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Themen - Berthold

#21
Neue Ideen / Steigerbare Hauptwörter
2017-09-13, 13:01:59
Nachlur gibt es Substantive, die gestirgen werden können. Oder auch - siehe weiter unten. 
Da kennen wir jene Alltagsbilder, die heutzutage per Handies mir nix dir nix (höflich: mir nichts Dir nichts) heruntergeknopsen werden - eben die normalen Fotografien.
Viel besser sind da schon die Fotofürstíen, Fotokönigíen oder gar Fotokaiseríen. Das geht also in Richtung Ansel Adams. Bertls Orchideendias muß ich hier beiseite lassen.
Irgendwie armselige, verwalckene Bilder kekünnen auch Fotobettleríen heißen. Das sind sogenannte Verminderungen. Was hier passiert, ist eine deminutio oder imminutio.
Ein besonders deutlich schreibender Schreiber (auch fette Schrift und so) kekünne ein Brüllber sein. Während ein Flüsterber eine üble Klaue hat, wesenlos daherfuzelt. Daß seine Schreibereien zerrissen werden sesüllen, zeigt auch der Wortteil "sterber" an.
Die Sache ist keine schlechte, Ihr lieben Spechte, was? Das spricht doch von Gemäldéung, fast von Freskóung, oder nicht?
Da kommt's nämlich öfters zu netten Betünen. Täterte ich, in gewuhnener Bescheidenulk, halt meinen. Tja, auch wesenlose Heitkeitung-Endsilben ließen sich wohl durch andere Pseudikel(n) ersetzen. 
#22
Sprache / Sprachliches im "Augustin"
2017-09-12, 11:25:37
In der so liebens- wie lesenswerten Wiener Sandlerzeitung "AUGUSTIN" (Nummer 442 - 30.8. - 12.9. 2017) fand ich (In Die Vereinigten Zustände von Amerika: S. 39; unterzienchen: Gottfried) - folgendes hier Erwähnenswertes (Bei diesem "s" komme ich ganz leicht ins Zweifeln):
"... Heute soll es eine wahrhaft weltbewegende Frage sein: "Gourmet ist der Mann. Wie nennt sich die Frau? Gourmeuse? ..."
Das hat sogar scharfen Pfefferoni.
"... Alexander Roda Roda hat sich zu dieser Thematik einige Gedanken gemacht. "Ein Mann alleine - Lyrik. Zwei Männer - Ballade. Ein Mann und eine Frau - Novelle. Zwei Frauen und ein Mann - Roman. Zwei Männer und eine Frau - Drama. Zwei Männer und zwei Frauen - Lustspiel"."
Erwähnenswert ist froychl, daß Karl Kraus - in "Die letzten Tage der Menschheit" Roda Roda recht heruntergemachen hat:
https://books.google.at/books?id=aCm8AwAAQBAJ&pg=PT227&lpg=PT227&dq=Kraus+Doch+heiß+ich+Roda+Roda&source=bl&ots=DNP1wphixZ&sig=WIWvN3zMf2GnTT4VHRTbck1Z9T4&hl=de&sa=X&ved=0ahUKEwix4P-nqp_WAhUIQBoKHXEsCD8Q6AEIKTAB#v=onepage&q=Kraus%20Doch%20hei%C3%9F%20ich%20Roda%20Roda&f=false
Leider wird hier nicht alles angegießen, pardon, angeziegen.     
#23
Sprache / Maulaffen feilhalten
2017-08-16, 10:59:52
Da gibt's so feste Wendungen, bei denen häufig ausgefallene, (veraltete) Substantive im Akkusativ stehen. Ich knall aber auch ein paar andere Beispiele dazu, die ein bisserl "ans Thema rühren":

Maulaffen feilhalten, auch M. feilhaben, feilbieten, feiltragen, verkaufen, Löcher in die Luft starren, (jmndm.) die Hose[n] strammziehen, den Hosenboden strammziehen, Luftschlösser bauen, Kleinholz machen (aus etwas), am (oder im) Arsch[e] lecken, den Arsch auswischen, den Scheißdreck hinauspressen oder abzwicken, ein Gesicht schneiden, machen, ziehen, auf einen Katzensprung hereinkommen, die Mücke machen, das trägt die Mücke am Schwanz davon, den Bock zum Gärtner machen, sich den Tod holen; einen Bären aufbinden, einen Bärendienst erweisen oder leisten, mich laust der Affe, da ist Schmalhans Küchenmeister [bei übertriebenem Zeugs wäre auch "Prahlhans" vorstellbar], gute Miene zum bösen Spiel machen, den Star stechen, Brot brechen, ein Rad schlagen, diem Ohren spitzen, die Nase rümpfen, die Augen aufreißen, schließen [u. a.], das Maul aufreißen oder auftun, einen Fotz ziehen, die Luft anhalten, die Stirn runzeln, da brat mir einer einen Storch[!], sich den Bart kraulen; den Mund verziehen, aufreißen, die Bappm aufreißen, ein Schnoferl machen oder ziehen, Wolferl treiben, Allotria treiben, einen Zichori ausstechen, gute Miene zum bösen Spiel machen, auf die Folter spannen, es regent Schusterbuben [nördlicher: Schusterjungen], gleich fällt der Watschenbaum um [Bayern]; siehe auch Roland Neuwirths "Ein echtes Wienerlied" - für sterben: http://www.janko.at/Wienerisch/Artikel/eristgestorben.htm ; Trübsal blasen, mit dem Schicksal hadern, mit der Welt zerfallen sein, jmndn. durch den Kakao ziehen, jmndm. eine lange Nase drehen oder machen, aus dem letzten Loch pfeifen, wider den Stachel löcken, Grillen im Kopf haben oder G. fangen, einen Frosch im Hals haben, zu Kreuze kriechen, Paroli bieten ...         
#24
Außer Plürälen gibt's nachtlur auch "Arschle ...", pardon, Kollektiva.
Das Gesträuch war ja selbst Goethe vertraut, der es noch dazu in einen hessischen Reim fog: "Es dringen Blüten Aus jedem Zweig Und tausend Stimmen Aus dem Gesträuch."
Nun ja, das Gebäum (vielleicht sogar Gebäume) gibt's wohl, trotz der Nähe zum Aufbäumen.
Das Gepflänz[e], Gekräut[e] und Gegräs[e] wohl auch.
Gepflänz kekünne bei den Ösis halt als Pflanzerei verstanden* werden. So was wie Aufzieherei. Nein, ich mien nicht "Die Pflanzerei ist ein Stadtteilgarten in Salzburg-Schallmoos." http://www.salzburg.com/wiki/index.php/Pflanzerei

