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Beiträge - MrMagoo

#31
Sprache / Re:Nasalisur von bb/dd/gg
2006-08-25, 21:51:56
ZitatArnold Wadler erwähnt in seinem Buch "Der Turm von Babel - Urgemeinschaft der Sprachen", dass im Suaheli die Dulppe bb/dd/gg  Nasalis zu mb/nd/ng georen werden (auf den Fidschi-Inseln sogar b/d/g zu mb/nd/ng). Dies lässt sich naturl hervorragend zur Stork der Verben anwenden. Iert man dies Nasalisur Kombin mit Konsonantenverschub und anderen Techniken ergeben sich wahrhaft abenteuerle Formen.


Das ist ja interessant: Auch im Gotischen, welches zwar ausgestorben, aber dennoch nicht allzuweit von uns entfernt, wurde "gg" wie [ng] ausgesprochen.
Verbirgt sich eine lautliche Entwicklung dahinter, oder war dies lediglich Schreibtradition?
#32
Omnia licent / Re:PerVers 4 - wie wär's?
2006-08-25, 21:47:12
Guten Abend,

es leidt mir, daß ich lang hier nicht gewesen was.
Eine vierte PersVers steht ins Häusle, wie phein!
Dus wirde ich versuchen, Hebel und Hobel in Bewegung zu sätzen (neue Rechtschreibung *g*), um auch der Wartburg meine Aufwartung zu machen und aufzuwarten. Ich muß allerdings auch noch warten, um nicht zu sagen abwarten, ob ich mich eines Kommens in der Lage sehe. Natürlich nur, wenn ihr noch jemanden ertrüget... ;)

Gruß
-MrMagoo
#33
Neue Ideen / Re:Intensiva
2006-06-06, 00:22:49
Ich frug mich, ob nicht auch rücken bereits ein "echtes" Intensivum sei; es kekönne im Grunde von "reihen" abgelitten sein...
Der Stammvokal stört allerdings, evtl. kommt's von "Riege", dann würd's wieder passen?! Hmm... werde ich mal verfolgen, dieses Reihen-Rücken. :)

Aber jetzt gehe ich schlafen, 'sist spät!
Eine angenehme Nachtruhe wünsche ich!

-MrMagoo
#34
Sprache / Re:Homologisch und heterologisch
2006-06-06, 00:17:28
Zitat von: Agricola in 2006-06-04, 01:24:35
Zitat von: Kilian in 2006-06-04, 00:50:49Doch, auch Wörter ist ein Wort! ;D

Aber "Wörter" sind keine "Wörter".

Dazu kommt bei "Wort" auch noch die semantische Unterscheidung, die sich ja deutlich erst im Plural "Wörter" (= unzusammenhängende) und "Worte" (= zusammenhängende) zeigt.
"Ich habe gestern 50 Wörter auswendig gelernt."
"Seine Worte waren ergreifend.".

Gruß
-MrMagoo
#35
Sprache / Re:Homologisch und heterologisch
2006-06-06, 00:12:29
Zitat von: Kilian in 2006-06-04, 00:50:49
Zitat von: Agricola in 2006-06-03, 15:00:14Dann ist "Wort" aber auch kein Homologon, weil es nicht unabhängig von seiner Form sich selbst signifiziert: Für die Pluralform gilt es nämlich nicht.

Doch, auch Wörter ist ein Wort! ;D

Ich habe mich missverständlich ausgedrückt und versuche jetzt mich präziser zu fassen:

Das Wort Wort ist ambig, es kann bedeuten:
1. Lexem
2. Wortform

Seitdem in einem Seminar vor etlicher Zeit auf die Frage des Dozenten, was denn das Grundmorphem von "Bergwerk" sei, die Antwort "Steinkohle" gegeben wurde, habe ich keine Fragen mehr diesbezüglich! :D
#36
Neue Ideen / Re:Intensiva
2006-06-05, 23:54:16
Zitat von: Fleischers Karsten in 2006-05-31, 22:44:44

