Waß mich schon seit geraumer Zeit nicht recht ruhen lassen will, ist der Umstand, daß sich in unserer Sprache viele Nomen (vorwiegend Abstrakta) nur unter Zuhilfenahmen des Suffix -igkeit aus einem vorgegebenen Adjektiv bilden lassen. Das klingt dann teilweise doch recht läppisch (in meinen Ohren).
Wie wäre es und man störke jene Nomen, indem man sie zunächst des Suffixes beribbe, um sodann - eventuell auf der Grundlage des Adjektivs - ein freies, schönes und großes neues Nomen das Licht der Welt erblicken zu lassen?
Müdigkeit (pfui Deibel) ----- die Möde, das Möd oder vielleicht auch der, die oder das Mud.
Für ein solches Unterfangen könnte man doch prima eine Liste anlegen, wie sie schon den gestorkenen Verben zuteil wurde.
Erstaunlich, die -igkeiten stießen auch mir schon vor längerer Zeit auf, und ich legte eine Datei an, die ich eigentlich erst im Rahmen zukünftiger Internetprojekte mit der Öffentlichkeit teilen wollte. Aber jetzt, wo du's ansprichst...
[font='Courier New']
"Rückzüchten von Substantiven aus Adjektiven"
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NEU: STATT: VON:
Ams Emsigkeit emsig
Behand Behändigkeit behände
Ebenburt Ebenbürtigkeit ebenbürtig
Eindaut Eindeutigkeit eindeutig
Fah Fähigkeit fähig
(Gemult Gemütlichkeit gemütlich)
Großzug Großzügigkeit großzügig
Gult Gültigkeit gültig
Haft Heftigkeit heftig
(Harrl Herrlichkeit herrlich)
Hartnack Hartnäckigkeit hartnäckig
(Hiel Heiligkeit heilig)
Leband Lebendigkeit lebendig
Mud Müdigkeit müde
Notwand Notwendigkeit notwendig
(Ploltz Plötzlichkeit plötzlich)
Sal 1) Seligkeit selig
Sam Sämigkeit sämig
(Schaulß Scheußlichkeit scheußlich)
Tucht Tüchtigkeit tüchtig
Unterschwall Unterschwelligkeit unterschwellig
Vollstand Vollständigkeit vollständig
Wart Wertigkeit wertig
Widerspanst Widerspenstigkeit widerspenstig
Zielstrab Zielstrebigkeit zielstrebig
Zuverlass Zuverlässigkeit zuverlässig
1) entsprechend: Armsal, Biersal, Glücksal, Rührsal, Unsal, Vertrauenssal, Weinsal
[/font]
Die Geschlechterfrage wäre noch zu klären, ich hab die Substantive erst mal alle - enstprechend den Vorlagen - als weiblich angedacht.
Worauf warten wir dann noch? Und Mud ist auch schon drin - ich bin überwolgt. Wie das mit dem Genus werden soll, weiß ich auch nicht, vielleicht kann man das dem Empfinden der Beitragenden überlassen. Wenn alles Feminina werden, ist es doch vollkommen geschehen um die Emanzipation des Mannes.
na, da bin ich mal gespannt, was Seine Hiel der Papst dazu sagt ;D
eigentlich kann er nix dagegen haben, heißt ja auch Durchlaucht und nicht Durchleuchtigkeit.
Zitat von: amarillo in 2004-12-09, 23:05:20Wenn alles Feminina werden, ist es doch vollkommen geschehen um die Emanzipation des Mannes.
Och nö, das hat doch damit nix zu tun.
rotfl @ caru :D
Vielleicht könnte man ja schon einmal alles, waß sich auf -haftigkeit gründet, zu -huft zusammenfassen?
Wahrhaftigkeit --- Wahrhuft
Leibhaftigkeit ---- Leibhuft
Und wie verhält es sich bei Nomen auf -heit (soweit sie sich aus einem Adjektiv ableiten)?
Dummheit ---- Dümme
oder aus einem Partizip (hier könnte man sich natürlich prima aus dem Fundus der gestorkenen Verben bedienen)
Zerknirschtheit ----- Zerknursch (das klingt seltsam maskulin).
Im Groben und Ganzen muß ich Dir recht geben, oh mein Administrator, der weitaus größere Teil der von mir im Stillen ausproborenen Nomen klingt sehr feminin - weiß der Henker, woran das liegt, bei auslautendem "e" ist es natürlich klar, aber der Rest....? Wunder der Sprache....!
liegt wohl daran, daß die dinger ähnlich klingen wie die alten aktionsnomina: gunst, haft, gruft, tracht...
und auch wie ein paar tatsächliche alte abstrakta: huld und andere, die mir grad nicht einfallen.
und die sind alle feminin.
auch die -heit-losen abstrakta größe, stärke etc. sind alle feminin.
