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Themen - Vorbeischauer

#1
Kultur / Ϭhakespeare
2024-12-05, 17:34:22
Mal wieder etwas Umfangreicheres:

Bis anhin ist das Neutsche ja eher in der komischen Dichtung Bereiche bekannt, wohingegen ernstere (traurige, philosophische usw.) Inhalte nicht immer, aber oft zu kurz gekommene. Was wäre aber bessere geiengen, um daran etwas zu ändern und den Beweis zu führen, dass sich das Neutsche durchaus für ernste Stoffe eignet, als eine Übersatze bekannter und anerkannter dichterischer Werke? Es folgt daher ein Übertrag der ersten drölf Shakespeare'schen Sonette, in wohl schon zielm deuhochneutscher Sprache und etwas extravaganter Rechtschreibe (mit gegebenfalliger Molg einer späteren Erwirt...):

Ƿilliam Ϭhakespeare: Sonette

1. Erstes Sonett

Vernlingt durch uns nicht Ϭchönsteno Vermuhr,
damit der Ϭchöne Rose nie verlürne,
wenn fort die Zeit das Reif're räfft, man nur
des zarten Erben dank sich sein erꜣürnne?
Doch Du, der, eig'nem Aug' vertralg verpflochten,
sein Licht zu nähr'n von Deinem Wachse hölbst,
mächst Vor- den -Rat zu Mangel und vernochten,
und Dich zum Ϭchinder Deinem süß'ren Selbst.
Dis Zeits bist höchste Zier der Weltenſtatt
Du, Freudenlenzes aller-Hehr-sto -Oldo.
Doch eig'nis Knospins birgst Du deine Satt
und ſpärst Dich noch ums Leben, Knaus'ro holdo!
Lass mit die Welt Dich leiten, rass nicht verp
dit gfrächen Grabts ihr Eigen joch dein Erb'.

2. Zweites Sonett

Wenn zwanſtieg Wintrje Augen- Deine -Brauen
belag'rert, durch das Ϭtirnfeld furchert Ϭchützen-
die -Gräben, Uni- – wiewohl ſtolz zu ſchauen
– die -Form der Jugend wertlos wird zerfitzen:
Wenn man nach Deiner Ϭchön' Verbleib' dann fräget
joch lust'ger Tago Ϭchatz, so wär's verzehren-
de Ϭchand', unnütze Ehre, wenn man säget,
dass tiefversunk'nar Äuck'ninnens sie wären.
Wie ruhm- memüg's Dich -voll'ren doch gebräuchen
der Ϭchönheit, wenn Du ,,dieses ſchöne Kind",
kekünnest sagen, ,,ist Beleg joch Zeichen"
der meinen Ϭchönheit, worin seine gründt",
dass Dich Dein Kind neu, ärltst Du einst, erschüfe,
ihm warm Dein kaltes Blut den Leib durchliefe.

3. Drittes Sonett

Dzum Ϭpiegeleine sieh, ſprich seinzum Ʞsichten:
Nun sei ihm an der Zeit, ein zweits zu zeugen.
Dass Du nicht willst sein Sein nun Neuit richten,
wird einer Mutter joch der Welt dich träugen.
Die Ϭchöne, deren ungepflog'ner Ϭchoß
sich nicht von einem Kerl wie Dir ließ' pflügen,
wo ist sie? Und wer er, der nachkunftslos
wewüll' dis Grabs aus dummer Selbstsucht liegen?
Du elst ja deine Mutter ſpieg, die Ϭpieg-
lins ihren früh'ren fröhlen Frühling sieht:
Wirf Alters- drum dzum -Fenst'rendurch den Blick,   
blick, wirfst Du Falten auch, an Deine Blüt'.
Doch lebst Du, ohne dass Erꜣurnn Dir gült',
ſtirbt, ſtirbst Du ledig, mit Dir auch Dein Bild.

4. Viertes Sonett

Was, eitel Lielbe, gibst für dich nur aus
Du Deiner Ϭchöne Erb'? Nur zum Verleihe
leiht je die Urſtalt. Frei gibt sie heraus
deu, de da selber gibet weit' und freie.
Warum dann, hübiſch Knaus're, treibst Betrug
mit dem, was sie Dir gab, damit Du gebest?
Kann, gwinnlos Wuch'rere, enhoch genug
nicht Deines Reichtums Maß sein, dass Du lebest?
Wenn Du allein mit Dir allein verkehrst,
betreugst Du Dich um Deinen süß'ren Teil.
Und wennst der Urſtalt Ruf zur Abranch hörst,
was beutst Du ihr dann als Dein Zeugnis feil?
Dem Grabe zöllst Du unꜣeinʞsatzte Zier.
Ein treibt sie ja nur ʞsatzt die Früchte Dir.

5. Fünftes Sonett

Die Ϭtunden, die mit zarter Arbeit mielen
An- diesen -Blick, der jedes Auge wöhnt,
die wollen übel mit demselben ſpielen,
weil Zeit das Ϭchöne nur mit Hälss' entlöhnt.
Ohn' Rast joch Erb- ohn' -Armen treibt sie an
den Sommer Wintert und zerſtört ihn dort,
erfräuert Saft joch Freudenlaub sodann,
verſchneit die Ϭchönheit, kählet jeden Ort.
Und wäßet man dis Sommers nicht gezog'nes
dzun Flaſchenaufen, ein Glas'nein nicht ſpare,
solch' Ϭchönheitswurcht, winnt's Ϭchönheitswerk verflog'nes,
bleibt nicht, noch es, noch Ʞdächtnis, was es ware.
Doch Duft, den man vorm Frost der Blum' entprieß',
bleibt unꜣansehln dis Kerns noch gnauso süß.

6. Sechstes Sonett

Lass nicht des Winters rauhe Hand zerletzen
den Sommer Dirins, ehest Du ausʞsog'ner.
Versüß ein Gfäß, beschätz mit Ϭchönheitsschätzen
doch eine Ϭtätte, eh't dein Ϭchatz verflog'ner.
Nicht zeihet man dens Wuchers Be- joch -Trugs,
de Ϭchuldnen freut mit Zins joch Zinseszins.
Drum wachse Deinzer Saat'raus neuer Wuchs,
ja, zehnfach Glück manchs Kinds joch Kindeskinds!
Zehn Dü'ro wärest zehnmal glülcker Du,
die wieder zehnfach ſpölgen Dir Dein Leben.
Und tät' der Tod Dir auch die Augen zu,
in Deiner Nachkunft tät's Dich zehnfach geben.
Vern lass die Ϭchönheit Selbst- durch -Will'n nicht derben,
ern Tod Dich obern, ben Dich Würmer erben.

7. Siebtes Sonett

Ja, Morgen- wie des -Landes gnäd'ges Licht
sein brennend Haupt erhebt, und ihmzu auf
jeds Auge sieht, dem neuerſchien'nen Ʞsicht
joch seiner Harrl zu huld'gen, dann hinauf
es Himmels- ſteigt dzum steilen Hüg'lenan,
wie Jugend, Mittel- die dem -Alter weicht,
und ſterlber Blick doch findt Bewurnd noch an
der gold'nen Warnde Ϭchönheit: dieses gleicht,
wenn Höchsterabzem dann mit müdem Wagen
den Tageslauf es altersſchwachen endet,
der treuen Augen Dienst ihm muss versagen,
sich von dem Nied'ren eins ums and're wendet,
ganz Dir, der Du, ſchleicht Mit- Dein -Tag davon,
vergessen ſtirbst, enzeugst Du keinen Sohn.