Oder revers bebolden:

ziegen – zücken

Die Form "zücken" braucht nicht rückbebolden zu werden; sie ist bereits ein Intensivum - und zwar von "ziehen".
Eine uns solch gelegene Unregelmäßigkeit sallen wir getrost auch auf andere Verben übertragen. :D
#37
Zitat von: Kilian in 2006-06-02, 16:22:35
Ach so, jetzt verstehe ich. :) Dieses infinitivförmige Partizip nennt man übrigens Ersatzinfinitiv.  Ich verwünde vielleicht als normales Partizip II Nadjas gekönnen und triebe an Stelle des Ersatzinfinitivs, wie von Bertl vorgeschlagen, die Reduplikation noch ein bisserl weiter: kökonnen...

Warum bleiben wir nicht bei der ursprünglichen Reduplikation für den Ersatzinfinitiv "kekonnen" und für das normale Partizip2 bei "gekönnen"?!
So haben wir a) eine Unterscheidung durch den Anlaut (stimmhaft: Augment ge- vs. stimmlos: Reduplikationssilbe ke-) und b) den Vokalunterschied im Stammvokal (Umlaut vs. Nicht-Umlaut). ;)

Gruß
-MrMagoo
#38
Sprache / Re:Präterito Präsentien
2006-05-30, 12:52:42
Zitat von: lodigo in 2006-05-30, 12:02:49
Hallo ihr fleißigen (Be)Antworter,

vielen Dank erstmal für das Willkommen und natürlich auch für die ausführlichen Erläuterungen. So langsam beginnt sich der Dschungel um die Präterito-Präsentia (ich habe gelernt: Präterito-Präsentien  - ist das auch richtig?) zu lichten; die Betonung liegt zwar auf langsam, aber die Erklärungen sind schon gut zu verstehen, ich muss mich da nur vorantasten.

Ja, "Präsentien" ist auch richtig.


ZitatEin paar Dinge sind mir noch unklar: Mr. Jens Magoo ( ;) )schreibt, wissen sei ursprünglich ein Präteritum. Aber wissen (also genau diese Wortform) ist doch ein Infinitiv - und ein Infinitiv kann doch gar keine Zeit haben, oder? ???

Jein: Von den Präterito-Präsentien ist ein Infinitiv neu gebildet worden.
Diese Neubildung eines Infinitivs und auch des Partizips 2 für diese Verbgruppe ist noch nicht so alt; noch im Mittelhochdeutschen gab es für die meisten Präterito-Präsentien kein Partizip2.
Vgl. hier mit dem Englischen, wo für die entsprechenden Modalverben keine Infinitive neu gebildet wurden:

I, you, he, we, you, they can, may, shall
neugebildetes Präteritum, heute aber meist als Konjunktiv benutzt: could, might, should
Infinitiv und Partizip2: nicht vorhanden!

Es gibt also keine Infinitivformen "*to can, *to may, *to shall" und man kann keine direkten Übersetzungen von
"ich habe gekonnt/gemocht/gesollt" bilden!


ZitatIst es also richtig, davon auszugehen, dass lediglich die sechs Wortformen des Paradigmas von wissen die (ursprünglichen) Präterialformen sind (also weiß, weißt, weiß, wissen, wisst, wissen)? Wurde dann der Infinitiv wissen, also die "Nennform" oder das Lexem oder Lemma, von der 1. oder 3. Person Plural abgeleitet? Wie hieß wissen , bevor es zum Präteritum wurde? Hm.

Haargenau so ist es!


ZitatUnd wenn das neue Präteritum nunmehr schwach flektiert wird, warum heißt es dann nicht:
wissen:
ich wisste
du wisstest
er wisste
wir wissten
ihr wisstet
sie wissten?

Richtig!
Ursprünglich hießen die Formen auch so; noch im Mittelhochdeutschen hieß es "ich wiste" oder "weste, assimiliert auch: wisse oder wesse.


