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Beiträge - Homer

#16
Sprache / Re: Katachresen
2017-01-19, 23:49:04
Damit rennt ihr bei mir offene Ohren ein.
#17
Späße / Re: Kleinigkeit
2017-01-19, 14:29:43
AfD-Höcke sagte in seiner jetzt schon berüchtigten Rede: "Wir müssen nichts weniger als Geschichte schreiben."

Dem wäre zuzustimmen, denn nichts weniger als ist gleichbedeutend mit alles andere als.

Ich fürchte aber, er meinte: "Wir müssen nicht weniger als Geschichte schreiben."

Über das kleine, fiese, sinnumkehrende s noch dies hier.
#18
Sprache / Re: Anfrage
2016-12-12, 14:49:10
Zitat von: Kilian in 2016-12-07, 19:31:56
Der wissenschaftliche Bezinch für Wörter und andere Ausdrücke (also nicht nur Verben), die nur innerhalb feststehender Wendungen vorkommen, ist Cranberry Expressions. Das verlunkene Paper enthält einen leider toten Knupf zu einer ganzen Sammlung davon, aber es enthält selbst auch ein paar, allerdings vornehmlich Substantive.

Hier ist eine Liste.
#19
Omnia licent / Re: Lokuslyrik
2016-10-22, 12:02:09
Goalgetter

Nach hartem Training trifft beim Pinkeln
so mancher auch aus spitzen Winkeln –
was aber lange noch nicht heißt,
dass er nicht an den Pfosten scheißt.
#20
Omnia licent / Re: Lokuslyrik
2016-10-21, 11:53:24
Klar, das geht auch lateinisch:

est hic, quo culum ponimus,
omnino locus classicus,
at contra illa, ubi stas,
argentea latrinitas.
#21
Omnia licent / Re: Lokuslyrik
2016-10-21, 11:24:22
Perfäktion

Erst mit der Stütze für den Po
vollendet sich das Klassik-Klo.
Dagegen ist das, wo man steht,
nur silberne Latrinität.
#22
Sprache / Re: Exklusives "und"
2016-10-14, 08:47:04
Zitat von: Wortklaux in 2016-10-13, 18:46:09
Letztlich entscheidet sich die Schnittmengenfrage, glaube ich, eher an der Semantik als an der formalen Sprachebene. Zum Verständnis der Bibelformulierung scheint mir Homers Diskussion gerade nicht beizutragen.

Dass Semantik und vor allem Kontext im Einzelfall eine Rolle spielen, ist ohnehin klar, aber die Syntax kommt eben auch hinein (siehe Kilians Erklärung). Mir ging es auch gar nicht um die (relativ langweilige) Frage, was an der Bibelstelle tatsächlich gemeint sei. Vielmehr wollte ich einen grammatischen Faktor herauspräparieren, der m.E. psychologisch dazu beiträgt, dass Erseht! das "und" als exklusiv empfindet – womit die ganze Stelle einen Dreh bekommt, der der wahrscheinlich normalen semantischen Intuition entgegenläuft.
#23
Sprache / Re: Exklusives "und"
2016-10-13, 14:00:38
Ich denke auch, dass Kilians Erklärung sehr überzeugend ist.

Zitat von: Erseht! in 2016-10-13, 10:02:19

Meine letzte Erklärung für die für mich naheliegende exklusive Lesart ist, dass ich die Konstruktion mit den koordinierten freien Relativsätzen sonst fast nur aus Beispielen kenne, in denen es explizit um Kontraste geht:
Ich weiß, was ich darf und was ich nicht darf.
Wir denken an das, was hinter uns liegt und das, was uns bevorsteht.



Hier könnte noch etwas Interessantes hinzukommen: Diese Nebensätze mit was, die alle gleich aussehen, sind es tatsächlich gar nicht. In die Terminologie zumindest der lateinischen Grammatik übertragen, verbergen sich darin einerseits echte Relativsätze, andererseits indirekte Fragesätze, die auch verschieden konstruiert werden. (Ob die germanistische Grammatik diesen Unterschied auch macht, weiß ich nicht.) Beispiel:

(1) Ich sage, was ich will.

Dieser Satz lässt zwei völlig unterschiedliche Interpretationen zu:

(1a) Ich gebe über meine Absichten Auskunft. Lateinisch wäre das dico, quid velim (indirekter Fragesatz, mit Fragepronomen und Konjunktiv).
(1b) Ich äußere mich freimütig. Lateinisch dico, quod volo (Relativsatz, mit Relativpronomen und Indikativ).

Diese Doppeldeutigkeit ist es vielleicht auch, die dem Werbespruch der "Apotheken-Umschau" lesen, was gesund macht einen gewissen Charme verleiht, scheint er doch neben der naheliegenden Auffassung des was-Satzes als eines indirekten Fragesatzes anzudeuten, dass es analog zu gesunder Ernährung (essen, was gesund macht) auch Texte mit heilender Wirkung, eben die in der "Apotheken-Umschau", geben könnte.