Als ich einem Freund im Studentenheim irgendwas über die Wildkatze zieg oder erzahl, sprach er gleich vom Waldgekätz.
Bei der Ziegenzucht (wie sie meine ehemalige Verlobte treibt) ist das Geböck[e] nöthig, während Almen vom Geküh[e] bewieden werden.
Und da gäb's wohl viele Beispiele. Das Gesäu[e] punktpunktpunkt.
Zum Gepilz zählt etwa das Baumgeschwämm.

*Siehe das Gedichte, der Vers-Tand.
 
#25
Kultur / Johann Nepomuk Nestroy
2017-07-04, 13:39:20
Da Lehrerskinder meist sehr gründlich betreut werden (in Österreich über 2 Monate Sommerferien und so), sind sie öfters enorm kreativ. So etwa die Heidrun Karlic, nicht nur Universitätsprofessorin, sondern auch Malerin und Läuferin. Am Freitag gibt's eine gemeinsame Veranstaltung - auch zusammen mit dem bedeutenden Wiener Compositeur Franz Novak. Eigentlich geht's um eine Midisch-, pardon, Midissage, zu einer Holzschnitteausstellung von der Heidi zum Bloomsday - "Molly meets Odysseus / Heidrun Karlic - Artist Talk". Da werde ich zu den Holzschnitten acapella gesungene Kuplées beisteuern - nach einem der wenigen Dichter, die selbst "Schämes Scheuss" (James Joyce) sprachlich noch um ganze Eckhäuser überlegen waren: Johann Nepomuk Nestroy. Ein Aphorismus als Beispiel, daß ich recht habe: "Ich hab' einmal einen alten Isabellenschimmel an einem Ziegelwagen g'sehn, seitdem bring' ich die Zukunft nicht mehr aus'm Sinn." Das ist unheimlicher Existentialismus, das ist Albert Camus vorweggenommen.
Nun aber meine Strophen zu Heidis 12 Holzschnitten (einfach & unkritisch hingeschrieben) - mit einer Zusatzstrophe. Ich bitte, die paar Schüttelverse zu beachten.
Melodie: Titus Feuerfuchs aus "Der Talisman" - Compositeur: Adolf Müller:

Da Saüsi [= Odysseus]

1) Siim Joa woa da Saüsi bae Kalypso, da Nümpfm.
Siim Moi hoom d Schwoim büüsld in Afrikas Sümpfm.
Daon maand-a: "Madam, i  braoch ned ollawaü Troopm
fia mae Liab, loos mi segln zu maena Beneloopm."
Ea denkt: 'Bin kaa(n) Gott, hoob a Höödnnadua.
Von an Urassalebm do howi fraonk gmua.'

2) Waondsd aof Libyen kummsd, daon knips Fotolagen.
In da Era vom Saüsi woan duat Lotophagen.
Des Vuik von dea Geegnd faeat rosarode Messn;
des duatige Rauschgift i a Quöö vom Vagessn.
Nua in Saüsi draebt-s waeda, mit dswaa Fraend, dea is schdua.
Kaa(n) Lotos schdüüd s Haamwäh, ea griakt då ned gmua.

3) De greßtn Heroen, de drängt's zu di Doodn.
Aa da Saüsi loßt si von de Schåttn berodn.
Zum Teiresias sogt a: "Moch kaane Schbompanadln,
liawa Resi - und dua ma mae(n) Dsukumpft aoffadln."
"O göttlicha Dulda," maand dea, "seegl dsua,
zum Haades, do kummst ma no allwaü fruah gmua."

