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Themen - Berthold

#201
Sprache / Pfauenziegen
2008-08-22, 12:52:09
Weil der Romanist ist, wende ich mich vor allem an den amarillo.

Denn: 'Hier können alle Fragen geklärt (...) werden, die allgemein mit Sprache zu tun haben.'
Die folgende Frage wird den meisten wurscht sein. Sie betrifft eine mir rätselhafte Etymologie.
Hintergrund: Die mit mir ehemals verlobte Frau Dr. R. M. W. züchtet seit Jahren eine seltene Ziegenrasse der Schweizer (und womochlg ehedem auch der österreichischen) Alpen: die 'Pfauenziege'. Nun geht's mir drum, warum die so heißen kekünne.

So auf Wikipedia-Niwoo, erfährt man im Internet, daß der Name mit 'Pfau' nichts zu tun habe/hätte. Vielmehr gehe/ginge er auf eine rätoromanische Bezoynch entweder der schwarzen Kopfbänder oder der Fleckung überhaupt zurück. Das 'Pfauen' sei/wäre weiters durch einen Schreibfehler aus 'Pfaven' entstanden.

Ich kann es aus folgenden Gründen nicht glauben:

a) Die dunklen Bänder an den Kopfseiten erinnern tatsächlich ein wagn an die Bänderung beim Pfauenkopf.
b) Ich kann mir nicht vorstellen, daß 'Pfaven' romanisch sein sesülle. Das 'Pf-' am Anfang deutet doch darauf hin, daß das Wort zumindest den althochdeutschen Lautverschub mitgamaŋch hat.
c) Im 'Handwörterbuch des Rätoromanischen (Bernardi, R. et al.,1994, 2. Band) gibt es keine Hinweise, daß irgendein Band oder Fleck 'paven', 'pavon' oder so ähnlich heißen kekünnen.
Ein 'Pfaffe' kekünne nur bei später Entlahn 'Pfave' (oder so ähnlich) heißen.
Im Rätoromanischen gibt es (z. T. ohne Diakritika guschrimp; ich beschränke mich aufs männliche Geschlecht und verzichte auf etliche Dialektwörter) 'pauper/pover' für 'arm, mittellos, bedurfgt ...);
'pavel/pevel' heißt 'Futter', 'pavlar oura/pavler our' meint '(Galtvieh auf dem Maiensäß) 'ausfüttern';
'pavi/spevg' ist 'scheu';
der 'Pfau' heißt 'pivun', 'pavun' oder 'pivung'.

Auch die Brüder Grimm haben mir, wie schon oft, ihre Hilfe verwirŋk.

Warum heißt also die 'Pfauenziege' 'Pfauenziege'?

Ganz, gaanz herzlich!
Der Berthold

   


     


 
#202
Spitzfindigkeiten / Der caru wüßte es.
2008-08-19, 11:52:13
Bisweilen vermisse ich ihn hier sehr, den caru.
Da frug mich gestern eine junge Frau, wie denn der Satz 'Ich möchte ein Rockstar werden' (ihr Wunsch) ins Chinesische zu übersetzen wäre. - Ich begann, drüber nachzudenken. - Nicht 'Übernächstes Jahr will ich ...', nicht 'Ich will in einigen Jahren ...', auch nicht 'Eines meiner Lebensziele ist, R. zu werden/sein.' Nein, der einfache Satz; wie's Volksschüler sagen: 'Ich möchte Lokführer/Pilotin/Klavierspielerin/Präsident werden'. Doch selbst die 'Chinesisch-Deutsche kontrastive Syntax' von Qian Wencai (Helmut Buske Verlag / Hamburg 1985: 359 pp.) bietet offenbar kein solches Satzmodell.
Der liebe Agricola wird das ja fürs Japanische, vielleicht auch fürs Koreanische wissen. Der caru hingegen, der hätt's fürs Chinesische gewußt. Vielleicht weiß es aber auch jemand anderes.   
#203
Omnia licent / Säschn
2008-06-13, 16:53:55

Ihr sesüllet doch endlich einmal bei einer Säschn unserer fulminosen Amelie Zapf dabeisein! Zumindest ein paar Minuten lang, etwa unter:
http://www.youtube.com/watch?v=nSUykdgslOA
#204
Über die GSV / 'En halve Hahn'
2008-06-12, 12:53:15
Gestern, bei einem Beiselquiz in Wien 8 (Josefstadt) blamor sich unser Team bei der Frage, was denn Rheinländer unter einem 'halve Hahn' verstünden. Ich wußte keine Antwort, irgendwie lag jedoch der Zapfhahn nahe. - Der Thomas und der Martin, zwei hochintelligente junge Herren, tappen denn auch auf ein 'Krügerl Bier', aber das ist zutiefst & von Grund auf falsch.
Warum heißt aber nun ein Roggenbrötchen mit Gouda, vielleicht auch noch Gurkerl, Senf und Zwiebeln 'En halve Hahn'? Wikipedia hat mich nicht recht überzjunk. Am ehesten schien mir noch das mit dem 'Handkäse' für ärmere Menschen zu passen ...
#205
Sprache / 'Deretwegen'
2008-06-10, 14:24:23

