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Beiträge - Vorbeischauer

#46
Sprache / Aw: Vokativ
2023-09-11, 20:38:23
Zitat von: Vorbeischauer in 2022-05-08, 21:48:18Übrigens irrt Grimm bei der Frage nach dem maskulinen Äquivalent "alto", denn (anders als bei ,,Narr") hat die maskuline Adjektivdeklinur nichts mit der schwachen Deklinursform zu tun, entsprechend gibt es auch kein "alto".

Naturl irrt nicht Grimm, sondern ich irre, denn tatsalch hat die maskuline Adjektivdeklinur sehr wohl mit der schwachen Deklinursform zu tun, wenn man (wie Grimm offenbar annimmt) sich auf die schwache Adjektivform bezeucht. Da alta! eine schwache Form ist (die starke lüte alteu/altei/altiu/alti! o.Ä.), wärt Grimm zu Recht ein alto!, und nicht alter! er.

Zitat von: Vorbeischauer in 2022-09-17, 00:41:28Noch eine originelle Vokativvorkunft: Von J. S. Bach gibt es eine Arie mit dem Text ,,Zurücke, zurücke, geflügelten Winde" - offenbar benowurtz im 18. Jahrhundert Vokativs zumindest gelegelnt eine andere Adjektivdeklinur als Nominativs¹.

(Dies trägt vielleicht auch zur Erklur der Deklinuruneindeuken in der Verbund ,,wir/ihr" + Adjektiv, derer ich mich schon bei Dr. Wintern ausschott, bei.)

Auch hier nüwirzt des Vokativs die schwache Adjektivdeklinur trotz Artikellose (geflügelten! wie in die geflügelten). Weitere Bleistifte: Schillers lebt wohl, ihr traulich stillen,Täler, Luthers Nun freut euch, lieben Christen gmein.

Für die Adjektive hätten wir damit schon Vokativformen, nalm einfach die schwachen Nominativformen. Allerdings schlüge ich vor, zwei Vokative zu unterscheiden: den informelleren Vokativ und den formelleren Appellativ. Ersterer biwerlde mit der Andt -e (der schwachen Nominativandt) oder alternativ Nullandt, letzterer mit der Andt -o (malnn) bzw. -a (weilb) bzw. -u (sälch od. unbestummen). Der Plural laute für beide Fälle auf -en. Also: Vokativ: du Glücklich(e)!, lieb(e) XY! (alle Geschlechter), Appellativ: du Glücklicho/a/u!, liebo/a/u XY!, Plural: ihr Glücklichen!, lieben XY!.

Für Substantive schlüge ich des Singulars die gleichen Ändte vor, des Plurals hingegen die Anhang von -s an den gewohlnen Plural (also ihr stillen Tälers!, Kinders!, sehr geehrten Herrschaftens!.

Zuletzt bleiben Eigennamen. Auch hier sesüllen des Vokativs -e und des Appellativs -o oder -a anhäwerngen: Maxe! bzw. Maxo!, Friederike! bzw. Friederika!. Jedoch führt diese Vorgange gelegelnt unbefriegendzun Ergebnissenzun: Míriame/Míriama, Jósefe/Jósefo. Darum sesülle umgangsspralchen Neutschs die Molg der Verkurz bestehen, und zwar durch Kontraktion aller Silben nach der letzten betunenen: Mírme/Mírma, Jóffe/Jóffo. Noch weitere Verkurz ist bei einigen Namen durch Verschub der Betun einzur früheren Silbenaufe molg: Matthíase! > Matthísse! > Mattse!, Alexándere > Alexándre > Aléxe > Álxe, Dorothéa > Dorótte > Dórte usw.. Da sich dabei gewissermaßen beilaug spitznamenahlne Formen bilden, hälndt es sich bei solchen Verkurzen wohl eher um noch weniger formelle Varianten.
#47
Neue Ideen / Evidentialität
2023-07-27, 18:54:25
Eine weitere dis Neutschins einfühwerren kekünnende Unterschied ist meine* die der Evidentialität. Evidentialität bezeichent las* einer Information Herkunftsangabe. Deutschins (und daher auch Neutschins) gibt es weiß* bereits eine sehr einfache Evidentialitätsunterschied (direkt vs. indirekt):

