserung deinen Haxen, lieber Bertl! :'(
Titel: Re: Offenes Schreiben an den lieben Ku
Beitrag von: Berthold in 2014-11-10, 16:32:33
Lieber Kilian!

Dankeschön! Es ist wägnstens nur der linke Haxen; Knie und drunter.
Titel: Re: Offenes Schreiben an den lieben Ku
Beitrag von: Testbild in 2014-11-15, 22:46:57
Kein Anschluss mit dieser Nummer. Ku hat bis auf weiteres Sendepause.
Titel: Re: Offenes Schreiben an den lieben Ku
Beitrag von: Erschrockener Gast in 2014-11-16, 04:39:40
Bloß gut!
Titel: Re: Offenes Schreiben an den lieben Ku
Beitrag von: amarillo in 2014-11-17, 07:48:15
Also, ich muß doch sehr bitten!
Titel: Re: Offenes Schreiben an den lieben Ku
Beitrag von: Berthold in 2014-11-17, 11:13:07
Zitat von: amarillo in 2014-11-17, 07:48:15
Also, ich muß doch sehr bitten!

Wägnstens, o urgewaltiger poeta laureatus, hast Du Dich hier geúrssen!
Statt weiter den Rand zu halten wie jene schweigsamen Jungfrauen Herrn Krüger-Lorenzens ...
Titel: Re: Offenes Schreiben an den lieben Ku
Beitrag von: Berthold in 2014-12-16, 10:11:22
An denselben

Karl Ludwig Sand erschoß Herrn Kotzebue.
"Verräther!", rief der Pursche, voll Degout.
Es stelzen Jabiru und Marabu,
Wie manchesmal des Bertls Versgethu.* -
(Spricht sich auf ú auch Mayens Marabut?)
In Herden lebt das Gnu und oft die Kuh.
- - -
Wer Dich nicht hochschätzt, der ist ein Filou,
Ein ausgelatschter Dreizehnkreuzer-Schuh,
Nicht der Schlaraffen Uhu - ein Schuhu,
Weerth keinen Sou, kein schmucker Kakadu
Und auch kein Urubu, fern, aus Peru.
Es hätt' Hautgout, ich schreib es hin partout!
Wann giebt's in Wien mit Dir ein Rendezvous?
Errathen, DICH geht's an, mein lieber Ku!
Gieb sie doch auf, die fade Forums-Ruh!
Schmiede aus Worten, neu, Deine Bijoux!

*Wer ihn nicht mag, der schriebe "Verslulu". 
Titel: Re: Offenes Schreiben an den lieben Ku
Beitrag von: Uhu in 2014-12-16, 13:59:19
In allen Wipfeln, Bertl, spürest du
Kaum einen Hauch des Ku, auch nicht ein "Mu"
Wenn man ihn spöre, riefe mancher "buh"
Und weg wär wieder unser Ku im Nu
Das wäre wohl bedauerlich, uhuuhhh!
Nicht nur für dich, auch für den Bären Pu
Und für den Fischer (den mit syner Fru!)
Und wer hier immer schaut im Forum zu.
Das Forum dümpelt vor sich hin, it's true
Es trauert alle Welt, oh Baby blue!
Ein neues Starkverb wäre wohl der Clue
Doch schlummert lang schon dieses Forums Crew.
Titel: Re: Offenes Schreiben an den lieben Ku
Beitrag von: Berthold in 2014-12-16, 15:24:03
Auch Du beklagst jenes "Enfant perdu",
Die edle Seele - keinen Parvenu,
Den Dichter - keinen Skribler der Revue,
Der seine Reime schludert - ein Ennui. -
Zückt wider mein Gewein' den Paraplui
Ihr: Lauert weiter auf ein Improptu,
Auch auf ein Trainer-Wunder wie Cocu! -
Schau ich in dieses Forum in der Früh
- In Socken, abgestriffen das Geschüh' -
Hab ich beim Starren ins Gestrahle Müh';
Ich finde nur noch Wortklaubers Gebrüh',
Vielnamig, funkelnd, ein Balletttutu!
(Er meint, eins läs' das Seine als Surplus -
Und in der Poesey wär' es "Crand cru". -
Manch fremde Mühsal wär' der Küh' Gemüh'.) - - -
Und keiner jungen Dame Dicht-Debut,
(Für die ich bald in Phantasien glüh'
Und bald in zotenhaften Verslein sprüh'!
Vielleicht sogar noch dies & das versprüh' - -  -    -     -)
- - -
Ja auch nicht, statt des alten, junge .
Was bleibt dann noch? - Die Radikal-Frau .-?
 
Titel: Re: Offenes Schreiben an den lieben Ku
Beitrag von: w. busch in 2014-12-16, 15:32:29
Rat an Ku

Wo wir waren, wo wir bleiben,
Sagt kein kluges Menschenwort;
Doch die Grübelgeister schreiben:
Bist du weg, so bleibe fort.

(Wilhelm Busch)
Titel: Re: Offenes Schreiben an den lieben Ku
Beitrag von: w. busch in 2014-12-16, 15:36:30
Rat an Ku II

Lass dich nicht auf's neu gelüsten.
Was geschah, es wird gescheh'n.
Dank des Stollentrolls Entrüsten
Wirst' im Forum untergehn.

(frei nach Wilhelm Busch)