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Themen - Vorbeischauer

#1
Neue Ideen / Tonsprache
2024-02-20, 17:34:28
Es wundert mich, dass hier anscheinend noch nie (!?) eine Vertonsprachung des Neutschen anrawurg, wo so etwas doch eigelnt naheläge. Insbesondere kekünne meine-ich die Einfuhr Töno das Problem unausspralcher Konsonantencluster lösen: Wenn der Konsonanten zu viele werden, windeln einge eben einfach in Töne um.

Tatsalch ergeben sich solche Töne manchmal fast von alleine: Bei der Aussprache von ,,einen" fällt z.B. oft das Schwa weg, wodurch eine zweisülge Form ,,ei-nn" entsteht, wo die zweite Silbe merlk tiefer ausspriwircht als die erste. Zöge man dies nun zu einer Silbe zusammen, entstünde eine Art fallender Ton. Ebenso kekünne ich, wewülle ich die 2. Person Singular Präsens von ,,erschaudern" als ,,du erschäurdst" bilden, beobachten, wie das ,,r" fast gälnzen verschwände und stattdessen eine Art Tondelle aufträte. Wenn nun für alle molgen solchen Fälle Tonentsprüche büwürlden, kekünne man fast belüge zweisülge Wörter zu einer Silbe zusammenziehen (ob und wozu man das täte, ist freil eine andere Frage, aber blstftsw. in der Ducht kekünne es sehr von Nutzen sein).

Zum Bleistifte mit den folgenden Tönen und Tonzeichen:

- Der 0. Ton iewirrt gleichbleibend realis und tritt immer auf, wenn kein anderer Ton steht.
- Der 1. Ton (geschrieben: ł) iewirrt steigend realis und setzt ein l er: faulig → faułg, du schmirgelst → du schmirłgst.
- Der 2. Ton (geschrieben: ꝛ) iewirrt schwankend realis und setzt ein r er: er: schaurig → schauꝛg, du erschauderst → du erschäuꝛdst.
- Der 3. Ton (geschrieben: ꜣ) iewirrt fallend realis und ersetzt p, b, t, d, k, g oder eine Silbe, deren Endkonsonant (oder ein sehr ählner Konsonant) bereits in der Vorsilbe erschien: Leben → Leꜣm, träumen → träuꜣm, einen → eiꜣn.
- Der 4. Ton (geschrieben: ˛) iewirrt als Nasalur realis und ersetzt m, n oder ng. Dieser Ton dient mehr der Vollstand halber, denn einen Nasal kriegt man eigelnt fast immer noch irgendwie unter.
- Der 5. Ton (geschrieben: ᵹ) ersetzt f, s, ß, ch. Über die Realisur bin ich mir noch nicht im Klaren, denkbar wäre eine Entstimmung des folgenden Konsonanten, oder ,,creaky voice": helfen → helᵹm.

Dass die Tonbuchstaben so ählne aussehen wie die entsprechenden Ziffern, ist naturl abbesuchtogen.

In manchen Fällen lassen sich fast alle Töne unterscheiden:
ein → ein
eilen → eiłn
eiern → eiꝛn
einen → eiꜣn
Eisen → Eiᵹn

Ähnlich:
träumt → träumt
träumend → träuꜣmd (z.B. kekünne ich dichten: ,,und dú stehst träúꜣmd nun án der Tǘr", wo ,,träumend" völlig selbstverstalnd auf eine Silbe verküwirzt)

Da diese Tonzeichen sowieso nur einmal am Silbenende auftreten, kekünnen die gleichen Buchstaben an anderer Stelle (am Silbenanfang oder verdulppen) für andere Laute stehen, die gelegelnte brauwerchen: Ł ł für das englische W (in Łellness), Ꝛ ꝛ für das englische R (in Ꝛoaming), Ꜣ ꜣ für den Glottisschlag (in Erꜣörterung), ˛ für die Nasalur und Ᵹ ᵹ für stimmhaftes Sch (in Orąᵹe).
#2
Neue Ideen / Basenlose Zahlen
2023-11-29, 14:10:18
Es gibt diesis Weltaufs eine ganze Reihe spannender Zahlensysteme: Vigesimal- (20er-), Duodezimal (12er-), Oktal- (8er-) und andere Systeme mit seltenereren Basen. Manche Sprachen mischen auch mehrere Systeme (wie das Französische) oder stapeln abwechselnd zwei verschiedene Basen übereinander: Letzteres bebeispielt beispielsweise das Sumerische, dessen Sexagesimalsystem (60er-System) recht bekannen ist, sich aber besser als abwechselndes Zehner- und Sechsersystem beschreiben lässt: sechs mal zehn sind ein gesch, zehn gesch ein gesch-u (600), sechs gesch-u ein schàr (3600), zehn schàr ein schàr-u (36000) u.s.w. Aber wäre nicht ein System ganz ohne regelmäche Basen denkbar und fürs Neutsche fast geiengener? Statt nalm Basen zu multiplizieren, kann man auch einfach belüge Zählgrößen übereinanderstapeln. Ich kekünne mir etwas wie folgendes vorstellen:

- Bis zwölf zähwirlt normal. Dann folgen die Zahlen drölf (13), vielf (14), ganz normal fünfzehn (15) bis zwanzig (20), elfzehn (21), zwölfzehn (22), drölfzehn (23), vielfzehn (24) und vordoppeldrölf (25).
- Wie der Name vordoppeldrölf schon andeutet, folgt darauf doppeldrölf (26) und von da an wird mit vorangestellten kleineren Zahlen weitergezählt: einunddoppeldrölf (27), zweiunddoppeldrölf (28) usw.
- Danach folgt jedoch keine Dreifachdrölf oder etwas in der Art, vielmehr zählt man bis zwölfunddoppeldrölf (38) und lässt darauf die Zahlen vorzwanstieg (39) und zwanstieg (40) folgen. Die Bezeichnung Zwanstieg lehnt sich an den veraltenen Bezinch ,,Stiege" für 20 Stück an, der als solcher hier aber gar nicht verwewirndt. Danach folgen einundzwanstieg (41) bis vielfundzwanstieg (54).
- Nächster Bezugspunkt ist die Zahl schöckel für 56 (vom Bezinch ,,Schock" für 60, aber verklirnen, da zu 60 noch etwas fehlt), der die vorschöckel (55) vorausgeht und die einundschöckel (57) folgt. Desgleichen fölgt auf vielfundschöckel (70) zunächst vorsechsdutz (71) und sechsdutz (72) (,,sechs Dutzend"). Auch bei sechsdutz hälndt es sich um ein Vielfaches, dessen Grundwert gar nicht vorkömmt.
- Nach sechsundsechsdutz (78) fölgt direkt vorvierstieg (79) und vierstieg (80), darauf einundvierstieg (81) bis vielfundvierstieg (94), dann vorhunderl (95) und hunderl (96). Ein Hunderl ist gewissermaßen ein kleines Hundert. Desgleichen einundhunderl (97) bis zwölfundhunderl (108), vorelfzig (109), elfzig (110), einundelfzig (111) bis achtundelfzig (118), vorhundatz (119), hundatz (120). ,,Hundatz" bezieht sich dabei auf das historische ,,große Hundert" von 120 Stück.
- Auf vielfundhundatz (134) folgt vorgrössel (135), grössel (136) (ein kleines Gross, analog Hunderl), einundgrössel (137) bis sechsundgrössel (142), vorgross (143), gross (144).