4) Da Aiolos is, vom Uakan bis zum Schaas,
da Heascha da Winde, wia da Schdrewara waas.
In an Scheam liegt so maoncha Daifun im Vaschdeck.
Wia d Madroosn drin nochschaon, bloosd s es - husch! - wieda weg -
von Ithaka - nåå(h) woa-s - blaebt eana kaa(n) Schbua.
Na, do howe scho(n) gmua, na, do howe scho(n) gmua.

5) De LA-IS-TRY-GO-NEN, in an schaeßlichng Oat,
de san Kannibalen, kenntßma glao-m des Woat.
Se dsuudsln des Moak aos di Seefoarabaana.
Nua des Flaggschif entkummd, schnöö wia Saüsi schoet kaana.
Ma kiiföd, ma schmatßt und ma schleckt aa dadsua.
Aa waon-s Restln onoong, se griang ned gmua.

6) Die Skylla, a Ries von an sechsschädlatn Hund; -
die Charybdis, a Schdrudl, saugt Schiffe zu Grund.
Wia da Schilla'sche Daucha wa da Saüsi dasoffm,
waar aom Baam - a ned graüd - und in Måstkoab aenigschloffm.
Von an Schiff, liawa Beatl, waasd nix, goa kaa(n) Schbua.
Na, do howe scho(n) gmua, na, do howe scho(n) gmua.

7) Die gfäalichstn Nikßn, des san die vier Elsen.
In Saüsi daschreggng, dsweng eana, d Irrfelsen.
Ea suachd entli Gloahaed, kaana Rätselkaskaden -
und umschifft in an Boogng die Symplegadn.
Waon i laong no irr, graef-i zu Schdriig oda Schnua.
I soog wia da Titus: "Na, do howi scho(n) gmua."

Weil diese Sage Varianten hat, gibt's auch eine Strophen-Variante:

7a) Dsaschmettande Nikßn, des san die vier Elsen.
In Saüsi daschreggng, dsweng eana, d Irrfelsen.
Ohne Daobmurakel - aos da Dschejsn [= Jason]-Balladn -
umschifft-a die Planktn, die Symplegadn.
Waon i laong no irr, graef-i zu Schdriig oda Schnua.
I soog wia da Titus: "Na, do howi scho(n) gmua."


8] Der apulische Seemann wiad si noch Bari sehnen;
in Saüsi dageegng traebt-s zu die Sirenen.
Fia di Uan vo(n) di Schiffa waamen-s Bae(n)wokß in Kessln.
Da Saüsi  wüü-s hean, loßt am Mostbaam si fessln.
Waü ea is a Fraend von Belcanto-Ghuiddua;
weeng dea lauscht-a und loosd-a und griagt-a schwaa gmua.

9) Ned laong schiffm-s waeda, raeßt wiida s Glick op:
Es nimmt si gefaongan da wüüde Kyklop.
Da Saüsi findt duat gaontße Schlaech fulla Wae(n).
Ea is nimois schmääschkat, ea drangld eam ae(n). -
Mid an Pfahl schdicht-a(r) aos den sae(n) aanzige Gluudsch.
Listig nennt-a si "ουτις" - und flugs san se bfuudsch.
(Listig nennt-a si "Niimaond" - und flugs san se bfuudsch.)

10) Aof da Insl vo(n) d Phäakng gähd-s in Saüsi füü bessa.
Ea schdöötßt vuam Nausikerl wia a Weana Brofessa.
Si woogld mi-m Bobschadl, ea saüfzd: "I bin z oid.
Doch how-i an Buam. - Nimmst den Telemach hoid."
Dswoa dswickt a s in d Bakkadln, owaa daonn gibt a Ruah.
Wia da Sachs Haon(d)s fazichtn, sächtß, dees is Ghuiddua.

11) Rindviicha vom Sonnengott san schdreng tabu.
De Schbädsln vom Saüsi hom-a(n) gschlachtigt im Nu.
Hoom glust aof di Schdöödsn, di Schniidsln, di Schteekß.
Di Götta hoom d Flotte eana dsaombraggd, hiads schmekß.
Aof an Bree-(d)l schwimmd da Saüsi zua Kalypso, mia hoom-s ghead.
De Nümpfm, de woa eam sii-m Joa Aomselei weat.

12) A(n) Joa hood da Saüsi aof di Kiake aa gschbitßt.
A(n) Graitl vom Heames, des hood eam beschitßt.
Die Vuibusenledi woa nemli a Hex,
fawaondld die Fraend eam in Schwaendln, nommoi schmecks!
Sae(n) Eafoarung in da Haapfm, de gwinnt duat an Braes - / - / - :
"Weatß wiida dsu Mentschn, - füü Glick aof da Raes!"

- - -

Aof d Homea-Iwasetzung vom Haonds Haeni Voss
do hoo-m de Griechisch-Bädagoogng an Hoß:
"De iis aos da Mood, schdrotßt fui Fööla, geballt,
nemds liawa di Wöaschn vom Wuiffi Schadewald! -
Oda - sööwa iwasetßn, dees waa hoed Ghhuiddua!"
- Na, do howe scho(n) gmua, na, do howe scho(n) gmua.



