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Beiträge - Vorbeischauer

#1
Neue Ideen / Aw: Uhrzeiten
2024-12-24, 13:10:10
Eine nicht ganz so komplizgeorene und nicht ganz so genaue, aber immer noch umstalnd genuge Molg, bei der jeweils fünf-minütige Abschnitte benewernnen (mit Rundt zur jeweils nächsten Minute):

13:00 - ein Uhr
13:05 - dreiviertel drittel zwei
13:10 - sechstel zwei
13:15 - viertel zwei
13:20 - drittel zwei
13:25 - viertel sechstel drei
13:30 - halb zwei
13:35 - viertel drittel drei
13:40 - zweidrittel zwei
13:45 - dreiviertel zwei
13:50 - drittel halb drei
13:55 - zweidrittel viertel drei
14:00 - zwei Uhr
#2
Kultur / Ϭhakespeare
2024-12-05, 17:34:22
Mal wieder etwas Umfangreicheres:

Bis anhin ist das Neutsche ja eher in der komischen Dichtung Bereiche bekannt, wohingegen ernstere (traurige, philosophische usw.) Inhalte nicht immer, aber oft zu kurz gekommene. Was wäre aber bessere geiengen, um daran etwas zu ändern und den Beweis zu führen, dass sich das Neutsche durchaus für ernste Stoffe eignet, als eine Übersatze bekannter und anerkannter dichterischer Werke? Es folgt daher ein Übertrag der ersten drölf Shakespeare'schen Sonette, in wohl schon zielm deuhochneutscher Sprache und etwas extravaganter Rechtschreibe (mit gegebenfalliger Molg einer späteren Erwirt...):

Ƿilliam Ϭhakespeare: Sonette

1. Erstes Sonett

Vernlingt durch uns nicht Ϭchönsteno Vermuhr,
damit der Ϭchöne Rose nie verlürne,
wenn fort die Zeit das Reif're räfft, man nur
des zarten Erben dank sich sein erꜣürnne?
Doch Du, der, eig'nem Aug' vertralg verpflochten,
sein Licht zu nähr'n von Deinem Wachse hölbst,
mächst Vor- den -Rat zu Mangel und vernochten,
und Dich zum Ϭchinder Deinem süß'ren Selbst.
Dis Zeits bist höchste Zier der Weltenſtatt
Du, Freudenlenzes aller-Hehr-sto -Oldo.
Doch eig'nis Knospins birgst Du deine Satt
und ſpärst Dich noch ums Leben, Knaus'ro holdo!
Lass mit die Welt Dich leiten, rass nicht verp
dit gfrächen Grabts ihr Eigen joch dein Erb'.

2. Zweites Sonett

Wenn zwanſtieg Wintrje Augen- Deine -Brauen
belag'rert, durch das Ϭtirnfeld furchent Ϭchützen-
die -Gräben, Uni- – wiewohl ſtolz zu ſchauen
– die -Form der Jugend wertlos wird zerfitzen:
Wenn man nach Deiner Ϭchön' Verbleib' dann fräget
joch lust'ger Tago Ϭchatz, so wär's verzehren-
de Ϭchand', unnütze Ehre, wenn man säget,
dass tiefversunk'nar Äuck'ninnens sie wären.
Wie ruhm- memüg's Dich -voll'ren doch gebräuchen
der Ϭchönheit, wenn Du ,,dieses ſchöne Kind",
kekünnest sagen, ,,ist Beleg joch Zeichen"
der meinen Ϭchönheit, worin seine gründt",
dass Dich Dein Kind neu, ärltst Du einst, erschüfe,
ihm warm Dein kaltes Blut den Leib durchliefe.

3. Drittes Sonett

Dzum Ϭpiegeleine sieh, ſprich seinzum Ʞsichten:
Nun sei ihm an der Zeit, ein zweits zu zeugen.
Dass Du nicht willst sein Sein nun Neuit richten,
wird einer Mutter joch der Welt dich träugen.
Die Ϭchöne, deren ungepflog'ner Ϭchoß
sich nicht von einem Kerl wie Dir ließ' pflügen,
wo ist sie? Und wer er, der nachkunftslos
wewüll' dis Grabs aus dummer Selbstsucht liegen?
Du elst ja deine Mutter ſpieg, die Ϭpieg-
lins ihren früh'ren fröhlen Frühling sieht:
Wirf Alters- drum dzum -Fenst'rendurch den Blick,   
blick, wirfst Du Falten auch, an Deine Blüt'.
Doch lebst Du, ohne dass Erꜣurnn Dir gült',
ſtirbt, ſtirbst Du ledig, mit Dir auch Dein Bild.

