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Beiträge - Caoimhín Caoilfhinn Ó Braonáin

#1
Neue Ideen / Re:Dual
2005-04-09, 00:53:47
Stimmt, wir haben mehr oder weniger völlige künstlerische Freiheit...
#2
Neue Ideen / Re:Dual
2005-04-09, 00:16:28
Das Problem ist, dass die 3. Person gar keine Person ist, sondern ein Demonstrativpronomen, das warscheinlich anders gebeugt wurde als die Personalpronomina...

Aber es gibt doch hier Germanisten, die bestimmt viel besser Bescheid wissen als ich.
#3
Neue Ideen / Re:Dual
2005-04-08, 01:28:37
Obwohl, bei der 2. Person bräuchte ich etwas Hilfe:
Im Plural heißt es ja ihr aber euch. Kommt das e irgendwie durch das labiale Element einer früheren Form (vgl. got. A/D izwis, altnord. A/D yþr) zustande, oder eher durch das z/þ? Das labiale Element muss auch in der Vorform des Duals vorhanden gewesen sein (got. A/D igqis, altnord. A/D ykr; sollte somit auch im deutschen Dual das i in den obliken Kasüssen durch e (vgl. bair. enk ersetzt werden?).
Hm, schaut man sich die altenglischen Formen an
  dual:                 plural:
N  git                     gê
G  incer                 êower
D  inc                    êow
A  inc                    êow

kommt man wohl zu dem Schluss, dass das e in 'euch' eher vom z/þ herrührt. Somit bleibt es beim i.
Schöner Monolog...

Eine Frage kommt allerdings doch noch auf: Die zweite Lautverschiebung - träte sie hier irgendwie in Kraft (witz/wiß und itz/iß statt wit und it; die bairische Form ließe dies ja vermuten?)?
#4
Neue Ideen / Re:Dual
2005-04-08, 00:56:32
Hab ein Bisschen dran gebolsten und bin zu folgenden Formen gekommen:

1. Person dual:
N   wit
G   unker
D   unk
A   unk

2. Person dual:
N   it
G   inker
D   ink
A   ink

Mit der 3. Person tut es sich nicht so leicht, das germanische Demonstrativpronomen scheint keine Dualformen gekannt zu haben...
#5
Neue Ideen / Re:Dual
2005-04-07, 23:44:06
Im Isländischen werden die alten Dualformen der Personalpronomen heute als Pluralformen verwonden (die altisländischen Formen in Klammern):
alter Dual (jetzt Plural):     alter Plural:
1. Person
N  við         (vit)                  vér            (vér)
G  okkar     (okkar)              vor           (vár)
D  okkur     (okr)                 oss            (oss)
A  okkur     (okr)                  oss           (oss)

2. Person
N  þið         (it)                     þér            (ér, das þ ist sekundär)
G  ykkar     (ykkar)               yðar          (yþuar)
D  ykkur     (ykr)                  yður          (yþr)
A  ykkur     (ykr)                  yður          (yþr)

vér und ér entsprechen natürlich deutsch wir und ihr und oss entspricht uns.
#6
Zitat von: MrMagoo in 2005-04-04, 18:58:24
Es gab ursprünglich drei Gruppen schwacher Verben, die sich durch ihre Präsensendungen unterschieden.

I. Verben mit der alten Endung -jan waren zumeist kausative Verben.
II. Verben mit der Endung -ôn waren meist Handlungsverba.
III. Verben mit der Endung -ên waren meist Zustandsverben und Zustandseintrittsverben, wobei letztere einst auch eine eigene Klasse bildeten.

Das Präteritum wurde bei allen mit der Endung -te gebildet, die Präsensendungen waren spätestens im Mittelhochdeutschen komplett zusammengefallen.

Ich frage mich, welche Eigenbedeutung diese Präsenssuffixe hatten. Weiß da zufällig jemand Näheres?

Das -ja- in -jan stammt doch bestimmt vom IE Kausativ/Iterativ in *-e/oie ab. -ôn und -ên sehen nach Ablautvariationen aus, aber ich sollte mich lieber mit wilden Spekulationen zurückhalten...