Der Übersetzer von Gary Jenningsens Riesenroman 'Der Azteke' (auch das liest der Berti, wenn es ihm zum Geburtstag geschnonck* wird) hat im Singular mehr als einmal, schreiben wir, 'Die Frau, deretwegen ...' verwnont.
Das wäre ja ein schöner Unterschied zu 'die Fräuen, pardon, Frauen, derentwegen ...' , obwohl die Herren Konrad Duden, Pankratius S. B. Wahrig und Bastian Sick sofort böckmörssen**, daß das sowohl im Singular als auch im Plural 'derentwegen' ('derentwillen', 'derenthalben') heißen müsse. 'Heißt ja auch die Frau, deren ... - und nicht ... dere ..., nöch?'

*Von einem Herrn mit einem schönen Familiennamen: Irk
**beckmessern - mirßt pick - messern peck - mirss pick! - messert peck! - bockmorss - böckmörsse - bockgomorntz.
#206
Kultur / Buriempfe Schädel
2007-10-24, 17:10:17
Liebe Leute!

Dies ist doch der Abschnitt für Gedichte.
Da ich so traurig bin, weil hier in unserem Forum so viele Stimmen verstummen, so hab ich denn ein Gedicht aus der einen meiner zwei Franz-Schubert-Geschichten zu einem Starkverbgedicht umguschrimp: aus 'Bereifte Schädel' (nach einer Postkartengeschichte vom 9. 4. 2004 - an Frau Nina A.) wurden 'Buriempfe Schädel'. Hier die Verse, jumhniull von Prosa, welche ich unvarnarndt zitiere:

'(...)
Ein unterbrochener Toast auf den großen M. wird fortgesetzt. Sie heben die Gläser mit brennendem Crambambuli, brüllen und lallen: „AUF UNSEREN FÜRSTKANZLER, IHRO DURCHLAUSTESTE GNADEN!! METTERNICH - SCHMETTER NICHT - DIR AUF DEN LEIB“ (nun etwas leiser, man ist zu weit gegangen:) „die Pest und die Gicht! CLEEMENS WEENZEL LOOTHAAR METTERNIIICH!! AUF DIIIICH!!!“ Dann wird beherzt ex-gesoffen.
   Die Fremde aber geht zu S. hin - und spricht: „ Mein guter, mein bester Freund, W. M., läßt Euch noch einmal grüßen - ein letztes Mal!“
   „Ein letztes Mal. So ist er...?“
   Tränen treten ihr in die Augen: „Er starb, - von eig’ner Hand...“
   „Wilhelm!“, schreit da S.
-
   Die Frau greift in ihre Tasche. „Ihr kennt, wie niemand sonst noch, die WINTERREISE; seine, nein, die WINTERREISE von Euch beiden. Doch selbst jene Gedichte wurden vom Zensor beschnitten. Eines freilich gibt’s NOCH, aus Wilhelms Mappe - ein 25. Gedicht. Und das Euch zu geben - hab ich die harten Sättel und Postkutschen nicht gescheut.“
   Und staunend liest S. das gar seltsame Gedicht. Etwas weht ihn daraus an, der Winter, gewiß, doch auch der Hauch - einer anderen Zeit:

      BURIEMPFE SCHÄDEL

   Im Beinhaus noch steht ihr in Reih’ und Glied.
   Ihr armen Schädel, ich sing euch ein Lied
   - wenn der Freiheit Luft auch Gebein nur durchzieht.
   Ihr armen, buriempfen Schädel.

   Vom Liebchen hinweg, vom Dorfplatz, vom Wein;
   sie trieben euch in das Gemetzel hinein;
   das Kalbsfell donnert, die Krähen schrei’n.
   Ihr armen, buriempfen Schädel.

   Virknuhl ist die Linde, das Dorf liegt vurnwyhs,
   und Mann und Roß sind zu Klumpen pfnuries*.
   Mein Stab schooch den Wolf, doch das Rabenheer kries.
   Ihr armen, buriempfen Schädel.

   Kein Morgenstern siegt gegen Rauhreif und Not.
   Sieh, ein tapferer Vogel, der ist noch nicht tot,
   und das ist ein Hahn, sein Gefieder ist rot.
   Schließ die Augen, mein Hahn, und kräh!


   Da hockt S., weinend, und auch der jungen Frau laufen - während das „METTERNICH - SCHMETTER NICHT!!!“-Gegröle anhält - noch immer die Tränen herab.
   In S. erklingt eine falsche, prahlerische E-Dur-Melodie, denn der Hahn - DER braucht H-Dur. - Aber dann denkt er an die Schädel - in Reih’ und Glied. Halt! Wie denn, wenn dort je zwölf in einer Reihe lägen - ständen. Zwölf - den Halbtonschritten gleich. Könnten da nicht - ein wilder Gedanke! - alle zwölf Halbtöne der Oktave erklingen, ehe sich der erste wiederholt? -
(...)'