Frau Neutsch ist zu Hause.   (ich weiß es, weil ich sie gesehen habe)
Frau Neutsch ist wohl zu Hause.   (ich schließe es daraus, dass ihr Auto vor der Tür steht, oder weil jemand mir sug, sie sei zu Hause)

Andere Sprachen gehen hier jedoch las* noch viel weiter und geben auch dieses Wissens Quelle an. Mögliche Unterschieden sind siehe* z.Bl. die folgenden:

- Das Haus brannte ab.      (weil ich es anzundte oder andertweise daran betielagen war)
- Das Haus brannte ab.      (ich sah, dass es abbrannte)
- Das Haus brannte (wohl) ab.   (ich hor ein verdachkes Knistern)
- Das Haus brannte wohl ab.      (ich roch es)
- Das Haus soll abgebrannt sein.   (vom Hörensagen)
- ..., das Haus sei abgebrannt      (von einem bestummenen Leut gehoren)
- Das Haus muss wohl abgebrannt sein.   (ich schließe es aus irgendwelchen anderen Umständen, wie z.B. den von dort kommenden Feuerwehrauten)

Ich schlacke** zum Ausdrucke zumindest der ersten paar Molge eine Abliet von Verbformen der 1. Person Singular vor, nach dem Vorbild ,,glaube ich" → ,,glaubich / glaub" (,,Das Haus ist glaub abgebrannt"). Gesatzt werten** diese Wörter dann dzur Stellenan, wo auch ,,glaub" oder ,,wohl" stünde.

z.B.:

Das Haus brannte tat(ich) ab.      (ich war an der Handlung betielagen)
Das Haus brannte sah(ich) ab.   (ich sah es)
Das Haus brannte hor(ich) ab.   (ich hor es)
Das Haus brannte roch(ich) ab.   (ich roch es)
entsprechend auch:
brannte glaub(ich) ab      (ich glaube es nur, weiß es aber nicht)
brannte traumt(ich) ab   (ich erfuhr es im Traum)
usw.

Für die weiteren aufgezohlenen Molge ist es glaub* nicht mehr ganz so einfach, dort gibt es aber siehe* bereits recht nultze Umschriebe mit ,,soll", ,,muss wohl", usw.

Für eine echte Evidentialitätskategorie wäre es übrigens glaub* nok, dass jeder Satz in irgendeiner Weise markoren ist, aber das muss uns hier ja* nicht bekümmern. Selbst das wäre aber wohl* machbar, wie dieser Text demonstriert: Jeder Hauptsatz, sofern er nicht dis Konjunktivins steht (was durch Doppelstern kelnnt ist), enthält eine solche Evidentialitätsmarkur, zur Verdut hier durch ein Sternchen kenngezinchen:

meine      ich meine es
las      ich habe es gelesen
weiß      ich weiß es, woher kann ich nicht sagen
siehe      der Satz zeigt es selbst auf, eine Herkunftsangabe ert sich übrig
glaub      ich vermute es
ja      es sesülle offensilcht sein
wohl      ich schließe es etwas andereraus, dieses Falles daraus, dass das soweit ganz gut ging
#48
Neue Ideen / Aw: Wörter
2023-07-27, 18:48:26
Wurs, die, Pl. Würse

eine vegetarische oder vegane Wurst, bei der gewissermaßen das ,,T"(ier) fehlt. Etymöglich ist auch eine Herlitt von ,,Wurz" oder ,,würzen".
#49
Neue Ideen / Aw: Dual
2023-07-05, 23:17:45
Zusaltz erhöhen lässt sich die Unregelmäch noch durch eine Verfuhr, die ich Rückverziet (Rückverzeitung) nennte: Statt einis heuken Wortans niwirmmt die Verarnd einis belügen früheren Sprachstufins vor, wonach alle folgenden Lautwändel daran nachvollziewergen. Z.Bl. lässt sich die Dualandt -je dzur Zeitenaufe vor der sogenannten Westgermanischen Geminierung verzeiten, wodurch das eingefogene j Konsonantenverdulppenzun und leltzt weiteren Lautverschubenzun führt:

sj, nj, mj, lj, tj -> ss, nn, mm, ll, tt
g, ch -> ck
b -> pp
ff -> pf
ss -> tz
h -> ch