   
#26
Sprache / Zimbrisch
2017-06-13, 15:07:51
Das Zimbrische der Sieben Gemeinden - in Norditalien

Das ist ein sehr alter bairischer Dialekt - mit Anklängen ans Althochdeutsche. Hier eine der Sprecherinnen - über die ich auch ein Buch habe:
https://www.youtube.com/watch?v=9lB9qU8l-DE&t=64s
Das ist wohl noch schwieiger als "guote thautsche Shpraakhe".
#27
Abschwiffe / Re: PerVers XXI
2017-06-06, 11:41:57
Nun, die Sache ist ja eh schon abgemacht. Clara-Zetkin-Park und so ...
Ich habe aber einen nahezu halbberuflichen Grund, für irgendwann Görlitz herzuschreiben. Das muß doch, wie mir auch der Baedeker versarch, eine gewaltig schöne, von der Bombardierung kaum betroffene Stadt sein. Dawider ist doch Leipzig ohne Romantik, eine größere Stadt halt - obwohl dort mein lieber Zuckmückenforscher-Kollege, der hochbegabte Claus Orendt werkt.
In Görlitz aber gibt's auch das Staatliche Museum für Naturkunde, diewo einer der bedeutendsten europäischen Ameisenforscher, Herr Bernhard Seifert, arbeitet - quasi seine(n) Haufen verwaltet. Der Wissenschaftler gestielt sogar, etwa, in Linz, eine Emsen-Presentejschn.
Außerdem hoch"int'ressante" Geschichte. 1525 habsburgisch - somit nahezu (grenz-)österreichisch - Preussisch (der "Olle Fritz", Maria Theresiens Gegner - und vielleicht - das schreib jetzt nur ich her - trotz seines bisexuellen Tatsches - ihre heimliche Liebe*) - Schlesien - Sachsen - polnische Grenze - aber auch tschechische Grenze recht nahe - immens tolle Altstadt ...
https://www.goerlitz.de/Geschichte_Stadtrundgang.html
Dawider ist Rothenburg ob der Tauber ja aufgeschnalgen und - gracht, gracht - voller trumpianischer Amis ...
Die Anreise wäre von Wien mit dem Auto recht flott, mit dem Zug allerdings etwas umständlich zu bewältigen.

*ein geheimes Treffen ließe sich in einer Bertl-Erzählung gestalten, etwa in ... Görlitz. (- obwohl vielleicht Wassermann und Stier keine idealen Partner sind)
#28
Omnia licent / Tarantel
2017-05-18, 13:55:09
Tarantel - Zeitschrift für Kultur von Unten
http://literaturarbeitswelt.blogspot.co.at/2006/11/tarantel-zeitschrift-fr-kultur-von.html

Falls Ihr, schreiben wir, nicht zum ausgesprochenen Stammklüngel von CDU/CSU zählt, kann ich empfehlen, den Kuli zu ergreifen oder Euch ans Brettl zu setzen - und (soferne dies von Dschöameni aus möglich ist) einmal oder öfter die Kulturzeitschrift "Tarantel" zu bestellen oder gar zu abonnemangieren.

Meine Kurzgeschichte (nach einem Brief an einen befreundeten Zoologen) in der heurigen (diesjährigen) Mainummer hebt folgendermaßen an:

Schwester Maculata & das Knabenkräutlein

"Ich dachte, ja fast sprach ich zu mir selbst: Bertl, gehst einmal am Abend nicht auf den Ballhausplatz [diewo damals oft gegen die, durch einen taktischen Meisterstreich von Herrn Dr. Sch. zustande gekommene, erzkonservative Regierungs-Beutelbrätz {was das genau heißt, weiß ich selber nimmer} (bzw. Quälutz) {= Koalition im bösen Sinne} demonstro(h)ren ward], demonstrtierst einmal nicht gegen jenen schwarzen Ofenruß, der die österreichische Geschichte so atemberaubend durchstaubt, lieferst der schmeißfliegenblauen Fäulnis, die immer zartere junge Leiber anspringt, kein Hohngelächter auf der Klarinette [das ich damals echt, hin & wieder, etwa auf der Wiener Ringstraße, von mir gab [...], machst einmal was für einen lieben, alten Freund, für einen ganz lieben Lunzer - [->  http://www.lunz.at] -, jetzt, bitte, wo du doch: Ja, ja, ich kenne sie doch, ---SIE, --- Und ich hatte an diesem Abend einen ganz wie gar traurigen Gang. Ich machte mich auf, zum Kloster der Heiligen Manustupratistinnen vom Berge Hebron, Frommen unter Frömmlern, Frömmsten unter Frommen, die da oberhalb des Krapfenwaldlbades ihr wenig bekanntes Kloster haben. Versteckt zwischen Eichen, Hainbuchen, Buchen ...

Eben diesem Orden, sie war ihm beigetreten, sie, die einstmals - was heißt "einstmals"? - von mir überschwänglich (da steckt der Schwängel drin) geliebte [E.] (damals Botanikerin) war jetzt dort, zu überstrenger, absurder Buße für weiß Gott was, für irgendeine krause, unnötige, verschlurmpfte Geschichte, sie, nun (welch garstiger, grausiger Büßerinnenname!) die Schwester Maculata. Und sie, bitte, kann Latein, und wie! Und kein bizarres, pidginkreoliertes Algiersfranzösisch.
(...)"
 