8. Achtes Sonett

Willst, selbst Musik, Du'n der Musik betruben?
Nicht ficht mit Süßem Süßes, Freud' freut Freude.
Was kann, was ſchmerzhaft emp Du fängst, Dir luben?
Was fängst Du glülcken emp, was Dir zu Leide?
Wenn wahre Eintracht wohlgeſtumm'ner Töne
den Deinen Äucken wie Beleidag ist,
dann hörst Du wohl wie Ϭchalt joch Tadel jene
dir bietent, deren Chor Dich ſchmerlzen misst.
Mirk auf, wie gegensait'ge sich zum Beben
die Saiten, ver einander mollen, bringent,
als ob mit Einklang einer Ϭtimm' anhöben
anmut'ge Mann joch Weib joch Kind. Sie singent
mit unꜣerhor'nem Sang, doch ein für alle:
Alleine fällst du ver nur Ver- dem -Falle.

9. Neuntes Sonett

Ist's Furcht, dass eine Witwe weint und heult,
die Deine Lad zu lassen Dir versägt,
wenn, so der Tod Dich nachkunftslos ereilt,
die Welt Dich doch, ein einsam Weib, beklägt?
Die Welt wird Deine Witwe sein, sie weint,
weilst Du nicht Deine Gſtalt ihr hinterlass'ne –
wo jeder and'ren Witwe doch erſcheint
der Kinder Augeninnens der Verblass'ne.
Sieh, was dis Weltins nutzlos ver man ſchwendet,
bleibt, mag's den Ort auch wechseln, noch der Welt.
Verſchwandte Ϭchönheit jedoch nutzlos endet
und durch del Nutzen Ungebrauch verfällt.
Der Busen kennt' für and're keine Liebe,
der ſchälnden solch Verſchwande mit sir triebe.

↊. Zehntes Sonett

Ϭpiel mir nicht vor, Du tätest Liebe fühlen
zu etwem, wennst Dir selbst kein Achtsam gibst.
Wohl magst Du mit so mancher Liebe ſpielen,
doch gwiss ist, dass du selbst niemanden liebst.
Weil Mörder- Du des -Hasses er Dich pichst,
enist, was wider Dich, Dir nicht zuwider.
Den edlen Bau Du zer zu ſtören süchst,
ſtatt herzurichten, reißt Du ihn hernieder.
Üb Umkehr, dass um meine Mien Du kehrest.
Soll'n Hass Dir lieber gelten denn denn Liebe?
Ach, wenn Du, wie Du ſcheinst, großmütig wärest,
dass Dirt Dein Sinn zumindest güt'gen ſchiebe!
Um meinetwillen ſchaff ein weit'res Du,
worin, wie Dirins, Deine Ϭchönheit ruh'.

↋. Elftes Sonett

So ſchnelle Du auch ſchrumpfst, so ſchnelle wächst
in Deinem Kinde das, was Dir entfleucht.
Das junge Blut, das Nachfuhr'nein Du steckst,
bleibt Dein, wenn Deine Jugend hinnen weicht.
Ohn' dies ist Torheit, Greistum nur joch kalter
Verfall, doch Weisheit, Ϭchöne, Ʞdeih darin.
Dächt' jeds wie Du, wär' Menschen- futſch das -Alter
nach dreiſtieg Jahren und die Welt dahin.
Lass die durch Ur- die -Ϭtalt Unꜣausꜣerkor'nen
die Rauhen, Formlos-Groben, unfruchtbaren:
Sieh, mehr gab sie dem reichsten schon beſchor'nen:
Mög'st solche Fülle völl'gen Du bewahren!
Ihr Ϭtempel bist Du, sie hat Dich beſtommen,
zu drucken – darum lass Dich nicht verkommen.

Ϫ. Zwölftes Sonett

Die Zeit zu zählen, wie sie Ϭtunden ſchlägt,
wie heller Tag zu düst'rer Nacht wird, ſchauen,
zu sehen, wie Verdurr des Veilchens nägt,
die ſchwarzen Locken silberweiß ergrauen
und buntbelob'ne Bäume laubꜣentblortten
zu seh'n, die Herden einst vor Hitze bargen,
das Sommergrün zu Garben aufvergorten,
weiß- und borstbärtig Bahrens einversargen,
das tut mich meiner Deiner Ϭchönheit frägen,
wie weg auch Dich die Zeilte Zukunfts ſchmeißt,
weil Gut joch Ϭchön zu währen nicht vermögen
und ſterbend seh'nt, wie and'res grünt und ſpreußt.
Was einz'gen Zeit- der -Sense trotzen tut,
ist, nimmt sie einens fort, nur ihle Brut.

Ϣ. Drölftes Sonett

Ach, bliebt Ihr doch Ihr selbst! Doch, Lieba, seid
Ihr Euer nur, so lange Ihr hier lebt.
Für Euer künft'ges Ende seid bereit
Ihr, wenn Ihr anderm Euer Abbild gebt.
Und wenn die Ϭchönheit, die Ihr půchtet, fände
Auf- keine -Kundag, Ab- noch -Lauf, wärt bald
Ihr selber neu Ihr selbst, und selbst das Ende
trœg' süße Nach- die -Kunft der süßen Gſtalt.
Wer biët's, der solch ſchönen Bau, den Pflege
joch Zucht bewåhre ehrenvoll, verfällte,
nicht Winter- wider -Tago Ϭtürme häge
joch Eises- wider ew'gen Todes -Kälte?
Verſchwenden nur! Seid, meina Lieba, mir
wie Euch der Vater Eurem Sohne Ihr.
#2
Neue Ideen / Demonstrativpronomina
2024-11-30, 21:00:55
Dis Deutschen gibt es verschiedenste Arten, die Nähe oder Ferne einer Sache durch Demonstrativpronomina/Demonstrativbegleiter auszudrücken, die aber keineswegs ausnuwertzen: Da wäre zum Einen die Unterschied dieses – jenes, die heutzutage aber kaum noch und wenn allenfalls für die Textdeixis (also die Unterschied früher oder später genannter Sachen, nicht näher oder ferner gelegener) verwewirndt. Häufiger ist aber, nur dieses oder das zu verwenden und durch hier, da joch dort zu ergänzen: das hier – das da – das dort. Und je nach Dialekt bedeutet da dann noch etwas völlig unterschiedliches, oder es gibt weitere Formen, z.B. sell (entspricht selb-) dis Schwäbischen joch Alemannischen. Keine dieser vielen Molge nuwirzt aber zur Unterschied bspw. der Nähe zu deu Sprechen bzw. Angesprochenen (wie lateinisch hic – iste) oder zu einer dreiteilgen Unterschied (nah – mittel – fern). Bis anhin zumindest, hinfort aber durchaus:

1. hier – da – dort beziehe sich auf den Abstand zu deu Sprechen.
2. dieses – selbes – jenes beziehe sich auf den Abstand zu deu Angesprochenen (sowie – ahlnen wie bisher schon – auf die Textdeixis, also jenes für ,,früher erwähntes/ersteres", dieses für ,,soeben genanntes/letzeres/folgendes", selbes für ,,zweiteres (von dreien)")
3. vorne stehe, wenn der Abstand del der benannten Sache ferneren Gesprächsteilnehmen zu derselbigen geringer ist als der Abstand der Gesprächsteilnehmeno zueinander, sonst stehe hinten; entsprechend heißt z.Bl. jenes hier vorne ,,bei mir, fern von dir, aber zwischen uns", jenes hier hinten hingegen ,,bei mir, fern von dir, und nicht zwischen uns"

Daraus fölgt, dass sich die Demonstrativa je nach Abstand der Gesprächsteilnehmeno ändern. Biłlden abgebulden:

sich (räulme, nicht biłlde) nahestehende Gesprächsteilnehmeno (S = Spreche, A = Angesprochenez):

jenes da hinten
selbes hier hinten
S
dieses hier vorne   selbes da vorne   jenes dort hinten
A
dieses da hinten
selbes dort hinten

mittelstehend:

jenes hier hinten
S
selbes hier vorne   jenes da vorne
selbes da vorne   jenes dort vorne   jenes dort hinten
dieses da vorne   selbes dort vorne
A
dieses dort hinten

fernstehend:

S
jenes hier vorne   jenes da vorne
jenes da vorne
jenes dort vorne   jenes dort vorne   jenes dort hinten
selbes dort vorne
dieses dort vorne   selbes dort vorne
A

Wenn die Gesprächsteilnehmen ganz eng beieinander, gleichsam aufeinander stehen, bleiben nur noch drei Varianten:

S/A      dieses hier hinten   selbes da hinten   jenes dort hinten
#3
Sprache / Endkonsonanteno Wiederherstalt
2024-11-20, 17:37:12
Wieder einmal etwas Ausgestorbenes, meiner Erucht Wiedereinfuhr verdienendes: Viele auf einen Vokal endende Wörter mit Dehnungs-h wiesen vormals einen Wechsel zwischen ,,h" joch ,,ch" auf, je nachdem, ob ein Vokal fulg eller nicht:

der Schuch, des Schuhes, dem Schuhe, den Schuch, die Schuhe, der Schuhe, den Schuhen, die Schuhe

Nur im Falle von ,,hoch – höher – am höchsten" joch (begronzenen Maßes) ,,näher – am nächsten" hehalt sich dies bis heute er.

Für eine Wiedereinfuhr spräche dabei zweierlei: zum einen hälndt es sich um eine Sturk durch Unregelmaß, und zum anderen um eine Sturk durch gewissermaßen ,,laulte Verhurt" (also eine Sturk im Sinne des Koeppelschen Starckdeutschs). Betroffen wären u.A.:

der Schuch – die Schuhe, das Rech – die Rehe, der Floch – die Flöhe, der Zech – die Zehen, rauch – rauher – am rauchsten (= rau)

Auch für diejengen Fälle, wo nie ein ,,ch" stand, ließe sich ein Endkonsonant einführen, z.B. das bei solchen Wörtern oft einst vorhandene, aber noch länger schon verschwundene ,,w":

der Schneew – die Schneee, der Seew – die Seeen, das Kniew – die Kniee, die Frauw – die Frauen, der Tauw – die Taue, das Strohw – die Ströhe, frohw – froher – am frohwsten (oder fröhwsten), rohw – roher – am rohwsten (oder röhwsten) usw..
#4
Neulen dedacht ich über Frage- und Negationspartikeln nach, und mir fiel auf, dass dis Deutschens Fragen häuche mit ,,denn" biwerlden, dieses ,,denn" aber oft zu einem bloßen ,,-n" abschwacht, was wiederum an die lateinische Fragepartikel ,,-ne" erinnert. Das kekünne man wohl auch dis Neutschens so machen: ,,Macht es denn Spaß" → ,,Macht's-n Spaß?".

Nach weiterem Nachlas sestoß ich dann auf Wackernagels Gesetz, das die ulbe Verteile solcher Partikeln indogermanischer Sprachens beschreibt: nalmen, dass sie, wie auch das lateinische ,,-ne", immer des Satzes zweites Stellans stehen, egal was davor stehet. Besonders interessierend ist dabei die Auslage dis Gotischens, wo nalmen bei Zusammensätzen am Wortanfang die Partikel zwischen beiden Teilen steht: die Frage zu ,,gasaihvis mik" (,,du siehst mich") war also ,,ga-u-saihvis mik" (,,siehst du mich?"), wobei -u- die gotische Fragepartikel ist. Auch das wäre dis Neutschens molg: ,,Vernstehst du Spaß?".

Und dann gibet es ja noch eine Vorkunft von -n-: nalmen dis Mittelhochdeutschens zur Negation: ,,Ich enweis (niht)" (,,ich weiß nicht"). Auch wenn es dis ersten Blicks seltsam erscheune, die gleiche Partikel für Fragen und Verniene zu nutzen, wäre es molg, indem das -n auch hier an das erste Wort anhangt, nur dass es dabei dann wegen der Verbzweitstellung vor dem Verbe ländt: ,,Vernstehst du das?" – ,,Nein, ich-n verstehe es nicht."
#5
Neue Ideen / Ŧlicklaute
2024-09-24, 12:06:32
Wäre es molg, dis Neutschins Klicklaute einzuführen? Den Anfang kekünnen blstw. erstmal die beiden einfachsten Klicke machen, der dentale (der Laut in missbillgendem tsts) und der laterale (Schnalzen, also Schnulz (?), der Zunge seilte an den Backenzähnen). Als Schriebe schlüge ich ŧs und ŧl vor – ursprulngen dachte ich an ein kleines ,,k" in Fraktur, weil das ahlnen ,,äbich" aussieht wie so ein Klicklaut klingt, aber ŧ sieht ja ganz ahln aus und findet sich auf manchen Tastaturbelägen be.

Bleibt nur offen, wann so ein Klick zum Einsatz käme. Ŧs kekünne vielleicht bestimmtar Kontextens für gs / gz eintreten, und ŧl für kl / gl. Aber doch wohl nicht immer, sonst wären wir ja eine Ŧsellschaft zur Stärkung der Ŧlicklaute, statt der Verben...
#6
Neue Ideen / Vierte Person
2024-06-10, 12:03:47
Schon seit Längerem fefrag ich mich, ob sich die nebeneinander bestehenden Formen der 3. Person Singular Präsens – die normale auf -t (,,es heißt") und die altertulme auf -et (,,es heißet") – durch einer Beduitsunterschied Einfuhr nebeneinander nutzen lassen, und nun kekomm mir elnd eine Idee dazu: Ich schlüge nalm vor, die Andt auf -et zu einer Art ,,4. Person" zu machen. Diese Form verwewernde dann in folgenden Fällen:

1. Immer nach man, wer, was, jemand, etwas, niemand, nichts (also nach all den Ausdrücken, die so unbestimmt sind, dass sie keinen Plural bilden können). Das wäre die eigelnte 4. Person, und hier wären auch die anderen Zeiten und Modi vonnöten, z.B. ein durch Anhang von -e (,,man sahe nichts", ,,niemand fruge mich") gebuldenes Präteritum.
2. Außerdem stehe die ,,4. Person" auch mit gewohlnen Nominalphrasen, wo sie eher die zeilte Unbestummenheit ausdrücke: ,,Der Pinguin biët ein Vogel" (biët, zweisülg als bi-et, als 4. Person von sein), ,,Marmor, Stein und Eisen brichet" (generell immer).
3. In Anlahn an bspw. das Schwäbische ist auch eine 4. Person Plural ebenfalls auf -et denkbar: ,,Pinguine frisset Fisch" (,,frisset" mit Umlaut deshalb, damit die Form auch tatsalch dieselbe ist wie im Singular).