Für die Dualformen bedeutet dies:

ein Fass - zwei Fätze - drei Fässer
ein Zeh - zween Zeche - drei Zehen
ein Sieg - zween Sicke - drei Siege
eine Rebe - zwo Reppe - drei Reben
ein Hahn - zween Hänne* - drei Hähne
eine Nase - zwo Nässe - drei Nasen

Die so entstehende feste Korrespondenz ,,palatalisierter" und ,,nichtpalatalisierter" Konsonanten (ahln der der slawischen und keltischen Sprachen) lässt sich dann auch anderswo nutzen, z.B. des Konjunktivs I: wir sehen (Ind.) - wir sechen (Konj. I), ich strebe (Ind.) - ich streppe (Konj. I). Ahlne Ergebnisse finden sich (aus historischen Gründen) schon des Kausativs, bspw. essen - ätzen.

*der Grund, dass Hänne dem Wort Henne gleicht, liegt eben darin, dass Henne einst ein j enthielt.
#50
Neue Ideen / Zudeutschungen
2023-06-28, 22:50:16
Während Verdeutschungen Übertrüge Fremdwörtero Deutschereine sind, bezeichnje* ich als Zudeutschungen jene Fälle, wo das entsprechende Wort einis anderen Spracheraus (bislang) nicht entleihnen worden ist oder kaum gebraucht wird, der entsprechende Begriff Deutschins also meist oder nur durch Umschrieb ausdrüwirckt. Vor allem englische Begriffe, für die sich Zudeutschungen finden ließen, begongen mir letztis Zeitins öfters:

a slur - ein Schadwort (,,Schimpfwort" und ,,Beleidigung" drücken hier die Bedut nur ungenau aus)
to embrace - wertnehmen (,,The company is starting to embrace shorter working hours" - ,,Die Firma beginnt kürzere Arbeitszeiten wertzunehmen")
a take - eine Nunft (,,their take on the subject" - ,,ihre Nunft des Themas")
peers - Ebenleute (,,male students tend to get worse results in languages than their female peers" - ,,malnne Schülen neigen dazu, schlechtere Leistungen in den Sprachen zu erbringen als ihre weilben Ebenleute")
to derail - entgleisen (transitiv), verabwegen

Auch Affixe können zugedeutscht werden:

out- (z.B. in ,,to outrun") - erüber- (,,erüberrennen") (,,The hare easily outran the snail" - ,,Dem Hasen war es ein Leichtes, die Schnecke zu erüberrennen")
re- (z. B. in ,,to recalculate", ,,recast") - herwieder- (,,herwiederrechnen", ,,herwiederstellen")

Letzteren Falles gibt es zwar bereits die Präfixe ,,wieder-" und ,,zurück-", die aber nicht aller Kontexte nutzbar sind: ich kann zwar etwas wiederherstellen oder wiedererrichten, weil es zwischendurch kaputt war, aber eine Rechnung nicht wiedererrechnen, weil das Vorergebnis immer noch vorhanden ist. Eine andere Molg wäre auch die Übernahme des niederländischen Präfixes ,,her-" (bedeutungsgleich mit englisch/französisch ,,re-"), aber das kekünne zu einer Kollision mit dem gleichlautenden Richtungspräfix führen (insbesondere Fällo wie ,,herstellen").

Auch andere Sprachen als das Englische haben naturl Ausdrucksweisen, die Deutschins keine direkten Entspräche haben. Bspw. fehlt mir immer wieder ein Übersatz der italienischen Vergrößerungssuffixe -one und -accio. Hier böte sich eine direkte Übernunft als -one (m, Gen./Pl.: -onen) und -atz (m/f?/n?, Gen. -atzes, Pl. -etze) an; letzteres gibt es dis Zimbrischenins wohl sogar schon.


