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Beiträge - Vorbeischauer

#91
Sprache / Re: Klarmachen zum Gendern!
2020-11-20, 15:04:24
Nach weiterer Nachdacht frug ich mich, ob nicht vielleicht die Einfuhr eines galnz neuen Generis die komplizorenste Los darstölle? So gesellt sich nun zu den drei bekannenen Genera Maskulinum, Femininum und Neutrum als viertes das Utrum. Hierzu gehören – wie auch zu den anderen Genera – naturl nicht nur geschlechtsneutrale Personenbezinche, vielmehr können Wörter beliebiger Bedut zu irgendeinem der vier Genera gehören. Verstalnderweise umfasst das Utrum fast ausschlielß Neubulde (sowie gegebenenfalls Fremdwörter und Wiederbelube).

Der bestummene Artikel lautet de - del - deme - det, der unbestummene ein - einers - eineme - einet. Das Persolnpronomen ist hen - hieser - heme - het, das Possessivpronomen hies. Das Utrum des Demonstrativpronomens der/die/das lautet selbs, dellen, deme, det, das des Relativpronomens so, dellen/wessen, deme, det (um alleinstehendes de zu vermeiden).

Adjektive können stark und schwach deklinieren. Substantivorene starke Adjektive erhalten ein zusalzes -s oder -z:
starke Deklination:
groß(z) - großers - großeme - großet
klein(s) - kleiners - kleineme - kleinet
schwache:
große - großen - großen - großen
kleine - kleinen - kleinen - kleinen
Plurale werden wie in den anderen Genera gebulden.
Dasselbe gilt auch für Pronomina: sein(s)/ihr(s)/sein(s)/hies(z)/ihr(s) usw.

Substantive teilen sich in drei Deklinationsschemata:
1. stark (Bsp.: Nachbare, Pianiste)
de/ein Nachbare, Pianiste
del/einers Nachbaras, Pianistas
deme/eineme Nachbare, Pianiste
det/einet Nachbare, Pianiste
die Nachbärer, Pianister
der Nachbärero, Pianistero
den Nachbärern, Pianistern
die Nachbärer, Pianister
2. schwach (Bsp.: Zaubere, Mördere)
de/ein Zaubere, Mördere
del/einers Zauberni, Mörderni
deme/eineme Zauberen, Mörderen
det/einet Zauberen, Mörderen
die Zauberen, Mörderen
der Zauberno, Mörderno
den Zauberen, Mörderen
die Zauberen, Mörderen
3. gemischt (Bsp.: Arzte)
de/ein Arzte
del/einers Arzteni
deme/eineme Arzten
det/einet Arzten
die Ärzter
der Ärztero
den Ärztern
die Ärzter
#92
Kultur / Re: Alexandrette in Soninern
2020-10-22, 17:15:53
Zitat von: Berthold in 2018-04-04, 10:48:12
Zitat von: Kilian in 2018-04-04, 10:05:57
April, April! Dieser Faden hat (noch) keinen Inhalt. (...)

Na, das ließe sich ja vielleicht ändern.

So sei es. Und eben darum erblak selbige Duchtform erst heute das Licht der Welt:

Ein Alexandrett besteht immer aus 12 Versen, die sich auf zwei gleichlange Strophen verteilen und abwechselnd mit einer betunenen und einer unbetunenen Silbe enden. Inhallt orientiert es sich, wo möglich, an barocken Vorbildern.

Ein Soniner umfasst stets zwei Verse, derer erster aus 8 Silben besteht (analog zu den zwei Quartetten des Sonetts), der zweite hingegen aus sechs Silben mit einer Zäsur in der Mitte (analog zu den beiden Terzetten).

Ein Beispiel:

Alexandrett in Soninern

Jede Blume muss verblühen,
Alles geht, nichts besteht.
Jedes Holzscheit muss verglühen,
Alles eilt, nichts verweilt.
Hinter aller Menschenfreude
Locket Neid, wartet Leid.