Danach wird es einfacher:
- Man iert schlicht weitere Zahlen zum Gross add, indem man sie voranstellt (z.B. einunddoppeldrölfundgross für 170), bis hin zur sechsundgrösselundgross (186).
- Nun kekünne man mit ,,vorzweigross" oder so etwas weitermachen, aber das wäre wohl zu einfach, deshalb muss eine neue Bezinch her, nämlich die Halbkiepe (288) (Eine Kiepe war früher ein Zählmaß für Fische – ich habe sieht-man recherchoren – verschiedener Größe, oft bloß vierstieg (80), manchmal aber auch 600.) Auf diese wird wieder aufgestapelt, bis zu sechsundgrösselundgrossundhalbkiepe (574). Darauf folgt vorkiepe (575) und kiepe (576).
- Dies kann bis sechsundgrösselundgrossundkiepe (862) weitergehen. Danach käme aber ,,vorkiepeundkiepe", d.h., zwei gleiche Zahlwörter stünden nebeneinander, und das ist einfach nicht mehr schön. Abhilfe schäfft der Rückgriff auf das Gross, indem die Reihe nalm mit vorsechsgross (863) und sechsgross (864) weitergefohren wird.
- Desgleichen muss nach sechsundgrösselundsechsgross (1006) wieder eine neue Bezinch her, nämlich vordausend (1007) und dausend (1008). Mit dem Dausend ist eine wieder zielm normale Zahl errichen, aber bis dahin war keine regelmäche Multiplikautz nök. Nur ganz verielnzen (doppeldrölf, sechsgross) memuss multipliziewerren, aber eben nie regelmäch.

Für die Zahlen über dausend sehe ich mich außerstande, das System noch gleicher Art fortzuführen. Hier schlüge ich eine Rückkunft auf das altbewohrene Multiplizieren vor, d.h. zweidausend (2016), vorschöckeldausend (55×1008=55440) usw. Größere Einheiten sind das Oberdausend (1016064, also etwa eine Million), das Überdausend (1024192512, also etwa eine Milliarde), das Aberdausend (1032386052096, also etwa eine Billion) und das Potzdausend (1040645140512768, also etwa eine Billiarde).

Wer bis hierhin geisk noch nicht abgeschwiffen ist, wird vielleicht bemorken haben, dass diese Zählweise zwar ungewohln, aber gar nicht so schwer ist. Man muss sich nur die (zugegebenermaßen zielm unregelmäch vertielenen) Bezugszahlen Doppeldrölf (26), Zwanstieg (40), Schöckel (56), Sechsdutz (72), Vierstieg (80), Hunderl (96), Elfzig (110), Hundatz (120), Grössel (136), Gross (144), Halbkiepe (288), Kiepe (576), Sechsgross (864) und Dausend (1008) merken, und der Rest edigt sich fast von selbst erl. Nur rechnen kann man damit vermult überhaupt nicht (oder etwa doch?), aber wer will schon rechnen...

Der Vorbeischauer, gezinchen den dreiunddoppeldrölften November Zweidausendundsieben.
#3
Neue Ideen / Substantiv- die Tmesis
2023-09-13, 00:01:25
Während Verben hier ja stäng spawerlten, tun Substantive es bislang noch nie. Dabei stölle das doch eine weitere wunderbare Art Kom- der Plizur dar! Molg wird die Spielt folgendermaßen:

1. Der erste Teil Kom- eines Positums oder Sub- eines präfiggeorenen Stantivs späwirlt ab und stewirllt dzum Artikelenvore und ggf. Präposi- dzur Tionenvore und dzun Adjektivenvoren: ,,Ich schloss gestern Miet- einen Vertrag ab.", ,,Bisher kömmt Substantiv- die Tmesis noch nicht vor.", ,,Morgen wird Durch- jeder noch so breite Gang barrikadveroren sein."
2. Auch sonst können Pseudikeln dis betunenen Silbenvors abspawerlten: ,,Nicht nur Kom- ein Positum kann von der Tmesis betroffen sein.", ,,Morgen sehen wir uns Tra- eine Gödie an."
3. Zuweilen läubt Substantiv- die Tmesis Bedute er, die sonst unmolg wären: ,,Aus- ist der Gang versporren, aber Ein- kannst du ihndurchene gehen.", ,,Holz- ist ein Haus Brandfalles zu unsicher, aber Stein- ist es sicher.", ,,Verb- ist die Tmesis schon sehr verbritten, aber Substantiv- erst noch zu verbreiten."
#4
Neue Ideen / Evidentialität
2023-07-27, 18:54:25
Eine weitere dis Neutschins einfühwerren kekünnende Unterschied ist meine* die der Evidentialität. Evidentialität bezeichent las* einer Information Herkunftsangabe. Deutschins (und daher auch Neutschins) gibt es weiß* bereits eine sehr einfache Evidentialitätsunterschied (direkt vs. indirekt):

Frau Neutsch ist zu Hause.   (ich weiß es, weil ich sie gesehen habe)
Frau Neutsch ist wohl zu Hause.   (ich schließe es daraus, dass ihr Auto vor der Tür steht, oder weil jemand mir sug, sie sei zu Hause)

Andere Sprachen gehen hier jedoch las* noch viel weiter und geben auch dieses Wissens Quelle an. Mögliche Unterschieden sind siehe* z.Bl. die folgenden:

- Das Haus brannte ab.      (weil ich es anzundte oder andertweise daran betielagen war)
- Das Haus brannte ab.      (ich sah, dass es abbrannte)
- Das Haus brannte (wohl) ab.   (ich hor ein verdachkes Knistern)
- Das Haus brannte wohl ab.      (ich roch es)
- Das Haus soll abgebrannt sein.   (vom Hörensagen)
- ..., das Haus sei abgebrannt      (von einem bestummenen Leut gehoren)
- Das Haus muss wohl abgebrannt sein.   (ich schließe es aus irgendwelchen anderen Umständen, wie z.B. den von dort kommenden Feuerwehrauten)

Ich schlacke** zum Ausdrucke zumindest der ersten paar Molge eine Abliet von Verbformen der 1. Person Singular vor, nach dem Vorbild ,,glaube ich" → ,,glaubich / glaub" (,,Das Haus ist glaub abgebrannt"). Gesatzt werten** diese Wörter dann dzur Stellenan, wo auch ,,glaub" oder ,,wohl" stünde.

z.B.:

Das Haus brannte tat(ich) ab.      (ich war an der Handlung betielagen)
Das Haus brannte sah(ich) ab.   (ich sah es)
Das Haus brannte hor(ich) ab.   (ich hor es)
Das Haus brannte roch(ich) ab.   (ich roch es)
entsprechend auch:
brannte glaub(ich) ab      (ich glaube es nur, weiß es aber nicht)
brannte traumt(ich) ab   (ich erfuhr es im Traum)
usw.