4. Viertes Sonett

Was, eitel Lielbe, gibst für dich nur aus
Du Deiner Ϭchöne Erb'? Nur zum Verleihe
leiht je die Urſtalt. Frei gibt sie heraus
deu, de da selber gibet weit' und freie.
Warum dann, hübiſch Knaus're, treibst Betrug
mit dem, was sie Dir gab, damit Du gebest?
Kann, gwinnlos Wuch'rere, enhoch genug
nicht Deines Reichtums Maß sein, dass Du lebest?
Wenn Du allein mit Dir allein verkehrst,
betreugst Du Dich um Deinen süß'ren Teil.
Und wennst der Urſtalt Ruf zur Abranch hörst,
was beutst Du ihr dann als Dein Zeugnis feil?
Dem Grabe zöllst Du unꜣeinʞsatzte Zier.
Ein treibt sie ja nur ʞsatzt die Früchte Dir.

5. Fünftes Sonett

Die Ϭtunden, die mit zarter Arbeit mielen
An- diesen -Blick, der jedes Auge wöhnt,
die wollen übel mit demselben ſpielen,
weil Zeit das Ϭchöne nur mit Hälss' entlöhnt.
Ohn' Rast joch Erb- ohn' -Armen treibt sie an
den Sommer Wintert und zerſtört ihn dort,
erfräuert Saft joch Freudenlaub sodann,
verſchneit die Ϭchönheit, kählet jeden Ort.
Und wäßet man dis Sommers nicht gezog'nes
dzun Flaſchenaufen, ein Glas'nein nicht ſpare,
solch' Ϭchönheitswurcht, winnt's Ϭchönheitswerk verflog'nes,
bleibt nicht, noch es, noch Ʞdächtnis, was es ware.
Doch Duft, den man vorm Frost der Blum' entprieß',
bleibt unꜣansehln dis Kerns noch gnauso süß.

6. Sechstes Sonett

Lass nicht des Winters rauhe Hand zerletzen
den Sommer Dirins, ehest Du ausʞsog'ner.
Versüß ein Gfäß, beschätz mit Ϭchönheitsschätzen
doch eine Ϭtätte, eh't dein Ϭchatz verflog'ner.
Nicht zeihet man dens Wuchers Be- joch -Trugs,
de Ϭchuldnen freut mit Zins joch Zinseszins.
Drum wachse Deinzer Saat'raus neuer Wuchs,
ja, zehnfach Glück manchs Kinds joch Kindeskinds!
Zehn Dü'ro wärest zehnmal glülcker Du,
die wieder zehnfach ſpölgen Dir Dein Leben.
Und tät' der Tod Dir auch die Augen zu,
in Deiner Nachkunft tät's Dich zehnfach geben.
Vern lass die Ϭchönheit Selbst- durch -Will'n nicht derben,
ern Tod Dich obern, ben Dich Würmer erben.

7. Siebtes Sonett

Ja, Morgen- wie des -Landes gnäd'ges Licht
sein brennend Haupt erhebt, und ihmzu auf
jeds Auge sieht, dem neuerſchien'nen Ʞsicht
joch seiner Harrl zu huld'gen, dann hinauf
es Himmels- ſteigt dzum steilen Hüg'lenan,
wie Jugend, Mittel- die dem -Alter weicht,
und ſterlber Blick doch findt Bewurnd noch an
der gold'nen Warnde Ϭchönheit: dieses gleicht,
wenn Höchsterabzem dann mit müdem Wagen
den Tageslauf es altersſchwachen endet,
der treuen Augen Dienst ihm muss versagen,
sich von dem Nied'ren eins ums and're wendet,
ganz Dir, der Du, ſchleicht Mit- Dein -Tag davon,
vergessen ſtirbst, enzeugst Du keinen Sohn.