#29
Neue Ideen / wertschätzen
2017-04-12, 12:46:36
wertschätzen, 1. ätze wertsch<br/> 2. itzt wirtsch<br/> 3. itzt wirtsch, atz wartsch, ütze würtsch, itz wirtsch, wortschgeotzen

Da ginge nachtlur auch: ätze schwert, itzt schwert/(schwirrt), atz schwert/(schwart), ütze schwert/(schwürrt), itz schwert/(schwirrt), schwert/(schwurt)geotzen
Die ersten Varianten sind der echte xiphische Kennjokus; von griechisch ξίφος - Schwert.

oder: -"-, -"-, atz dolch, ütze dolch, -"-, messergeotzen.
#30
Omnia licent / Der Osten
2017-02-28, 13:15:12
In der Zoologie gibt's (gab's) ja eine Menge Ausdrücke und Lebewesen, die mit dem Osten zu tun haben/hatten, wobei da noi froychl auch andere Himmelsrichtungen nicht zu kurz kommen sollen:
Westeichthyes (Wer die Eichthyes seien oder wären, bliebe zu überlegen)
Süd- (oder Sud-)eoblast
nordeochondral
Westeodermis
Sudeogenese
Nordeoglossiformes
Westeoglossomorpha
Sudeoklasie
Nordeoklast
Westeocranium
Sudeologie
Nordeolyse
Westeomalazie
Sudeon (wohl auch Sudoun)
nordeoplastisch
Westeosarkom
Sudeoskleroide
Nordeosklerose
Westeozyt
Suderluzeiartige
Nordiole
Westium
Sudracoda
Nordracodermata
und
Westrakum

Die häufige Teilwort "Eo(s)" dedörfe öfters mit der Morgenröte (nun z.T.) vergangener Zeiten zusammenhängen.
Eos (griechisch Ἠώς, Ēōs) ist in der griechischen Mythologie die ,,Göttin der Morgenröte". Ihre römische Entsprechung ist die Aurora, nach der auch das rot-grünliche Polarlicht benannt wird.
Ob es auch eine Nordauroraklerose gibt? - Na so -sfrei wie zweifellos.

Zusammengestollen* aus Lang & G'scheidts Fachwörterbuch Biologie // Thaytsch - Inglish
Herausgegeben von Priv.-Doz. Dr. rer. nat. habil. Manfred Eichhorn (Der sprachkundige Herr heißt schmähohne so, nicht aber Manfredo Scoiattolo oder gar 曼弗雷德松鼠.)
Es gäbe noch genug andere Beispiele, von der Ostentasche über die Westeoporose, Westeria, Westerglocke und Westerluzei, über Westarrichi zu, recht simpel, südisch (bzw. sudisch). Ich will's, alle Nordelwetter, der Nordelpresse und nicht dem Westschlund (vgl. Brothers Grimm) überlassen. Ja, Ihr lieben Nordfalen, Sudfälinnen und sonstigen FreundInnen. 

*Zu -gestollen gehört der Dipp.












 
#31
Omnia licent / Eine ganz besondere Wanze
2017-02-08, 11:42:49
Ich hänge Euch einen Schrieb herein - mit der Frage, ob jene Wanze bei Euch in Dschöameni auch schon erspahen ward. - (?) In Ösistan werden andauernd tote Thierchen in kleinen Schachterln zu Kundigen und vermeintlich Kundigen (in diesem Falle mir) gebracht. Mein Schrieb ist vorwiegend sprachkundig und paß daher wohl schon bei uns herein.


"Lieber Gerald!

Die Wanze ist übrigens die aus Ostasien eingeschleppte Art Halyomorpha halys (Stål, 1855) (Marmorierte Baumwanze): https://de.wikipedia.org/wiki/Marmorierte_Baumwanze
Heute habe ich derentwegen Herrn Dr. Herbert Zettel* vom Naturhistorischen Museum befragt. Die Viecher brauchen einfach wärmere Plätze zum Überwintern.
Chinesisch heißt [die Art] 九香蟲 - was wohl "Neun - Düfte - Insekt" bedeutet. Vulgärer schrieb die '(Neue Freie) Presse' (-> Karl Kraus) über "übelriechende Wanzen": http://diepresse.com/home/panorama/wien/5125856/Wien-plagen-uebelriechende-Wanzen
Das japanische クサギカメムシ (Ku-sa-gi-ka-me-mu-shi) heißt Losbaumwanze. Die Blüten des japanischen Losbaumes (Clerodendron trichotomum - Lamiaceae) haben offenbar einen starken Duft. - http://www.baumkunde.de/Clerodendrum_trichotomum/
Beim Chinesischen Losbaum (Gleicher Name = gleiche Art - früher zu den Verbenaceae gestellt) ist von einem 'Schweren Lilienparfüm im Spätsommer' die Schreibe: http://www.kraeuter-und-duftpflanzen.de/Duftpflanzen/Andere-Duftpflanzen/Chinesischer-Losbaum-Pflanze).
Ich hänge dem lieben & sehr fachkundigen Herrn Dr. Zettel eine 'CC' dazu, weil ihn vielleicht das Sprachkundliche interessiert.

Jetzt würde ich aber echt gerne an einer - lebenden - dieser Wanzen schnuppern.

Liebe Grüße!
Der Berthold

Lieber Herbert! Lieber Herr Dr. Zettel!