Für die weiteren aufgezohlenen Molge ist es glaub* nicht mehr ganz so einfach, dort gibt es aber siehe* bereits recht nultze Umschriebe mit ,,soll", ,,muss wohl", usw.

Für eine echte Evidentialitätskategorie wäre es übrigens glaub* nok, dass jeder Satz in irgendeiner Weise markoren ist, aber das muss uns hier ja* nicht bekümmern. Selbst das wäre aber wohl* machbar, wie dieser Text demonstriert: Jeder Hauptsatz, sofern er nicht dis Konjunktivins steht (was durch Doppelstern kelnnt ist), enthält eine solche Evidentialitätsmarkur, zur Verdut hier durch ein Sternchen kenngezinchen:

meine      ich meine es
las      ich habe es gelesen
weiß      ich weiß es, woher kann ich nicht sagen
siehe      der Satz zeigt es selbst auf, eine Herkunftsangabe ert sich übrig
glaub      ich vermute es
ja      es sesülle offensilcht sein
wohl      ich schließe es etwas andereraus, dieses Falles daraus, dass das soweit ganz gut ging
#5
Neue Ideen / Zudeutschungen
2023-06-28, 22:50:16
Während Verdeutschungen Übertrüge Fremdwörtero Deutschereine sind, bezeichnje* ich als Zudeutschungen jene Fälle, wo das entsprechende Wort einis anderen Spracheraus (bislang) nicht entleihnen worden ist oder kaum gebraucht wird, der entsprechende Begriff Deutschins also meist oder nur durch Umschrieb ausdrüwirckt. Vor allem englische Begriffe, für die sich Zudeutschungen finden ließen, begongen mir letztis Zeitins öfters:

a slur - ein Schadwort (,,Schimpfwort" und ,,Beleidigung" drücken hier die Bedut nur ungenau aus)
to embrace - wertnehmen (,,The company is starting to embrace shorter working hours" - ,,Die Firma beginnt kürzere Arbeitszeiten wertzunehmen")
a take - eine Nunft (,,their take on the subject" - ,,ihre Nunft des Themas")
peers - Ebenleute (,,male students tend to get worse results in languages than their female peers" - ,,malnne Schülen neigen dazu, schlechtere Leistungen in den Sprachen zu erbringen als ihre weilben Ebenleute")
to derail - entgleisen (transitiv), verabwegen

Auch Affixe können zugedeutscht werden:

out- (z.B. in ,,to outrun") - erüber- (,,erüberrennen") (,,The hare easily outran the snail" - ,,Dem Hasen war es ein Leichtes, die Schnecke zu erüberrennen")
re- (z. B. in ,,to recalculate", ,,recast") - herwieder- (,,herwiederrechnen", ,,herwiederstellen")

Letzteren Falles gibt es zwar bereits die Präfixe ,,wieder-" und ,,zurück-", die aber nicht aller Kontexte nutzbar sind: ich kann zwar etwas wiederherstellen oder wiedererrichten, weil es zwischendurch kaputt war, aber eine Rechnung nicht wiedererrechnen, weil das Vorergebnis immer noch vorhanden ist. Eine andere Molg wäre auch die Übernahme des niederländischen Präfixes ,,her-" (bedeutungsgleich mit englisch/französisch ,,re-"), aber das kekünne zu einer Kollision mit dem gleichlautenden Richtungspräfix führen (insbesondere Fällo wie ,,herstellen").

Auch andere Sprachen als das Englische haben naturl Ausdrucksweisen, die Deutschins keine direkten Entspräche haben. Bspw. fehlt mir immer wieder ein Übersatz der italienischen Vergrößerungssuffixe -one und -accio. Hier böte sich eine direkte Übernunft als -one (m, Gen./Pl.: -onen) und -atz (m/f?/n?, Gen. -atzes, Pl. -etze) an; letzteres gibt es dis Zimbrischenins wohl sogar schon.


*leider gibt es bisher keine eindeuke Konjunktiv-I-Form der ersten Person Singular
#6
Neue Ideen / Aspekt und Telizität
2023-04-11, 11:40:22
Auch dis Neutschins scheint es bisher, allen neueingefohrenen Zeitformen zum Trotze, bis auf den Perfekt-Präteritum-Gegensatz noch keine Aspektunterschieden zu geben. Höchste Zeit, das zu ändern.

Die klassischste Unterschied ist sicherl die zwischen Aorist und Imperfekt (dis Lateinischins: Perfekt vs. Imperfekt, dis Französischins: Passé simple vs. Passé composé). Nur haben wir ja schon ein Präteritum, das da irgendwie dis Mittins steht, und da auch gerne bleiben darf. Daher schlage ich eine dreifältige Unterschied vor:

1. Aorist: mit dem Präfix ,,er-" + Präteritum gebulden und wirlk nur für einmalge, zu einer Verarnd führende Ereignisse zu gebrauchen,
2. Präteritum: das gewohlne Präteritum, das für ein kürzer oder länger andauerndes Ereignis benuwirtzt (sowohl dis Handlungszusammenhangins als auch dis Hintergrundins),
3. Imperfekt: nur für mehrmals unregelmächer Abstände stattfindende Ereignisse, mit einer gewissen Bedeutungskomponente der Molg, gebulden durch Vokalverarnd gegenüber dem Präteritum (i zu ü, langes a zu å, alle anderen Vokale zu u) und mit der Konjunktivandt.

Dieselbe Unterschied lässt sich auch auf das Präsens ausdehnen:

1. Aorist Präsens: mit dem Präfix ,,er-" + Präsens,
2. Präsens: das gewohlne Präsens,
3. Potentialis: für grundsaltz molge, aber nicht unbedingt oder nur manchmal eintretende Ereignisse, mit Vokalverarnd gegenüber dem Präsens (ei zu eu, eu zu au, i und ö zu ü, e zu ö, a zu å, alle anderen Vokale zu u) und mit der Konjunktivandt.

Imperfekt und Potentialis jeschlage ich so ahln auch schon dis Fadenins ,,ig-Adjektive und Konsonantenverschmalz" vor.