8. Achtes Sonett

Willst, selbst Musik, Du'n der Musik betruben?
Nicht ficht mit Süßem Süßes, Freud' freut Freude.
Was kann, was ſchmerzhaft emp Du fängst, Dir luben?
Was fängst Du glülcken emp, was Dir zu Leide?
Wenn wahre Eintracht wohlgeſtumm'ner Töne
den Deinen Äucken wie Beleidag ist,
dann hörst Du wohl wie Ϭchalt joch Tadel jene
dir bietent, deren Chor Dich ſchmerlzen misst.
Mirk auf, wie gegensait'ge sich zum Beben
die Saiten, ver einander mollen, bringent,
als ob mit Einklang einer Ϭtimm' anhöben
anmut'ge Mann joch Weib joch Kind. Sie singent
mit unꜣerhor'nem Sang, doch ein für alle:
Alleine fällst du ver nur Ver- dem -Falle.

9. Neuntes Sonett

Ist's Furcht, dass eine Witwe weint und heult,
die Deine Lad zu lassen Dir versägt,
wenn, so der Tod Dich nachkunftslos ereilt,
die Welt Dich doch, ein einsam Weib, beklägt?
Die Welt wird Deine Witwe sein, sie weint,
weilst Du nicht Deine Gſtalt ihr hinterlass'ne –
wo jeder and'ren Witwe doch erſcheint
der Kinder Augeninnens der Verblass'ne.
Sieh, was dis Weltins nutzlos ver man ſchwendet,
bleibt, mag's den Ort auch wechseln, noch der Welt.
Verſchwandte Ϭchönheit jedoch nutzlos endet
und durch del Nutzen Ungebrauch verfällt.
Der Busen kennt' für and're keine Liebe,
der ſchälnden solch Verſchwande mit sir triebe.

↊. Zehntes Sonett

Ϭpiel mir nicht vor, Du tätest Liebe fühlen
zu etwem, wennst Dir selbst kein Achtsam gibst.
Wohl magst Du mit so mancher Liebe ſpielen,
doch gwiss ist, dass du selbst niemanden liebst.
Weil Mörder- Du des -Hasses er Dich pichst,
enist, was wider Dich, Dir nicht zuwider.
Den edlen Bau Du zer zu ſtören süchst,
ſtatt herzurichten, reißt Du ihn hernieder.
Üb Umkehr, dass um meine Mien Du kehrest.
Soll'n Hass Dir lieber gelten denn denn Liebe?
Ach, wenn Du, wie Du ſcheinst, großmütig wärest,
dass Dirt Dein Sinn zumindest güt'gen ſchiebe!
Um meinetwillen ſchaff ein weit'res Du,
worin, wie Dirins, Deine Ϭchönheit ruh'.

↋. Elftes Sonett

So ſchnelle Du auch ſchrumpfst, so ſchnelle wächst
in Deinem Kinde das, was Dir entfleucht.
Das junge Blut, das Nachfuhr'nein Du steckst,
bleibt Dein, wenn Deine Jugend hinnen weicht.
Ohn' dies ist Torheit, Greistum nur joch kalter
Verfall, doch Weisheit, Ϭchöne, Ʞdeih darin.
Dächt' jeds wie Du, wär' Menschen- futſch das -Alter
nach dreiſtieg Jahren und die Welt dahin.
Lass die durch Ur- die -Ϭtalt Unꜣausꜣerkor'nen
die Rauhen, Formlos-Groben, unfruchtbaren:
Sieh, mehr gab sie dem reichsten schon beſchor'nen:
Mög'st solche Fülle völl'gen Du bewahren!
Ihr Ϭtempel bist Du, sie hat Dich beſtommen,
zu drucken – darum lass Dich nicht verkommen.

Ϫ. Zwölftes Sonett

Die Zeit zu zählen, wie sie Ϭtunden ſchlägt,
wie heller Tag zu düst'rer Nacht wird, ſchauen,
zu sehen, wie Verdurr des Veilchens nägt,
die ſchwarzen Locken silberweiß ergrauen
und buntbelob'ne Bäume laubꜣentblortten
zu seh'n, die Herden einst vor Hitze bargen,
das Sommergrün zu Garben aufvergorten,
weiß- und borstbärtig Bahrens einversargen,
das tut mich meiner Deiner Ϭchönheit frägen,
wie weg auch Dich die Zeilte Zukunfts ſchmeißt,
weil Gut joch Ϭchön zu währen nicht vermögen
und ſterbend seh'nt, wie and'res grünt und ſpreußt.
Was einz'gen Zeit- der -Sense trotzen tut,
ist, nimmt sie einens fort, nur ihle Brut.

