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Themen - AmelieZapf

#21
Sprache / Composita von "hauen"
2006-08-20, 21:17:44
Hallo zusammen,

ich sann heute über die Composita von "hauen", praeclarissimo illo verbo, nach. Es ist zum Grausen. In einem Anfall von Jugendwahn sind diese nämlich nur noch halbstark:

"Der Steinmetz behaute (nicht: behieb) den Granit. Er war nachfolgend behauen."
"Der Täter verhaute (nicht: verhieb) das Opfer nach Strich und Faden. Das Opfer war nachfolgend verhauen."
"Bevor er zuhaute (nicht: zuhieb), boltt das Opfer um Gnade. Er hat dennoch zugehauen".
"Nach der Tat haute (nicht: hieb) der Täter ab. Er war also abgehauen."

Das alles schreit nach dringendster Arnd. Sollen wir?

Grüße,

Amy

P.S.: Das schreit auch förmlich nach noch weiteren Analogiestärkungen: schauen, trauen (dann müßte sich aber "treiben" ändern), versauen, stauen etc. pp.

P.P.S.: Ich habe hier noch nette Causative und Verbzeuge herumliegen: "schweigen machen" = "kneben", das Verbzeug dazu ist der Knebel.

Im Mittelalter harrsch das Faustrecht und es war höchst unsicher, ob man des nächsten Tages noch sübe und krübe. Um dies maßgeblich der eigenen Fucht sicherzustellen, bedan man sich eines Verbzeugs, des Säbels.
#22
Omnia licent / PerVers 4 - wie wär's?
2006-07-22, 12:56:16
Wann ist eigelnt mal wieder eine PerVers?

Grüße,

Amy
#23
Sprache / Dialektalfrage - "leige"
2006-05-18, 17:42:32
Hallo zusammen,

mir kam kürzlich das Adjektiv "leige" unter, das wohl entweder im Ostwestfälischen oder im Hessischen gebräuchlich sein muß. Kennt das jemand und kann mir jemand seine Bedaut erklären?

Gruß,

Amelie
#24
Über die GSV / "Niederländisch"-Seite
2006-05-13, 15:06:42
Hallo zusammen,

ich mache mal einen Vorschlag: analog der englischen Seite wäre es evtl. angebracht, auch die Anmurke auf der niederländischen Seite op Nederlands te schrijven, om ons maar internationaal te presenteeren. Es wäre auch den geneigten Lesern (und hoffentlich Beiträgeeinsendern) aus NL gegenüber höflich.

Das heißt nicht, daß mein Nederlands so gut wäre, als daß ich mir das zutraute!

Gruß,

Amelie
#25
Neue Ideen / Der Stork der Zahlwörter
2006-05-10, 12:20:55
Hallo zusammen,

ich fühle mich heute etwas urnbeohagen, da ich ja bisher niemandem etwas nied, aber heute tue ich es: und zwar den Finnen ihre auf ganzer Länge stattlich starken Zahlwörter. Und das iert folgendermaßen Funktion, wenn man es aufs Deutsche übertrüge:

Jede einzelne Komponente wird gestorken: Ein System aus einhundertzweiundfünfzig Gleichungen wird zu einem aus einenhundertenzweienundfünfzigen, oder gar eines einerhunderterzweierundfünfziger Gleichungen. Das ist die Bug nach Kasus.

Nach Numerus brauchen wir nicht zu beugen, da ein Zahlwort >1 im Singular in den Zustundsbereich des Lehrstuhls für Oxymorast fällt (eingeschlossen der Vorschlag, Wörter auf "~stik" mittels Kupp von "ik" und Auflut/Sonderauflut des vorhergehenden Vokals zu stärken. Plastik -> Plust, Anglistik -> Anglest, Diagnostik -> Diagniest, Akustik -> Akast).

Nun die leidige Bug nach Genus. Die kennen im Plural ja nicht einmal die Adjektiva. Doch halt! Ein obskurer Dialekt, gesprochen im letzten Winkel Ostoberfrankens leistet erborttenen Widerstand: das Sechsämterische. Wenigstens "zwei" wird auch nach Genus flektiert. Und zwar in der Form "zwäi, zwou, zwa". Also: "zwäi Manna, zwou Weiwa und zwa Kinna". Das sind zwei Männer, zwei Frauen und zwei Kinder. Solche Relikte sesölle man erhalten, zumindest im Fall von "zwei". Also "zwei Männer, zwo Frauen und zwa Kinder". Durchdeklinoren ergäben sich rückgezochtene hochdeutsche Formen von:

zwei, zwo, zwa
zweier, zwoër, zwaër (unbest.) / zweien, zwoën, zwaën (best.)
zweien, zwoën, zwaën
zwei, zwo, zwa

(Im übrigen zeichnet sich das Sechsämterische auch durch schöne alte starke Verbformen aus. Wenn ich nicht aufpieß, bekam ich als Kind oft "Mirk auf!" zu hören).

Summa summarum würde dann "aus zweiundsiebzig Häusern" zu "aus zwaënundsiebzigen Häusern".

Nun die Ordinalzahlen. Da verfahren wir analog. Der/die/das erste, der zweite/die zwote/das zwate, dann weiter wie gehabt bis "der einunzwanzigste". Das wird der Erstundzwanzigste. Zweiundzwanzig wird komplizierter: der Zweistundzwanzigste, die Zwostundzwanzigste, das Zwastundzwanzigste. Und so fort, bis in alle Ewigkeit.

Gruß,

Amelie