Unregelmäche Verben: seinman biët, habenman habet, werdenman wirdet. Präteritopräsentia auch hier nach Vorbild des Präteritums auf -e: man weiße, man wille, man musse, man mage.
#7
Sprache / Gesucht werden…
2024-06-03, 20:59:22
...Wörter, deren Definition sich aus der Umstalt Buchstabeno oder Silbeno ergibt:

Matratze -> Ratzmatte

Gibt es noch mehr solcher Beispiele?
#8
Neue Ideen / Tonsprache
2024-02-20, 17:34:28
Es wundert mich, dass hier anscheinend noch nie (!?) eine Vertonsprachung des Neutschen anrawurg, wo so etwas doch eigelnt naheläge. Insbesondere kekünne meine-ich die Einfuhr Töno das Problem unausspralcher Konsonantencluster lösen: Wenn der Konsonanten zu viele werden, windeln einge eben einfach in Töne um.

Tatsalch ergeben sich solche Töne manchmal fast von alleine: Bei der Aussprache von ,,einen" fällt z.B. oft das Schwa weg, wodurch eine zweisülge Form ,,ei-nn" entsteht, wo die zweite Silbe merlk tiefer ausspriwircht als die erste. Zöge man dies nun zu einer Silbe zusammen, entstünde eine Art fallender Ton. Ebenso kekünne ich, wewülle ich die 2. Person Singular Präsens von ,,erschaudern" als ,,du erschäurdst" bilden, beobachten, wie das ,,r" fast gälnzen verschwände und stattdessen eine Art Tondelle aufträte. Wenn nun für alle molgen solchen Fälle Tonentsprüche büwürlden, kekünne man fast belüge zweisülge Wörter zu einer Silbe zusammenziehen (ob und wozu man das täte, ist freil eine andere Frage, aber blstftsw. in der Ducht kekünne es sehr von Nutzen sein).

Zum Bleistifte mit den folgenden Tönen und Tonzeichen:

- Der 0. Ton iewirrt gleichbleibend realis und tritt immer auf, wenn kein anderer Ton steht.
- Der 1. Ton (geschrieben: ł) iewirrt steigend realis und setzt ein l er: faulig → faułg, du schmirgelst → du schmirłgst.
- Der 2. Ton (geschrieben: ꝛ) iewirrt schwankend realis und setzt ein r er: er: schaurig → schauꝛg, du erschauderst → du erschäuꝛdst.
- Der 3. Ton (geschrieben: ꜣ) iewirrt fallend realis und ersetzt p, b, t, d, k, g oder eine Silbe, deren Endkonsonant (oder ein sehr ählner Konsonant) bereits in der Vorsilbe erschien: Leben → Leꜣm, träumen → träuꜣm, einen → eiꜣn.
- Der 4. Ton (geschrieben: ˛) iewirrt als Nasalur realis und ersetzt m, n oder ng. Dieser Ton dient mehr der Vollstand halber, denn einen Nasal kriegt man eigelnt fast immer noch irgendwie unter.
- Der 5. Ton (geschrieben: ᵹ) ersetzt f, s, ß, ch. Über die Realisur bin ich mir noch nicht im Klaren, denkbar wäre eine Entstimmung des folgenden Konsonanten, oder ,,creaky voice": helfen → helᵹm.

Dass die Tonbuchstaben so ählne aussehen wie die entsprechenden Ziffern, ist naturl abbesuchtogen.

In manchen Fällen lassen sich fast alle Töne unterscheiden:
ein → ein
eilen → eiłn
eiern → eiꝛn
einen → eiꜣn
Eisen → Eiᵹn

Ähnlich:
träumt → träumt
träumend → träuꜣmd (z.B. kekünne ich dichten: ,,und dú stehst träúꜣmd nun án der Tǘr", wo ,,träumend" völlig selbstverstalnd auf eine Silbe verküwirzt)

Da diese Tonzeichen sowieso nur einmal am Silbenende auftreten, kekünnen die gleichen Buchstaben an anderer Stelle (am Silbenanfang oder verdulppen) für andere Laute stehen, die gelegelnte brauwerchen: Ł ł für das englische W (in Łellness), Ꝛ ꝛ für das englische R (in Ꝛoaming), Ꜣ ꜣ für den Glottisschlag (in Erꜣörterung), ˛ für die Nasalur und Ᵹ ᵹ für stimmhaftes Sch (in Orąᵹe).
#9
Neue Ideen / Basenlose Zahlen
2023-11-29, 14:10:18
Es gibt diesis Weltaufs eine ganze Reihe spannender Zahlensysteme: Vigesimal- (20er-), Duodezimal (12er-), Oktal- (8er-) und andere Systeme mit seltenereren Basen. Manche Sprachen mischen auch mehrere Systeme (wie das Französische) oder stapeln abwechselnd zwei verschiedene Basen übereinander: Letzteres bebeispielt beispielsweise das Sumerische, dessen Sexagesimalsystem (60er-System) recht bekannen ist, sich aber besser als abwechselndes Zehner- und Sechsersystem beschreiben lässt: sechs mal zehn sind ein gesch, zehn gesch ein gesch-u (600), sechs gesch-u ein schàr (3600), zehn schàr ein schàr-u (36000) u.s.w. Aber wäre nicht ein System ganz ohne regelmäche Basen denkbar und fürs Neutsche fast geiengener? Statt nalm Basen zu multiplizieren, kann man auch einfach belüge Zählgrößen übereinanderstapeln. Ich kekünne mir etwas wie folgendes vorstellen:

- Bis zwölf zähwirlt normal. Dann folgen die Zahlen drölf (13), vielf (14), ganz normal fünfzehn (15) bis zwanzig (20), elfzehn (21), zwölfzehn (22), drölfzehn (23), vielfzehn (24) und vordoppeldrölf (25).
- Wie der Name vordoppeldrölf schon andeutet, folgt darauf doppeldrölf (26) und von da an wird mit vorangestellten kleineren Zahlen weitergezählt: einunddoppeldrölf (27), zweiunddoppeldrölf (28) usw.
- Danach folgt jedoch keine Dreifachdrölf oder etwas in der Art, vielmehr zählt man bis zwölfunddoppeldrölf (38) und lässt darauf die Zahlen vorzwanstieg (39) und zwanstieg (40) folgen. Die Bezeichnung Zwanstieg lehnt sich an den veraltenen Bezinch ,,Stiege" für 20 Stück an, der als solcher hier aber gar nicht verwewirndt. Danach folgen einundzwanstieg (41) bis vielfundzwanstieg (54).
- Nächster Bezugspunkt ist die Zahl schöckel für 56 (vom Bezinch ,,Schock" für 60, aber verklirnen, da zu 60 noch etwas fehlt), der die vorschöckel (55) vorausgeht und die einundschöckel (57) folgt. Desgleichen fölgt auf vielfundschöckel (70) zunächst vorsechsdutz (71) und sechsdutz (72) (,,sechs Dutzend"). Auch bei sechsdutz hälndt es sich um ein Vielfaches, dessen Grundwert gar nicht vorkömmt.
- Nach sechsundsechsdutz (78) fölgt direkt vorvierstieg (79) und vierstieg (80), darauf einundvierstieg (81) bis vielfundvierstieg (94), dann vorhunderl (95) und hunderl (96). Ein Hunderl ist gewissermaßen ein kleines Hundert. Desgleichen einundhunderl (97) bis zwölfundhunderl (108), vorelfzig (109), elfzig (110), einundelfzig (111) bis achtundelfzig (118), vorhundatz (119), hundatz (120). ,,Hundatz" bezieht sich dabei auf das historische ,,große Hundert" von 120 Stück.
- Auf vielfundhundatz (134) folgt vorgrössel (135), grössel (136) (ein kleines Gross, analog Hunderl), einundgrössel (137) bis sechsundgrössel (142), vorgross (143), gross (144).

