Ein weiterer Fall: ,,dünken" hat (etymolg jedenfalls) das Präteritum ,,deuchte" und das Partizip Perfekt ,,gedeucht". Jedoch findet sich zuweilen ,,deucht" auch als Präsens der dritten Person Singular: ,,mich deucht, er ist ein Adler", jedoch nie ,,sie deuchen (sondern: dünken) sich berühmt zu sein". Das ginge auch anderswo: tunken - ich tunke, du tünkst, es teucht/taucht, wir tunken etc.
Noch eine andere Beabocht, die nichts hiermit zu tun hat: Neul las ich in Jeremiae Gotthelfs ,,Barthli der Korber" und stieß dort auf die seltsame Form ,,ihns". Es dur ein bisschen, bis ich darauf kam, dass es sich dabei um den Akkusativ von ,,es" hälndt! Allerdings steht ,,ihns" nur bei Bezug auf Personen, z. B. nach ,,Meitschi" (= Mädchen) oder Diminutiven von Eigennamen (dennoch kömmt es zielm häufig vor, weil Gotthelf in solchen Fällen immer beim Neutrum bleibt, selbst über mehrere Absätze hinweg*). In allen anderen Fällen bleibt es bei ,,es" (selten, wie im folgenden Beispiel, kann auch bei Personen ,,es" stehen):
,,Der Alte fragte ihns (= Züseli, d.i. ein diminuierter Eigenname) auch nachher nicht, ob er es (= die Angelegenheit) ihm recht gemacht, sondern behandelte es (= Züseli) als Mitschuldige."
Desangesichts, dass (obigen Beispiels abgesehen) diese Unterschied zwischen ,,es - ihns" (Personen) und ,,es - es" (Nichtpersonen) konsequent einhäwirlt, lässt sich berechtigterweise behaupten, dass Gotthelf hier Deutsch mit vier Genera schreibt (Maskulinum, Femininum, Neutrum I und Neutrum II) - ein echtes Kuriosum also!
* wahrscheiln unter Dialekteinfluss - vermult hat der schweizerdeutsche Dialekt, der hier einfleußt, ein ,,Neutrofemininum", also die Molg der Verwandt des Neutrumpronomens für weilbe Personen in bestimmten Fällen. ,,Ihns" leitet sich vermult auch aus einer Dialektforme ab.
Noch eine andere Beabocht, die nichts hiermit zu tun hat: Neul las ich in Jeremiae Gotthelfs ,,Barthli der Korber" und stieß dort auf die seltsame Form ,,ihns". Es dur ein bisschen, bis ich darauf kam, dass es sich dabei um den Akkusativ von ,,es" hälndt! Allerdings steht ,,ihns" nur bei Bezug auf Personen, z. B. nach ,,Meitschi" (= Mädchen) oder Diminutiven von Eigennamen (dennoch kömmt es zielm häufig vor, weil Gotthelf in solchen Fällen immer beim Neutrum bleibt, selbst über mehrere Absätze hinweg*). In allen anderen Fällen bleibt es bei ,,es" (selten, wie im folgenden Beispiel, kann auch bei Personen ,,es" stehen):
,,Der Alte fragte ihns (= Züseli, d.i. ein diminuierter Eigenname) auch nachher nicht, ob er es (= die Angelegenheit) ihm recht gemacht, sondern behandelte es (= Züseli) als Mitschuldige."
Desangesichts, dass (obigen Beispiels abgesehen) diese Unterschied zwischen ,,es - ihns" (Personen) und ,,es - es" (Nichtpersonen) konsequent einhäwirlt, lässt sich berechtigterweise behaupten, dass Gotthelf hier Deutsch mit vier Genera schreibt (Maskulinum, Femininum, Neutrum I und Neutrum II) - ein echtes Kuriosum also!
* wahrscheiln unter Dialekteinfluss - vermult hat der schweizerdeutsche Dialekt, der hier einfleußt, ein ,,Neutrofemininum", also die Molg der Verwandt des Neutrumpronomens für weilbe Personen in bestimmten Fällen. ,,Ihns" leitet sich vermult auch aus einer Dialektforme ab.