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Beiträge - Berthold

#2641
Kultur / Re:antike Rhythmen
2006-07-25, 18:39:35
Hier soll nur ja nicht der Eindruck entstehen, ich hätte damals Verse auch auf Altgriechisch geschrieben. Dafür riech/reicht nun meine Sprachfah bei weitem nicht. Nein, auf Deutsch, Betun, statt Silbenlänge... - und so halt.
Ich habe nicht vor, hier mein altes Gedichtheft zu verarbeiten. Hier nur noch zwei Strophen im 1. asklepiadeischen Versmaß:

Die Macht des Tanzes

Wilder, drängender Tanz, pulsende Kraft des Takts
Dunkel, elementar, schwangst du dich auf im Nichts
Chaos, klaffend und leer, Rhythmus bezwang dich einst
Dann erst fand sich die Melodie.

Sehnend, glutvoller Tanz, südlicher Lande Kind
Schwerer Pinienduft, schillernde Nacht in Rom
Traumhaft tändelndes Lied, welches die Laute sang
Als die Liebste am Fenster stand.

(...)
#2642
Kultur / Re:antike Rhythmen
2006-07-25, 18:17:19
Zitat von: Agricola in 2006-07-25, 18:08:40
Bertl, Deine sapphischen Strophen gefallen mir sehr gut, hab' das erste Mal welche auf Deutsch gelesen und war überrascht, wie gut es geht. Schade, diese Rhythmen sind eigentlich zu zart, um sie mir starken Verben zu entweihen - es sei denn, es findet sich noch ein Weg, das so zu tun, dass sie sich nicht ständig vordrängeln!
Lieber Agricola!
Mit 'vordrängeln', da hast Du ganz recht. Manchmal kann Gestorkenes sehr grob in Verse hineinlatschen.
Ich habe damals (auch) verschiedene griechische Versformen versucht.  
#2643
Kultur / Re:antike Rhythmen
2006-07-25, 18:08:31
Eine eheliche Urlaubsfahrt ins langweilige, bestenfalls strapaziös zu bewandernde Osttirol ('Urlaub am Bergbauernhof' - grauenvoll!), schuf/schafft eine Pause. Denn das Ende als solches auch anzuerkennen, - sei mir fern.
#2644
Kultur / antike Rhythmen
2006-07-25, 17:49:39
Zitat von: AmelieZapf in 2006-07-21, 23:52:28
Begänne ich hier
Sapphischer Oden Ducht, nicht
Jugendfrei wär'n sie.
Grüße,
Amy

Eine sapphische Ode und ihre Folgen:

Ich gestatte mir, harmlose, echt jugendfreie sapphische Strophen herzuschreiben. Verfassen etwa 1973. Spätpubertäre Zeilen sind's, antikisierend, ohne jegliche Pornographie (diesmal) - freilich auch ohne starke Verben. Aber die Versform gehe hier vor:

Euklange

Stille atmet sanft, in den Duft verwoben
Milder Nacht im Park, eine letzte Amsel
Bringt ein tönend Sehnen, auf kühlem Bette
Wiegt sich der Weiher.

Vollmond küßt verstohlen die alten Wipfel
Daß sie's voll Entzücken im Traume ahnen
Blüht sie denn nicht hier, jene blaue Blume
Tiefsten Empfindens?

Horch, da klingt von ferne der Ruf der Flöte
Süß bläst Faun, er lockt wohl die spröde Nymphe
Der er heute gerne das Brautbett machte
Doch sie entspringt ihm.

Laß zurück den Tand, und belausche, Liebste
Was uns jeder taufrische Halm zuflüstert
Was die Bäume raunen, die Rosen bitten
Kypris ist nahe.

Als ich, 33 Jahre später und bemohen um Aktualisur jenes Gedichtes, im Türkenschanzpark nahe der Universität für Bodenkultur, gegen die Mitternacht hin, trotz fester Abmach, vergeblich (m)einer Liebsten hurr (von einem Chor des 'Lachenden Seefrosches' (Rana ridibunda PALLAS, 1771), in einem nahen Teich, gar kräftiglich verlochen - Härr-härr-härr-HÄRR-HÄRR-HARRR!!!--- ruwah-a-a-a-a-arr!) entschloß ich mich, - - als Draufgabe den Ehemann anzurufen. Einen Ornit(h)ologen. (Hier rutscht immer wieder, trotz ornis, ornitos, ein 'h' hinein.). Von Jugend an also erfahren mit Vögeln. Zwei Sätze aus unserem Gespräch - wider allgemeines "Das ist uns aber vollkommen wurscht, liebes Bertl!"

E: Trennen werden wir uns nicht!
B: - - - Mein Herz kann ich mir nicht aus dem Leibe reißen!

   
#2645
Sei auch noch kurz der 'Journaille' gedacht (Pressepack, Pressegesindel), welchselbiger Ausdruck a) nie für einen Schurnalisten allein und b) gerne vom Karl Kraus verwandt a) wird/b) ward.
#2646
Zitat von: caru in 2006-07-24, 00:35:58
(es ist noch nicht lang so: noch im vormärzlichen wien knurrte herr j. n. nestroy angesichts eines mißvergnügt lärmenden publikums: "kanonen her, kanonen! zsammkartätschen die kanaille da unten!" und da meinte er alle, nicht einen.)
Noch später verwandte Thomas Mann, in den 'Buddenbrooks', das Wort als Plural; für den - um im Norden zu bleiben - Janhagel (ursprulng derbe Matrosen, später, allgemeiner, Pöbel). Weil ich auch selber dran dachte, darf ich Wikipedia zitieren:
Auch Th. M. lässt in seinen 'B.' den Schwiegervater des Konsuls Buddenbrook, Konsul Lebrecht Kröger, mit den Worten sterben: ,,Man müsste diesen infamen Schmierfinken den Respekt mit Pulver und Blei in den Leib knallen ... Das Pack...! Die Canaille...!".