Zum Dank für Deine/Ihre liebe Auskunft dieser kleine, vorwiegend sprachkundliche, Schrieb.

Herzlichst!
Berthold Janecek"

Hat schon irgendjemand von Euch an einem der Thiere geschnuppert? Was war Euer Eindruck? - Muß ja ein odor vehemens sein.

*Seine guten FreundInnen nennen ihn - nach der Insekten-Unterordnung HETEROPTERA (eben den Wanzen) - "Hetero Harry".
#32
Sprache / Cockney (Chiliani) rhyming slang
2016-11-22, 10:02:12
't his sis - the cockney rhyming-slang? Nun, da gibt's gleich ein paar Beispiele zu Mitgliedinnen und -gliedern.
Froychl gebe ich zu, daß das menschliche Gehirn wohl einen Cortex trivialis obscenusque besitzt, so daß Kotzordinäres sehr leicht gelingt. Ich will Euch aber ersparen, womit ich mich gestern, auf der Heimfahrt mit dem 43-er, belastogen habe. Will bei einigen unserer Namen hicetnunc anständig bleiben - auch, daß ich mir selber die schwarze Forumsflut derspar. Über jene Wöaschns gebe ich keine Auskünfte!
Also:
Scharfsinnstonne Nienurnapf
Ann Hochmuth Kandeka
Wiedersforum Versorg
Tatwort Wiewissens Chan
(Das "Tatwort" entnahm ich dem Forum.)
Feschundscharfwie Uhura
Werwär Treu-Wiedu
Großmeister Derlehr // Bedeut Samone Isomer
Kunstvers Kilotrillo // Friedrich Schillo
Seine-Neider Barsten // Edelnasses Heischer


Nun darf ich etwas schärfer unterschreiben:
Witzbold-Inder Hosengrollt

Falls jemand/jefräund mir einen Reim auf "Klaux" verriete, wäre ich dankbar.
Na, machma halt: Argentum Auxi
Für einen recht lieben Beitrag zum Cockney halte ich https://www.youtube.com/watch?v=1WvIwkL8oLc
Zum rhyming slang: https://www.youtube.com/watch?annotation_id=annotation_1281118693&feature=iv&src_vid=1WvIwkL8oLc&v=zFJeMqaFn0E
Letzteres zeigt, daß obige Namen noch eine Übergangsform sind und kürzbar wären: etwa auf Scharfsel, Ännchen, Wiedy, Feschak ... (If Oi've go' it.)
#33
Omnia licent / Straßennamen
2016-11-08, 10:42:21
Aber ja, lieber katakura, auch über Straßennamen gab's schon was im Forum! - Aber nicht als Hauptthema. Nun ist Herrn Mag. Phils. Dr. phils. Peter Autengrubers hervorragendes "Lexikon der WIENER Straßennamen" bereits in der 9. Auflage erschienen. Vor mir liegt die 8. ÜBERARBEITETE AUFLAGE - die ja auch nicht viel schlechter gewesen sein wird. Kostbarkeiten finden sich, meiner bescheidenen Gminen nach, vor allem unter den älteren Nichtpersonennamen, etwa:
Am Ameisbach, Am Lichtensteg, als man unter die Krem geht, Auf der Wendelstatt, Drey-Mohrengasse, Hühnerloch, Igelgasse, Im Hexentanz, In den hangenden Lüssen, In der Froschlacken, Fuchsröhren(gasse), Obere Zwerchgasse, Sauerkräutlergasse, Schauflochgasse, Thury Gässel, Wipplinger Straße, Wurzbachgasse ... ...
Peter Autengruber unterlag, einfach als Mensch, zumindest einem Irrtum: Bei Wolfsaugasse schrieb er "20., seit 1875, ehemalige Bezeichnung der Brigittenau". Das ist am Grund grundfalsch, Großmeister & Träger des Theodor-Körner-Förderungspreises! Dem Bauern Medardus Meissl aus dem Hundsfottgässel (Wien 1) - (gogonwurgt, nach einem Ladenschild "Zur Irisblume", Irisgasse) - ward 1618 im Saustalle eine rätselhafte Bestie geworfen, die (trotz seltsamer Schwimmhäute) als Bastard zwischen Wolf und Sau, eben als Wolf-Sau angesprochen ward:
http://de.francais-express.com/upload/images/real/2016/06/09/eine-ungewohnliche-gestalt-die-aussieht-wie-eine-kreuzung-aus-schwein-und-hund-nur-die-schwimmhaute-_752210_.jpg
Ich nehme nicht an, daß der Fehler in der neuesten Auflage kurragoren ward.

P.S.: Nein, nein, das "Hundsfottgässl" hat der Berti nicht erfunden! Das war wohl eng, finster und hat gestunken ...   
#34
Abschwiffe / Neue Käferart
2016-10-12, 13:58:59
Nach unserem Bertl ward - bereits 1987 - durch Herrn Hofrat Dr. Manfred Jäch (Naturhistorisches Museum Wien) eine neue Art von Wasserkäfern benannt - die Hydraena janeceki (Hydraenidae) aus Azerbaidzhan. Die Art fällt durch ihren wuchtigen männlichen Geschlechtsteil (Aedeagus) auf (Abb. 6). Allerdings ist der Käfer - nur wenige mm lang. Der Fundort ist auf der Karte Fig. 7 eingezienchen. Der Beschrieb ist dem Bertl eine hohe Ehre.
http://www.zobodat.at/pdf/ZAOE_39_0051-0055.pdf
#35
Da es mir nicht möglich ist, Dir privat zu schreiben (ein "Failure" nach dem anderen), geb ich mein Schreiben halt da herein:

Lieber Kilian!