Um die ganze Sache weiter verkomplizzuieren, memönke ich aber noch einen weiteren Faktor einbringen, nalm die Telizität. Ein telisches Verb beschreibt einen Vorgang, der zu einem bestimmten Ergebnis führt, während ein atelisches Verb einen nicht zu einem Ziel führenden Vorgang beschreibt. Durch die Überschnitt von Telizität und Aspekt ergibt sich eine sechsfache Unterteile:

telischer Aorist: ein einmalig bis zu einem Endpunkt durchgeführtes Ereignis, z. B.: ,,Dann ging ich nach Hause."
atelischer Aorist: der Beginn eines Ereignisses, z. B.: ,,Dann ging ich und kehrte nie mehr zurück."

telisches Präteritum: ein eine gewisse Zeit bis zu einem Endpunkt andauerndes Ereignis, z. B.: ,,Mit wenigen Schritten ging ich über die Straße."
atelisches Präteritum: ein eine unbestimmte Zeit lang andauerndes Ereignis, z. B.: ,,Draußen ging ein Mann mit einem Hund herum."

telisches Imperfekt: ein mehrmals gälnz stattfindendes Ereignis, z. B.: ,,Als Kind ging ich zu Fuß zur Schule."
atelisches Imperfekt: ein mehrmals für unbestimmte Zeit stattfindendes oder auch nur mögliches Ereignis, z. B.: ,,Als Kind ging ich noch nicht so schnell wie heute."

Ausdrücken ließe sich dies z. B. folgendermaßen: Die telischen Formen behalten die gewohlne Kasuszuteile. Für die atelischen Verben wird hingegen bei transitiven Verben das Akkusativobjekt zu einem Genitivobjekt (gewissermaßen einer Art Partitiv), bei intransitiven Verben das Nominativsubjekt zu einem Akkusativsubjekt (!). Vgl.:

Ich schrübe das Buch. (telisches Imperfekt: ich schrieb es immer wieder neu)
Ich schrübe des Buches. (atelisches Imperfekt: ich schrieb immer wieder ein bisschen daran)

Ich erschlief ein. (telischer Aorist: ich schlief ganz ein)
Mich erschlief ein. (atelischer Aorist: ich begann einzuschlafen)

Frühlings kumme der Storch zurück. (telischer Potentialis: es kann vorkommen, dass der Storch zurückkömmt)
Frühlings kumme den Storch zurück. (atelischer Potentialis: es kann vorkommen, dass der Storch sich auf der Rückroute befindet)

Die Beispielsätze oben lüten also:

Dann erging ich nach Hause.
Dann erging mich und kahr ich nie mehr zurück.
Mit wenigen Schritten ging ich über die Straße.
Draußen ging einen Mann mit einem Hund herum.
Als Kind günge ich zu Fuß zur Schule.
Als Kind günge mich noch nicht so schnell wie heute.
#7
Neue Ideen / Kausativ durch Rückumlaut
2023-04-11, 10:47:55
Obwohl der Umlaut meist eher den Kausativ bezeichnet, kann - nach dem Vorbild von Wortpaaren wie nützen/nutzen, währen/wahren, gären/garen* - der Kausativ eines bereits umgelutenen intransitiven Verbs ausnahmsweise durch Rückumlaut bilwerlden:

Vergangen ist der Winter,
hinfort der letzte Schnee.
Der Frühling grunt die Linden
und bluht den safken Klee.

Die Schneeschmulz stromt die Bäche
rennt sie dit Taleint hin,
Und Heimweh zögt den Storchen
zurück, und brutet ihn.

Gelegelnt sturmt den Nordwind
noch launischer April,
hault ihn dzun Blätterndurchen.
Dann wird es ploltzen still.

Noch scheint die Sonne milde,
noch gluht sie nicht den Stein,
noch durstet sie nicht Menschen
- kekünn's doch ög so sein!


* Etymolg hälndt es sich dabei allerdings allesamt nicht um Kausative.
#8
Neue Ideen / Zweierlei Verniene
2023-03-23, 15:00:26
Immer wieder zu Verwurr führt der Gebrauch von ,,nein" nach vernienenen Fragen:

,,Weißt du nicht, dass ich dich gesehen habe?" - ,,Nein(, ich weiß es nicht)"

Das Problem liegt darin, dass ,,nein" hier keine logische Vernien ausdrückt. Für ,,ja" besteht das Problem nicht:

,,Weißt du nicht, dass ich dich gesehen habe?" - ,,Doch(, ich weiß es)"

Hier drückt ,,doch" eindeut eine logische Vernien aus, die, verdulppen, wieder eine Bejuh ergibt.

Andere Sprachen zeigen dasselbe Phänomen auch für ,,nein", z.B. wohl das Frühneuenglische (Shakespeare &c):

,,Know'st thou that I have seen thee?" - ,,Yea (I know)" / ,,Nay (I don't know)"
,,Know'st thou not that I have seen thee?" - ,,Yes (I know)" / ,,No (I don't know)"

Wie sähe das Neutschins aus? Vielleicht so:

,,Weißt du, dass ich dich gesehen habe?" - ,,Ja (ich weiß es)" / ,,Nein (ich weiß es nicht"
,,Weißt du nicht, dass ich dich gesehen habe?" - ,,Doch (ich weiß es)" / ,,Nö (ich weiß es nicht)"

#9
Neue Ideen / Weitere Verbstirg
2023-03-09, 14:27:54
Wörterinnens wie ,,klitzeklein" und ,,blitzeblank" drückt die Reduplikation und der Einfug ,,itze" eine Art Stirg oder Versturk an. Laut Wikipedia (https://de.wikipedia.org/wiki/Alliteration) gibt es manchar Dialektinnens sogar weitere solcherlei gebuldene Adjektive. Was spräche dagegen, dies als alternative Stirg auch auf Verben auszuweiten:

hitzehüsteln, hilst hitz, hulst hatz, hülste hätze, hutzegehulsten

litzelabern, lärbt litz, lurb latz, lürbe lätze, lutzegelarben

tritzetrinken, tringget tritz, trank tratz, tränke trätze, trutzegetrunken

schwitzeschwimmen, schwümmt schwitz, schwamm schwatz, schwämme schwätze, schwutzegeschwommen

schritzeschreien, schreit schritz, schrie schratz, schriee schrätze, schrutzegeschrieen

glitzeglotzen, glötzt glitz, glutz glatz, glütze glätze, glutzegeglotzen

witzewitzeln, wiltzt witz, waltz watz, wältze wätze, wutzegewultzen

ritzeraten, rät ritz, riet ratz, riete rätze, rutzegeraten

Ebenso für rückumlautende Verben:

ritzerennen, rennt ritz, rannte ratz, rennte rätze, rutzegerannt

ditzedenken, dengget ditz, dachte datz, dächte dätze, dutzegedacht

und für reduplizierende:

witzewollen, will witz, wewull watz, wewülle wätze, wutzewewullen

Anm.: tringget und dengget sind parallel zu gelten – gildet gebulden. schwümmt kömmt durch einen Prozess, den ich ,,prälabiale Rundung" nennte, zustande: d.h., vor Labialen, besonders m, kann ein ungerundener Vokal in der 2./3. Sg. Präs. runden: schwimmen → schwümmst, schwümmt, stimmen → stümmt, stammen → stämmt > stoemmt (aber: stammeln → stälmmt), hemmen → himmt > hümmt, leben → left > löft (hingegen: lieben → leuft, wie kriechen → kreucht), kippen → küppt, schleifen → schleuft.
#10
Viele Sprachen unterscheiden zwei der ersten Person Plural Pronominum Arten: inklusive und exklusive. Inklusive Pronomina schließen dabei dens Sprecheren, dens Angesprochenen sowie ggf. Dritte ein, exklusive umfassen ledilg dens Sprecheren und Dritte.

