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Beiträge - Kükenschublade

#46
Omnia licent / Re: PerVers zum achten
2008-05-23, 00:35:24
Ah, es wird nach mir gerufen.
Ich werde bald rauskriegen, wann ich meinen Urlaub stattfinden lasse. Vorerst kann ich keine Präferenz beisteuern.
#47
Zitat von: Blindfisch in 2008-04-19, 11:56:35
! Handelnder: Revideur, Revident, Revidor

Hallo Blindfisch! Warum denn nicht Revidator, analog zu Revidatrix und Revidation?
#48
Sprache / Re: Parantwordox
2008-04-17, 17:43:20
In der Mensa kam heute wie durch ein Wunder (insbesondere ohne meine Einwirkung) das Gespräch kurz auf genau solche Mehrdute.
Schnell schaltete ich den Memographen an, auf dass ich hier was zu schreiben hätte. Hier die beiden Perlen, die genau in die Kategorie passen:

Ein alter zotiger Bekannter:
Kann man mit einem Tampon schreiben?
-In der Regel schon.


Herr Doktor, was mache ich denn jetzt mit dem Gerstenkorn?
-Das behalten Sie am besten im Auge.


edit: Geschlechtsumwandlung
#49
Sprache / Re: Parantwordox
2008-04-16, 08:55:07
Du hast sie fast getroffen, um ehrlich zu sein. Wenn man die Frage etwas modifiziert, haut es aber ganz genau hin.

Warum ist Harry zum Arzt gegangen?

Zum Rechtfart: Die beiden denkbaren Interpretate würden die erste Frage prinzipiell genau gleich beantworten, denn sie fragt ja nur nach dem Aufenthaltsort. Die zweite Frage fragt aber nach dem Grund; und der ist es ja, der hier verschieden ausgelegt wird.
#50
Sprache / Parantwordox
2008-04-15, 22:57:55
Bereits im Faden Ambiguität gescheitert, versuche ich mich jetzt an der Behandlung eines sprachlichen Phänomens. Diesmal aber mit Erfolg, denn ich habe eine selbstgemachte, glasklare Definition an der Hand:

Definition: Ein Parantwordox ist ein Satz, der als Antwort auf eine (gedachte) Frage zwei unvereinbare (oder zumindest klar verschiedene) Interpretationen zulässt (eine "paradoxe" Antwort).

Beispiele:
Was ist deine Lieblingsfarbe?
- Weiß nicht.


Ist eine Junggeselle glücklich damit, keine Frau zur Frau zu haben?
-Ein Junggeselle ist ein Mann, dem zum Glück noch die Frau fehlt.

(Ja, nicht ganz pc, aber gebt nicht mir, sondern der Wikipädie die Schuld!)

Wie sieht es auf dem Arbeitsmarkt aus für Altenpflegerinnen?
-Altenpflegerinnen werden zurzeit gesucht wie Sand am Meer.


Ich bin gespannt auf eure Antworten!

edit: Auf Kilians Vorschlag habe ich die Defintion etwas umfassender gemacht.
#51
Sprache / Re: Ambiguität
2008-04-15, 22:55:11
Mir ist jetzt schmerzlich aufgegangen, dass ich mein Fadenthema unzureichend eingelitten habe. Das ist vermutlich auch meiner Müdigkeit beim Verfies (verlassen - Verlies, verfassen, Verfies) dessen zu schulden.

Beim Nachdenken, wie ich das Gemienene zu fassen kriege, bin ich auf eine schöne Definitur gekommen, auf die natürlich nicht alle gegebenen Beispiele (auch nicht meine eigenen!) passen. Weil der Titel und einige Beiträge jetzt aber nicht mehr zum intendierten Faden passen, lasse ich diesen hier lustig weiterlaufen (von den Schlagzeilen etc. bitte mehr!) und eröffne gleich einen neuen, in dem ich dann mit einem messerscharfen Definit beginne.

Hier der neue Faden.
#52
Sprache / Re: Ambiguität
2008-04-15, 17:25:54
Da habe ich auch noch ein Beispiel aus der Sparte Schlagzeilen:

Eichel bohrt in offener Wunde
#53
Sprache / Re: Ambiguität
2008-04-14, 14:16:49
Ja, die ersten beiden Sinne hatte ich auch im zitierten Satz ertrüffelt.

Die dritte Auslegung teile ich so nicht. Da von Sand die Rede ist, also einer unbestimmten Menge, und genauso von der Gemeinheit der Altenpflegerinnen, finde ich nicht, dass dort das Suchen nach bestimmten Leuten mit dem Suchen nach bestimmten Sandkörnern verglichen wird.