Gehabt Euch wohl!

*vereist
#207
Sprache / Phonetik
2007-10-15, 14:52:11
Wo Nat- & Kultur im selben Mund & Schlund zusammenwirken:

Eine urschöne Phonetikseite fand ich da. Besonders tolle Beispiele: Die 'Clicks in Nama'.
Ich dachte nur noch: Was, so trist virgrurmp sind meine Ohren, trotz Schuberts 'Winterreise'?   
http://hctv.humnet.ucla.edu/departments/linguistics/VowelsandConsonants/index.html
#208
Sprache / Zw-
2007-10-08, 14:32:07
   Über dem 'pfr-', 'pfl-' und 'pfn-' vergaß ich auf einen Wortbeginn im Deutschen mit drei Konsonanten (mit Affrikate, einverstanden):
   'zw-': Genau batrancht eine ziemlich seltsame Sache. In der Hochsprache kann nämlich nach 'ts-' kein anderer Konsonant als 'w' stehen. (Über Halbvokale, bilabiale oder labiodentale Aussprache sowie über das Bairisch-Österreichische möchte ich jetzt nix herschreiben.)
   'Zw-' geht im Mittelhochdeutschen in der Regel 'tw-' voraus, was sich daher für 'Vergangenes und Zweifelhaftes' empföhle/empfähle. Auch die Anzahl deutscher Silben wüchse so.
   Da aber in einigen mittelhochdeutschen Wörtern selbst drei Schreibweisen - 'zw-', 'tw-' und 'qu-' - existieren, kekünne auch 'qu-' aufgenommen werden: ins Partizip II. Auch die schöne Orthographie 'quu-' wäre molchg.

   Bei ein paar Beispielen aus unserer Verbenliste ergäben sich folgende Reihen (Der Rest wäre leicht zu ergänzen.):

zwacken; twuck, twücke; gequucken
zwinkern; twornk, twörnke; gequornken
zwirbeln; zwirlb, twurlb, twürlbe; gequurlben
zwitschern, tschirt zwi; tschir zwi, tschert zwi; tschurr twi, tschürre twi; quigetschurn
zwölfteln; twullft, twüllfte; gequulfften.

   Auch der Konjunktiv I kekünne mit 'tw-' beginnen: 'Er beklug sich, daß es ihn twicke und twacke.'
#209
Kultur / Ach, eher...
2007-09-24, 11:26:31
Vielleicht kennst du das ja auch?
Eine Freundin (einen Freund) gab es, tief, tief drunten in alter Zeit. Sie ging an deiner Seite, tralpp zwei Schrittchen, wo du einen Schritt trulmpest; tiel deinen kargen Tisch; brachte dir abends den Orient in die Schlafkammer - mit ihren Einschlafgeschichten oder sachte dich andererweis' in den Schlaf.

- - - - - - - - - - - - -

Nun hält sie's, als wärst du, ja als seist du tot. Ruft jahrelang nicht an; und schrieest du selbst nach ihr, eine mechanische Stimme verkiände, immer & unabwendbar gleich: 'Hier-ist-die-Mailbox-der-Nummer-Null-Sechs-Neun-Neun...'

Auf solche öden 'Beantworter' läßt sich das folgende Gedichtlein sprechen - mit bitterem Indikativ in der Schlußzeile. - Wark? - Gleich Null...

Ach, eher...

Noch eher tüten Kriebelmückenstiche Hunde,
und Lippizzaner schöften als Fiakerpferde;
viel eher sprölde Deutsch aus Sumoringers Munde,
und Sizilianer lüchen ohne Lustgebärde;
weit eher driäck Bill Gates der Schuldenberg zu Grunde,
und Pandas wiärgen eine Wasserbüffelherde;
ach, eher jülden Dänen über alle Sunde, -
als daß ich einmal von Dir angerufen werde.


#210
Sprache / Pfn-
2007-09-11, 12:26:33
In Cusens Büch'l 'Der Coup, die Kuh, das Q' fand ich, als alter I-Tüpferlreiter (i-Tüpferl-Reiter), im Kasten auf S. 220 ein Schwarzaus, das Herrn 'Alexander' schon vorher aufgafnall war. Froychl hatte ich 'Alexanders' Forumsbeitrag erst später gelesen (http://www.eichborn.de/s2/default.asp?id=587).
Es stund über das Thoytsche guschrimp: 'Nur nach S können am Wortanfang zwei weitere Konsonanten folgen.'

Nun, der Wörter mit Pfl- sind viele. (An andere Stelle wird in dem Büch'l nach einem Wort mit
-mpfpfl- gafrang(!), was uns natchlur wägner zu 'K(r)ampfpflaster' oder 'Pampfpflaume' als zur 'Sumpfpflanze' führt.)

