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Beiträge - Kilian

#5041
Sehr wahr. Interessanterweise gibt es auch an sich sehr schillernde und oft bedeutungsreiche Verben, die in bestimmten Zusammenhängen, in Kombination mit bestimmten Substantiven... nun, ich will nicht gerade sagen, als Funktionsverben dienen, aber zumindest deutlich weniger eigener Bedeutung haben als sonst.

So kommt man Aufforderungen nach, entspricht Bitten, legt Eide ab, geht Verpflichtungen ein, erlässt Verordnungen, leistet Abbitte, nimmt Rücksicht, übt Nachsicht, verabschiedet Gesetze und versieht seinen Dienst.

In den meisten Fällen könnte eigentlich genauso gut macht dort stehen, was zwar völlig unidiomatisch wäre, aber der Bedeutung und Verständlichkeit kaum Abbruch täte. Statt dessen wird die Tristesse des Nominalstils durch Verbenvielfalt abgemildert. :)
#5042
Sprache / Re:grenzen der genitivsamkeit
2004-12-29, 11:28:20
Zitat von: caru in 2004-12-29, 00:50:27man kann sie nicht einfach mit jedem verb verwenden, also z.b. sagen "ich schreibe der weihnachtskärtchen" oder "ich wasche des geschirrs ab". oder kann man?

Dass uns das komisch vorkommt, liegt m. E. nicht an den Verben, sondern an dem alltäglichen Zusammenhang. Im Alltag würden wir genauso wenig sagen "Ich esse des Bratens" oder "Ich trinke des Weins" wie "Ich wasche des Geschirrs ab".

Ich meine also: essen, trinken, braten, abwaschen, schreiben - alles der gleiche Fall, gehört alles nicht auf die Liste.
#5043
Sprache / Re:Sprache digitalisieren?
2004-12-29, 11:22:30
Das ist schon klar, ich verstehe nur nicht, wie du von dem Thema "Emotio/Ratio" auf das Thema "Neues schaffen/entdecken" kamst.
#5044
Neue Ideen / Re:Stärkung der Nomen
2004-12-27, 23:56:10
Weitere Möglichkeiten der kreativen -igkeitenvermeidung:

kundig -> die Kundigkeit die Kundik
einfarbig -> die Einfarbigkeit die Monochröme
#5045
Zitat von: MrMagoo in 2004-12-26, 23:02:01Na glücklicherweise ist beim Verbum decken der sog. "Rückumlauts" beseitigt, sonst gölte das Präteritum "dachte" nicht nur für dachen und denken, sondern auch für decken... ;)

Ui, das mieche mir Spaß! ;D
#5046
Sprache / Re:Sprache digitalisieren?
2004-12-27, 23:45:46
Du sprachst von "ansprechen". Ich vernien, dass die Musik ausschließlich das Fühlen anspreche und dass die Mathematik ausschließlich die Ratio anspreche.

Nun willst du von der Beschäftigung mit Musik und Mathematik abstrahieren und nur auf die Musik und die Mathematik selbst gucken. Erstens widerspricht das dem, was du vorher gesagt hast, als du nämlich beides als "Sprachen" bezeichnetest - aber das ist gut, denn es sind ja auch keine Sprachen. Zweitens können wir dann natürlich weder Emotio noch Ratio in der M./M. finden, denn in der Musik (Tonkunst, Anordnungen von Tönen) und in der Mathematik (hochabstraktes Gedankenkonstrukt) selbst ist weder Emotio noch Ratio vorhanden. Beides ist dem Menschen eigen und kommt erst bei der Beschäftigung mit M./M. zum Tragen.

Bei der Beschäftigung eines Menschen mit Musik kann sowohl Emotio (z. B. ästhetisches Vergnügen, Nachempfinden ausgedrückter Gefühle) als auch Ratio (z. B. wenn man beim Hören im Kopf den Aufbau eines Stücks analysiert) beteiligt sein. Gleiches gilt für die Mathematik: Vor allem Ratio (die ganze Gedankenarbeit), aber auch Emotio (Freude beim Finden eines Beweises, Genuss schöner Strukturen...). Wo ist die saubere Grenze, die du ziehen willst?

Deinen Ausführungen zu "schon vorher da" <-> "Neues schaffen" kann ich, glaube ich, zustimmen, ich verstehe nur nicht, was sie mit dem Thema zu tun haben. Dem Sprung, den du mit dem letzten Semikolon im ersten Absatz machst, kann ich nicht nachvollziehen.  ???
#5047
*stehüctlt den Kopf* Nee, Frankinho, ich hab mich hier ja mit den real existierenden, "vorgesellschaftlichen" Verbformen beschoftigen. Wäre das anders, änden die Partizipien ja auch nicht auf t, sondern auf en.