Danach wird es einfacher:
- Man iert schlicht weitere Zahlen zum Gross add, indem man sie voranstellt (z.B. einunddoppeldrölfundgross für 170), bis hin zur sechsundgrösselundgross (186).
- Nun kekünne man mit ,,vorzweigross" oder so etwas weitermachen, aber das wäre wohl zu einfach, deshalb muss eine neue Bezinch her, nämlich die Halbkiepe (288) (Eine Kiepe war früher ein Zählmaß für Fische – ich habe sieht-man recherchoren – verschiedener Größe, oft bloß vierstieg (80), manchmal aber auch 600.) Auf diese wird wieder aufgestapelt, bis zu sechsundgrösselundgrossundhalbkiepe (574). Darauf folgt vorkiepe (575) und kiepe (576).
- Dies kann bis sechsundgrösselundgrossundkiepe (862) weitergehen. Danach käme aber ,,vorkiepeundkiepe", d.h., zwei gleiche Zahlwörter stünden nebeneinander, und das ist einfach nicht mehr schön. Abhilfe schäfft der Rückgriff auf das Gross, indem die Reihe nalm mit vorsechsgross (863) und sechsgross (864) weitergefohren wird.
- Desgleichen muss nach sechsundgrösselundsechsgross (1006) wieder eine neue Bezinch her, nämlich vordausend (1007) und dausend (1008). Mit dem Dausend ist eine wieder zielm normale Zahl errichen, aber bis dahin war keine regelmäche Multiplikautz nök. Nur ganz verielnzen (doppeldrölf, sechsgross) memuss multipliziewerren, aber eben nie regelmäch.

Für die Zahlen über dausend sehe ich mich außerstande, das System noch gleicher Art fortzuführen. Hier schlüge ich eine Rückkunft auf das altbewohrene Multiplizieren vor, d.h. zweidausend (2016), vorschöckeldausend (55×1008=55440) usw. Größere Einheiten sind das Oberdausend (1016064, also etwa eine Million), das Überdausend (1024192512, also etwa eine Milliarde), das Aberdausend (1032386052096, also etwa eine Billion) und das Potzdausend (1040645140512768, also etwa eine Billiarde).

Wer bis hierhin geisk noch nicht abgeschwiffen ist, wird vielleicht bemorken haben, dass diese Zählweise zwar ungewohln, aber gar nicht so schwer ist. Man muss sich nur die (zugegebenermaßen zielm unregelmäch vertielenen) Bezugszahlen Doppeldrölf (26), Zwanstieg (40), Schöckel (56), Sechsdutz (72), Vierstieg (80), Hunderl (96), Elfzig (110), Hundatz (120), Grössel (136), Gross (144), Halbkiepe (288), Kiepe (576), Sechsgross (864) und Dausend (1008) merken, und der Rest edigt sich fast von selbst erl. Nur rechnen kann man damit vermult überhaupt nicht (oder etwa doch?), aber wer will schon rechnen...

Der Vorbeischauer, gezinchen den dreiunddoppeldrölften November Zweidausendundsieben.
#10
Neue Ideen / Substantiv- die Tmesis
2023-09-13, 00:01:25
Während Verben hier ja stäng spawerlten, tun Substantive es bislang noch nie. Dabei stölle das doch eine weitere wunderbare Art Kom- der Plizur dar! Molg wird die Spielt folgendermaßen:

1. Der erste Teil Kom- eines Positums oder Sub- eines präfiggeorenen Stantivs späwirlt ab und stewirllt dzum Artikelenvore und ggf. Präposi- dzur Tionenvore und dzun Adjektivenvoren: ,,Ich schloss gestern Miet- einen Vertrag ab.", ,,Bisher kömmt Substantiv- die Tmesis noch nicht vor.", ,,Morgen wird Durch- jeder noch so breite Gang barrikadveroren sein."
2. Auch sonst können Pseudikeln dis betunenen Silbenvors abspawerlten: ,,Nicht nur Kom- ein Positum kann von der Tmesis betroffen sein.", ,,Morgen sehen wir uns Tra- eine Gödie an."
3. Zuweilen läubt Substantiv- die Tmesis Bedute er, die sonst unmolg wären: ,,Aus- ist der Gang versporren, aber Ein- kannst du ihndurchene gehen.", ,,Holz- ist ein Haus Brandfalles zu unsicher, aber Stein- ist es sicher.", ,,Verb- ist die Tmesis schon sehr verbritten, aber Substantiv- erst noch zu verbreiten."
#11
Neue Ideen / Evidentialität
2023-07-27, 18:54:25
Eine weitere dis Neutschins einfühwerren kekünnende Unterschied ist meine* die der Evidentialität. Evidentialität bezeichent las* einer Information Herkunftsangabe. Deutschins (und daher auch Neutschins) gibt es weiß* bereits eine sehr einfache Evidentialitätsunterschied (direkt vs. indirekt):

Frau Neutsch ist zu Hause.   (ich weiß es, weil ich sie gesehen habe)
Frau Neutsch ist wohl zu Hause.   (ich schließe es daraus, dass ihr Auto vor der Tür steht, oder weil jemand mir sug, sie sei zu Hause)

Andere Sprachen gehen hier jedoch las* noch viel weiter und geben auch dieses Wissens Quelle an. Mögliche Unterschieden sind siehe* z.Bl. die folgenden:

- Das Haus brannte ab.      (weil ich es anzundte oder andertweise daran betielagen war)
- Das Haus brannte ab.      (ich sah, dass es abbrannte)
- Das Haus brannte (wohl) ab.   (ich hor ein verdachkes Knistern)
- Das Haus brannte wohl ab.      (ich roch es)
- Das Haus soll abgebrannt sein.   (vom Hörensagen)
- ..., das Haus sei abgebrannt      (von einem bestummenen Leut gehoren)
- Das Haus muss wohl abgebrannt sein.   (ich schließe es aus irgendwelchen anderen Umständen, wie z.B. den von dort kommenden Feuerwehrauten)

Ich schlacke** zum Ausdrucke zumindest der ersten paar Molge eine Abliet von Verbformen der 1. Person Singular vor, nach dem Vorbild ,,glaube ich" → ,,glaubich / glaub" (,,Das Haus ist glaub abgebrannt"). Gesatzt werten** diese Wörter dann dzur Stellenan, wo auch ,,glaub" oder ,,wohl" stünde.

z.B.:

Das Haus brannte tat(ich) ab.      (ich war an der Handlung betielagen)
Das Haus brannte sah(ich) ab.   (ich sah es)
Das Haus brannte hor(ich) ab.   (ich hor es)
Das Haus brannte roch(ich) ab.   (ich roch es)
entsprechend auch:
brannte glaub(ich) ab      (ich glaube es nur, weiß es aber nicht)
brannte traumt(ich) ab   (ich erfuhr es im Traum)
usw.