Nun frage ich mich, ob es sein könnte, dass indirekte Fragesätze, die ja nach den Verben des Sagens, Meinens, Wissens usw. stehen, bei Verbindungen von was-Sätzen mit und eine exkludierende Interpretation eher zulassen als Relativsätze. Beispiel:

(2) Ich weiß, was ich darf und was ich kann. [Das sind zwei distinkte Wissensgegenstände, über deren Schnittmenge zumindest nichts impliziert ist.]
(3) Ich tue, was ich darf und was ich kann. [Hier liegt es für mein Gefühl wesentlich näher, das Dürfen und das Können als miteinander verbundene Kriterien des Tuns anzusehen.]

Oder:

(4) Ich erläutere, was groß und was hässlich ist.
(5) Ich sammle, was groß und was hässlich ist.

Auf jeden Fall in (4) wieder zwei Bewusstseinsinhalte, aber vielleicht in (5) nur eine Sammlung. Man könnte auch in (5) und was durch (nicht-exklusives) oder ersetzen und erhielte in der natürlichsten Interpretation eine semantisch gleichwertige Variante. Das geht mit (4) nicht.

In Deinem Beispiel

Wir nehmen mit, was uns gehört und was uns gefällt

könnte man ja auch einmal mitnehmen im Sinne von gelernt haben auffassen (Ich nehme aus unserem Gespräch mit ...). Ich finde, die Unabhängigkeit der beiden Teile voneinander erscheint sofort größer.

So, und jetzt war Dein Ausgangssatz Es ist dir gesagt, Mensch, was gut ist und was der HERR von dir fordert, ... ja einer, der wohl nur eine indirekt-fragende Auffassung zulässt ...
#24
Ich schlage irgendwann nachmittags eigenbewegenderweise Wetzlarens auf und mache mich dann auf die Suche nach Euch. Nummern happich ja. Freu mich schon!
#25
Hotel ist geboochen, freue mich auf Euch!
#26
Warum also nicht Wetzlar? Ist doch ganz hübsch, und ich war da seit 35 Jahren nicht mehr. Außerdem ist es ein Labenz:

Wetzlar, der: Römischer Hausgott, vor allem in der Küche anzutreffen, wo er für stets scharfe Messer sorgt.
#27
Zitat von: Berthold in 2016-05-04, 14:27:33
Ich werde meinen ersten Erzählungsband einen Tag vor dem Sechziger herausbringen. ...
Dienstag, 24. Mai 2016

Moment mal, 24+1 =  ???  –– aber das heißt doch  :o –– vielfachen Glückwunsch, lieber Berthold!
#28
Warum gibt es in Bälde und in Gänze, aber nicht ahlne Ausdrücke von anderen Adverbien und Partikeln wie noch, nur, kaum? Ich habe da mal als Anrag ein recht ümläutiges Machwerk erdochten:

Die Wurst, die Pflicht und ich

Ess' ich in Gänze eine Wurst,
bekomme ich in Bälde Durst.
In Öfte sitz' ich sommers hier,
vor mir die Wurst, in Äuche Bier –
ein Bier in Nüre, kühl, vom Fass!
In Überäuse schmeckt mir das.

In Nüne mach ich's ebenso,
es ist in Nöche früh, erst zwo,
die Wurst in Fäste pfannenheiß,
in Schöne glänzt die Stirn von Schweiß.
In Sönste ist mir das egal,
Ich spies in Söe hundertmal.

In Blöße trank die Wurst – das Schwein! –
den Saft in Wöhle heut allein.
Das Glas ist in Beinähe leer,
ein zweites muss in Döche her.
Eins war in Hälte nicht genug,
in Käume tät's ein ganzer Krug.

Mich mahnt in Zwäre jene Pflicht:
"Ein Bier, mehr geht in Gäre nicht!"
Indes, sie spricht in Züe sacht,
ich hör in Jäe, wie sie lacht.
In Dänne trinkt die Pflicht selbdritt
mit Wurst und mir in Mäle mit.
#29
Ich hoffe, Ihr habt Weihnachten bis hierhin fried- und lustvollstens verbracht und tut das noch. Für 2016 wünsche ich Euch das Allerbeste und hoffe auf ein baldiges Wiedersehen!
#30
Kultur / Re: externe Erfolge
2015-12-12, 17:14:02
"... ob Deutschland den Einzug in die nächste Runde würde schaffen können oder doch Italien die Oberhand behielte und als lachender Zweiter vom Platz schlöche."

Aus: Jürgen Roth / Wolfgang Herrndorf (Hgg.), Heribert Faßbender: Gesammelte Werke, Band IX/5: Europameisterschaft 1996: Italien - Deutschland, Essen: Klartext 1998, S. 15.