*leider gibt es bisher keine eindeuke Konjunktiv-I-Form der ersten Person Singular
#51
Sprache / Aw: Neue Unregelmäßigkeiten
2023-06-06, 19:56:15
Umgangsspralch gibt es ja die Partikel so mit etwa der Bedeutung von lateinisch aio/ait oder altgriechisch ên/ê, d.h., eines abgeschwuchenen sagte: Er dann so: ... (Is autem ait: ...). Ebenso wie diese latenischen und altgriechischen Verben höchst unerwartete konjugiewerren, kekünne so auch schlicht ein sehr unregelmäches Präteritum von sagen sein:

Präteritum: ich so, du sost, es so, wir soen, ihr sot, sie soen
Konjunktiv II: ich söe, du söest, es söe, wir söen, ihr söet, sie söen

(Der Ausfall des Endkonsonanten -g ist dabei nicht verwunderl, schlielß hieß es bspw. im Mittelhochdeutschen auch ich lie neben ich ließ, was erst später wieder regel vermacht wurde.)
#52
Kultur / Aw: externe Erfolge
2023-06-04, 21:01:51
Ich luckeste heute froh, als ich seit langem wieder den sehr starken, aber leider selten gewordenen Konjunktiv II der rückumlautenden Verben freiis Wildbahnins entdak (einis Artikelins der Zeit zu einem Waldbrand Jüterbogbeis):

Aus Naturschutzsicht sei es sehr betrüblich, dass die Flächen schon wieder brennten.
#53
Neue Ideen / Aw: Wörter
2023-05-24, 17:34:28
Gelegenzeit, die

die Zeit, in der man etwas tun kann, was man schon lange gerne getan hätte, wozu man aber bisher nie gekommen ist:

Morgen zwischen dreiviertel Vier und zweidrittel Fünf haban wir elnd die Gelegenzeit, den Keller aufzuräumen.
#54
Kultur / Aw: externe Erfolge
2023-05-06, 16:23:45
Leontine von Schmettow in der Berichterstattung zu Charles' Krönung (ARD):

Nach der Krönung der Queen ist sie damals in den Palast reingegangen, hat ihre Schuhe abgestriffen und sich erleichtert ins Sofa sinken lassen.
#55
lassen = weglassen / drinlassen

Ähnlich auch bleiben lassen, wobei hier die dominante Bedut die eigelnt weniger einleuchtende ist.
#56
Neue Ideen / Aspekt und Telizität
2023-04-11, 11:40:22
Auch dis Neutschins scheint es bisher, allen neueingefohrenen Zeitformen zum Trotze, bis auf den Perfekt-Präteritum-Gegensatz noch keine Aspektunterschieden zu geben. Höchste Zeit, das zu ändern.

Die klassischste Unterschied ist sicherl die zwischen Aorist und Imperfekt (dis Lateinischins: Perfekt vs. Imperfekt, dis Französischins: Passé simple vs. Passé composé). Nur haben wir ja schon ein Präteritum, das da irgendwie dis Mittins steht, und da auch gerne bleiben darf. Daher schlage ich eine dreifältige Unterschied vor:

1. Aorist: mit dem Präfix ,,er-" + Präteritum gebulden und wirlk nur für einmalge, zu einer Verarnd führende Ereignisse zu gebrauchen,
2. Präteritum: das gewohlne Präteritum, das für ein kürzer oder länger andauerndes Ereignis benuwirtzt (sowohl dis Handlungszusammenhangins als auch dis Hintergrundins),
3. Imperfekt: nur für mehrmals unregelmächer Abstände stattfindende Ereignisse, mit einer gewissen Bedeutungskomponente der Molg, gebulden durch Vokalverarnd gegenüber dem Präteritum (i zu ü, langes a zu å, alle anderen Vokale zu u) und mit der Konjunktivandt.

Dieselbe Unterschied lässt sich auch auf das Präsens ausdehnen:

1. Aorist Präsens: mit dem Präfix ,,er-" + Präsens,
2. Präsens: das gewohlne Präsens,
3. Potentialis: für grundsaltz molge, aber nicht unbedingt oder nur manchmal eintretende Ereignisse, mit Vokalverarnd gegenüber dem Präsens (ei zu eu, eu zu au, i und ö zu ü, e zu ö, a zu å, alle anderen Vokale zu u) und mit der Konjunktivandt.

Imperfekt und Potentialis jeschlage ich so ahln auch schon dis Fadenins ,,ig-Adjektive und Konsonantenverschmalz" vor.