Multiple question marks - a sure sign of a crazy mind???
#5048
Sprache / Re:Sprache digitalisieren?
2004-12-25, 13:45:29
ZitatKönnen wir uns darauf einigen, daß die Musik eine Sprache ist, die sich ausschließlich an das Fühlen richtet, die Mathematik spricht die Ratio an, und die Sprache/das Sprechen läßt keinen Aspekt aus?

Also, zunächst einmal ist Musik eine Kunst und Mathematik eine Wissenschaft. Musik mir in einer Funktion als Sprache vorzustellen, fällt mir noch leicht, denn Komponisten und Musiker können bis zu einem gewissen Gerade Empfindungen und Vorstellungen beim Hörer beeinflussen. Aber Mathematik als Sprache? Gewiss, wenn mir jemand sagt "Sinus dreißig Grad gleich ein Halb", dann bedient er sich eines speziellen, der Mathematik eigenen Codes, den ich entschlüsseln und mit Hilfe meiner Ratio einordnen kann, aber dieser Code ist nicht die Mathematik selbst. Er beschreibt mathematische Sachverhalte. Mit deiner Aussage stößt du, finde ich, an die Grenzen der Vergleichbarkeit von Mathematik, Musik und Sprache.

Auch das mit "ausschließlich" ist mir zu eng. Musik kann in einem hohen Maße auch die Ratio bewegen, und wer will behaupten, die Beschäftigung mit Mathematik könne sich nicht auch emotional auswirken?
#5049
Kultur / Doppeldeutige Konjugationsformen
2004-12-25, 13:25:47
Bei manch einer Verbform kann man gar nicht so ohne Weiteres erkennen, von welchem Verb sie stammt. Zum Beispiel kann sowohl eine Terrasse als auch ein Plan überdacht werden, aber bei der einen kommt's von überdachen, bei der anderen von überdenken. Ich habe gestern Mathilde getroffen, und da ist ihr ein Schwall Regens von der Dachrinne in den Nacken getroffen. Manch einer, der sich letztes Jahr nach Weihnachten gewogen hat, hat dieses Jahr seine festlich-verzehrlaunige Gesinnung gründlicher gewogen.

Nicht nur Partizipien II untereinander, sondern auch Infinitive oder Präsensformen des einen und Präteritumsformen des anderen Verbs neigen manchmal im Schriftbild, noch häufiger aber im Klang zur Verwechselbarkeit. Dies zeigt das folgende, von mir zu diesem Zwecke zusammengeknüppelte Gedicht:

Sie sagte, wenn sie nicht alles trüge,
trüge er sie, wenn er könnte, zur Stiege. -
Diese Pläne gelangen nicht, denn sein Bangen
ließ sie dann doch nicht dorthin gelangen.
Die Ängste wogen sehr schwer, und sie wogen
noch heute in ihm, das ist nicht gelogen.
Die, die ihn gestern der Feigheit ziehen,
ziehen sich heute zurück und fliehen.
Sie wollten ihn auf die Folter spannen,
spannen aber total, und die andern gewannen.
Die Rufe, die schallten, wurden verhalten,
verhallten, schalten sich ab und veralten.
Wir wissen nun, dass sie unrecht waren,
wahren wir lieber die Sitte und sparen
in Zukunft mit solchem Gebahren.
#5050
Kultur / Re:WEIHNACHTSWÜNSCHE
2004-12-25, 13:11:19
Für die Vielfalt (der Sprachen diesmal): Joyeux noël à tous!
#5051
Sprache / Re:Plural-s
2004-12-22, 22:47:10
Zitatich meinte gar nicht das design, druckfrisch sind die ganz nett - aber in welchem zustand landen die meistens in meiner geldbörse! so, als hätte sich schon einer den ***** damit *********.

Das stimmt freilich und ist bei uns in Deutschland auch nicht anders. :)
#5052
Sprache / Re:Gruselig - zu viel Stärke
2004-12-22, 22:36:21
Zitat von: MrMagoo in 2004-12-21, 13:09:27Auch niesen war einmal ein starkes Verb, das Partizip hieß "genosen" mit stimmhaftem "s" zur Unterscheidung von "genießen".

Das beantwortet eine Frage, die sich schon viele Leute in meinem Umkreis gestellt haben. Danke für die Aufklärung!
#5053
Sprache / Re:Plural-s
2004-12-22, 22:34:00
Also, ich mag das Design der Euroscheine.

Aber bei Lappen sind wir uns einig, über die gibt's viel Gutes zu sagen. S. a. http://www.w-akten.de/funstuff/waschlappen.phtml
#5054
Sprache / Re:Sprache digitalisieren?
2004-12-22, 22:27:24
*macht zustimmende Gesten* Das hast du schön gesagt!
#5055
Sprache / Re:Futur II
2004-12-22, 22:25:42
Was mag das sein, ein Abwesen?

Ein prunkvolles Haus, dessen mysteriöser Besitzer nie da ist?
Aus steuer- oder schrullentechnischen Gründen?
Das Fehlen eines Anwesens?