Und schließlich hast du, Kilian, natürlich Recht, mit dem Einwand und dem Korrekt des Titels. Ich weiss auch nicht, ich muss gestern abend schon etwas müdiglich gewesen sein.
#54
Sprache / Re: Narrative Ambiguität
2008-04-14, 08:28:39
Ich erkläre das Beispiel gern, aber erst später. Noch will ich den anderen die Chance lassen, selbst darauf zu kommen. Aber ich glaube, der gemeinte Doppelsinn ist auch bei dir schon angekommen, nur reibst du dich noch an der sprachlichen Holprigkeit. Dabei sei daran erinnert, dass es sich um aufgeschnappte O-Töne handelt.
#55
Sprache / Ambiguität
2008-04-14, 01:40:45
Als Neuling ironischerweise immer in der Gefahr, Altes aufzuwärmen, wage ich es einfach mal, einen neuen Faden zu knüpfen.

Das zu beschreibende Phänomen läuft bei mir und einem Schulfreund unter dem Begriff Beleke. Das hat den Grund, dass ein Junge mit Nachnamen Beleke einmal in einer gemeinsamen Freundin Poesiealbum einträgig wurde. Wir beiden lasen dies und waren begorsten:
Lieblingsfarbe: weiß nicht

Da ich das Phänomen aus seiner privaten Ecke jetzt aber in den Verbstärkungsgesellschaftlichen Offelnt tragen möchte, habe ich mir an die Nomenklatur der höchsten Stelle zu halten: Wikipedia: Narrative Ambiguität

Zur Belebung dieser trockenen Worte einige Beispiele:
aus Wikipedia selbst: Ein Junggeselle ist ein Mann, dem zum Glück noch die Frau fehlt.
aus dem GSV-Forum:
Zitat von: Günter Gans in 2006-05-12, 20:13:22
Vor einer Weile roren türkische Nationalisten in Berlin dagegen demonst, dass der Völkermord an den Armeniern von 1915 in Schulbüchern thematisoren werde. Auf einem der Transparente stand zu lesen: ,,Der Türken Hass darf nicht in die Schulbücher".
(mit dem offensichtlichen Schönheitsfehler, dass hier ein orthografisches Zünglein an der semantischen Waage leckt)

Jetzt, da die Katze ausgesäckt ist, aber auch ein paar authentische (weil selbsterlebte) Beispiele, die sich ihr sämtliches Dasein in meiner Spracherinnerungskapsel eines freundlichen Wohlwollens sicher sein konnten, und daher nicht unter Verschluß bleiben sollten. Des größeren Spaßertrages wegen ohne weitere Erklur und Dut:

Nicht so schnell, ich komme nicht mit!

Wenn Sie nach Paris kommen, kommen Sie an einem Gebäude nicht vorbei.

Und, mein Favorit:
Altenpflegerinnen werden ja jetzt gesucht wie Sand am Meer.

Ich will mehr davon! Möglichst O-tönern! Und wenn schon nicht aus eines Menschen Mund in euer Ohr, dann aber bitte höchst konstruiert.
#56
Zitat von: Agricola in 2008-04-09, 04:48:08
Ich erinnere daran, dass dieses Thema schon einmal hier diskut georen ward. Das, was ich dort schrieb, brauche ich nicht zu wiederholen. Ich bleibe bei der Meinung, dass man die lateinischen Wurzeln wenigstens berücksichtigen sollte, da sich hierdurch auch eine schöne Irregulur für die deutsche Sprache ergibt. Bildungen wie Audenz und Kompetanz gehen mir gegen den Strich, weil sie die lateinischen Konjugationen nicht berücksichtigen.

Danke Agricola, für den Hinweis. Leider bin ich als Urheber von mehrerlei Makeln behaftet: Erstens: Ich bin neu, und habe daher noch wenig Überblick über Dagewesenes. Daher bin ich sehr dankbar für solche Hinweise. Ich habe mir auch schon den betreffenenden und einige andere Fäden in neue Tabs gefädelt, auf dass sie demnächst gelesen werden. Allerdings ist dieses demnächst noch in unbestimmter Zukunft aufgrund von Semesteranfangsturbulenzen (-turbulationen?). Zweitens bin ich kein Lateiner, und werde das auch wohl nicht vor Beginn meines nächsten Lebens ändern. Umso gespannter bin ich natürlich auf den anderen, fundateren Faden.
Ich bin mir aber sicher, dass wir gemeinsam eine Tabelle kreieren können, die möglichst vielen Leuten möglichst wenig in den Ohren, Augen und Hirnen schmerzt und dennoch viele interessante und witzige Interpolate bereithält.