"zerknursch" soll männlich klingen? höchstens, weil sichs auf "bursch" reimt:
ernüchtertnurchten morgens sprach der bursch:
"wie übermannt mich die zerknursch!"
ach ja, und "tucht (http://germa63.uni-trier.de:8080/Projects/WBB/woerterbuecher/dwb/wbgui?lemid=GT12612)" gibts schon.
Es litten heftig am Zerknursch
Das Mägdelein und auch der Bursch.
Es fahl den beiden etwas Fröhle,
Die letzte Sünd' brannt' auf der Seele.
Typisch katholisches Liebespaar
Himmel, mein eigener Vierzeiler hat mich den ganzen Tag nicht ruhen lassen. Ich mußte ihn vervollständigen; das Gesamtwerk werde ich meinem Gedichtzyklus "Abenteuer der katholischen Landjugend" hinzufügen.
Sie sprach: "Wie konnt' es nur gescheh'n,
Daß wir die Keusche so vergaßen;
Trübt Dich nicht über alle Maßen,
daß wir nun hier so nackig steh'n?"
Der Knabe aber sprach: "Ach wo,
da kann ich gut mit leben.
(Er kam aus Dortmund - oder so,
Da sagt man das halt eben.)
Jedoch die Maid hog tiefe Zweifel,
Ob das Getane richtig war.
Sah an den Knaben, glott sein Haar
und wonsch ihn doch zum Teufel.
"Zick' jetzt nicht rum, Du kleine Schnalle,
Du labest meine Fingerfart,
der Elfte tut's - wir wissen's alle -
auf seine ganz besond're Art."
Und schon tock aus das liebe Mädel,
schlug mit dem Täschchen zweimal drein,
mißachtend Hölle, Tod und Pein,
Noch drei Tag' später bromm sein Schädel.
Weitere Möglichkeiten der kreativen -igkeitenvermeidung:
kundig -> die Kundigkeit die Kundik
einfarbig -> die Einfarbigkeit die Monochröme
Die fette Weihnachtsgans hatte dazu gefohren, daß er des Abends an einem kleinen Unpaß litt.
("die Unpaß" kommt mir einfach nicht über die Lippen)
Hier ein Zitat aus dem waermestens empfohlenen Buch "Die Insel des zweiten Gesichts" von Albert V. Thelen. Haette er nicht nur dies eine und noch ein Buch (der schwarze Herr Bahssetup) geschrieben, so zaehlte er sicherlich zu den deutschen Grossschriftstellern. Die Insel des zweiten Gesichts ist aber mE besser als alles was Grass, Boell etc. geschrieben haben und misst sich mit Thomas Manns Buechern.
»Unbeholfen im Leben, in das ich mich immer noch nicht eingelebt habe, des Lebens Untüchte wie ein Zeichen an der Stirn«.
Also "die Tuechte" nicht "die Tucht".
Untüchte ist der Plural zu Untucht, behaupte ich.
wäre das nicht "untuchten"?
Stimmt auch wieder. Hm... im Grimm'schen Wörterbuch fand ich in dem Eintrag "Tucht" einige Tüchte-Belegstellen, wo ich nicht erkennen kann, ob es eine Singular-Nebenform oder ein Plural ist. Einen eigenen Eintrag zu Tüchte gibt es nicht. Entsprechendes gilt für Untucht/Untüchte.
Für unseren Zweck, einen Ersatz für Untüchtigkeit zu erfinden, finde ich beide Wörter gleich gut. :)
man sagt ja auch unzucht und unwucht, nicht unzüchte und unwüchte :D
andererseits wurde aus
riechen --> Geruch und Geruecht
und aus
ziehen kann man Gezuecht ableiden
vermutlich ist also Untuechte bei Thelen der Plural von "das Untuecht" ???? Ich bin verwirrt.
Man sollte Thelen aber ernst nehmen, er versteht mehr von Sprache als wir alle. Besonders Amarillon als altem Spanier wird das Buch vom zweiten Gesicht gefallen.
acabo de pedirlo - gracias, vamos a ver lo que va a enseñarme
Ich glaub's ja nicht! Machen denn alle heimlich dasselbe!? Ich trage mich auch schon ewig damit, wider die ,,Heitkeit" anzutreten! Also, wenn das so ein heißes Thema ist, sollten wir es konsequent angehen! Die Bildungsreform der Nomina bietet nicht nur eine Verkürzung und Verschönerung, sondern auch neue Begriffe für Betätigungen (was ist mit den -ung-Wörtern?), z. B.
der Rieb, die Riebe (die einzelne reibende Bewegung).