Ϣ. Drölftes Sonett

Ach, bliebt Ihr doch Ihr selbst! Doch, Lieba, seid
Ihr Euer nur, so lange Ihr hier lebt.
Für Euer künft'ges Ende seid bereit
Ihr, wenn Ihr anderm Euer Abbild gebt.
Und wenn die Ϭchönheit, die Ihr půchtet, fände
Auf- keine -Kundag, Ab- noch -Lauf, wärt bald
Ihr selber neu Ihr selbst, und selbst das Ende
trœg' süße Nach- die -Kunft der süßen Gſtalt.
Wer biët's, der solch ſchönen Bau, den Pflege
joch Zucht bewåhre ehrenvoll, verfällte,
nicht Winter- wider -Tago Ϭtürme häge
joch Eises- wider ew'gen Todes -Kälte?
Verſchwenden nur! Seid, meina Lieba, mir
wie Euch der Vater Eurem Sohne Ihr.
#3
Neue Ideen / Aw: Ŧlicklaute
2024-12-04, 11:18:46
Eine andere molge Darstult wäre - sofern verfügbar - ein umgekohrenes K: Ʞ, ʞ. Das wäre nalmen ahln äbich und gäbe so schöne Bulde wie ,,Ʞsellschaft" er.
#4
Neue Ideen / Demonstrativpronomina
2024-11-30, 21:00:55
Dis Deutschen gibt es verschiedenste Arten, die Nähe oder Ferne einer Sache durch Demonstrativpronomina/Demonstrativbegleiter auszudrücken, die aber keineswegs ausnuwertzen: Da wäre zum Einen die Unterschied dieses – jenes, die heutzutage aber kaum noch und wenn allenfalls für die Textdeixis (also die Unterschied früher oder später genannter Sachen, nicht näher oder ferner gelegener) verwewirndt. Häufiger ist aber, nur dieses oder das zu verwenden und durch hier, da joch dort zu ergänzen: das hier – das da – das dort. Und je nach Dialekt bedeutet da dann noch etwas völlig unterschiedliches, oder es gibt weitere Formen, z.B. sell (entspricht selb-) dis Schwäbischen joch Alemannischen. Keine dieser vielen Molge nuwirzt aber zur Unterschied bspw. der Nähe zu deu Sprechen bzw. Angesprochenen (wie lateinisch hic – iste) oder zu einer dreiteilgen Unterschied (nah – mittel – fern). Bis anhin zumindest, hinfort aber durchaus:

1. hier – da – dort beziehe sich auf den Abstand zu deu Sprechen.
2. dieses – selbes – jenes beziehe sich auf den Abstand zu deu Angesprochenen (sowie – ahlnen wie bisher schon – auf die Textdeixis, also jenes für ,,früher erwähntes/ersteres", dieses für ,,soeben genanntes/letzeres/folgendes", selbes für ,,zweiteres (von dreien)")
3. vorne stehe, wenn der Abstand del der benannten Sache ferneren Gesprächsteilnehmen zu derselbigen geringer ist als der Abstand der Gesprächsteilnehmeno zueinander, sonst stehe hinten; entsprechend heißt z.Bl. jenes hier vorne ,,bei mir, fern von dir, aber zwischen uns", jenes hier hinten hingegen ,,bei mir, fern von dir, und nicht zwischen uns"

Daraus fölgt, dass sich die Demonstrativa je nach Abstand der Gesprächsteilnehmeno ändern. Biłlden abgebulden:

sich (räulme, nicht biłlde) nahestehende Gesprächsteilnehmeno (S = Spreche, A = Angesprochenez):

jenes da hinten
selbes hier hinten
S
dieses hier vorne   selbes da vorne   jenes dort hinten
A
dieses da hinten
selbes dort hinten

mittelstehend:

jenes hier hinten
S
selbes hier vorne   jenes da vorne
selbes da vorne   jenes dort vorne   jenes dort hinten
dieses da vorne   selbes dort vorne
A
dieses dort hinten

fernstehend:

S
jenes hier vorne   jenes da vorne
jenes da vorne
jenes dort vorne   jenes dort vorne   jenes dort hinten
selbes dort vorne
dieses dort vorne   selbes dort vorne
A

Wenn die Gesprächsteilnehmen ganz eng beieinander, gleichsam aufeinander stehen, bleiben nur noch drei Varianten:

S/A      dieses hier hinten   selbes da hinten   jenes dort hinten
#5
Neue Ideen / Aw: Ŧlicklaute
2024-11-20, 17:48:41
Vorschläge für die übrigen Klicklaute:

ŧb [ʘ] für gb
ŧs [ǀ] für gs
ŧd [ǃ] für gd
ŧg [ǂ] für gg
ŧl [ǁ] für gkl

Verwandtsmolge wären jeweils verkorzene Partizipien: ŧbauen für gebauen, ŧsagen für gesagen, ŧdacht für gedacht, ŧgangen für gegangen, ŧlungen für geklungen.
#6
Sprache / Endkonsonanteno Wiederherstalt
2024-11-20, 17:37:12
Wieder einmal etwas Ausgestorbenes, meiner Erucht Wiedereinfuhr verdienendes: Viele auf einen Vokal endende Wörter mit Dehnungs-h wiesen vormals einen Wechsel zwischen ,,h" joch ,,ch" auf, je nachdem, ob ein Vokal fulg eller nicht:

der Schuch, des Schuhes, dem Schuhe, den Schuch, die Schuhe, der Schuhe, den Schuhen, die Schuhe

Nur im Falle von ,,hoch – höher – am höchsten" joch (begronzenen Maßes) ,,näher – am nächsten" hehalt sich dies bis heute er.

Für eine Wiedereinfuhr spräche dabei zweierlei: zum einen hälndt es sich um eine Sturk durch Unregelmaß, und zum anderen um eine Sturk durch gewissermaßen ,,laulte Verhurt" (also eine Sturk im Sinne des Koeppelschen Starckdeutschs). Betroffen wären u.A.:

der Schuch – die Schuhe, das Rech – die Rehe, der Floch – die Flöhe, der Zech – die Zehen, rauch – rauher – am rauchsten (= rau)

Auch für diejengen Fälle, wo nie ein ,,ch" stand, ließe sich ein Endkonsonant einführen, z.B. das bei solchen Wörtern oft einst vorhandene, aber noch länger schon verschwundene ,,w":

der Schneew – die Schneee, der Seew – die Seeen, das Kniew – die Kniee, die Frauw – die Frauen, der Tauw – die Taue, das Strohw – die Ströhe, frohw – froher – am frohwsten (oder fröhwsten), rohw – roher – am rohwsten (oder röhwsten) usw..
#7
Neue Ideen / Aw: Zudeutschungen
2024-11-20, 17:35:46
Icher lasse die japanischen Pronomina kurz ver und komme ggf. später wieder darauf zurück. Heute stattdessen:

,,joch" joch ,,und"

Das Wörtchen ,,und" kann ja bekalnnt ganz unterschielde Dinge verbinden, und viele Sprachen (das Chinesische z.B.) fügen daher auch über verschiedene Wörter für ,,und" ver. Europäischar Spracheninnens scheint das eher selten vorzukommen, neul leles ich allerdings, dass es auch hier Ausnahmen gibt: Dis Siebenbürgisch-Sächsischins scheidet man z.B. zwischen ,,und" (welches Verbalphrasen und Sätze verbindet) und ,,och" (welches Nominalphrasen verbindet) unter. Zukünfk tua ich solches auch dis Neutschins, jedoch mit der mittelhochdeutschen Entspruch ,,joch" statt ,,och", um dem Verwulchse mit der gleichlautenden Interjektion vorzubeugen:

Also blstftsw.:

Ich schreibe und lese.
Ich schreibe Bücher joch Briefe.
#8
Entfernt verwandt ist dem, wenn auch nicht ganz das Gleiche, das folgende Gespann:

zahllose und zahlreiche
#9
Dazu fällt mir auch noch das althochdeutsche sunufatarungo ein, das meist mit ,,Sohn und Vater" übersewirtzt. Überhaupt fehlt uns dis Neutschins noch eine Molg, echte Dvandva-Komposita zu bilden, also Zusammensatzen gleichrangiger Wörter (denn sonst schreibt ja meist ein Bestandteil den anderen genauer be, ,,Staubsauger" heißt ,,ein Sauger für Staub" und nicht ,,Staub und ein Sauger"). Solche Dvandven gibt es z.B. dis Sanskritins, wo sie sogar gleich zweier Arten vorkommen: Als Dual- oder Pluralbulde oder als kollektive Neutra im Singular. Für das Neutsche pfähle ich em:

-ing mit Plural: die Sohnvateringe (Sohn-und-Vater), die Salzpfefferinge (Salz-und-Pfeffer), die Schriftsprachinge (Schrift-und-Sprache), außerdem dis Singulars: der Sohnvatering (Sohn-oder-Vater), der Salzpfeffering (Salz-oder-Pfeffer), die Schriftspraching (Schrift-oder-Sprache). Das Geschlecht folge stets dem letzten Bestandteile.

-ung mit Singular für das Kollektiv: die Sohnvaterung, die Salzpfefferung, die Schriftsprachung (die Gesamtmenge von Söhnen und Vätern, Salz und Pfeffer, Schrift(en) und Sprache(n))
#10
Neulen dedacht ich über Frage- und Negationspartikeln nach, und mir fiel auf, dass dis Deutschens Fragen häuche mit ,,denn" biwerlden, dieses ,,denn" aber oft zu einem bloßen ,,-n" abschwacht, was wiederum an die lateinische Fragepartikel ,,-ne" erinnert. Das kekünne man wohl auch dis Neutschens so machen: ,,Macht es denn Spaß" → ,,Macht's-n Spaß?".

Nach weiterem Nachlas sestoß ich dann auf Wackernagels Gesetz, das die ulbe Verteile solcher Partikeln indogermanischer Sprachens beschreibt: nalmen, dass sie, wie auch das lateinische ,,-ne", immer des Satzes zweites Stellans stehen, egal was davor stehet. Besonders interessierend ist dabei die Auslage dis Gotischens, wo nalmen bei Zusammensätzen am Wortanfang die Partikel zwischen beiden Teilen steht: die Frage zu ,,gasaihvis mik" (,,du siehst mich") war also ,,ga-u-saihvis mik" (,,siehst du mich?"), wobei -u- die gotische Fragepartikel ist. Auch das wäre dis Neutschens molg: ,,Vernstehst du Spaß?".

Und dann gibet es ja noch eine Vorkunft von -n-: nalmen dis Mittelhochdeutschens zur Negation: ,,Ich enweis (niht)" (,,ich weiß nicht"). Auch wenn es dis ersten Blicks seltsam erscheune, die gleiche Partikel für Fragen und Verniene zu nutzen, wäre es molg, indem das -n auch hier an das erste Wort anhangt, nur dass es dabei dann wegen der Verbzweitstellung vor dem Verbe ländt: ,,Vernstehst du das?" – ,,Nein, ich-n verstehe es nicht."
#11
Neue Ideen / Aw: Baumverben
2024-09-29, 13:08:31
eichen naturl. Ferner aufbäumen, anpflaumen.
#12
Neue Ideen / Ŧlicklaute
2024-09-24, 12:06:32
Wäre es molg, dis Neutschins Klicklaute einzuführen? Den Anfang kekünnen blstw. erstmal die beiden einfachsten Klicke machen, der dentale (der Laut in missbillgendem tsts) und der laterale (Schnalzen, also Schnulz (?), der Zunge seilte an den Backenzähnen). Als Schriebe schlüge ich ŧs und ŧl vor – ursprulngen dachte ich an ein kleines ,,k" in Fraktur, weil das ahlnen ,,äbich" aussieht wie so ein Klicklaut klingt, aber ŧ sieht ja ganz ahln aus und findet sich auf manchen Tastaturbelägen be.

Bleibt nur offen, wann so ein Klick zum Einsatz käme. Ŧs kekünne vielleicht bestimmtar Kontextens für gs / gz eintreten, und ŧl für kl / gl. Aber doch wohl nicht immer, sonst wären wir ja eine Ŧsellschaft zur Stärkung der Ŧlicklaute, statt der Verben...
#13
Kultur / Aw: Animalpoesie
2024-08-13, 18:36:46
's fand Mehl- der -Käfer Störtebäcker
(und Vor- mit -Namen hieß er Klaus)
der Bäck'no Mehle gar sehr lecker
und was den sülwen heel en Graus.