Um die ganze Sache weiter verkomplizzuieren, memönke ich aber noch einen weiteren Faktor einbringen, nalm die Telizität. Ein telisches Verb beschreibt einen Vorgang, der zu einem bestimmten Ergebnis führt, während ein atelisches Verb einen nicht zu einem Ziel führenden Vorgang beschreibt. Durch die Überschnitt von Telizität und Aspekt ergibt sich eine sechsfache Unterteile:

telischer Aorist: ein einmalig bis zu einem Endpunkt durchgeführtes Ereignis, z. B.: ,,Dann ging ich nach Hause."
atelischer Aorist: der Beginn eines Ereignisses, z. B.: ,,Dann ging ich und kehrte nie mehr zurück."

telisches Präteritum: ein eine gewisse Zeit bis zu einem Endpunkt andauerndes Ereignis, z. B.: ,,Mit wenigen Schritten ging ich über die Straße."
atelisches Präteritum: ein eine unbestimmte Zeit lang andauerndes Ereignis, z. B.: ,,Draußen ging ein Mann mit einem Hund herum."

telisches Imperfekt: ein mehrmals gälnz stattfindendes Ereignis, z. B.: ,,Als Kind ging ich zu Fuß zur Schule."
atelisches Imperfekt: ein mehrmals für unbestimmte Zeit stattfindendes oder auch nur mögliches Ereignis, z. B.: ,,Als Kind ging ich noch nicht so schnell wie heute."

Ausdrücken ließe sich dies z. B. folgendermaßen: Die telischen Formen behalten die gewohlne Kasuszuteile. Für die atelischen Verben wird hingegen bei transitiven Verben das Akkusativobjekt zu einem Genitivobjekt (gewissermaßen einer Art Partitiv), bei intransitiven Verben das Nominativsubjekt zu einem Akkusativsubjekt (!). Vgl.:

Ich schrübe das Buch. (telisches Imperfekt: ich schrieb es immer wieder neu)
Ich schrübe des Buches. (atelisches Imperfekt: ich schrieb immer wieder ein bisschen daran)

Ich erschlief ein. (telischer Aorist: ich schlief ganz ein)
Mich erschlief ein. (atelischer Aorist: ich begann einzuschlafen)

Frühlings kumme der Storch zurück. (telischer Potentialis: es kann vorkommen, dass der Storch zurückkömmt)
Frühlings kumme den Storch zurück. (atelischer Potentialis: es kann vorkommen, dass der Storch sich auf der Rückroute befindet)

Die Beispielsätze oben lüten also:

Dann erging ich nach Hause.
Dann erging mich und kahr ich nie mehr zurück.
Mit wenigen Schritten ging ich über die Straße.
Draußen ging einen Mann mit einem Hund herum.
Als Kind günge ich zu Fuß zur Schule.
Als Kind günge mich noch nicht so schnell wie heute.
#57
Neue Ideen / Kausativ durch Rückumlaut
2023-04-11, 10:47:55
Obwohl der Umlaut meist eher den Kausativ bezeichnet, kann - nach dem Vorbild von Wortpaaren wie nützen/nutzen, währen/wahren, gären/garen* - der Kausativ eines bereits umgelutenen intransitiven Verbs ausnahmsweise durch Rückumlaut bilwerlden:

Vergangen ist der Winter,
hinfort der letzte Schnee.
Der Frühling grunt die Linden
und bluht den safken Klee.

Die Schneeschmulz stromt die Bäche
rennt sie dit Taleint hin,
Und Heimweh zögt den Storchen
zurück, und brutet ihn.

Gelegelnt sturmt den Nordwind
noch launischer April,
hault ihn dzun Blätterndurchen.
Dann wird es ploltzen still.

Noch scheint die Sonne milde,
noch gluht sie nicht den Stein,
noch durstet sie nicht Menschen
- kekünn's doch ög so sein!