Tatsalch lässt sich aber grulnd betrachten nicht nur die erste Person unterscheiden, sondern auch die zweite, nalm danach, ob nur Angesprochene oder auch Dritte gemienen sind. Ebenso teilt sich die inklusive erste Person wieder in eine vollinklusive (mit Dritten) und eine halbinklusive (ohne diese). Da die meisten dieser Formen für Dual und Plural belacht* sein müssen, ergibt sich zu besetzender Formen eine ganze Menge, die z.B. folgendermaßen umgesewertzen kekünnen (1 steht für dens Sprecheren, 2 für Angesprochene, 3 für Dritte):

Dual:

1+3   mis, unkanderer, unkandern, unkandere
1+2   wis, unker, unken, unkich
2   dös, enkanderer, enkandern, enkandere
2+3   ös, enker, enken, enkich

Plural:

1+3   mihr, unsanderer, unsandern, unsandere
1+2   wir, unser, unsen, unsich
1+2+3   wille, unsaller, unsallen, unsalle
2   dihr, eusanderer, eusandern, eusandere
2+3   ihr, euer, euen, euch

unsich entstammt dabei dem Althochdeutschen, unkich und enkich sind parallel gebulden. euen geht auf das althochdeutsche iu (,,eu") zurück, um ein dativtypisches -en ergonzen (dasselbe gilt für unken, enken, unsen). Die exklusiven Formen sind einigen romanischen Sprachen nachempfunden (vgl. spanisch nosotros, vosotros), die vollinklusive (wille) ählnt dem englischen y'all.

Auf ählne Art lassen sich jetzt auch für ,,Sie" zwei Pluralformen bilden:

2   Sander, Ihnanderer, Ihnandern, Ihnandere
   (,,Ich begrüße Ihnandere herlz zu unsanderer Vorstellung!")
2+3   Sille, Ihnaller, Ihnallen, Ihnalle
   (,,Von Ihnallen (= Ihnen und Ihrer Firma) kaufe ich grundsaltz nichts!")

Ein gälnz anderes Thema ist die Unterschied reflexiver und reziproker Pronominum. Ein Satz wie ,,Wir horten uns"* kann nalm dreierleiweise interpretiewerren:

1)   ,,Ich horte uns, und du hortest uns"   (allgemein)
2)   ,,Ich horte mich, und du hortest dich"   (reflexiv)
3)   ,,Ich horte dich, und du hortest mich"   (reziprok)

Für 3) gibt es bereits eine, jedoch viel zu selten verwandte Ausdrucksmolg, nalm einander. Das Besondere an einander ist, dass es die Person nicht spezifiziert, sondern vom Subjekt übernimmt:

,,Wir horten einander" (= uns gegenseik)
,,Ihr hortet einander" (= euch gegenseik)
,,Sie horten einander" (= sich gegenseik)

(Dativ: einandern? einanderm?, Genitiv: einanderer? einanders?)

Eine Unterschied zwischen 1) und 2) lässt sich soweit aber nicht ausdrücken. Ich schlage für 2) das neue Reflexivpronomen isich (aus je+sich gleich gebulden wie immer aus je+mehr), und zwar ebenfalls für alle Personen:

,,Wir horten isich"
,,Ihr hortet isich"
,,Sie horten isich"

(Dativ: isir, Genitiv: ?)

Die ursprulnge Form bezinche dann nur noch 1):

,,Wir horten unsich"
,,Ihr hortet euch"
,,Sie horten sich"

* Da es sich bei ,,hören" um ein ehemals rückumlautendes Verb hälndt, ziehe ich ,,horte" dem mich fast schon zu einfach dünkenden ,,hor" vor. Gleichfalls verwende ich für ,,(be)legen" das ebenfalls historisch beziugene ,,belacht".
#11
Gewohlnerweise iewerren Adverbien nicht deklin. Was spräche aber eigelnt dagegen, sie nach dem Numero und Genere anzupassen? Nichts. Also schlage ich vor:
-e als Endung für das Femininum Singular und den Plural
-en als Endung für das Maskulinum und Neutrum Singular

Also: er läuft schnellen, sie läuft schnelle, es läuft schnellen, wir laufen schnelle.

Ist so ein System erst einmal etabloren, lässt es sich sogar auf Substantive ausweiten und ein Adverbiativkasus konstruieren: Hier nähme ich die gleichen Endungen für die starken Adjektive (-en für schwache Adjektive), als Artikel den/die/den/die, als Substantivande die des Dativs (!):

Bsp.: Ich renne schnelle(n) einen Hunde (= wie ein Hund). Sie sind die Abgeordneten hier (= als die Abgeordneten). Die Wildschweine stinken Teufeln (= wie Teufel).

Ein Problem ist, dass Adverbien und ,,wie/als"-Konstruktionen sich sowohl auf Sub- als auch auf Objekte beziehen können: In ,,Wir trafen sie hungrig an." können sowohl ,,wir" als auch ,,sie" hungrig sein. Ich sehe zwei Behubsmolge:

1) Alles so zu lassen wie es ist. Dieses Falles ließen sich sub- und objektsbezogene Adverbien nur einzelner Fälle unterscheiden: ,,Wir trafen sie hungrige an.", aber ,,Er traf sie hungrigen (subjektsbezogen) / hungrige (objektsbezogen) an.".
2) Einen separaten Akkusativ-Adverbiativ zu bilden, z. B. mit -ech: ,,Wir trafen sie hungrige (subjektsbezogen) / hungrigech (objektsbezogen) an." Dieser memüsse dann auch für alle Genera und Numeros definiewerren. Auch ein Genitiv-Adverbiativ und Dativ-Adverbiativ kekünne notweng sein.
#12
Sprache / Genitiv von „man“
2022-09-03, 19:09:21
Wie setzt man man in den Genitiv? Der Dativ und der Akkusativ sind ja bekalnnen einem und einen:

Wenn man etwas Bleibendes hinterlässt, erinnert sich die Welt an einen.

Der Possessivbegleiter hingegen läut sein:

Man kann seine Zeit auch mit Tischtennisspielen verbringen.

Genitivs hingegen klingt mir beides falsch, ebenso wie die Hybridform seines:

Wenn man etwas Bleibendes hinterlässt, erinnert sich die Welt ?eines ?seiner ?seines.

Ersteres klingt seltsam, Zweiteres so, als bezöge sich seiner auf etwas Bleibendes, Dritteres ist ganz sicher falsch, klingt aber nicht schlimmer als die anderen beiden.