In des Grases feuchtem Taue
Spiegelnd droht einst'ger Tod,
In der Wolken düst'rem Graue
Zeigt sich kein Sonnenschein,
In dem ganzen Weltgebäude
Gähnet weit Endlichkeit.
#94
Zitat von: ku in 2020-10-17, 20:33:23
Ich versuchs mal mit

Karosserie

Doch, das war's!
#95
Zitat von: Stollentroll in 2020-10-17, 19:47:42
1629   Karnickelstall    ;D

Diesmal stimmt's leider nicht. Aber es ist schon auf dem richtigen Wege.
#96
Zitat von: ku in 2020-10-16, 21:11:02
Faust ! Da hast du wahrscheinlich recht.
So isses.
#97
1624 stimmt nicht (es geht übrigens um einen Superlativ), die anderen sind richtig.
#98
Sprache / Re: Problem mit den Frauen
2020-10-10, 13:33:43
Zitat von: ku in 2019-07-05, 14:58:16
Viele Dänke für die umfangreiche Liste. Da haben wir ja jetzt schon einige Auswähle.

ICH habe aber noch eine Genderidee:
Wenn ein Mensch ICH schreibt, gibt er ja auch sein Geschlecht nicht bekannt, es sei denn, er umschreibt sich gleichzeitig noch mit speziellen Genderattributen (umfangreiche Oberweite, Rauschebart, 90-60-90, Schuhgröße 49, Kondomgröße 69 usw.).

Wir sollten für solche Fälle etwas erfinden, wodurch sich der ICH-Schreiber auch gendermäßig identifiziert.
In Anlahn an das gute alte Latein könnte man ja vorschlagen:
Ichus, Icha, Ichum.
Das klingt aber irgendwie subgenial.
Hat jemand Vorschläge?   

Wie wäre es damit:
Es gibt jeweils drei Formen, jeweils eine explizit weibliche und männliche Form (entlohnen aus verschiedenen anderen Sprachen und Dialekten) und eine Standardform, die immer genotzen werden kann.
jeweils in der Reihenfolge Standardform / männliche / weibliche:
ich - ik/ick - i
meiner - meener - miner
mir - mer - mi
mich - mik - me
du - tu - tü
deiner - teener - tiner
dir - ter - ti
dich - tik - te
wir - wi - mir
unser - euser - üser
uns - eus - üs
uns - eus - üs
ihr - ji - dihr
euer - jauer - üwer
euch - jau - ü
euch - jau - ü
sie - ils - els - sü (neutr.)
ihrer - iller - eller - hünner
ihnen - illen - ellen - hünnen
sie - li - le - sü/süe
In der dritten Person gibt es auch eine Neutrumform, und im Allgemeinen richtet sich die gewohlene Form nach dem Genus des Wortes statt nach dem Geschlecht der Personen (außer in der höflichen Anrede): Von den Personen memüsse also als ,,els" gesprochen werden, auch wenn unter ellen nur Männer sind, elle höfliche Anrede wäre aber ,,Ils" (oder naturl ,,Sie").
#99
Sprache / Re: Problem mit den Frauen
2020-10-10, 13:16:57
Im Isländischen ist übrigens vor ein paar Jahren ein geschlechtsneutrales Pronomen für alle Fälle eingefohren worden:
hán, hans, hani, hán.
Statt eines Possessivpronomens wäre dann der Genitiv nutzbar (meiner Mien nach sesülle der im Deutschen aber eher nachgestollen werden, so wie in ,,Vater unser"):
das Auto hans
#100
Sprache / Re: Klarmachen zum Gendern!
2020-10-10, 13:14:07
Zitat von: Alter Römer in 2010-04-08, 13:51:06
Avete!
Im Lateinischen entspricht der männlichen Endung -or und der weiblichen -rix die sächliche -rum. Also zum Beispiel "arator"=pflügender Mann, "aratrix"=pflügende Frau, "aratrum"=pflügende Sache (=Pflug).
Die sächlichen Formen bieten sich auch als geschlechtsneutrale Form für die aus dem Lateinischen übernommenen Tätererwörterer /Tätinwörtin/Tätelnwörteln im Neutschen an:
Das Pastrum
Das Kantrum
Das Profestrum
Das Konditrum
Das Direktrum
Das Alligatrum
Das Navigatrum
Das Doktrum
usw.
Dergleichen entspricht der Endung "-er, -ra" ebenfalls "-rum", also
Das Ministrum
Das Magistrum

Vor allem aber gibt es im Lateinischen auch gänzlich geschlechtsneutrale Partizipien. Von diesen ließen sich erst einmal alle Formen für Wörter auf -e/ant oder -e/antin ableiten:
das Patiens (Gen. Patientis, Dat. -enti, Akk. -entem; Pl. Patientes, -entium, -entibus, -entes)
das Intendans, Intendantis usw..