Für die weiteren aufgezohlenen Molge ist es glaub* nicht mehr ganz so einfach, dort gibt es aber siehe* bereits recht nultze Umschriebe mit ,,soll", ,,muss wohl", usw.

Für eine echte Evidentialitätskategorie wäre es übrigens glaub* nok, dass jeder Satz in irgendeiner Weise markoren ist, aber das muss uns hier ja* nicht bekümmern. Selbst das wäre aber wohl* machbar, wie dieser Text demonstriert: Jeder Hauptsatz, sofern er nicht dis Konjunktivins steht (was durch Doppelstern kelnnt ist), enthält eine solche Evidentialitätsmarkur, zur Verdut hier durch ein Sternchen kenngezinchen:

meine      ich meine es
las      ich habe es gelesen
weiß      ich weiß es, woher kann ich nicht sagen
siehe      der Satz zeigt es selbst auf, eine Herkunftsangabe ert sich übrig
glaub      ich vermute es
ja      es sesülle offensilcht sein
wohl      ich schließe es etwas andereraus, dieses Falles daraus, dass das soweit ganz gut ging
#12
Neue Ideen / Zudeutschungen
2023-06-28, 22:50:16
Während Verdeutschungen Übertrüge Fremdwörtero Deutschereine sind, bezeichnje* ich als Zudeutschungen jene Fälle, wo das entsprechende Wort einis anderen Spracheraus (bislang) nicht entleihnen worden ist oder kaum gebraucht wird, der entsprechende Begriff Deutschins also meist oder nur durch Umschrieb ausdrüwirckt. Vor allem englische Begriffe, für die sich Zudeutschungen finden ließen, begongen mir letztis Zeitins öfters:

a slur - ein Schadwort (,,Schimpfwort" und ,,Beleidigung" drücken hier die Bedut nur ungenau aus)
to embrace - wertnehmen (,,The company is starting to embrace shorter working hours" - ,,Die Firma beginnt kürzere Arbeitszeiten wertzunehmen")
a take - eine Nunft (,,their take on the subject" - ,,ihre Nunft des Themas")
peers - Ebenleute (,,male students tend to get worse results in languages than their female peers" - ,,malnne Schülen neigen dazu, schlechtere Leistungen in den Sprachen zu erbringen als ihre weilben Ebenleute")
to derail - entgleisen (transitiv), verabwegen

Auch Affixe können zugedeutscht werden:

out- (z.B. in ,,to outrun") - erüber- (,,erüberrennen") (,,The hare easily outran the snail" - ,,Dem Hasen war es ein Leichtes, die Schnecke zu erüberrennen")
re- (z. B. in ,,to recalculate", ,,recast") - herwieder- (,,herwiederrechnen", ,,herwiederstellen")

Letzteren Falles gibt es zwar bereits die Präfixe ,,wieder-" und ,,zurück-", die aber nicht aller Kontexte nutzbar sind: ich kann zwar etwas wiederherstellen oder wiedererrichten, weil es zwischendurch kaputt war, aber eine Rechnung nicht wiedererrechnen, weil das Vorergebnis immer noch vorhanden ist. Eine andere Molg wäre auch die Übernahme des niederländischen Präfixes ,,her-" (bedeutungsgleich mit englisch/französisch ,,re-"), aber das kekünne zu einer Kollision mit dem gleichlautenden Richtungspräfix führen (insbesondere Fällo wie ,,herstellen").

Auch andere Sprachen als das Englische haben naturl Ausdrucksweisen, die Deutschins keine direkten Entspräche haben. Bspw. fehlt mir immer wieder ein Übersatz der italienischen Vergrößerungssuffixe -one und -accio. Hier böte sich eine direkte Übernunft als -one (m, Gen./Pl.: -onen) und -atz (m/f?/n?, Gen. -atzes, Pl. -etze) an; letzteres gibt es dis Zimbrischenins wohl sogar schon.


*leider gibt es bisher keine eindeuke Konjunktiv-I-Form der ersten Person Singular
#13
Neue Ideen / Aspekt und Telizität
2023-04-11, 11:40:22
Auch dis Neutschins scheint es bisher, allen neueingefohrenen Zeitformen zum Trotze, bis auf den Perfekt-Präteritum-Gegensatz noch keine Aspektunterschieden zu geben. Höchste Zeit, das zu ändern.

Die klassischste Unterschied ist sicherl die zwischen Aorist und Imperfekt (dis Lateinischins: Perfekt vs. Imperfekt, dis Französischins: Passé simple vs. Passé composé). Nur haben wir ja schon ein Präteritum, das da irgendwie dis Mittins steht, und da auch gerne bleiben darf. Daher schlage ich eine dreifältige Unterschied vor:

1. Aorist: mit dem Präfix ,,er-" + Präteritum gebulden und wirlk nur für einmalge, zu einer Verarnd führende Ereignisse zu gebrauchen,
2. Präteritum: das gewohlne Präteritum, das für ein kürzer oder länger andauerndes Ereignis benuwirtzt (sowohl dis Handlungszusammenhangins als auch dis Hintergrundins),
3. Imperfekt: nur für mehrmals unregelmächer Abstände stattfindende Ereignisse, mit einer gewissen Bedeutungskomponente der Molg, gebulden durch Vokalverarnd gegenüber dem Präteritum (i zu ü, langes a zu å, alle anderen Vokale zu u) und mit der Konjunktivandt.

Dieselbe Unterschied lässt sich auch auf das Präsens ausdehnen:

1. Aorist Präsens: mit dem Präfix ,,er-" + Präsens,
2. Präsens: das gewohlne Präsens,
3. Potentialis: für grundsaltz molge, aber nicht unbedingt oder nur manchmal eintretende Ereignisse, mit Vokalverarnd gegenüber dem Präsens (ei zu eu, eu zu au, i und ö zu ü, e zu ö, a zu å, alle anderen Vokale zu u) und mit der Konjunktivandt.

Imperfekt und Potentialis jeschlage ich so ahln auch schon dis Fadenins ,,ig-Adjektive und Konsonantenverschmalz" vor.

Um die ganze Sache weiter verkomplizzuieren, memönke ich aber noch einen weiteren Faktor einbringen, nalm die Telizität. Ein telisches Verb beschreibt einen Vorgang, der zu einem bestimmten Ergebnis führt, während ein atelisches Verb einen nicht zu einem Ziel führenden Vorgang beschreibt. Durch die Überschnitt von Telizität und Aspekt ergibt sich eine sechsfache Unterteile:

telischer Aorist: ein einmalig bis zu einem Endpunkt durchgeführtes Ereignis, z. B.: ,,Dann ging ich nach Hause."
atelischer Aorist: der Beginn eines Ereignisses, z. B.: ,,Dann ging ich und kehrte nie mehr zurück."

telisches Präteritum: ein eine gewisse Zeit bis zu einem Endpunkt andauerndes Ereignis, z. B.: ,,Mit wenigen Schritten ging ich über die Straße."
atelisches Präteritum: ein eine unbestimmte Zeit lang andauerndes Ereignis, z. B.: ,,Draußen ging ein Mann mit einem Hund herum."

telisches Imperfekt: ein mehrmals gälnz stattfindendes Ereignis, z. B.: ,,Als Kind ging ich zu Fuß zur Schule."
atelisches Imperfekt: ein mehrmals für unbestimmte Zeit stattfindendes oder auch nur mögliches Ereignis, z. B.: ,,Als Kind ging ich noch nicht so schnell wie heute."