Da bemerkte ich, dass in "unserer" Wöaschn von Bertls "Max und Moritz in Schüttelversen" (zumindest*) ein Verspaar falsch ist:
Dort heißt es
"Jedes schluckt bloß trocken Brot,
doch bringt jeder Brocken Tod;"

Das ist natürlich gefehlt - und kein Schüttelvers.

In meiner Wöaschn steht auch das korrekte - zumindest korrektere:

"Jedes schlingt bloß trocken Brot,
Tod: was jeder Brocken droht;"

Dann versuchte ich selber eine Korrektur. Da aber bei uns seltsamerweise das Recht zur Korrektur nach siebeneinhalb Wochen oder weiß Gott wann erlischt - warum, weiß ich echt nicht - (vielleicht von der Annahme ausgehend, dass Mitglieder neurotische Phasen haben und dann Irrsinns-Korrekturen produzieren könnten) - schaffte ich natürlich gar nix. Wurde nach allem möglichen Adressen-Zeugs gefragt. Grrr! Ich bitte also Dich, Gran Jefe, soferne Du irgendwann anderthalb Minütchen Deiner wertvollen Zeit (TEMPUS FUGIT, mhm, mhm) erübrigen  kannst, diese Korrektur durchzuführen.

Zum Abendessen beim Italiener (Bilder) mailte mir übrigens eine liebe Dame, deren Namen ich selbstverständlich nicht preisgeben werde:

"Lieber Bertl,

die Brötchen sehen gut aus - aber sonst ist es eher eine steife Runde."

Also, Leute, vergeßt die zwei Bücher, mit denen unter den Ärmchen Kinder in Thaytschland offenbar die Haltung bei Tisch üben müssen. (Dazu noch eines auf dem Kopf: http://www.knigge2day.at/bei-tisch/die-richtige-haltung-bei-tisch) Und: lockerer, lockerer.
[Ich will einräumen, daß mein Benehmen oft nachlässig sein mag. Da gab es etwa einen Wiener Wirten, bei dem ich immer zuerst die Schuhe auszog und mich dann in der Haltung türkischer Schneider "hinlümmelte"].

Liebe Grüße!
Der Berthold

*Manche Fehler übertrumpfen auch das feinblickende KorrektorInnen-Auge.
#36
Liebe FreundInnen! Morgen wird bei Sudy-Wirten in Wien Leopoldstadt ein Buch zum Jubiläum des Wiener Praters vorgestollen: "Praterrummel" von Alexander Weiss - edition tarantel. Ich werde dort ein neu getaxenes Beethovenlied zum guten oder (hoffentlich) gar besten geben.


Berthold Janeček
Janečeks Reise – der Beginn; Original: Urians Reise um die Welt: Text: Matthias Claudius; Musik: Ludwig van Beethoven
(Noten siehe: http://www.onlinesheetmusic.com/urians-reise-um-die-welt-no-1-from-eight-songs-op-52-p315420.aspx)
Dietrich Fischer Dieskau/ Jörg Demus: https://www.youtube.com/watch?v=kNVNNisNvbY
Meine Wöaschn wird gemütlicher und tiefer als die vom seligen Dieter (siehe aber letzte Strophe). Jeweils die letzten zwei Zeilen werde ich wiederholen. Ich weiß nicht, ob sich die Leut über die Chorstellen zum Strophenschluß trauen werden.

1) Wenn jemand eine Reise tut, // dann kann er was verzählen.
Drum nehm ich Mückennetz und Hut // und tu das Reisen wählen.
Ich hoff, er hat das Herz am linken Fleck. // Erzähl er doch weiter, Herr Janeček.

2) Der Prater ist mein erstes Ziel, // Zuckmücken mich erregen.
An selt'nen Species find ich viel. // Der Neid frißt die Kollegen.
Dobrudscha-Ringfuß, ich kenn' dein Versteck. // Erzähl er nur weiter, Herr Janeček.

3) Ich schnupp're nach dem Bärenlauch // und finde Blütenmassen.
Wie Knoblauch lockt's den leeren Bauch // mit Balkanmythen, blassen.
Kein Liebestoller beim Gerüttel schäumt. // Hier ist ein Mensch, der arglos schüttelreimt.

4) Erinn'rung lockt zum Lusthaus hin. // Die Süße wurde bitter ...
Ich schwimm in Auwald-Weihern drin: // Die Augen von Brigitta.
Im ,,Hummel", wo ich mich zu Versen reiz, // weiß ich sie  fern, denn sie lebt//liebt in der Schweiz.
(Text bei der Wiederholung – hier lebt // liebt - durch Doppelstrich abgetrennt.)