ZitatDer Rückumlaut ist doch laut Liste nur von "e" zu "a"? (brennen - brannte)
Nochmal Hm.
Naja, aber das sind ja nur "krümelkackrige" Fragen.  ;)

Auch richtig!
Die Veränderung von i>u bei "wußte" hat wohl was mit einer Verdumpfung zu tun, die mit dem anlautenden "w" zusammenhängt, welches ja eigentlich ein konsonantisches "u" ist bzw. war (gl. wiederum mit dem Englischen).

Was genau hier die Gründe sind, wollte ich immer schonmal nachsehen, habe es bisher aber immer wieder vergessen! :(
Ich versuche mal, in nächster Zeit an weitere Informationen hierzu zu kommen. ;)


ZitatIm Grunde hab ich das jetzt kapiert.
mag, magst, mag, mögen, mögt, mögen sind also die ursprünglichen Präterialformen von mögen, die die Funktion des Präsens übernommen haben, und mochte, mochtest usw. sind neu gebildete Präterialformen in schwacher Flektion, richtig?

Jupp, genau! ;)


ZitatAlso, danke nochmal - und ein paar Fragen werden mir vermutlich noch einfallen, muss jetzt leider arbeiten...

Lodigo

Bitte bitte, bis die Tage! ;)

Gruß
-MrMagoo
#39
Sprache / Re:Präterito Präsentien
2006-05-30, 00:42:07
Übrigens: Auch gönnen, taugen und genügen waren ursprünglich Präterito-Präsentia.

Dazu kommen noch die ausgestorbenen eigen (= haben, besitzen; vgl. engl. "own") und türren (= wagen, den Mut haben; vgl. engl. "dare").
#40
Sprache / Re:Präterito Präsentien
2006-05-30, 00:26:47
Zitat von: Agricola in 2006-05-29, 23:20:52
Zitat von: MrMagoo in 2006-05-29, 21:35:34
Ob durch diese Entwicklung die Präsensformen überflüssig wurden und weggefallen sind oder ob die Präteritumformen Präsensbedeutung annahmen weil die alten Formen der Gegenwart weggefallen sind, weiß ich leider auch nicht.
Im Lateinischen gibt es Fälle, in denen das Perfekt Präsenzbedeutung angenommen hat, ohne dass dabei das Präsenz weggefallen wäre (noscere: kennenlernen, novisse: kennen) und andere, wo das Präsenz nicht mehr existiert (meminisse: erinnern).

Genau - das ist dasselbe Phänomen:
Das Perfekt, das Präsensbedeutung angenommen hat, hat ja nun auch eine leicht abweichende Bedeutung:
noscere: kennenlernen
novi: kenne (=Abschluß, Resultat des Kennenlernens).

Vgl.
videre: sehen
weiß (< vidi): kenne (=Abschluß, Resultat des Sehens, Betrachtens).


Bei "meminisse" ist das Präsens weggefallen, wie auch bei den deutschen Präterito-Präsentien.
"odi" (= "ich hasse") gehört auch noch zu dieser Gruppe.
#41
Sprache / Re:Präterito Präsentien
2006-05-29, 21:35:34
Hallo und willkommen, lodigo!

Da hast Du Dir aber ein komplexes Feldchen ausgesucht für Deinen ersten Beitrag! ;)

Die Präterito-Präsentien...
Dank der freundlichen Verlinkung von Kilian muß ich zur Bildung nicht mehr viel sagen, oder?! ;)


Zitatich bitte - so möglich - mal um entsprechende Aufklärung, weil ich mit den gängigen Tabellen zu den Präterito-Präsentien einfach nichts anfangen kann.
Wenn ich das recht verstehe, dann sind PP doch solche Verben, deren - stark flektierte - Präteriumsformen die Funktion des Präsens angenommen haben, und bei denen sich im Anschluss daran eine neue Präteritumsform, nunmehr schwach flektiert, herausgebildet hat - oder ist das alles ganz anders?