Dann auch alle auf -or / -trix, bei denen es kein Wort auf -ent gibt:
das Pascens (Pastor, von pascere)
das Kantans
das Profitens (Professor, von profiteri)
das Kondens (Konditor)
das Navigans

Manchmal gibt es nun aber beides, z. B. Dirigent / Direktor, Dozent / Doktor usw., hier kann man dann -tans benutzen:
das Direktans (Direktor)
das Doktans (Doktor)

Nur für Magister/tra und Minister/tra funktioniert das leider nicht.
#101
Kultur / Re: 2 Balladen
2020-09-13, 19:14:12
Danke! Werde mal sehen, wann mir wieder was einfällt...
#102
Kultur / Re: 2 Balladen
2020-09-11, 23:38:33
2. Frommer Vorsatz eines Kolosseumslöwen

Von Wimpeln, roten, grünen, blau-
en fiallen sich die Ränge,
Es drong sich schon, den Kampf zu schau-
en, dicht die Menschenmenge.
Der Leute Warteschlange stund
Begierig neuer Kunde,
Man run sich zu des Wartens Grund,
Es wornd von Mund zu Munde:

Für Missetaten solle ein
Verbrecher schwer bezahlen,
Doch schaffe dies dem Löwen Pein
Und große Seelenqualen.
Der habe Lust am Töten zwar,
Doch hab' er auch Gewissen.
Und dieser beider Mosch ist wahr-
lich ordentlich beschissen.

Des Löwenschmerzes Ursach' war
Durch Meldungen beschoren,
Es werde besser vegetar-
'sche Kost als Fleisch verzohren.
Das brachte nun die Löwenpsy-
che ordentlich ins Wanken,
Und selbigen auf ganz schön grü-
beldüstere Gedanken:

»Ich brauche dringend Fleischverzicht,
Muss mein Gewissen stillen;
Und bräucht' ich solchen zusalz nicht
Auch um der Umwelt willen?
Es wird nicht bloß der Erderworm
Sich dadurch widersotzen,
Nein, auch dem Leibe wird enorm
Gesundheitlich genotzen.

Das ganze rohe Fleisch ist nicht
Im mindesten gesund.
Es führt zu fürchterlicher Gicht:
So lautet der Befund,
Den Stund' um Stunde viele wah-
re Studien beweisen.
Und außerdem schmeckt Gladia-
tor meistens eh nach Eisen.

Ja, wär' das Zeug doch wenigstens
Ganz anständig gerusten,
Garnor'n – nach Kiehnles Kompetenz
- mit Marinadenkrusten,
Mit Rosmarin und Thymian!
Ansonsten ess' ich wohl
Viel lieber doch mit Parmesan
Geworz'nen Blumenkohl.

Und fest wie dieses wunderba-
ren Kolosseums Wände,
Erbaut für lange Zeit von Scha-
ren arbeitsamer Hände,
So unberückbar steht mein Vor-
satz, fest und ohne Schwanken.
Und dies ist, was ich selbst mir schwor
Bei meinen beiden Pranken:

An sechsen Tagen in der Wo-
che fress' ich nur noch Heu,
Denn letzten Endes bin ich doch
Ein flexitar'scher Leu.
Und Menschen fress' ich nur noch frei-
tags, und auch niemals fette,
Den Rest der Woche reicht mir ei-
ne Proteintablette.

Zwar mag ich Töten durchaus sehr,
Umjolben von den Massen,
Doch gibt es eben noch viel mehr
Der Gründe, es zu lassen.
Ja, wirkt nicht alles, was man mag,
Noch tausendmal so gut,
Wenn solcherlei in sieben Ta-
gen man nur einmal tut?«

Alsdann begann das Tunnelgit-
ter langsam sich zu heben,
Und unter lautem Johlen schritt
Der Leu dem Licht entgegen,
Schritt zur Arena rasch hinan
In absoluter Ruh',
Und ohne Zögern griff er dann
Mit vollen Pranken zu.