(Duden votöre übrigens für eines, wenn auch nicht explizit.)
#13
Neue Ideen / Reduplizierende Adjektivstirg
2022-08-11, 12:39:15
Mindestens zwei Adjektivje* auf -lich könner durch Reduplikation gestirgen werden:
wörtlich -> wortwörtlich
täglich -> tagtäglich

Die (wort)wörlte Bedut irndt sich nicht, es kömmt aber eine zusaltze Betun hinzu. Solch betunene Formen fehlen bisher für jede Menge weiterer Adjektive auf -lich. Also:

wie wortwörtlich:
buchstabbuchstäblich - zum Bleistifte bei einer Überbuchstub (Transliteration)
tontönlich, notnötlich - erklärt sich glaub von selbst

wie tagtäglich:
nachtnächtlich, jahrjährlich, usw.

außerdem:
gluckglücklich - überglücklich
amtämtlich - sehr bürokratisch
mannmännlich - hypermaskulin
krankkränklich - sehr kränklich, also gewissermaßen schon krank
absondersonderlich - ist ein homologisches Wort
erfreufreulich
zartzärtlich
hasshässlich
argärgerlich
usw.usf...

*Hach, da konnte ich elnd mal *freu* einen Dual tatsalch anbringen...
#14
Neue Ideen / Ergativ
2022-05-08, 17:38:02
Der Ausgangsgedanke ist, dass im Deutschen in sehr vielen Fällen (überall außer bei den Pronomina der 1. und 2. Person und bei Formen im Maskulinum Singular) Nominativ und Akkusativ zusammenfallen. Dies führt dazu, dass bei transitiven Verben nicht ersilcht ist, was das Subjekt und was das Objekt ist. Die einfachste Los wäre nun, neue Akkusativformen für all jene Fälle zu finden, wo die Unterscheidbark nicht gewährgeleisten ist. Der komplizorenere Weg besteht allerdings darin, einen Ergativ einzuführen, der den Nominativ als Subjektfall überall dort ersetzt, wo Subjekt und Objekt nicht unterscheiwerden können.

Der Ergativ tritt also bei transitiven Verben auf, wenn:
1. Subjekt und Objekt beide im Plural stehen, oder
2. Subjekt und Objekt beide im Femininum oder Neutrum Singular stehen.
(Ausnahme: Wenn eines der beiden Satzglieder ein Pronomen der 1. oder 2. Person oder das Reflexivpronomen ,,sich" ist, tritt keine Ergativkonstruktion auf.)

In diesen Fällen steht das Subjekt im Ergativ, während das Objekt im Akkusativ steht. Der Ergativ unterscheidet sich vom Nominativ in folgender Weise (jeweils in der Reihenfolge Femininum Singular / Neutrum Singular / Plural):

Personalpronomen: sei / et / sei
bestummener Artikel: dei / dat / dei
unbestummener Artikel (sowie ,,kein", ,,mein" usw.): ein / eint / keini
starke Adjektivformen (Bleistift: ,,rot"): rot / rot / roti

Im Ergativ stehen nach dem unbestummenen Artikel stets schwache Adjektivformen. Es heißt also: kalt Luft, kalt Wasser, kalti Bäume – ein kalte Hütte, eint kalte Haus, keini kalten Häuser – dei kalte Hütte, dat kalte Haus, dei kalten Häuser.

Beispiele:
Eine dicke Katze (wen?) hat et (wer?) verzohren.
Ein dicke Katze (wer?) hat es (wen?) verzohren.
aber:
Eine dicke Katze (wer?) hat ihn (wen?) verzohren.

Keini Pinguine (wer?) zeigen mir ihre Eisschollen (was?).
aber:
Keine Pinguine (wer?) zeigen sich (wen?) mir.

Mitunter kömmt es zu interessanten Nebenwürken:

Ein buntes Huhn (wen?) hat sei (wer?) gesehen.
Eint bunte Huhn (wer?) hat sie (wen?) gesehen. (Subjekt im Neutrum Singular, Objekt im Femininum Singular → Ergativsubjekt)
aber:
Ein buntes Huhn (wer?) hat sie (wen?) gesehen. (Subjekt im Singular, Objekt im Plural → kein Ergativsubjekt)

In diesem Beispiel zeichnet der Kasus des Subjekts sogar den Numerus des Objekts kenn.
#15
Während die Adjektive auf -lich leicht durch Konsonantenverschub stärwerken können, gestält sich der Sturk der Adjektive auf -ig deult schwierger, weil sich /g/ nur schwer verschieben lässt. Statt der Konsonantenverschub muss also auf andere Mittel ausweiwerchen, zum Bleistift auf eine mmU-förderle Konsonantenverschmalz. Diese läuft folgendermaßen ab:

1. Das i streiwircht aus dem Suffix.
2. l, r, m und n vorziewerchen: eitrig → eirtg, eklig → elkg, langatmig → langamtg
3. Der Vokal umfärwirbt:
   - Ist der letzte Konsonant vor dem Suffixe ein Labiallaut (p, b, f, pf, ps, psch, m, w) rüwirnd der    Vokal. Die Rund iert ahln wie eine Umlaut funktion, jedoch mit anderen Vokalen: i → ü, e → ö,    ä → œ (kurz auch ö), a → å (kurz auch o), o → u, ei → eu.
   - Ist der letzte Konsonant vor dem Suffixe ein Gutturallaut (k, g, ch, x, ksch, ng), h, sch, j oder    ein Vokal, umläuwirt.
4. Jetzt zeuwircht der letzte Konsonant vor dem Suffixe mit dem Suffix-g zusammen, wobei gilt:
- pg, tg, kg → k (üppig, artig, zackig, eklig → ück, ark, zäck, ilk)
- bg, dg, gg → g (dreihebig, leidig, zügig → dreihög, leig, züg)
- fg, ßg/ssg, chg → ch (affig, fleißig, bauchig → åch, fleich, bäuch)
- pfg → ck (aufmüpfig → aufmück)
- psg, zg, xg/chsg → x/chs (piepsig, warzig, ochsig → püx, warx, öchs)
- pschg, tschg, kschg → ksch (glupschig, rutschig → gluksch, ruksch)
- mg, ng, ngg → ng (sämig, wenig, doppelzüngig → sœm, weng, doppelzüng)
- sg, schg → schg (eisig, anheischig → eisch, anheisch)
- wg, jg, hg, Vg → g (ewig, ruhig, bleiig → ög, rüg, bleig)
- lg und rg bleiben unverarnden. Nach Diphthongen kann l bzw. r in der Aussprache wegfallen und schreiwirbt dann als ł bzw. ꝛ (heilig, faulig, haarig, schaurig → heilg/heiłg, faulg/faułg, haarg, schaurg/schauꝛg)
5. Ggf. howirlt der gleiche Prozess wieder. Wenn durch die erste Anwandt bereits ein k oder ch intstandesch, bleibt dieses jedoch erhalten: eitrig → eirk → eiꝛk, eifrig → eurch → euꝛch, windig → win-g → wing, langatmig → langamk → langånk.