Nein, das hast Du genau richtig erfaßt. Alles in Ordnung. :D


ZitatUnd kann mir mal jemand an einem Beispiel erklären, wie das vonstatten gegangen sein soll? Ich kenne das Beispiel wissen, kapier's aber nicht.

Was war zuerst da, wohin hat es sich entwickelt und was kam an die "leere" Stelle im Paradigma? Und wenn jemand weiß, wie das mit dem Verb mögen funktioniert - immer her mit den Infos.


Nun, Du mußt Dir das folgendermaßen vorstellen;
Ich bleibe jetzt mal beim Beispiel "wissen":

"wissen" ist ursprünglich ein Präteritum (sprachhistorisch und formal gesehen entspricht das Präteritum der germanischen Sprachen dem indogermanischen Perfekt, so beispielsweise auch dem Perfekt des Lateinischen). Die ursprünglichen Präsensformen dieses Verbs sind verlorengegangen.

"wissen" ist etymologisch verwandt mit dem lateinischen Verbum "videre" (= "sehen").
Unsere heutige Form "weiß" deckt sich Laut für Laut mit dem Lateinischen "vidi" (= Perfekt: "ich habe gesehen").

Die Grundbedeutung von "ich weiß" ist also "ich habe gesehen und dadurch kenne ich", es wird dem Zustand des "Wissens" eine Art Prozeß vorausgesetzt, der zu diesem Zustand führt, und eben dieser Prozeß ist bereits abgeschlossen, daher die Perfekt- bzw. Präteritumform. Die ursprüngliche Präteritumform hat also durch diese Entwicklung Präsensbedeutung angenommen.

Ob durch diese Entwicklung die Präsensformen überflüssig wurden und weggefallen sind oder ob die Präteritumformen Präsensbedeutung annahmen weil die alten Formen der Gegenwart weggefallen sind, weiß ich leider auch nicht.


Jetzt zu mögen:

"mögen" heißt ursprünglich können, noch erkennbar in der Zusammensetzung vermögen.

Im Gegensatz zum Verb "können", welches nur die intellektuelle Fähigkeit ausdrückte (also das "Sich-auf-etwas-verstehen"), beschrieb "mögen" das potentielle Können, die Macht haben, etwas zu tun.

Ähnlich wie bei "wissen" kann man auch hier davon ausgehen, daß dem Zustand des "Könnens" ein Prozeß vorausging; urverwandt sind z.B. altpersisch "magus" (= Magier, Zauberer), griechisch "mechos" (= Hilfsmittel), also vielleicht ein über Zauberei oder über gewisse Hilfe angeeignetes Können.

Die Bedeutung "gern haben" entstammt dem negativen nicht mögen (= "nicht leiden können").


Ich hoffe, ich konnte Dir den Zusammenhang ein wenig erläutern,
wenn Du aber noch Fragen hast, versuche ich natürlich gern, Dir weiterzuhelfen!


Alles Gute und bis bald
-Jens
#42
Zitat von: AmelieZapf in 2006-05-28, 15:43:13
Hallo Mr. Magoo,

beim Postul Deiner neuen alten Ablutsformen sitzt Du einer gewaltigen Tusch auf, das meiste davon wurde nämlich schon einmal hier publizoren, u.a. von mir. Schön, daß Du es hier zusammenträgst, aber bitte mit Verweis darauf, wer's als erstes aufgebracht hat.

1)
a. geben -> Gift: die sei Dir vergönnt.
b. tragen -> Tracht: zuerst bei Mann.

2) ziemen -> Zunft: zuerst bei mir in Antwort #163 am: 2006-05-05, 18:38:44 im Faden "NOMEN: Systematischer Teil".

3) können -> Kunst: zuerst bei Mann.

4) schwellen -> Schwulst: zuerst bei mir in Antwort #185 am: 2006-05-13, 00:37:03 im Faden "NOMEN: Systematischer Teil".