5) So bleibt die Zukunft Traum und Bild: // Entschlüpfen wir den Wamseln -
Im Geiste, gleich ist's halb so wild: // zum Dommeln, Gimpeln, Amseln.
Was dient als Kühlung für den langen//blaaden  Prasser? // Heustadel-, Krebsen und Lusthauswasser.

6)Herb riecht das Wanzenknabenkraut; // es blüht hier auf Heißländen.
Die Klara hat mein Herz geklaut, // umspielt // umkost heiß meine Lenden.
Ein Mückenschwarm durchdröhnt die Luft – so geil. // Die Riesenpappel wehrt den Sonnenpfeil.

7) Ägidi tritt in Brunft der Hirsch, // durchtobt die kalten Nächte.
Ein Zwetschkenschnaps, vielleicht auch Kirsch: // Für Forscher ist's das Rechte.
Zwergdommel, Beutelmeise, Kormoran: // Fischadler, Nachtigall und Kormoran://
Sie locken gleichfalls Zoologen an.

8] Doch wir gerieten zur Lobau; // die ist bedeutend wilder.
Dem Wurschtelprater gilt die Schau // der Bibi Haag'schen Bilder.
Noch weit're Strophen reih'n wär fad und keck. // Halt endlich er sein Maul, der Janeček.   
       


#37
Wißt ihr, was der "Walfett(oder -öl-)schrieb" ist? Nun, halt die Transkription. Denn eigentlich erschiene mir doch Transskription korrekt. Bloß hat hier ein feindseliges "S" das andere hinausgeworfen.
Nun gut, in der "Lebertran"-Wikipedia steht "nicht aber Walen". Na gut: Kabeljautranskription, Schellfischtranskription ...

Kennt Ihr vergleichbare Beispiele? Dem "F" mangelt offenbar eine solche Kraft. Denn eine "Auffahrt" ist mit keiner Fahrt in eine Au zu verwechseln. Es heißt auch nicht "Sufix".

Jetzt schreibt aber nicht oberg'scheit: Tja, es heißt halt schon im Lateinischen transcriptio - zu transcribere. Na gut, aber "circummittere" heißt's doch auch. 
#38
Manche Sentenzen hielten sich erstaunlich gut. Etwa Gertrude Stein[']s "Rose is a rose is a rose is a rose".
Was daran so toll sein soll, weiß ich nicht zu schragen, mir fiel aber folgendes alterthümelnde(s) Phrasenschema ein:
Zu - Dativ Neutrum mit -e - Verbum.
Beispiele:
Zu Gelde kommen; zu Golde kommen
Zu Grunde gehn. (Nun auch: zugrunde geh(e)n)
Zu Kreuze kriechen (http://www.redensarten-index.de/suche.php?suchbegriff=~~zu%20Kreuze%20kriechen&suchspalte%5B%5D=rart_ou)
Zu Werke gehn (Z.B. Dottor Bartolo in Rossinis "Il Barbiere di Siviglia": "Will Rosine mich betrügen, muß sie schlau zu Werke gehn.")
Zu Holze fahren; zu Holze ziehen (http://www.volksliederarchiv.de/ein-jaeger-zog-zu-holze/)
Zu Grabe geh(e)n

Auch Masculin(a) möglich:
Zu Tische sitzen

Da gibt's doch wohl noch andere Beispiele ...
#39
Abschwiffe / Namenstag
2016-07-12, 15:54:36
Huiuiui! Was sah & hor ich da? - Es gab chnalm auch einen Hinweis im Café "Hummel": Am 8. 7. war "Kilian". Der "Kiliani"-Tag, gewissermaßen.
Also Alles Gute zum Namenstag, lieber Kilian, alter Mullaghese! Gesundheit, Mut, Heiterkeit und viele gute Gedanken & Pläne wie auch deren Verwirklichung(en)!
#40
Zitat von: amarillo in 2016-06-01, 06:41:48
Wetzlar ist ein schöner Ort,
wer's einmal sieht, verliebt sich.
Ich war zuletzt im Sommer dort,
im Jahre vierundsiebzig.

(Teilweise bei Heinrich Heine geklaut)

Ganz so harmlos dedörfe Wetzlar nicht sein:

'Ein Gibbon voller Paarungslust heißt Wetz-Lar':
https://www.colourbox.de/preview/10319146-northern-white-cheeked-gibbons-cuddling.jpg
So schrieb ich, als ich ohne Amuletts war:
Kein Haienzahn, kein Bartenkranz vom Retzwal. -
http://www.meinbezirk.at/hollabrunn/lokales/retz-der-hauptplatz-d72680.html
[Der Hofer siegte - Weh uns! - bei der Retzwahl.]
- Auch ohne Zauber von der Kranzl-Arve
http://www.botanische-spaziergaenge.at/viewtopic.php?f=218&t=412
und ohne liebe Zuckmücken - Tz! - Larve. -
Schon kann's passieren, daß Dich, Freund, der Ratz wähl'.
Beachte sorgsam, daß es nicht ein Watz lehr',
http://www.duden.de/rechtschreibung/Watz
weil das mit Griff nach Mini oder Latz wär'.

Falls ich jetzt - zu spät - das schöne Retz beitrüge, vielleicht begönne sogar jetzt noch das "Lange-Anreise-Gejammere". Na gut.