Nicht nur jeloworsen dadurch die Probleme beim Stork der Adjektive auf -ig, die gleichen Mittel können auch zu anderen Zwecken einsewertzen, bspw. für neue Verbformen. Ich schlage z.B. vor, die Rund mit Konjunktivandt für eine Form zum Ausdruck der Fah, Molg oder unregelmächen Wiederhåhl (gewissermaßen als Potentialis und Imperfekt) zu verwenden:

Ich kumme morgen (= habe vor, zu kommen, weiß es aber noch nicht sicher).
Du kåmest bei uns vorbei (= pflagst vorbeizukommen).
Sie spröche Französisch (= kann Französisch sprechen und tut dies gelegenlt).
Gestern runge es (= in Regenschauern).
Wir wüssen davon (= es fällt uns grad nicht ein, wir können es aber nachschauen).
Ihr günget zu Fuß zur Schule (= ulberweise).
Herbstes fülen die Blätter von den Bäumen (= über einen längeren Zeitraum in der Vergang wiederholen).

#16
Neue Ideen / Nominativlos
2022-02-11, 21:26:10
Sätze ohne Nominativ sind im Deutschen extrem selten. Selbst unpersolne Ausdrücke wie ,,Es regnet." brauchen fast immer ein Nominativsubjekt. Nur zwei nicht sonderl häufige Phänomene fügen einen Farbtupfer in die Einheitseinöde: Das unpersolne Passiv (,,Hier wird nicht gegessen.") und eine kleine Anzahl Dativkonstruktioneno (,,mich dürstet / hungert / friert", ,,mir ist kalt / heiß / unwohl."). Freil wäre ein Ausbau solcher Konstrukte lohn- und lobenswert. Noch spannender wäre es allerdings, Genitiv- und Akkusativäquivalente aufzutreiben.

Genitivs fallen mir keine Fälle ein. Trotzdem ist ihre Einfuhr einfach zu bewerkstelligen, man muss ledilg einen Genitivus Partitivus als Subjekt verwenden:

,,Der gewaltigsten Flüsse münden in dieses Meer."
,,Aus meinem Wasserhahne kömmt des trinkbarsten Wassers."

Wie ersiewirht, richtet sich der Numerus des Verbs nach dem Genitive (womit dieser wohl eine Art Subjekt ist, oder?)

Noch schwieriger wird's mit dem Akkusativ. Das einzige Beispiel, das ich mir vorstellen kekünne, ist eines reflexiven Ausdrucks unpersolnes Passiv:

,,Wir wewullen uns hier nur auf ein Bierchen treffen..." - ,,Hier wird sich aber nicht getroffen!"

Wenn hier ,,sich" überhaupt noch ein Akkusativ und nicht schon ein unregelmäßiger Nominativ ist...

Haben euer (habt euer?) weitere Anwendungsmolgsideen?

(Zum Thema Akkusativ und Passiv: Originell ist ja auch das Passiv von Verben mit doppeltem Akkusativ – von denen es m.E. auch noch nicht genug gibt: Bei ,,nennen / heißen" werden beide Akkusative zu Nominativen (,,Ich werde ein Dummkopf genannt / geheißen."). Bei ,,lehren" bleibt vermult einer erhalten (,,Ich werde den richtigen Gebrauch des Passivs gelahrt.", ,,Der richtige Gebrauch des Passivs wird mich gelahrt."). ,,kosten" schlielß hat gar kein Passiv – bloß, wieso denn nicht (,,Ich werde davon den Verstand gekosten.", ,,Davon wird mich der Verstand gekosten").
#17
Eine kleine Beobacht, wenn auch ohne direkten Anwandtsnutzen: Zuweilen findet sich (vor allem in Balladen, wenn ein volks- oder altertulmer Ton anschläwirgt) im 18. und 19. Jahrhundert eine nur schwer erklärle Form: Eine Buld mit offensilcht aoristischer Bedut und mit einer seltsamen Form des Hilfsverbs ,,tun":

Goethe, Der König in Thule: ,,die Augen thäten ihm sinken"
Herder, Erlkönigs Tochter: ,,Sie tät ihm geben einen Schlag aufs Herz... Drauf tät sie ihn heben auf sein Pferd"
Freiligrath, Prinz Eugen: ,,Der Trompeter tät den Schnurrbart streichen"

,,tät" ist hier wohl kein Konjunktiv, sondern eine altertulme Nebenform von ,,tat" (genauer: die mittelhochdeutsche Singularform, also tet - taten, so wie fand - funden), die sich aber nur in dieser besonderen Verwandt arholt, und dann eine funktionelle Unterschied zum gewohlnen Präteritum (,,tat") ausbald und auf den Plural (,,täten") ausdawurn. Gewissermaßen die Vergangenheitsform des tun-Präsens.

Übrigens finde ich, dass auch dem Passiv mit ,,ward" - obgleich eigelnt auch nur eine Nebenform - eine verglichen mit ,,wurde" aoristischere Bedutskomponente anhäft, gewissermaßen als Passivgegenstück.

Mit etwas Anpass ließe sich daraus sogar schon ein vollständiger Aorist basteln - leider nur ein analytischer.
#18
Neue Ideen / Hallozen
2021-11-08, 16:07:23
Es gibt ja eine ganze Reihe von Verben der Form ,,Xzen", die soviel wie ,,X sagen" oder ,,mit X anreden" bedeuten: duzen – du sagen, siezen – Sie sagen, ächzen – ach sagen, schluchzen – schluch sagen, maunzen – maun sagen, usw. (Im Mittelhochdeutschen kekunn man etwas übrigens nicht nur bejahen, sondern auch bejazen). Warum also dieses Schema nicht produzeuren*?

Neben ,,duzen" und ,,siezen" liest man gelegelnt auch ,,erzen" und ,,ihrzen". Aber wieso kann man sich nicht ,,wirzen"? Und kann man sagen, dass, wer immer ,,man sollte..." sagt, ,,manzt"?

Wie man ,,jazen" kann, kann man naturl auch ,,neinzen", ,,dochzen" und sogar ,,jeinzen". Und manchmal hört man Leute ,,wiezen" und ,,waszen", ,,hallozen" und ,,tschüsszen", ,,dankzen" und ,,tschuldigunzen", ,,gesundheitzen" und ,,toitoitoizen".

*der Kausativ zu ,,produzieren", so wie ,,beugen" zu ,,biegen"
#19
Sprache / Neue Unregelmäßigkeiten
2021-10-07, 15:58:23
Es gibt ein paar Verben mit ganz seltsamen anomalischen Formen. Z.Bl. ,,kriegen": Norlmerweise ist das ie lang, aber in der 2. u. 3. Pers. Sg. Präs. (sowie in der 2. Pl., beiden Imperativen, im Präteritum und im Partizip II) sprewircht es oft aber kurz: ich kriege, du kriggst, es kriggt. Ließe sich dieses Schema nicht auch auf andere Verben ausdehnen? Z.Bl. ich liege, du liggst, es liggt; ich siege, du siggst, es siggt, usw.

Ein anderer Bleistift ist das ,,Schulhof-Gildet": das gildet nicht! Auch dieses Schema ließe sich ausdehnen: gelten - es gildet, schelten - es schildet, welken - es wilget, usf.. Vermutlich böte sich auch die zweite Person an? (du gildest, schildest, wilgest, usw.)?