Jedoch en ollet Book betügt
– und dies kam Klausen unbequam –,
wenn man ihn hochdeutsch übertrüg',
düt' »Stürzebecher« be sin Naam!

»Wohlan!«, dacht er, »den Namen schall ick
ook ehrn« – (er war nich' klar im Kopp) –,
und storz darauf mit lautem Knall sick
hinunter Water- in den -Dopp.

Und Mehl- den -Wörmken, seinen Kindern?
Nun, denen ging es noch viel trur'cher:
Ihr könnt mit etwas Glück sie findern
geholxen In- im -Sektenburcher.

Etwaige Kennen Platt- des -Deutschen bitte ich bei spralchen Fehlern herlzch Korrekt- um -Uren.
#14
Kultur / Aw: Vergleichsweise dumme Ducht
2024-07-16, 09:47:02
Was fällt mir nicht so alles ein!
Zum Bleistift war da einer,
der deuchte sich doch wahrlich einst
ein Eisenmöbelschreiner.

Derselbe schriern und schnatz in Stahl,
und hatte davon stähler-
ne Muskeln, und wenn du ihm stählst
sein Werk, wär' das ein Fähler.
#15
Kultur / Aw: 2 Balladen
2024-06-26, 20:28:28
Es geht weiter mit der Totmaterieducht, und nach der Kapitänsmütze und dem Schornstein widme ich mich heute einer substantivtmetischen Konservendose:

1. Blechkon- die -Servendos' Annette,
gefullen To- mit -Matenmark,
Regal- stand Aldis auf 'nem -Brette,
dem Mager- neben -Stufenquark.
Es brannten Neon- grell die -Röhren,
Desinfektions- wing -Mittelduft.
Keins Menschen Seele war zu hören
und toten- Morgen- -still die -Luft.
Die Ucht war dunkel, nur ganz sachte
sich Helios' Wagen aufwärts lachte.

2. Noch unbeluben rieh'n die Gassen,
nur Pro- die -Duktpalette stand
Re- in den -Galen, doch stand Kassen-
noch Kunden- keine -Schlang' am -Band.
Mucks- waren -mäuschenstill die Gänge.
Nicht Muck noch Mäuslein rugen eilg.
Arg zog die Zeit sich in die Länge,
der Weile selbst wurd' lang- es -weilg.
Und Helios, der hatt' Erbarmen:
Das Land begann nun zu erwarmen.

3. Annette onff die Augen wieder
nach Laden- kurzem Schlaf seit -Schluss.
rerülkte gerne nun die Glieder,
doch hatt' sie weder Hand noch Fuß.
So rolps nur sanft die rote Brühe,
schlug ein paar kleine Bläschen auch,
blorbb Morgen- sanfte in der -Frühe
in Aluminium- ihrem Bauch.
Man kann wohl sagen, dass sich fuhlte
die Dose erst mal recht gemulte.

4. So Lebensmitteler- ein -Zeugnis
schläft selten lange in der Nacht.
So war Er- ungewohlns kein -Eignis,
dass sie war auf bereits gewacht.
Desgleich galt auch für den Nachbarn:
der Quark erwuch aus schnarᵹnder Ruh'.
Und kaum dass alle beide wach war'n,
quulss er ihr schon die Ohren zu.
Um, was er quulss, recht zu begreifen,
tut's not, kurz ab einmal zu schweifen:

5. Ihr wisst, dass Kühl- man im -Regale
den Quark meist findt, und solches ist
Gesund- der -Heit keinswegs egale:
stimmt Mindesthaltbark- doch die -Frist
nur dann. Bei Temperut von Räumen
wird pilzsch und pelzsch der Quark ganz schnell.
Und weil ihm solches albgeträumen,
erschien ihm besser, dass er briäll':
's tät' Not, dass man ihn elnden köhle,
dass er sich nicht so schüngen fiöhle!

6. Annetten, welche gut verselgen,
war Ge- solch -Fühl ganz unbekannt,
weshalb als Dauer- sie unselgen
-Rumnörgler unsern Quark empfand.
Und dass zu müffeln er schon anfing,
wollt' fasten wie Belask sie dünken.
Sie fand, dass so was gar nicht anging,
so früh schon so herumzustinken.
Solch widerwarken Ge- mit -Sellen
war wirlken gar nichts anzustellen.