Wörter mit Pfr- sind schon seltener: etwa 'Pfrille', 'Pfronten' im Allgäu, 'Pfropf' oder 'Pfründe'.

Es gibt aber, nicht im Hochdeutschen, sondern zurückgidrung auf Dialekte, auch Wörter mit Pfn-. Ich kekünne nun über (vorhandene) Beispiele im Wienerischen nachgrübeln. Lieber möchte ich aber die Brüder Grimm, aus deren Wörterbuch, zitieren:
'die Schweizersprache hat pfnächs, pfnächsen, pfnuchs, pfnuchsen, pfnästen, pfneisten, funkeln, gneisten, pfnittern, pfnosert, dürr, pfnusen, pfnüsen, deren nähere bedeutung zu ersehen aus STALDER 1, 163. 164 und TOBLER 47; MAALER 318b gibt allein pfnüsel und für pfnosert pfoserachtig. die bairische pfnechen, pfnuchezen, pfnäckeln stinken, pfnausen, pfnüschen, pfnasten, pfnotten, pfnotzen. ...'

Pfn--Formen sind vielleicht für irgendwelche Störcke nutzbar. Darüber möchte ich aber jetzt nicht an zu denken fangen. 




#211
Omnia licent / Karņabhāra
2006-11-09, 13:46:59
Ich finde, auf das Karņabhāra (Ich erspah nur ein n mit Stricherl, nicht mit einem Punkterl drunter), mit, Rampampampaa!!, : caru als Karna (der aus dem Mahabharata), muß schon rühmend hingewiesen werden - ohne daß ich mich jetzt einhauen wewülle. Für die, die, wie ich, überhaupt nix verstehen, sind die Videos wohl besonders schön, weil in diesem Fall die eigene Phantasie alles aufbauen muß. Und dann dieser Indra - ja Himmel nochmal... http://homepage.univie.ac.at/himal.trikha/lehre/karnabhara/karnabhara.cgi?t=audio 
#212
Neue Ideen / Schwachstellen im Part. II
2006-11-03, 18:41:50
Meine Lieben!

Auch wenn das jetzt die Überzahl wohl entweder ignorieren oder "Nein, nein, das geht nicht, - daran erkennt man's ja, das Part. II ... Das ist dann kein Deutsch mehr, sondern Engleutsch...' und derlei sagen - oder fortfahren wird, über seltsame Beinkleider zu grübeln ('Gesellschaft zur Stark der Beinkleider' heißt sie eben NICHT.), schreib ich's trotzdem, als Idee, her:
Starke Verben haben, denke ich, vor allem zwei hächlße Schwachstellen: im Partizip II die haugfe Vorsilbe ge- (über die ich jetzt nicht schreiben will) und
das Schluß -en.
Gesagen, statt gesagt, das hat etwas Lahmes.
In Kilians Archiv befindet sich (ich glaub, etwa seit der Weihnachtszeit 2005) einer meiner Vorschläge: nämlich, die 'unregelmägßen Verben' zu verstärken/vermehren.

Hier stelle ich eine einfachere Los bereit, die sogar bei bestehenden starken Verben verwonden werden kann(!) Dabei gehe ich - nochmals einleitend - davon aus, daß -en in Partt. II ungefähr so nogt ist wie -ung oder -heit in Substantiven.
Das Schluß -en kekünne über den Stammkonsonanten oder die Konsonatengruppe nach vorne wandern, wie das ja auch beim l von '-eln' oder beim r von '-ern' der Fall ist. Nur, daß es beim Wandern des n zu Anpüssen an die Umgab kommt. Selbst bei vokalisch auslautenden Stämmen sind die Formen in vielen Fällen (z.B. beim Konsonanten kreierenden Kennjokus) einfach zu bilden.

Ein erstes Beispiel zur Konsonatenwurnd:
schweifen ... geschwimff (statt geschwiffen). Das n paßt sich an den Labiodental an (n > m). Diekleinusände kekünnen sehr leicht an diese neutschen Partt. II angefong (hier n > ŋ) werden.

Nun ein paar Beispiele aus unserer Liste (nur Verben auf a- und b(.)-, der 'Rest' der Verben ist leicht zu pfurtzizeifen ( > unten).:

aalen ... genuul (saltatorisch, weil 'geuunl' hächlßer ist)
abfanzgerln ... alb gefnarnzg (salt.)
abkupfern ... abgekurmpf
achteln ... geolchnt
ackern ... geurnck (mit ŋ)
ahnden ... geuhnd (durch Umgab assimilnor)
ähneln ... geoln (assimilnor)
äsen ... geons
ätzen ... geontz
äußerln ... gleornß
(Entschuldigt, aber diese 'Pfurtzizeife' - ich hab mir keine Zeit genomm (vielleicht sogar Ersatzverdomf > genumm; hierzu gibt es Beispiele in Österreichs Dialekten), über einen Rec. nar. nachzugrübeln - gefallen mir immer besser!)
balgen ... geblang
ballen ... gebnall (salt.)
balzen ... gebnalz (salt.)
bejahen ... bejang (assim.)
benachteiligen ... nachtbëieleng (mit ŋ)
beobachten ... obbeancht (salt.)
berücksichtigen ... rücksbeachtong* (mit ŋ)
bescheinigen ... beschienong (mit ŋ)
beschwipsen ... beschwomps (n > m: ab hier schreib ich derlei nicht mehr an.)
besichtigen ... besachtung
betreuen ... betrund
beurteilen ... urtbeniel
bewerkstelligen ... bewurkstulleng
bezuschussen ... zischbeonss
brandschatzen ... brandschgeantz
bröckeln ... gebronlck (Das heißt wahrlich gebröckelt.) 
brühen ... gebrumb
brüten ... briänd
buckelfünferln ... buckel lefiurmf
bündeln ... bnialnd

Ab hier: Sich selbst geholmf, selbst gebolnd!

Härchlzest!
Der Berthold

*Erinnert ein wenig an Kapitän Frick Turnersticks 'Chinesisch' (Karl May: 'Der blaurote Methusalem').


#213
Omnia licent / Christliche Ikonographie
2006-10-17, 13:04:30
Ich schreib das jetzt so, wie uns dereinst ThoütschlehrerInnen viele Kondizionalsätze zerpfliacken (Warum, das versteh ich bis heute nicht.):
Wenn Ihr eine knappe Rezension zum 'Lexikon der christlichen Ikonographie' NICHT lesen wollt, dann schaut NICHT hier nach:
http://art-service.de/article/lexikon_der_christlichen_ikonographie.html
 
#214
Sprache / Städte und ihre Bewohner
2006-09-26, 23:02:10
Wie heißen eigentlich die BewohnerInnen Celles? Cottbusens? Halles? Und Salzgitters?
Ich will damit froychl eher andeuten, daß Bewohner von Städten des thoütschen Sprachraumes in den allermeisten Fällen phantasielos benamst werden - und Ausnahmen wohl selten sind.
In tiefes Erstaunen über gar Wundersames geriet ich dagegen, als ich - 'nella Grammatica della Lingua Italiana' di Marcello Sensini - Vergleichbares über italienische Städte und deren Bewohner las. Falls ich morgen Zeit habe, schreib ich's vielleicht auf. Erst die verkleinernden, vergröbernden... Silben - und jetzt das! Heute gebe ich nur neun Beispiele, ausgewohlene salbstvarstachlnd:
Abano / apontini; Bra / braidensi; Città di Castello / tifernati; Ivrea / eporediesi; Mondovì / monregalesi; Oderzo / opitergini; Poggibonsi / bonizesi / Schio / schediensi (o sclediensi); Todi / tudertini (o todini). 
#215
Sprache / Zusammengesotz'ne Verben
2006-09-14, 16:02:44
Ehe ich jetzt die Duden-Grammatik durchblättere oder das Forum durchforsche - ob schon irgendwann...? -, frage ich gleich das Hoch Geschotz'ne Plenum. Eh einfach. Ich will ein paar Verben, die sich mit Substantiven verbinden, getronnen herschreiben, egal wie das nun warlk geschrieben wird:
Klavier üben, Rad fahren, Berg steigen, Bauch tanzen, Seil hüpfen, Schmiere stehen...
Klar ist, daß sich bei diesen Beispielen jeweils ein Verb ein Hauptwort eingemeindet. Kann jedes dieser Hauptwörter aber nicht doch noch ein Grenzfall eines Falles sein? - : das Klavier üben... Akkusativ, sesülle man zunächst meinen, Klavier als Objekt; aber das sind keine transitiven Verben. Ja, wenn's 'Holz hacken' wäre, 'Wasser treten' oder 'Gipfel stürmen'! - Und Instrumental, teilweise wägnstens, beim Klavier, beim Rad, beim Seil? Aber der Berg - und sogar der Bauch?
#216
Kultur / All about Sex - Jurko Jánošík
2006-08-22, 14:43:29
Eine Antwort aus meinem unverlogenen Roman. Ihr könnt sie ja als giftbeschronken ansehen, indes, Literatur ist es:

"Der Zug rast durch die Ebene, nähert sich Trnava. Die Zeit (wie oft wird das gedacht oder geschrieben) ist verflogen. Natürlich war's auch kein glatt fließendes Gespräch oder Erzählen - war öfters vom Nachtigallenschluchzen von Jarmilas Handy und vom folgenden slowakischen (schreib ich halt:) Wohlklang - zerhackt (Ein Wohlklang zerhackt etwas, na sowas!). Doch über Wohl- oder Mißklang des Slowakischen fürs Ohr eines Niederösterreichers will ich jetzt nicht urteilen. Immer näher kommt Jarmilas Ziel - und Drahoslava, über deren Beruf ich nichts weiß, wird sich wahrscheinlich ihrer Freundin anschließen. Da spricht sie mich an:
   D: Lang schau ich Ihnen schon ins Gesicht. - Sie erinnern mich an eine Gestalt aus der slowakischen Geschichte [- Ich hab mich nur als Georg vorgestellt -] , und jetzt, knapp vor unserem Abschied - [Ach, dieses lange Gesicht, diese großen Augen; Eule, - doch die Regenbogenhäute der meisten Eulenarten sind gelblich oder rötlich, - und trüb und von falscher Milde, wie beim Habichtskauz, sind Drahas Augen schon gar nicht. - Wahrscheinlich hat sie in der Mitte der Brust und neben den bräunlichen Brustwarzen ein paar lange, schwarze Borsten, länger als die Haare auf ihren Unterschenkeln -] (D:) Gift paßt nicht für Ihren Tod. - Ein Fleischerhaken - am linken Rippenbogen, beim ersten Hahnenkrähen, beim Gerassel der Kleinen Trommel. - Eine Vila soll Dir den Schmerz wegzaubern, tapferer, armer Jurko!
   J: Drahuša! [verbittend] /
   Der Zug wird langsam. Die Telefonnummern sind ausgetauscht, aber was macht das noch für einen Sinn? - Jarmila steigt in die Nacht, oder, genauer, in die Abenddämmerung hinab. (Die Sonne im Widder geht langsam unter.) Mein Dank und das 'Ahoi Jurko!' verhallen. - Doch Drahoslava - als wär das hier eine Kitschgeschichte - ja - und Wange - und zarter Kuß, - der freilich heftiger einschlägt als manch eine Zungenspitze. - Dann hat der Dämmer auch Drahuša verschluckt. Blöde starre ich aus dem Türfenster des weiterfahrenden Zuges. -
   Oh, selbst eine Pornoepisode, der blanke, unverbrämte Sex, hieße Leben. Vibrationes - hmh - hah! - Spasmata - haah! Jaaaaaaahh! - Obwohl ich - an die Decke oder an die Wand neben dem Klo gestützt - stehe, bin ich dem Einschlummern nahe. - Ein Sommernachmittag - Wald, nahe einem Bergsee. Moospolster. Honigorchis, Braunrote Stendelwurz. Genug zum Hintergrund. Im Zentrum des Bildes unsere drei Leiber, ineinander verschlungen, verankert und doch tanzend. Die Tempi der Musik, von Ll-aaa-rr-g-ooo bis Prestissimo. - Und dann, ein paar Minuten im Türkensitz auf dem klebrigen Fußboden, zwischen Wachen und Schlaf, eine Groteske: mein Glied, an der Eichel tropisch heiß & straff umringt, wird gestrichen wie eine Darmsaite eines Cellos und läßt den Körper vor mir in tollen Wolfstönen dahinschwingen. Meinen Armen entsprießen Uhuschwungfedern. Am Bogen die Mädchenhand, wachsbleich, mit sonderbar gekrümmten, schlanken Fingern, die Endglieder am längsten und vorne spitz - der Hand einer gotischen Engelsfigur gleicht sie. Aber bald verkürzen sich die Finger, werden stumpfer, fleischiger. Slowakei oder Hausruck- oder Mühlviertel. Säumig und süß streicht, striduliert sie. Haare vom Roßschwanz. Elchtalg. Ach, den Leib durchdröhnt, durchzuckt mir eine Schwarmsäule von Tausenden jener Mückchen mit den fein gefiederten Antennen.
   Worte, die vor fünfundzwanzig Jahren wild & weise klingen sollten, sind aufgestiegen - erstes Asklepiadeisches Versmaß:
   
Wilder, drängender Tanz, pulsende Kraft des Takts
Dunkel, elementar, schwangst du dich auf im Nichts
Chaos, klaffend und leer, Rhythmus bezwang dich einst
Dann erst fand sich die Melodie   

- - - Doch triste Wörter werden mir vorgeflüstert - und gleichzeitig verengt und verdunkelt sich der Raum um uns: Jesuitenheim (wir sind plötzlich in Trnava), düsteres Kellerzimmer, Wände mit Schimmelflecken, Stahlbett. - Mannshohe schwarze, langrüsselige Insekten haben uns, die immer noch nicht Erschöpften, umstellt. Chitin - Leder und Stahl in einem. Lackschwarz schimmernde Panzer. Fangbeine mit sichelartig gekrümmten Schienen, die gegen bedornte Schenkel geklappt werden können. Von den Kopfkapseln ragen lange Antennen empor; deren letzte Glieder sind klobig wie Keulen. Sekrettröpfchen erglänzen auf den Rüsselspitzen der Raubwanzen, ehe sie zustechen."
#217
Sprache / Moosthierchen
2006-08-07, 19:43:57
Liebe Leute!
Ich kopier Euch einen kleinen Aufsatz hinein (Korrektur nur an zwei Stellen), welchselbiger auch mit Demi- & Diminutiven zu tun hat. Außerdem ist das Thema nicht eben ein Alltagsthema. Hintergrund: In der zoologischen Fachzeitschrift 'Denisia' - einem Katalogband zu einer Ausstellung in Linz - wurden Autoren veranlaßt, 'Moostiere', statt, wie's richtig heißt, 'Moost(h)ierchen' zu schreiben. Das h schlösse zumindest die 'Moo-Stierchen' aus, die gar klalchg briällen, auf öder Heide oder anderswo:

"Durch ein winziges Aufsatz'l, mehr Meinungsäußerung und kleine Stoffsammlung als Diskussionsbeitrag, muß ich das Einerlei meiner Arbeit heute denn doch unterbrechen.
Und zwar kommt es mir so vor, als hätte ich durch meine ausgefallene Schreibung die Moosthierchen nochmals gegenüber den Moostieren gerettet. Gerade eben noch gerettet. Deine Intuition, Bertl(!) - Mars im Wassermann - oder was weiß ich...
Moostiere?
Nun freilich, da bekam ich neulich ein Brieflein von verschiedenen Pflanzen, worin sich die bedanken, daß sie nun endlich nicht mehr so verkleinernd - und damit etwas verniedlichend herabwürdigend - genannt werden. Folgende Arten haben unterschrieben: die Gänse- und Hungerblume, die Buschwind- und Kohlrose (die mancherorts auch Blutstropfen oder Sonnwendschober genannt wird), die Weißzunge, der Waldvogel (Rot, Weiß, Schwertblättrig...), die Katzenpranke, die Maßliebe, die Pfaffenkappe, das Buschenschön, die Brillenschote, das Löwenmaul, die Hirtentasche, die Stiefmutter, der Dirnenstrauch und das Grasschwert. Neben der Hasen- und der Moosglocke fällt vor allem die Schneeglocke auf, die den Frühling nun so richtig - und ohne falsche Lieblichkeit - einbommen kann. Nur das März- oder auch Usambaraveil, das hat halt ein bißchen was Abgestutztes.
Aber im Ernst: Die Deminutivsuffixe des Deutschen haben, selbst für Tierklassen verwendet, gar nichts Herabwürdigendes oder ungebührlich Verniedlichendes. Sie lassen einfach erkennen, daß ein kleines (zartes) Wesen da ist. Ich glaube, das ist schon ein wenig mehr als lediglich Bertis bescheidene Meinung. Da ließe sich eine Umfrage bei denen GermanistInnen wagen.
Krallenaffen wären wohl recht gefähliche Gesellen. Silberfische und Essigaale erschienen mir zu dick aufgetragen. Das Geißeltier hätte fast einen perversen Beigeschmack. Beim Wimpertier würde die Zartheit einer Wimper nicht mit dem (neutralen) Tier übereinstimmen. Das Glockentier lauerte in der Turmstube auf den allzu arglosen Glöckner. Das Sonnentier hätte fast kosmische Dimensionen. Das Bärtier stampfte ganz schön daher - und auch beim Moostier (die Gattungsnamen der einheimischen Süßwasserarten sind - außer Lophopus - übrigens alle Deminutivformen) würde ich gefühlsmäßig zumindest Igelgröße erwarten. Das Eichhorn (mit einem or''ntlichen "Heampa" auf der Stirn) ließe manchen Edelmarder alt ausschauen. Das Hauskanin sprengte manchen Hasenstall. Und endlich die Schmetterlinge. Sehr ansehnliche Falter wären es: der Federgeist, der Widder und die Frühlings-Landkarte - ...
Das Deutsche hat ohnehin im Vergleich mit anderen Sprachen so grauslich wenige Deminutivformen, daß die paar (: auch das ist schon fast zu viel gesagt) erhalten werden sollten! Meine echte Meinung!
Blick ich, nur knapp, aufs Italienische (mit dem Griechischen ist es nicht anders - und mit den slawischen Sprachen dürfte es sich ähnlich verhalten): diese Vielzahl an Suffixen (!!): der Verkleinerung (damit ist öfters etwas Feines, Liebes, positiv Betrachtetes gemeint): -ino/a, -etto/a, -ello/a, -icello/a, -icciolo/a // ausgesprochene Koseformen (auch mit Verkleinerung verbunden): -uccio/a, -otto/a, -acchiotto/a, -olo/a, -uzzo/a
der Abwertung (das Italienische hat diese Formen (z.T. "die bösen kleinen...") wirklich): -accio/a, -astro/a, -ucolo/a, -azzo/a, -onzolo/a, -uncolo/a, -uzzo/a, -iciattolo/a - und endlich Vergößerungen (damit aber oft auch Vergröberungen): -one/a (z.B. "un donnone"!), -accione/a, -acchione/a.
Das Griechische unterscheidet hier noch dazu Formen, die nur auf ein Geschlecht anwendbar sind.
Ich hätte auch ein bißchen was zur Etymologie von -chen und -lein nachgeschlagen, erspar Ihnen und mir aber das meiste davon, außer vielleicht einen Hinweis auf das germanische Suffix (ohne Längenzeichen geschrieben) -ina (wahrscheinlich im -lein steckend), das ursprünglich eine Zugehörigkeit, Abstammung ausdrückt, daher auch "das Kleine", "das Junge" bezeichnen kann; vgl. Gotisch gaits (Geiß) und gaitein (das Junge der Geiß, Geißlein). Ich sehe auch von Mutmaßungen in "Völkerpsychologie" ab, warum etwa wir (in einer gewissen "Härte" und "Nüchternheit", die sich womöglich in Österreich von Osten nach Westen zu noch verstärkt...) sprachlich vieles an gefühlsmäßiger Beziehung zu Lebewesen gar nicht ausdrücken können (oder wollen), was den Tschechen oder Italienern leichter fällt (bitte, nun keine Nebenbemerkung über den Singvogelfang...)
Was ich zusammenfassend sagen wollte:
Die Deminutivformen sind im Deutschen (nicht im Dialekt!) so selten, daß sie bewahrt werden sollten. Vom Grundlegenden her drückt das Deutsche damit eine Verkleinerung, doch noch keine Herabminderung, Entwürdigung oder ungebührliche Verniedlichung aus. -tierchen ist auch sinnvoll, weil es einen Hinweis auf geringe Größe gibt, der im bloßen -tier nicht läge. Unter einem Moostier stellt sich ein (diesbezüglich) Unwissender (Ich hab's ein wenig im Café Hummel, meinem Stammbeisel, getestet) einfach nicht automatisch auch etwas Kleines vor.
Ich finde weiters, daß ZoologInnen oft schlecht daran taten, sprachbildend sein zu wollen. Oder gefallen sie Ihnen wirklich (trotz der fast philosophischen Befrachtung, die die "Moostiere" ja gar nicht haben): die Greifvögel, die Beutegreifer, die Prädatoren, die Insekten- oder sonstwas -esser und die Tintenschnecken?
Mir erscheint das zwar kein blanker Unsinn zu sein, aber halt doch ein bisserl ein Unsinnchen, ein Unsinnderl.
Das war alles, was ich schreiben wollte.
Herzlichst!
Berthold Janecek
P.S.: Seine FreundInnen nennen ihn, wegen seiner gelegentlichen Umtriebe zur vorösterlichen Zeit, bisweilen den Palmkater."