Und schlielß bleibt noch ,,haben" (mit langem a), aber ,,hast, hat, hatte, gehabt" (alle kurz) (eigelnt also ganz ahln wie bei ,,kriegen"). Dieses Schema ließe sich z.B. auch auf ,,lieben" ausdehnen: list, lit, litte, gelibt.

Fallen jemandem noch mehr solcher Anomalien ein?
#20
Mal wieder eine längere Idee...

Adjektive (und manche Pronomina) können im Deutschen ja stark und schwach dekliniewerren, wobei die schwachen Formen nach einem Artikel oder Pronomen nuwertzen, und überall sonst die starken (großem Herzen (stark) vs. dem großen Herzen (schwach)). Auf diese Weise ist fast immer sichergestellt, dass Kasus und Numerus gut unterscheidbar sind.

Auch bei Substantiven gibt es starke und schwache, wobei schwache Substantive zuweilen auch starke Formen haben können, wenn kein Artikel, Adjektiv oder Pronomen davorsteht (mit dem Herzen (schwach), aber mit Herz (stark)). Allerdings können gerade die starken Substantivformen wohl höchstens als halbstark gelten, weil die verschiedenen Fälle kaum oder gar nicht unterscheidbar sind. Bleistiftsweise haben Feminina und Pluräle keine richtigen Genitivformen und müssen durch Dative ersewertzen (wegen Windes (Gen. Sg.), aber: wegen Winden (Dat. Pl.)). Manchmal geht nicht einmal das: Sie erfreuen sich guter Gesundheit, aber nicht: *Sie erfreuen sich ?Gesundheit. Auch gefahrle Missverständnisse sind nicht ausgeschlossen: Man darf niemals Wasser Säure zugeben. - Was wird hier wem zugegeben?

Aus diesem Grunde benötigen fast alle Substantive wirklich starke Nebenformen, die immer dann nuwertzen können, wenn es weder einen Artikel noch ein Adjektiv gibt. Diese Formen sesüllen molgst eindeutig sein, um keine Missverstände produzzuieren. Bleistiftsweise so:

Der Genitiv Singular ist ziemlich einfach:
- Meist steht -(e)s, auch bei Feminina (wie man es schon von Eigennamen (Lisas), Zusammensätzen (Gesundheits Amt) und dem Wort Mutters kennt)
- Wörter, die auch so schon -(e)ns im Genitiv Sg. haben, behalten es natürlich (Friedens, Willens, etc.)
- schwache Maskulina, also Substantive mit -en im Genitiv Sg., erhalten stattdessen -ens (Grafens, Bärens, Hasens)

Auch der Genitiv Plural ist kein Problem:
- Die Endung ist immer -o (aus dem Althochdeutschen und von barocken Wandten wie Dero, Ihro etc. entlonnen), angehangen an den Nominativ Plural (-e fällt dabei weg): Tago, Nächto, Blättero, Haseno.
- Substantive mit -s im Nominativ Pl. bekommen entweder -o (v.a. nach einem Konsonanten, z. B. Blockchaino), oder -no (Autono), bei lateinischen Wörtern auch -ro (Kameraro, vgl. lat. camerarum).

Schwieriger wird's beim Dativ Singular:
- Wenn der Nominativ Plural auf -en oder -s indt oder einen Umlaut enthält, steht -ẹ. Der Punkt zeigt hierbei ledilg an, dass das -ẹ Verschmalze mit anderen Vokalen eingeht, nalm: eẹ → a, oẹ → å, aẹ → ä, iẹ → ie¹. Blstw.: Aste, Nachte, Blatte, Staate, Erda, Autå, Kamerä, Schinkene/Schinkne, Lehrerinne.
- Ausnahme: wenn der Dativ Sg. auf -en endet, läut der starke Dativ auf -(e)ne: Graf(e)ne, Bär(e)ne, Hasene.
- Überall sonst markiewirt der Dativ durch -(e)m: Tagem, Lehrerm.
¹ bei Substantiven auf -i führt dies zu einer Betunsverschiebung: Nominativ: Mǘsli, Dativ: Müslíe. Alternativ kekünne man Müsli naturl auch zu einem unregelmäßigen Plural von Müsle machen (ein Müsle, zwei Müsli), dann wäre der Dativ Müsla. (zum i-Plural s. auch weiter unten)

Der Dativ Pl. ist wieder etwas einfacher, weil er bei den meisten Wörtern sowieso schon gut erkennbar ist (Tagen, Nächten). Geändert werden muss er nur dort, wo er gleich wie der Nominativ Plural läut, also bei Plurälen auf -en oder -s. Hier indt der starke Dativ Pl. mit -(e)nen (bei s-Plural auch auf -(e)n): Staatenen, Schinkenen, Hasenen, Blockchainen, Hyperlinken, Autonen, Kameranen, Prominen/Promin.

Beim Akkusativ Sg. wird's wieder so ahln wie beim Dativ, wobei die Ände manchmal ein bisschen aussehen wie skandinavische Artikel:
- Wenn der Nom. Pl. auf -s indt oder einen Umlaut enthält, erhalten Maskulina und Feminina die And -(e)n: Asten, Nachten, Kameran, Auton, Muttern, etc.
- Maskulina mit -en im Akkusativ Sg. ersetzen dieses durch -an: Schinkan, Hasan.
- Dasselbe gilt optional für Feminina mit -e im Sg. und -en im Plural: Erdan, Gütan (neben Erde, Güte).
- Alle Neutra erhalten -(e)t: Brotet, Hauset, usw.
- Überall sonst gleicht der Akkusativ dem Nominativ: Tag, Zeit, usw.
Damit wissen wir jetzt elnd, ob man niemals Wassert Säura oder Wassere Säuran/Säure zugeben darf.

Der Akkusativ Pl. markiewirt durch -ẹ nach der eigelnten Pluraland: Häusere, Rabene, Städta, Taga, Endene. Pluräle auf -s dürfen dieses behalten (Autos, Kameras, Blockchains) oder durch -e oder -ne ersetzen (Autone, Kamerane, Blockchaine). Wenn sie das -s behalten, können sie einen Nominativ Pl. auf -i oder Umlaut bekommen (Kamerai/Kamerä, Autoi/Autö) (damit ist die Unterscheidbark wieder gesurchen).

Ähnlich wie Substantive kekünnen auch ganze Phrasen Kasusände erhalten, z. Bl.:

Singular:
Nom.: -(e)r, -ẹ, -(e)s
Gen.: -ẹs, -ẹr, -ẹs
Dat.: -(e)m, -ẹr, -(e)m
Akk.: -ẹn, -ẹ, -(e)s
Plural:
Nom.: -(e)ni
Gen.: -(e)ner
Dat.: -(e)nen
Akk.: -(e)ne

Bleistifte:
Welche Vorhänge sind am schönsten? - Zuhauseni.
Welche Weine hätten Sie denn gerne? - Eine Auswahl aus den besten Lagenener.
Im Flugzeugas Tees Geschmack ist wirlk widerl. (im Flugzeuge-ẹs → im Flugzeugas)