Lautmalerisch sind sie nicht zu schlagen:
die Blutrunst, die Blutrünste
die Krässe, die Krässen
der Deft, die Defte
Sie schaffen neue Redewendungen (,,Redewunden"?):
Erfolgstracht, die Erfolgstrachten (= Sie trug ihre Erfolgstracht zur Schau.)
Andere liegen zwingend auf der Hand:
der Minderwert, die Minderwerte
Ich persönlich finde ja die Endung ,,-nis" sehr schön. Also z. B. ,,Lockernis" oder ,,Leckernis", denn bei Wörtern wie ,,Lockerheit" fällt es schwer zu verkürzen: Die Locke, die Löcke, die Lockre... Auch kann man ,,Lustigkeit" nicht einfach zur ,,Lust" kupieren.
Warum habt Ihr mit dem Diskuss (nicht Diskurs) aufgehoren?
Besteht kein Notwand mehr?
Zitat von: versucher in 2005-02-25, 23:56:49
Ich persönlich finde ja die Endung ,,-nis" sehr schön. Also z. B. ,,Lockernis" oder ,,Leckernis", denn bei Wörtern wie ,,Lockerheit" fällt es schwer zu verkürzen: Die Locke, die Löcke, die Lockre... Auch kann man ,,Lustigkeit" nicht einfach zur ,,Lust" kupieren.
Das "nis" gefällt mir auch sehr gut, könnten wir dann statt "Lustigkeit" nicht zumindest "Lustnis" zulassen?
Hellnis - Finsternis
Ebennis - Hindernis
Mindesthaltnis - Fäulnis
Ps.: könnte sich jemand eine schöne Stärkung für "Ritterlichkeit" vorstellen? Bei mir klemmt es. Oder ginge auch hier eventuell Ritternis?
Ritterlichkeit schreit m.E. nach Konsonantenverschiebung: Rartt.
Rarrt ist hart. Können wir nicht vielleicht ein paar Vokale mehr einbinden?
Außerdem wäre ein Uneingewiehener garantoren überfrorden.
Stimmt. Ich sehe gerade, versuchers -nis iegne sich doch auch sehr gut: Ritternis.
Heute muss das Rittness (wie Wellness) heißen
"Sie haben ein Rittness-Wochenende gewonnen." ;D Mjjja, okay... *notiert sich* Diskuss, gutes Wort...
Aber dann bitte auch - je nach Begabung - mit eine eckte english "r"! Schließlich soll es ja hübsch global klingen, gell? ;D
Machen auch Sie mit beim original Ritness Weekend auf Castle Lembeck. Willkommen beim ox roasting, beer drinking und ringle-peetsing. Anschließend großes raffle event mit charity thinking und lots of money spending. Bringen Sie Ihre friends und kids mit, es gibt lots of fun.
Ich könnte morgen schon in irgendeiner pr agency anfangen, believe I.
Genau! Und man muss ja sicherstellen, dass man von Angelsachsen auch verstanden wird!
Rittness-Wochenende
Für die Fruven:
Ein langhaariger Unbekannter singt Ihnen schmalzige Liebeslieder vor unter der Voraussetzung, dass Ihr Gatte gerade an einem Kreuzzug teilnimmt
Was er danach mit Ihnen macht, hängt vom Vorhandensein eines Keuschheitsgürtels und von dessen Funktionsfähigkeit ab.
Für die Heren:
Sie lernen, wie man schmalzige Liebeslieder an Fruven hinsingt, deren Gatten gerade an einem Kreuzzug teilnehmen.
Sie lernen, wie man einen Keuschheitsgürtel ohne weitere Schwierigkeiten entfernt.
Zitat von: amarillo in 2005-04-22, 16:43:11
Hellnis - Finsternis
Hellnis brauchen wir mE nicht. Schließlich gibt es schon das wunderschön kompakte Wort "Helle".
Da kommen wir ganz ohne Suffixe aus.
Und kann man aus der Finsternis vielleicht ebenso kompakt die Firnste machen?
Sauer stößt mir hin und wieder das Wort Verantwortlichkeit auf. Schließlich ist das nichts Anderes als die Verantwortung.
Und selbst die sollte man von ihrem -ung befreien.
Wie wär's mit der Verantwurt?
Wo gibt es eigentlich diese Rittness-Oasen?
Wäre doch mal was für einen Kurzurlaub.
Ich persönlich kann zwar mit schmalzigen Liebesliedern nicht so viel anfangen. Aber als Geschenkidee...