Wenn Du jetzt auf die Idee kommst, die Muster dorren -> Durst (ebenfalls Antwort #185 am: 2006-05-13, 00:37:03 im Faden "NOMEN: Systematischer Teil") bzw. reiten -> Ritt oder sehen -> Sicht (auch bei Mann), resp. die adjektivische selig -> Sal (z.B. rührselig -> Rührsal) Postul zu ieren, muß ich Dich aus denselben Gründen auch enttäuschen.

Kakokonsonantische Variationen der o.g. Ablitte gehen auf das Konto von amarillo.

Gruß,

Amelie


Bin ich etwa gezwungen, sämtliche Beiträge in diversen Foren und alle Quellen im Internet aufzusuchen, bevor ich mir Gedanken mache, wie ich Substantive oder Verben stärken könnte?!
Diesen Herrn Mann kannte ich nicht, die Seite habe ich gerade zum ersten Mal gesehen - auch die Deinigen Beiträge kannte ich nicht, da ich mich aus diesem Nomenstärkungsfaden heraushielt.

Es kommen mit Sicherheit mehrere Menschen unabhängig voneinander auf Ideen oder sprachliche Neuschöpfungen, ohne daß sie sich bewußt sind, daß eben selbige Bildungen schon einmal von irgendjemand anders zu irgendeiner Zeit gesagt, geschrieben oder gedacht wurden.

Unserem Dichter Goethe zum Beispiel sagt man hinterher, er habe die Worte "Mehr Licht!" gesagt, kurz bevor er verschied.
Hat das nun zur Folge, daß jeder Mensch, der irgendwann irgendwo die Worte "Mehr Licht!" in den Mund nimmt oder sie schreibt ein Dieb ist?!

Nun, ich bin an diese Stärkungemethoden erinnert worden, als ich Unterlagen aus einem alten Seminar zusammensuchte, in welchen ich vermerkte, daß das Wörtchen Gift eine Ableitung mit Umlaut und Primärberührungseffekt aus dem starken Verbum "geben" ist. Aufgrund dieser Notiz erschien es mir interessant, mit dieser Ableitungsmethode zu experimentieren... und die Quelle dieses "geben - Gift" habe ich angegeben: Meine Seminarunterlagen.

Weiterhin hätte ich, um ganz akribisch zu sein, für meine Ableitungsvorbilder Gruft, Haft, Kluft, Schaft, Schuft, Trift, Macht, Tracht, (Dacht), Brunft, (Kunft), Zunft, Brunst, Gunst, Kunst und Schwulst als Quellen wohl eher das etymologische Wörterbuch von Friedrich Kluge angeben müssen - welcher, natürlich unabhängig von uns, schon viel früher diese Ergebnisse derjenigen Sprachforscher zusammengetragen hat, welche wiederum ihrerseits diese Bildungen schon ca. 50 bis 150 Jahre früher als Kluge entdeckten und auch zum Teil erklärt hatten.

Gruß
-MrMagoo
#43
Zitat von: Fleischers Karsten in 2006-05-27, 22:35:31
Zitat von: MrMagoo in 2006-05-27, 21:10:54
1. Ableitung nach dem Vorbild Gift von geben und Tracht von tragen

lieben - Luft
stieben - Stift

nagen - Nacht
fliegen - Flucht

Zu beugen - Beucht: Wäre nicht Bucht passender?


Stimmt, Du hast recht - das ist mir gar nicht in den Sinn gekommen, als ich es tippte;
Bucht* kommt von biegen, daneben können wir ja trotzdem
"Beucht" als Form von beugen stehenlassen. ;)

Gruß
-MrMagoo
#44
2. Ableitung nach dem Vorbild Zunft von ziemen

Anmerkung:
Bei diesen Ableitungen, die diejenigen Verben betrifft, die heute auf m oder mm enden. Dieses m oder Doppel-m assimiliert vor t zu nf.