Zustandsverben und Zustandseintrittsverben/Zustandsveränderungverben waren IE zwei verschiedene Bildungsformen, wobei Zustandsveränderung (Fientiv) durch das Medium ausgedrückt wurde und Zustand (Stativ) durch eigene Formen (Stativformen, über die allerdings noch kräftig debattiert wird.

Überhaupt wird auf dem Gebiet der Indogermanistik noch viel diskutiert. Zum Beispiel setzte ich in oben aufgeführter Konjugation des IE Verbums *gwhen/gwhn die Endung der 2.pl. in Klammern. Die rekonstruierte Form *-te oder *-tes ist zwar nicht unglaubwürdig, lässt aber die Sanskritendung -tha außer Betracht. Auf diese gründend rekonstruiert Beekes stattdessen *-th1e.

Aber ich schwebe mal wieder auf irgendwelche weitabe (!) Pfäde aus.)
#7
Ich hab da ne völlig unkonstruktive Frage:

Die Endungen der schwachen Verben stammen doch vom Verb "tun" ab, richtig? War diese Bildung von Anfang an einfach eine Kausativbildung, so wie wir heute z.B. sagen können (wenn's auch nicht besonders toll klingt): "Sie macht mich lachen", nur statt machen damals mit tun???
#8
Das ist ja wunderbar, hab mich beim Lesen ununterbrochen unter'n Tisch gelochen. Eine Frage allerdings summt mir im Kopf herum und zwar zur Betonung der tmetischen Verben: Bei frr ieren denke ich, ist klar, dass man frr auch betont, wie bisher bei Verben wie ausgehen, vormachen usw. Aber was passiert mit schnabul ieren? Heißt es schnábul ieren oder schnabúl ieren? Das Metrum verlangt ja hier schnábul, aber für prosaische Zwecke wäre doch eine Regelung nicht schlecht...
#9
Neue Ideen / Re:Zukunftsprojekt
2005-02-25, 01:15:31
Man könnte als typische indoeuropäische Wortbildungsmethoden hier vielleicht n-infix oder reduplikation anführen...

Urindoeuropäisch gibt es glaube ich keine distinkten Futurformen, oder? Im Vedischen verwindt man auf jeden Fall den sogenannten "prospektiven Konjuntiv", also einen normalen Konjunktiv mit der Funktion eines Futurums. Dieser Konjunktiv wird im Vedischen durch eine Stammerweiterung mit Hilfe des Suffixes -a- gebolden. Indoeuropäisch ist dies warscheinlich ein *-e-, eventuell noch mit einem Laryngal versehen.

Dies könnte man natürlich auch auf das Deutsche überführen:

sprechen (Inf.) Futur: ich sprechee , du sprechest, er sprechet, wir sprecheen, ihr sprecheet, sie sprecheen

Aber das ist ja langweilig. Ich weiß leider auch nichts über die Ablautverhältnisse zwischen Stamm und Suffix, bin nur ein kleiner Anfängerstudent...

Man könnte natürlich auch, ganz abstrakt, die Wurzel des deutschen Wortes 'werden', nämlich *vert/vrt, in den Stamm infigieren (eventuell ablautend?), womit man eine Verbindung zur heutigen Bildung doch behielte:

Zur Wurzel *bheid 'beißen':

*bhei-vrt-mi 'ich werde beißen'
*bhei-vrt-si 'du wirst beißen'
*bhei-vrt-ti 'er/sie/es wird beißen'
Im Plural mit anderen Ablautverhältnissen:
*bhi-vert-masi
*bhi-vert-tha
*bhi-vert-nti

Leider bin ich damit überfordert, diese Formen ins moderne Deutsch weiterzuentwickeln, aber da kann vielleicht einer von euch nachhelfen???
#10
Neue Ideen / Re:smsen
2005-02-23, 21:51:37
Spräche man smsn als essemessen könnte man auch beugen:
essemessen - isst essem - aß essem - äße essem -geessemessen

oder:

SMSen - isst SM - aß SM - äße SM - geSMSen

oder so...