Und Verantwortung ist doch sicher das Gegenteil von Verfragung. Vielleicht kommen wir so weiter.
Gefällt mir alles höchst, besonders "Verantwurt", das klingt resolut, straff, wie hartes Brot.
Wie wäre es mit Rittörne oder Rittörn?
Rittness-Oasen gibt es schon einige, glaube ich, v. a. in den USA.
Gegen die Verantwort spricht auch nichts, finde ich.
Da das Verb "verantworten" und nicht "verantwurten" heißt, liegt die Verantwort näher.
Verantwurt klingt allerdings noch etwas härter, wie ich finde. Schließlich muss man, wenn man die Verantwurt/Verantwort hat, auch die Konsequenzen für sein Handeln tragen.
Hast aber Recht. Eigentlich gibt es nix, das gegen die Verantwort spricht. Kann mich daher gut damit abfinden.
Dann wird man wohl normalerweise von Verantwort sprechen und zur Verantwurt greifen, wenn es auf Härte und Schärfe ankommt: "Stolz trage ich die Verantwort für dieses Projekt." - "Du, nur du allein trägst die Verantwurt für das Disaster!"
Vielleicht sollten wir uns doch lieber auf eine Variante einigen.
Gibt es noch mehr Meinungen dazu? ???
Seh ich das falsch?
Ich muss Antworten geben (können), die mein Handeln rechtfertigen (siehe rechtfertigen)
Verantwart?
Verantwart sollte derjenige sein, der den Verantworter überwacht und eventuelle Fehler ahndet.
Es geht hier doch um die Verantwart und nicht um den Verantwart.
Ich bin bekanntlich Revisor. Der Revisor überwacht zwar alles, aber er verantwortet nichts
ZitatIch bin bekanntlich Revisor. Der Revisor überwacht zwar alles, aber er verantwortet nichts
Das heißt, dass du dann der Verantwart bist, während jemand anders der Verantworter ist.
Du selbst musst die Verantwo/urt nicht tragen.
Die Verantwart finde ich nicht gut, da Wart für gewöhnlich eine Person bezeichnet: Platzwart, Torwart, Hauswart...
Die Wart habe ich schon für die Wertigkeit vorgesehen.
Heißt doch hoffentlich nicht, dass Verantwart jetzt eine Verantwertigkeit ist, oder?
Als einzelnes Wort iere ich die Wart ohne Weiteres akzept. Bei Zusammensetzungen hätte ich da nur Probleme (siehe Platz-, Tor-, Haus- oder auch Tankwart).
Gleichwart wäre allerdings auch wieder in Ordnung.
die Wart = Wertigkeit gefällt mir.
Bilden wir Wörter auf -ung immer so, also etwa Verantwort, Beklemm, Untersuch, dann benutzen wir als Substantiv ja immer den Inflektiv des zugrundeliegenden Verbs. Das wäre mir etwas zu einfach.
Ich mag solche Sinn-Nuancen, wie sie Kilian hier vorschlägt: Verantwurt/wort.
Latein hat schöne Suffixe, z. B. weiß man bei Wörtern auf -zid immer, dass es um Mord und Totschlag geht. So was im Deutschen, das wäre nicht schlecht.
Mit dem Suffix -nis gibt es bisweilen auch Probleme, z. B. bei Faulheit: da kann man nicht Fäulnis draus machen, das gibt es schon, und Fäule auch.
Und
Beidwart als Verdeutschung für
Ambivalenz.
Zitatbei Faulheit: da kann man nicht Fäulnis draus machen, das gibt es schon, und Fäule auch.
Das macht doch nichts - wenn
faul zwei verschiedene Bedeutungen hat, warum dann nicht hinkünftig auch
Fäulnis oder
Fäule?
Sensationell: http://mmmann.de/Sprache/Humor/Neubildungen/Neubildungen.html
Kluger Kopf.
Nur dieses: Neue Wörter erfindet man nicht durch Ausweitung von Mustern, sondern vorher muss eine Notwendigkeit nach dem neuen Begriffe bestehen. Und viele der Beispiele wüsste ich nicht sinnvoll einzusetzen.
"Die Lacht wird euch schon vergehen" heißt im Deutschen schon "Der Spaß wird euch schon vergehen". Da besteht ein passendes Nomen. Wozu unnötig viele Synonyme? Ohne jetzt nochmal in die Begrifflichkeiten der Synonyme gehen zu wollen.
Zitat von: Arnymenos in 2005-04-26, 01:35:37
Kluger Kopf.