Kilian, ich weiß nicht, meinst du mit im Deutschen begründet was Tiefergehendes? Meine Methode war die von Kindesbeinen bewährte, bestimmt wissenschaftlich zweifelhafte, Sprachinterpolation. Hier meine Indizien:
Prominenz, Konkurrenz, Assistenz, Exzellenz
Akzeptanz, Toleranz

Je mehr ich nach Beispielen suche, desto weniger überwältigend erscheint mir die Indizienlast. Wie gesagt: In diesem Zusammenhang ist noch nicht das letzte Wort gesprochen. Wer wäre ich, eigenmächtig die Tabellenspalten vorzugeben und zu bennen? Sie war nur als erster Arbeitsentwurf gedacht und wartet nur darauf, umgeworfen zu werden. Lasst uns, Sprachwissenschaftler und wir anderen, jeden einzelnen And diskutieren!
An Arbeit ermangelt es nicht, ich habe auch schon ein paar neue:
Maske, Maskerade (maskieren), radikal (radizieren), reaktionär (reagieren)
Mit diesen vieren -e, -erade, -al, -tionär und den acht/neun unbearbeitenen aus meinem letzten Beitrag bleiben selbst bei kühlem Kopf noch bestimmt ein paar Ande übrig, die uns Freude bereiten werden. Über die richtige Rubrikation müssen wir uns dann gemeinsam den Kopf zerbrechen.
#57
Zitat von: amarillo in 2008-04-08, 19:10:29
Können die bereits existenten Ergbnisse 'Gelee' und 'Gel' gleichberachtogen fortbestehen?
[...]
Bei 'servieren' stieß ich auf das Service (Porzellanensemble); das ist ja sowas wie ein Werkzeug zur Erfüllung der Handlung im Servitorium.
Vom Service, d.h. dem -ice-And, bin ich begorsten. Das würde aus den vulgären Konserven auch das glitzernde Konservice machen, oder? Und aus Spaktionsstock, Regenschirm oder Sonnenhut Teile des Spacice'. Toll!
Die Ande -ee bzw. - , sind in meinen Augen nicht als gleichbedeutend zu verwenden. Das vom französischen Partizip II kommende -ee markiert klarerweise das Ergebnis (warum eigentlich weiblich?). Aber die endungsfreie Bildung würde ich intuitiv eher in die Werkzeugecke sortieren. Allerdings spricht natürlich Gel und Replik (replizieren) auch für die Ergebnisrubrik(!). Man kekönne also auch Duplik statt Duplikat, Dikt statt Diktatur (mit der Einschränkung ganz unten) sagen. Ich bin doch dafür. :)

Aber nicht nur diese beiden neuen Ande verdienen Aufmerk, sondern auch die, die aus diesen Beispielen zu interpolieren sind:
Inventar (invenieren), Missionar (missionieren) [andere Bildung!], Proband (probieren), Adapter (adaptieren), Publikum (publizieren), korrekt (korrigieren), Komponist (komponieren).

Außerdem denke ich, memüss man die Formen patentieren und patieren, präsentieren und präsieren, garantieren und garieren, implantieren und implieren sowie  zemieren und zementieren verschmelzen, da sich in dem jeweils Ersten nur schon das Partizip I des Zweiten verbirgt.

Leider weisen die Nominalisuren im allgemeinen Sprachgebrauch nicht den korrekten Verwandt auf. Hier ist die missionarische Kraft der GSV gefragt:
Die Allianz ist nicht die Eigenschaft des Alliierens. Man memüsse eher Alliat/Alliatur bzw. Bündnis dazu sagen.
Mit Kompetenz ist i.A. nicht die Gesamtheit der Kompetenten gemienen. Eigentlich memüsse dem Volk hier Kompetanz in den Mund gelegt werden.
Ein Tutorium ist meines Wissens nie ein Ort, sondern immer ein Kurs oder eine Anleitung und hätte von uns den Stempel Tution oder Tutage erhalten.
Das Auditorium ist nicht (nur) der Ort des Hörens, sondern (auch) die Gesamtheit der Hörenden, die man ja eigentlich mit Audenz bezinche.
Die Diktatur ist nicht das Ergebnis des Diktierens, sonder vielmehr der Akt des Diktierens.
Manufaktur ist nicht das Ergebnis des Handwerkens, sondern doch eigentlich der Ort dessen, und sesölle demnach Manufaktorium genannt werden.

Achtung:
Bei den Kategorien Handelnder/Ergebnis kann es zu Scheinverwechselungen kommen. Das Fundament etwa ist nicht der falsche Gebrauch des Handelndennomens für das Ergebnis, denn es ist korrekt gebolden und ist durch anderes Genus von der Handelndenform unterscheidbar.
#58
Weibliche Handelnde sind nun existent.
#59
Ach, wie hübsch - du hast meinen Kekssatz dringelassen :)
#60
Nachdem Kilian den Anfang gemacht hat (Danke!), habe ich die Fortfahrt gemacht. Fehler korrigoren, Verben alphabetisch geornden, neue Verben hier aus dem Faden aufgenommen. Die neuen weiblichen Ande -euse, -öse, -trix und trice werde ich beizeiten nachreichen.

amarillo: Klar darfst du auch beatieren sagen, aber ich bevorzuge beieren. Es gibt doch auch kreiern - versuche, etwas gegen deine Vokalanhufangst zu tun!