* Etymolg hälndt es sich dabei allerdings allesamt nicht um Kausative.
#58
Späße / Aw: misread words
2023-03-27, 22:45:35
Mies-van-der-Rohe-Pavian-Skulptur
statt
Mies-van-der-Rohe-Pavillon-Skulptur
#59
Neue Ideen / Zweierlei Verniene
2023-03-23, 15:00:26
Immer wieder zu Verwurr führt der Gebrauch von ,,nein" nach vernienenen Fragen:

,,Weißt du nicht, dass ich dich gesehen habe?" - ,,Nein(, ich weiß es nicht)"

Das Problem liegt darin, dass ,,nein" hier keine logische Vernien ausdrückt. Für ,,ja" besteht das Problem nicht:

,,Weißt du nicht, dass ich dich gesehen habe?" - ,,Doch(, ich weiß es)"

Hier drückt ,,doch" eindeut eine logische Vernien aus, die, verdulppen, wieder eine Bejuh ergibt.

Andere Sprachen zeigen dasselbe Phänomen auch für ,,nein", z.B. wohl das Frühneuenglische (Shakespeare &c):

,,Know'st thou that I have seen thee?" - ,,Yea (I know)" / ,,Nay (I don't know)"
,,Know'st thou not that I have seen thee?" - ,,Yes (I know)" / ,,No (I don't know)"

Wie sähe das Neutschins aus? Vielleicht so:

,,Weißt du, dass ich dich gesehen habe?" - ,,Ja (ich weiß es)" / ,,Nein (ich weiß es nicht"
,,Weißt du nicht, dass ich dich gesehen habe?" - ,,Doch (ich weiß es)" / ,,Nö (ich weiß es nicht)"

#60
Sprache / Aw: -nis neutral oder weiblich
2023-03-23, 14:53:48
Zitat von: Übertreiber in 2008-11-28, 21:19:09Bedeutsam für das Verständnis dieses Phänomens - die Verständnis extrem erhöhend, jedoch halte das Pärchen Punktuell-Eigenschaft für neutsch-nultzer, weil produktiver. Für eine Einfuhr einer männlichen Nis plädöre ich auch, allerdings bräuchte man noch etwas, was dadurch beschrieben wäre.

Die Finsternis - finsterer Zustand, Zustand des Dunkelseins
Das Finsternis - etwas, das finster ist
Der Finsternis - ???

Ich gebe zu, mir ällt gerade nichts einf.

Wenn das Neutrum bestummener und begronzener als das Femininum ist, so muss das Maskulinum dies umso mehr sein:

Sie much den Wagnis und sprang dzur Klippenabe.
Matheins bekam ich keinen guten Zeugnis.
Der erste Gleichnis ist hier der Weinberg. (der Gleichnis ist das, womit in einem Gleichnis verglichen wird)
Der Befugnis liegt mir leider noch nicht vor, er sesülle morgen mit der Post eintreffen.
Diesis Apfelans ist nur ein ganz kleiner Fäulnis, den können wir rausschneiden und dann den Rest essen... - Nein! Siehst du nicht, dass der ganze Obst* ein einziges Fäulnis ist? - Och Mönsch, immer diese Fäulnis, die hier überall auftritt.    (die Fäulnis versacht einen Fäulnis am Fäulnis)

* der Obst ist ein einzelnes Exemplar, das Obst eine Menge von Öbsten, und die Obste ist naturl die Obsternte sowie die Gesamtheit aller Öbster. Der Brombeer ist übrigens der Bezinch für ein einzelnes der kleinen Brombeerkügelchen, und das Bromgebeere ist die unbestummene Masse, die durch die Mutsch vieler Brombeeren entsteht. Ebenso: der Gras (die einzelne Pflanze oder sogar der einzelne Halm), die Grase (eine Grasfläche); der Holz (ein Holzstück), die Holze (ein Holzstapel); die Walde (eine ausgedehnte Waldlandschaft, z.B. Sibirien); die Kleide (die Kleidung), der Kleid (ein Kleidungsstück); der See (ein Binnensee), die See (eine Baußensee), das See (das Wasser, das sich in diesen befindet); der Arbeit (ein Job); die Beruf (die Berufung); die Ruhme (die Berühmtheit, das Berühmtsein, ein länger anhaltender Ruhm); die Rüchte (Berüchtigtheit oder Gesamtheit aller Gerüchte - ,,die Rüchte über uns ist zielm mies").