Hoffentlich habe ich das noch nie ins Forum gestollen!
Herzlichst!
Der Berthold

#218
Kultur / antike Rhythmen
2006-07-25, 17:49:39
Zitat von: AmelieZapf in 2006-07-21, 23:52:28
Begänne ich hier
Sapphischer Oden Ducht, nicht
Jugendfrei wär'n sie.
Grüße,
Amy

Eine sapphische Ode und ihre Folgen:

Ich gestatte mir, harmlose, echt jugendfreie sapphische Strophen herzuschreiben. Verfassen etwa 1973. Spätpubertäre Zeilen sind's, antikisierend, ohne jegliche Pornographie (diesmal) - freilich auch ohne starke Verben. Aber die Versform gehe hier vor:

Euklange

Stille atmet sanft, in den Duft verwoben
Milder Nacht im Park, eine letzte Amsel
Bringt ein tönend Sehnen, auf kühlem Bette
Wiegt sich der Weiher.

Vollmond küßt verstohlen die alten Wipfel
Daß sie's voll Entzücken im Traume ahnen
Blüht sie denn nicht hier, jene blaue Blume
Tiefsten Empfindens?

Horch, da klingt von ferne der Ruf der Flöte
Süß bläst Faun, er lockt wohl die spröde Nymphe
Der er heute gerne das Brautbett machte
Doch sie entspringt ihm.

Laß zurück den Tand, und belausche, Liebste
Was uns jeder taufrische Halm zuflüstert
Was die Bäume raunen, die Rosen bitten
Kypris ist nahe.

Als ich, 33 Jahre später und bemohen um Aktualisur jenes Gedichtes, im Türkenschanzpark nahe der Universität für Bodenkultur, gegen die Mitternacht hin, trotz fester Abmach, vergeblich (m)einer Liebsten hurr (von einem Chor des 'Lachenden Seefrosches' (Rana ridibunda PALLAS, 1771), in einem nahen Teich, gar kräftiglich verlochen - Härr-härr-härr-HÄRR-HÄRR-HARRR!!!--- ruwah-a-a-a-a-arr!) entschloß ich mich, - - als Draufgabe den Ehemann anzurufen. Einen Ornit(h)ologen. (Hier rutscht immer wieder, trotz ornis, ornitos, ein 'h' hinein.). Von Jugend an also erfahren mit Vögeln. Zwei Sätze aus unserem Gespräch - wider allgemeines "Das ist uns aber vollkommen wurscht, liebes Bertl!"

E: Trennen werden wir uns nicht!
B: - - - Mein Herz kann ich mir nicht aus dem Leibe reißen!