7. So dacht' sie, doch nur kurz; nur fünfe
Minuten dur's, bis größ'rer Schaden
ihr druh: Denn gleich nach dessen Ünffe
trat Max mit Moritz be den Laden.
Jawohl, die Buben, die der Streiche
schon Unzahl vielerorts begangen,
die gingen schnurstracks allzugleiche,
'ne neue Untat anzufangen.
Und An- für -Netten wurd's gefahrl,
denn un- war sie dazu -entbahrl.

8. Heran kekamten sie geschlichen,
entnahmen Re- dzem -Galeraus
die Dos', und schnitzeschnell entwichen
sie heilme Lufts- dzum -Schachtenaus.
Wohl hätt' Annette gern geplorppen,
informgeorn das Personal.
Doch war sie stumm, und leis' geschorppen
klang Hilfe- ihres -Rufes Schall.
Be- lief es -schissen für Annetten,
denn niemand kame, sie zu retten.

9. Was über Max und Moritz lagten,
war schauder- wahrlest -haft: Denn sie
wewasch-, pepotz- und gar fefagten,
wus sie bisher getanes nie,
Knob- nahmen -Lauch dann, Schokolade,
die Chuchi- sich im -Chäschtli fand,
drölf Fisch- von -Stäbchen die Panade,
und rohren alles durcheinand.
Und bald schon wierben durch die Küche
ganz unerrochene Gerüche.

10. Und Herr- der -Gott Himmels- in -Höhen
verdrossen seine Nase rampf:
,,Welch gotteslarlstestes Geschehen
stinkt dort herauf?", drauflos er schampf.
,,Antoni, Petre, alle Heilgen
Kommt salmte her in schnellem Lauf!
Ihr müsst beim Kampfe euch beteilgen,
alleine halt' ich das nicht auf!"
Er rief sie allesamt herbei
und frug sie, was zu tun hier sei?

11. Doch auch die Heilgen schrien nur Weh
und Zeter, Mordio und Ach.
Da kam die rettende Idee
Mephist, dem Schoßhund, der sann nach
wie Be- er seine -Stumm verrichte,
welchsölge lut: Mephisto sei
das Salz im Kaffee Ge- der -Schichte.
Und pudel- war ihm -wohl dabei.
Der fing an leise nun zu kläffen,
mit sich zu teilen seinem Cheffen.

12. Sie tolschen kurze miteinander
Mephist und Gott, und diesem schien
des jenen Plan gut; drum verschwand der
Schoßpudel und ging rasch dahin
der Buben Küchenein, wo beider
Bëucht und Sinn ihn nicht bemark,
weil sie, mein' ich, das Schlimmste leider
dort warken, was je Lausbub wark.
Duft von Kakao, Tomate, Zwiebel
– das much der Pudelnase übel!

13. Annetten war grad halb geoffnen,
und mitzemesserscharf ihr Rand,
als nun Mephist Max angekloffnen.
Da die Gelag die Dos' erkannt',
schnitt sie ihm Finger- in die -Kuppe.
Max blot Wehklag- in schrillem -Ton.
Doch war der Suppe dies ganz schnuppe:
Sie much sich bodenwärts davon.
Laut scholl er Maxens schriller Jammer:
Der freche Knabe schrie nach Mama.

14. Als Koch- der Topf, seitwärts gekuppen,
Marmor- auf -Fliesen scheppernd klutsch,
Tomatenschokobrei, geschwuppen
aus jenem Topf, auf diese plutsch,
als roten er sich ausvertiel
dzur ganzen Küchenübres, und
ein kleiner roter Tropfen fiel
darein aus Finger- Maxens -Wund',
da wusste Max, er hatt's verdorben:
Mittag- das -Essen war gestorben.

15. Zum Glück war Teppich- es kein -Boden
– denn dann wewürdt' noch mehr geschoden –
So and wohl glilmpfe Ge- die Schichte,
denn zu- ward bloß das Essen -nichte.
Gerochen ward somit die Dose,
und furchtbar roch die Schokosoße.
Die Kinder schlielß sich des bequamen
und trockne Nudeln zu sich nahmen.
Drum, Kinders, hört und lasst euch raten:
Schok'lade pässt nicht To- zu -Maten.