 
#2647
Kultur / Re:TANKOMANIE
2006-07-20, 19:16:00
Zitat von: Agricola in 2006-07-20, 19:07:39
Nora Bierich, wenn ich richtig gooolgen habe. Nein, leider ist mir diese Dame nicht bekannt. Allerdings fand ich googleweise, dass Sie in Berlin wohne, und www.telefonbuch.de kennt genau eine Person dieses Namens in Berlin mit Adresse und Telefonnummer. Wenn's also wichtig ist, könnte sich mit einem Anruf klären lassen, ob es die gewunschene Person ist ...
Danke! - Ob aber der Bertl nun zu Berlin, in der Gleditschstraße 42, anruft oder nicht, gehört ja wirklich nicht mehr zur TANKOMANIE...
#2648
Kultur / Re:TANKOMANIE
2006-07-20, 18:44:54
Zitat von: Agricola in 2006-07-20, 14:23:39
Das Wort "katakura" als solches steht nicht im Lexikon (außer eben als Personen- oder Ortsname). Richtig ist, dass "kata" Teil und "kura" Speicherhaus heißt. Ich glaube aber nicht, dass der Teil eines Speicherhauses gemienen ist. Wenn ich mir andere, im Lexikon stehende Bildungen mit "kata" ansehe, z.B. "kataashi", "der eine Fuß" (ashi heißt Fuß), "katakumo", "eine Wolke an der Seite des Himmels" (kumo heißt Wolke), dann vermute ich, dass "katakura" eben eines von zwei Lagerhäusern oder ein Lagerhaus auf der Seite bezeichnet. Da sich viele Personennamen in Japan auf den Wohnort beziehen (z.B. Tanaka "im Feld", Honda "Hauptfeld", Tajiri "hinterm Feld", Nakada "mittleres Feld", Yamada "Bergfeld", Shimoda "unteres Feld", Kawaguchi "Flussmündung", Kawamoto "Flussursprung", Yamashita "unterm Berg" usw.), vermute ich, dass Katakura derjenige ist, der am seitlichen Lagerhaus eines Fürsten oder des Kaisers wohnt. Dementsprechend der Ort Katakura.
Ich bedanke mich nochmals herzlich für die wundersamen Erkläre! So was gefällt dem Berthold! Lauscht er doch hier oft Gesprächen, die sich nur um die Finanzurde irgendwelcher Projekte drehen - wo unsereins beim Bearbeiten vieler Zuckmückenproben leichtlich weniger bekommt als mancher Provisionsempfänger... Doch zurück nach Yamato:
Vielleicht heißt 'kura' auch jenes Speicherhaus im Walde aus der Trilogie vom Ōe Kenzaburō, welchselbige mit 'Grüner Baum in Flammern' beginnt.
Nun noch eine besondere Frage: Kennst Du vielleicht die Adresse (oder besser noch Mailadresse) der Übersetzerin (ins Deutsche) von 'Tagame'? Ich habe da ein paar kleine zoologisch-botanische Bedenken, die ich aber höflicherweise allein der Dame selber mitteilen möchte. Zumal das ja sicherlich meisterhaft übersotzen ist. - Aber bei den Wasserwanzen, bei den Weichschildkröten, deren Nahrhäfte und Symbolik...
#2649
Kultur / Re:TANKOMANIE
2006-07-20, 18:23:44
Na das ist ja eine Iberrisch! - Australien! - Ich dachte allein an was Japanisches!
Vielen Dank!

Füge ich noch die nicht ganz farte Wikip.-Eintr. hinzu, die mir ein wenig zwischen Historie und Computerspiel angsaalden erscheint:

Katakura Kojuro (片倉小十郎, Katakura Kojuro?) is the name of all heads of Katakura family served to Date clan as Karou. Here treat 1st Kojuro, Katakura Kagetsuna (片倉景綱, Katakura Kagetsuna?) (1557-1615). One of the greatest strategists under Date Masamune. During Toyotomi Hideyoshi's attack at the Hojo clan, Kojuro advised Masamune to side with Hideyoshi. This was to ensure the longevity of the Date clan.

#2650
Kultur / Re:TANKOMANIE
2006-07-20, 14:02:50
Zitat von: Agricola in 2006-07-20, 09:59:52
Zitat von: katakura in 2006-07-20, 09:14:36
Zitat von: Agricola in 2006-07-19, 19:58:41
??

... verrietest du mir noch, was dies heißt? ... ich bin zwar einiger dutzend worte des japanischen mächtig, aber die schriftzeichen sind bislang ein buch mit sieben siegeln für mich ...

"Katakura".


Früge ich gerne nochmals, was denn 'Katakura' bedeute. - ?? - (Wikipedia nennt, ohne Namensübersotz, einen alten Samurai, der sich mit Hideyoshi Toyotomi verbiundte - was den Clan der Dingsbums ratt/rtat.)
Dem Chinesischen entnähme ich etwa 'Teil eines Speicherhauses', 'Hafenabschnitt' - oder? Ob da aber eine sinnvolle Ubersatz dabei ist? Der chinesischen Europazeugt entnahm ich einmal einem Namen, etwa: 'Reich an Wald und Lagerhäusern'. Gemienen war (Dr. A.) Gusenbauer, der Vorsitzende der SPÖ.