Ausdrücken ließe sich dies z. B. folgendermaßen: Die telischen Formen behalten die gewohlne Kasuszuteile. Für die atelischen Verben wird hingegen bei transitiven Verben das Akkusativobjekt zu einem Genitivobjekt (gewissermaßen einer Art Partitiv), bei intransitiven Verben das Nominativsubjekt zu einem Akkusativsubjekt (!). Vgl.:

Ich schrübe das Buch. (telisches Imperfekt: ich schrieb es immer wieder neu)
Ich schrübe des Buches. (atelisches Imperfekt: ich schrieb immer wieder ein bisschen daran)

Ich erschlief ein. (telischer Aorist: ich schlief ganz ein)
Mich erschlief ein. (atelischer Aorist: ich begann einzuschlafen)

Frühlings kumme der Storch zurück. (telischer Potentialis: es kann vorkommen, dass der Storch zurückkömmt)
Frühlings kumme den Storch zurück. (atelischer Potentialis: es kann vorkommen, dass der Storch sich auf der Rückroute befindet)

Die Beispielsätze oben lüten also:

Dann erging ich nach Hause.
Dann erging mich und kahr ich nie mehr zurück.
Mit wenigen Schritten ging ich über die Straße.
Draußen ging einen Mann mit einem Hund herum.
Als Kind günge ich zu Fuß zur Schule.
Als Kind günge mich noch nicht so schnell wie heute.
#14
Neue Ideen / Kausativ durch Rückumlaut
2023-04-11, 10:47:55
Obwohl der Umlaut meist eher den Kausativ bezeichnet, kann - nach dem Vorbild von Wortpaaren wie nützen/nutzen, währen/wahren, gären/garen* - der Kausativ eines bereits umgelutenen intransitiven Verbs ausnahmsweise durch Rückumlaut bilwerlden:

Vergangen ist der Winter,
hinfort der letzte Schnee.
Der Frühling grunt die Linden
und bluht den safken Klee.

Die Schneeschmulz stromt die Bäche
rennt sie dit Taleint hin,
Und Heimweh zögt den Storchen
zurück, und brutet ihn.

Gelegelnt sturmt den Nordwind
noch launischer April,
hault ihn dzun Blätterndurchen.
Dann wird es ploltzen still.

Noch scheint die Sonne milde,
noch gluht sie nicht den Stein,
noch durstet sie nicht Menschen
- kekünn's doch ög so sein!


* Etymolg hälndt es sich dabei allerdings allesamt nicht um Kausative.
#15
Neue Ideen / Zweierlei Verniene
2023-03-23, 15:00:26
Immer wieder zu Verwurr führt der Gebrauch von ,,nein" nach vernienenen Fragen:

,,Weißt du nicht, dass ich dich gesehen habe?" - ,,Nein(, ich weiß es nicht)"

Das Problem liegt darin, dass ,,nein" hier keine logische Vernien ausdrückt. Für ,,ja" besteht das Problem nicht:

,,Weißt du nicht, dass ich dich gesehen habe?" - ,,Doch(, ich weiß es)"

Hier drückt ,,doch" eindeut eine logische Vernien aus, die, verdulppen, wieder eine Bejuh ergibt.

Andere Sprachen zeigen dasselbe Phänomen auch für ,,nein", z.B. wohl das Frühneuenglische (Shakespeare &c):

,,Know'st thou that I have seen thee?" - ,,Yea (I know)" / ,,Nay (I don't know)"
,,Know'st thou not that I have seen thee?" - ,,Yes (I know)" / ,,No (I don't know)"

Wie sähe das Neutschins aus? Vielleicht so:

,,Weißt du, dass ich dich gesehen habe?" - ,,Ja (ich weiß es)" / ,,Nein (ich weiß es nicht"
,,Weißt du nicht, dass ich dich gesehen habe?" - ,,Doch (ich weiß es)" / ,,Nö (ich weiß es nicht)"

#16
Neue Ideen / Weitere Verbstirg
2023-03-09, 14:27:54
Wörterinnens wie ,,klitzeklein" und ,,blitzeblank" drückt die Reduplikation und der Einfug ,,itze" eine Art Stirg oder Versturk an. Laut Wikipedia (https://de.wikipedia.org/wiki/Alliteration) gibt es manchar Dialektinnens sogar weitere solcherlei gebuldene Adjektive. Was spräche dagegen, dies als alternative Stirg auch auf Verben auszuweiten:

hitzehüsteln, hilst hitz, hulst hatz, hülste hätze, hutzegehulsten

litzelabern, lärbt litz, lurb latz, lürbe lätze, lutzegelarben

tritzetrinken, tringget tritz, trank tratz, tränke trätze, trutzegetrunken

schwitzeschwimmen, schwümmt schwitz, schwamm schwatz, schwämme schwätze, schwutzegeschwommen

schritzeschreien, schreit schritz, schrie schratz, schriee schrätze, schrutzegeschrieen

glitzeglotzen, glötzt glitz, glutz glatz, glütze glätze, glutzegeglotzen

witzewitzeln, wiltzt witz, waltz watz, wältze wätze, wutzegewultzen

ritzeraten, rät ritz, riet ratz, riete rätze, rutzegeraten

Ebenso für rückumlautende Verben:

ritzerennen, rennt ritz, rannte ratz, rennte rätze, rutzegerannt

ditzedenken, dengget ditz, dachte datz, dächte dätze, dutzegedacht

und für reduplizierende:

witzewollen, will witz, wewull watz, wewülle wätze, wutzewewullen

Anm.: tringget und dengget sind parallel zu gelten – gildet gebulden. schwümmt kömmt durch einen Prozess, den ich ,,prälabiale Rundung" nennte, zustande: d.h., vor Labialen, besonders m, kann ein ungerundener Vokal in der 2./3. Sg. Präs. runden: schwimmen → schwümmst, schwümmt, stimmen → stümmt, stammen → stämmt > stoemmt (aber: stammeln → stälmmt), hemmen → himmt > hümmt, leben → left > löft (hingegen: lieben → leuft, wie kriechen → kreucht), kippen → küppt, schleifen → schleuft.
#17
Viele Sprachen unterscheiden zwei der ersten Person Plural Pronominum Arten: inklusive und exklusive. Inklusive Pronomina schließen dabei dens Sprecheren, dens Angesprochenen sowie ggf. Dritte ein, exklusive umfassen ledilg dens Sprecheren und Dritte.