Nur dieses: Neue Wörter erfindet man nicht durch Ausweitung von Mustern, sondern vorher muss eine Notwendigkeit nach dem neuen Begriffe bestehen. Und viele der Beispiele wüsste ich nicht sinnvoll einzusetzen.
"Die Lacht wird euch schon vergehen" heißt im Deutschen schon "Der Spaß wird euch schon vergehen". Da besteht ein passendes Nomen. Wozu unnötig viele Synonyme? Ohne jetzt nochmal in die Begrifflichkeiten der Synonyme gehen zu wollen.
Ich denke dem jungen Mann geht's um die Vermeidung des Verbalsubstantivs.
In "Die Lacht wird euch schon vergehen" will er nicht
Spaß gegen 'Lacht' austauschen, sondern das "
Lachen".
Demnach will er also nicht weitere Synonyme einführen sondern 'ungebeugte', einfache Verbalsubstantive durch abgelautete, suffigierte, etc. Verbformen ersetzen.
Mir gefällt, was dieser Bürger macht, es scheint ja auch zu handfußen (Hand und Fuß zu haben).
Genau. Jede Ableitung ist doch mit einem Beispiel versehen, aus dem hevorgeht, welches Wort ersetzt werden soll!
Zitat von: caru in 2005-02-03, 22:12:10
man sagt ja auch unzucht und unwucht, nicht unzüchte und unwüchte :D
In welchen Faden Numeri-Vorschläge wie die folgenden gehören, weiß ich nicht so recht, deshalb poste ich hier drauflos. Sie heimklammlich dem Großen Administrator zum geflissentlichen Aufnehm oder Verwurf zu schicken, schiene auch doof – daher an alle zum Diskuss. Nach allfälligem Zerpfluck durch die Öffenlt müsste er sie ja nicht mal in den Papierkorb werfen und hätte so keine nennenswerte Arbeit gehabt gehabt. Verzeiht diesen Stil, aber ich habe nur ihn.
Wucht > Wüchte: Helmut Kohls Wucht liegt in seinem Gewicht, die der GSV in der der Ducht.
Unwucht > Unwüchte: Die Unwüchte von Kraftwerksturbinen und von Fahrradreifen zählen zu gans verschiedenen Kategorien.
Zucht > Züchte: Die Züchte von Gänsen und von Internatszöglingen unterscheiden sich doch erheblich.
Unzucht > Unzüchte: Unzüchte mit erwachsenen freilaufenden Hausfrauen und minderjährigen Schutzbefohlenen werden strafrechtlich unterschiedlich beworten.
Gezücht > Gezüchte: Nattern und Skorpione sind zweierlei Gezüchte.
Schärfe > Schärfen: Die Schärfen japanischer Messer, weißen Pfeffers und von Urlaubsfotos sind schon drei.
Unschärfe > Unschärfen: Die Heisenbergsche Relation und missglockene Urlaubsfotos zeigen in ihren jeweiligen Unschärfen weit auseinanderklaffende Tragweiten.
Und noch ein Singular:
Die Dardanelle: Eine Dardanelle ist nur knapp zwei Kilometer breit, eine andere deren vier, eine dritte sechs (hat nix mit Sitzenbleiben zu tun, mehr mit nautischem Navigat :D. Allen Tankerkapitänen allezeit 'ne Handbreit Wasser unnerm Kiel, wie der olle Blaubär zu sagen pflog).
Da kein Zerpfluck erfulg, nehm ich die jetzt mal so auf, schätzick. ;D Mit kleinen Arnden und Wahrig-digital-treuen Siebungen Süben.
Es läuft zwar unserem hiesigen Treiben diametral zuwider, ist aber trotzdem recht amüsant: Meine Schwester erklärte mir einmal, dass Zuchtstuten zum Decken festgebunden werden, um Verletzungen zu vermeiden. Diese Verletzungen kämen zwar in der Natur auch vor, dort mache es aber nichts, weil es da nicht auf Edelhaftigkeit, sondern auf Robustigkeit ankomme.
Hallo zusammen,
Zitat von: VerbOrg in 2005-04-23, 23:29:19
Die Verantwart finde ich nicht gut, da Wart für gewöhnlich eine Person bezeichnet: Platzwart, Torwart, Hauswart...
Hier fehlt: der
Widerwart, ein von Gott eingesotzener Wachmann, der darauf aufzupassen hat, daß das Übel der Welt nicht abnimmt.
2. Hauptsatz des Realpessimismus: Bei einem beliebigen, spontan stattfindenden Vorgang nimmt das Übel der Welt stets zu; einzig bei reversibler Prozeßführung bleibt es gleich. Eine Abnahme ist nicht möglich.[/i]
Grüße,
Amy