Desweiteren gilt auch das unter den Anmerkungen a) und c) im vorigen Beitrag genannte.



bäumen - Bunft
brummen - Brunft*
dimmen - Dunft
glimmen - Glunft
grimmen - Grunft
kämmen - Kanft
keimen - Kinft
klemmen - Klanft
klimmen - Klunft
kommen - Kunft*
nennen (<namnen) - Nanft
nehmen - Nunft*
stemmen - Stanft
stimmen - Stunft
trimmen - Trunft
ziemen - Zunft*



3. Ableitung nach dem Vorbild Kunst von können

Anmerkung:
Bei diesen Ableitungen, die diejenigen Verben betrifft, die heute auf nn enden. Dieses Doppel-n assimiliert vor t zu ns.

Und wieder gilt hier das unter den Anmerkungen a) und c) im vorigen Beitrag genannte.



brennen - Brunst*
gönnen - Gunst*
können - Kunst*
rinnen - Runst



4. Ableitung nach dem Vorbild Schwulst von schwellen

Anmerkung:
Bei diesen Ableitungen, die diejenigen Verben betrifft, die heute auf l oder ll enden. Dieses l oder Doppel-l assimiliert vor t zu ls.

Ebenfalls gilt auch hier wieder das unter den Anmerkungen a) und c) im vorigen Beitrag genannte.



ballen - Balst
bellen - Bulst
knallen - Knulst
schellen - Schulst
schwellen - Schwulst*
wallen - Wulst
#45
Bei der Durchsicht einiger Seminaraufzeichnungen fiel mir eine alte Möglichkeit der Substantivierung von Verben auf, die heute nur noch in Resten fortlebt.

Für unsere Gesellschaft allerdings ein wahrhaft glücklicher Umstand, sind doch die diese alten Ableitungen teilweise so sehr durch Assimilationen geprägt, daß die Verwandtschaft zum Grundwort oft nur schwerlich zu erkennen ist - auf die Fälle mit Assimilationen beschränke ich mich jetzt mal, sonst wird's zu viel! ;D

Die Methode, die ich hier meine ist die Bildung von Substantiven mithilfe des alten Suffixes "-t".


Also los geht's:

1. Ableitung nach dem Vorbild Gift von geben und Tracht von tragen

Anmerkungen:

a) In einigen Fällen dieser Bildungen tritt Umlaut oder ein anderer Vokalwechsel ein, in anderen nicht - warum weiß ich jetzt auch nicht genau im einzelnen, aber es gibt uns die Möglichkeit, Doppelformen zu bilden und diese evtl. anders zu verwenden; vielleicht als Ausweichmöglichkeiten für die Wörter, bei denen es sonst zu einem Formenzusammenfall käme. ;)

b) Durch das "t" der Ableitungssilbe assimiliert ein b der Stammsilbe zu f, ein g oder k zu ch.

c) Die mit (*) gekennzeichneten Formen sind etymologisch korrekt gebildete und auch vorkommende Wörter.



beben - Bift
bestäuben - Bestäuft oder: Bestuft
geben - Gift*
glauben - Glauft oder: Gluft
graben - Gruft*
haben - Haft*
heben - Hift
klauben - Klauft
kleben - Klift
klieben - Kluft*
leben - Lift
loben - Loft
schaben - Schaft*
schieben - Schuft*
treiben - Trift*
trüben - Trüft oder: Truft
weben - Wift
werben - Wirft



bergen - Bircht
beugen - Beucht
borgen - Borcht
fegen - Ficht
fragen - Fracht
legen - Lacht
liegen - Liecht
mögen - Macht*
nagen - Nucht
neigen - Nicht
plagen - Placht
regen - Racht
sagen - Sacht
saugen - Sucht
schmiegen - Schmucht
schneien (<schneigen) - Schnicht
tragen - Tracht*



mit Nasalausfall:
begegnen - Begicht
denken - Dacht*
dünken - Ducht
hängen - Hacht
lenken - Lacht oder: Lecht
linken - Licht
senken - Sacht oder: Secht
trinken - Tricht


(Weitere Ableitungen nach anderen Vorbildern aber mit demselben Suffix folgen.)


Gruß
-MrMagoo