Den armen Menschen griff das kal-
te Grauen; schwer entsotzen
Ward durch den Leuen er alsbald
Ganz blitzeblank verpotzen.
So mancher sich nun fragen mag:
Was soll denn diese Wende?
- Nun ja, so wisst, am nächsten Tag
Begann das Wochenende...
#103
Kultur / 2 Balladen
2020-09-11, 23:34:48
Hallo,
ich habe mich jetzt auch einmal an neutscher Ducht versoochen und memönke die Resultaten hier einfach mal hinschreiben. Das erste ist vom Reimigkeiten-Faden mitinspiroren. Ich fröe mich sehr über Reaktionen:

1. Die Donaudampfschifffahrtsgesellschaftskapitänsmütze

Des Donaudampfschifffahrtsgesell-
schaftskapitänes Mütze
Fiel flugs von dem nicht allerhell-
sten Kopf in eine Pfütze.
Doch der kekunn vor Ekel kaum
Zum Aufhub sich entschließen;
So lag im Dreck sie noch gerau-
me Zeit zu Seemannsfüßen.

Und als der Kapitänsanwär-
ter endlich sich entschlossen,
Da riss sie eine Bö – wie är-
gerlich! - ihm aus den Flossen,
Und trieb die Mütze bis nach Rü-
gen nordwärts vor sich her;
Des Kapitänes Hände blie-
ben dreckig – aber leer.

Hoch oben über Rügens Krei-
defelsenkalksteinklüften,
Da warlb herum die blaue, klei-
ne Mütze in den Lüften.
Und kaum war trocken sie durch Bö
Und warme Sonnenstrahlen,
Da schnupp sie eine dreiste Mö-
we, ohne zu bezahlen,

Und schlapp das Diebesgut zu ih-
ren Küken; die zerruffen
Die Mütze – doch nur fast, denn sie
War vorher knapp entschluffen,
Schlotort die Klippen dann ratzfatz
Hinab bis an den Strand,
Wo endlich einen ruhigen Platz
Zur Ausruhe sie fand.

Allhier gefiel es ihr zwar jet-
zo eigentlich ganz gut,
Doch nach der Ebbe kam – wer hätt's
Gedacht – auch wieder Flut.
Und so wurd' Donauseide, sehr
Von Mondeskraft bewogen,
Erst weit, dann weiter, weiterer
Ins Meer hinausgezogen.

Da trieb die Mütze traurig zwi-
schen Quallen, Plastiktüten,
Vergulmmenen, verful'nen Fi-
schen, alten Bootskajüten;
Die hingen mit vergulb'nem Lack
In riss'gen Fischernetzen,
Und stiemen wohl von einem Wrack,
Das einst mit wen'gen Schätzen

Versunken war im Abfallmeer.
Der einz'ge Schatz des Schiffes,
Ein Teppich, leider nur aus Schwer-
öl, hing am Rand des Riffes.
Der Donaumütze blauer Glast
Begann schon zu verbleichen,
So fiohl sie sich im Mülle fast
Wie unter ihresgleichen.

Und als der Kopfbedack so trieb
Voll Trübsal die Gedanken,
So wisst, dass keineswegs er blieb
Sehr lang im Wellenschwanken.
So hört denn nun die traur'ge Mär!
(Doch sei es unverhohlen:
Es ist ja alles ohn' Gewähr.)
Und so ward's mir erzohlen:

Es kam ein Weißer Hai, der schlock
Das Hutwerk mit Verlangen,
Noch eben frei und jetzt – o Schreck!
– in einem Hai gefangen!
In dessen Magen fand sich schnell
In widerlicher Grütze
Des Donaudampfschifffahrtsgesell-
schaftskapitänes Mütze.
#104
Zitat von: ku in 2020-09-06, 11:55:41
Ich meine, 1625 = Heuer

Genau, das ist es.
#105
Bei 1624 ist es nicht das gemienene, passt aber auch gut; 1625 ist auch nicht gemienen.

1626 (und vielleicht 1627) ließen sich vielleicht auch besser als Kopfsprung klassifizieren, bin mir mit der Unterschied manchmal noch nicht so sicher.