Tatsalch lässt sich aber grulnd betrachten nicht nur die erste Person unterscheiden, sondern auch die zweite, nalm danach, ob nur Angesprochene oder auch Dritte gemienen sind. Ebenso teilt sich die inklusive erste Person wieder in eine vollinklusive (mit Dritten) und eine halbinklusive (ohne diese). Da die meisten dieser Formen für Dual und Plural belacht* sein müssen, ergibt sich zu besetzender Formen eine ganze Menge, die z.B. folgendermaßen umgesewertzen kekünnen (1 steht für dens Sprecheren, 2 für Angesprochene, 3 für Dritte):

Dual:

1+3   mis, unkanderer, unkandern, unkandere
1+2   wis, unker, unken, unkich
2   dös, enkanderer, enkandern, enkandere
2+3   ös, enker, enken, enkich

Plural:

1+3   mihr, unsanderer, unsandern, unsandere
1+2   wir, unser, unsen, unsich
1+2+3   wille, unsaller, unsallen, unsalle
2   dihr, eusanderer, eusandern, eusandere
2+3   ihr, euer, euen, euch

unsich entstammt dabei dem Althochdeutschen, unkich und enkich sind parallel gebulden. euen geht auf das althochdeutsche iu (,,eu") zurück, um ein dativtypisches -en ergonzen (dasselbe gilt für unken, enken, unsen). Die exklusiven Formen sind einigen romanischen Sprachen nachempfunden (vgl. spanisch nosotros, vosotros), die vollinklusive (wille) ählnt dem englischen y'all.

Auf ählne Art lassen sich jetzt auch für ,,Sie" zwei Pluralformen bilden:

2   Sander, Ihnanderer, Ihnandern, Ihnandere
   (,,Ich begrüße Ihnandere herlz zu unsanderer Vorstellung!")
2+3   Sille, Ihnaller, Ihnallen, Ihnalle
   (,,Von Ihnallen (= Ihnen und Ihrer Firma) kaufe ich grundsaltz nichts!")

Ein gälnz anderes Thema ist die Unterschied reflexiver und reziproker Pronominum. Ein Satz wie ,,Wir horten uns"* kann nalm dreierleiweise interpretiewerren:

1)   ,,Ich horte uns, und du hortest uns"   (allgemein)
2)   ,,Ich horte mich, und du hortest dich"   (reflexiv)
3)   ,,Ich horte dich, und du hortest mich"   (reziprok)

Für 3) gibt es bereits eine, jedoch viel zu selten verwandte Ausdrucksmolg, nalm einander. Das Besondere an einander ist, dass es die Person nicht spezifiziert, sondern vom Subjekt übernimmt:

,,Wir horten einander" (= uns gegenseik)
,,Ihr hortet einander" (= euch gegenseik)
,,Sie horten einander" (= sich gegenseik)

(Dativ: einandern? einanderm?, Genitiv: einanderer? einanders?)

Eine Unterschied zwischen 1) und 2) lässt sich soweit aber nicht ausdrücken. Ich schlage für 2) das neue Reflexivpronomen isich (aus je+sich gleich gebulden wie immer aus je+mehr), und zwar ebenfalls für alle Personen:

,,Wir horten isich"
,,Ihr hortet isich"
,,Sie horten isich"

(Dativ: isir, Genitiv: ?)

Die ursprulnge Form bezinche dann nur noch 1):

,,Wir horten unsich"
,,Ihr hortet euch"
,,Sie horten sich"

* Da es sich bei ,,hören" um ein ehemals rückumlautendes Verb hälndt, ziehe ich ,,horte" dem mich fast schon zu einfach dünkenden ,,hor" vor. Gleichfalls verwende ich für ,,(be)legen" das ebenfalls historisch beziugene ,,belacht".
#18
Gewohlnerweise iewerren Adverbien nicht deklin. Was spräche aber eigelnt dagegen, sie nach dem Numero und Genere anzupassen? Nichts. Also schlage ich vor:
-e als Endung für das Femininum Singular und den Plural
-en als Endung für das Maskulinum und Neutrum Singular

Also: er läuft schnellen, sie läuft schnelle, es läuft schnellen, wir laufen schnelle.

Ist so ein System erst einmal etabloren, lässt es sich sogar auf Substantive ausweiten und ein Adverbiativkasus konstruieren: Hier nähme ich die gleichen Endungen für die starken Adjektive (-en für schwache Adjektive), als Artikel den/die/den/die, als Substantivande die des Dativs (!):

Bsp.: Ich renne schnelle(n) einen Hunde (= wie ein Hund). Sie sind die Abgeordneten hier (= als die Abgeordneten). Die Wildschweine stinken Teufeln (= wie Teufel).

Ein Problem ist, dass Adverbien und ,,wie/als"-Konstruktionen sich sowohl auf Sub- als auch auf Objekte beziehen können: In ,,Wir trafen sie hungrig an." können sowohl ,,wir" als auch ,,sie" hungrig sein. Ich sehe zwei Behubsmolge:

1) Alles so zu lassen wie es ist. Dieses Falles ließen sich sub- und objektsbezogene Adverbien nur einzelner Fälle unterscheiden: ,,Wir trafen sie hungrige an.", aber ,,Er traf sie hungrigen (subjektsbezogen) / hungrige (objektsbezogen) an.".
2) Einen separaten Akkusativ-Adverbiativ zu bilden, z. B. mit -ech: ,,Wir trafen sie hungrige (subjektsbezogen) / hungrigech (objektsbezogen) an." Dieser memüsse dann auch für alle Genera und Numeros definiewerren. Auch ein Genitiv-Adverbiativ und Dativ-Adverbiativ kekünne notweng sein.
#19
Sprache / Genitiv von „man“
2022-09-03, 19:09:21
Wie setzt man man in den Genitiv? Der Dativ und der Akkusativ sind ja bekalnnen einem und einen:

Wenn man etwas Bleibendes hinterlässt, erinnert sich die Welt an einen.

Der Possessivbegleiter hingegen läut sein:

Man kann seine Zeit auch mit Tischtennisspielen verbringen.

Genitivs hingegen klingt mir beides falsch, ebenso wie die Hybridform seines:

Wenn man etwas Bleibendes hinterlässt, erinnert sich die Welt ?eines ?seiner ?seines.

Ersteres klingt seltsam, Zweiteres so, als bezöge sich seiner auf etwas Bleibendes, Dritteres ist ganz sicher falsch, klingt aber nicht schlimmer als die anderen beiden.

(Duden votöre übrigens für eines, wenn auch nicht explizit.)
#20
Neue Ideen / Reduplizierende Adjektivstirg
2022-08-11, 12:39:15
Mindestens zwei Adjektivje* auf -lich könner durch Reduplikation gestirgen werden:
wörtlich -> wortwörtlich
täglich -> tagtäglich

Die (wort)wörlte Bedut irndt sich nicht, es kömmt aber eine zusaltze Betun hinzu. Solch betunene Formen fehlen bisher für jede Menge weiterer Adjektive auf -lich. Also:

wie wortwörtlich:
buchstabbuchstäblich - zum Bleistifte bei einer Überbuchstub (Transliteration)
tontönlich, notnötlich - erklärt sich glaub von selbst

wie tagtäglich:
nachtnächtlich, jahrjährlich, usw.

außerdem:
gluckglücklich - überglücklich
amtämtlich - sehr bürokratisch
mannmännlich - hypermaskulin
krankkränklich - sehr kränklich, also gewissermaßen schon krank
absondersonderlich - ist ein homologisches Wort
erfreufreulich
zartzärtlich
hasshässlich
argärgerlich
usw.usf...

*Hach, da konnte ich elnd mal *freu* einen Dual tatsalch anbringen...