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Beiträge - gehabt gehabt

#466
Sprache / Re:helft dem Dativ
2004-12-06, 00:00:25
Zitat von: amarillo in 2004-12-05, 20:19:35
Das wäre ja nun noch schöner, daß ich micht um eine Gruppe Pappnasen kümmern muß, die sich in einer Kultusministerkonferenz gegenseitig mit dummem Zeug volltexten. Ich benutze es von nun an so - und ab dafür.
Das darf auch ruhig gestolzen klingen, das soll meinetwegen auch richtig weh tun. Was glaubst Du eigentlich, was ich empfinde, wenn ich einen privaten Fernsehsender einschalte und deren Behelfsdeutsch über mich ergehen lassen muß? Soll sich die KMK doch mal darum kümmern, daß unseren Sprößlingen in den Medien fortwährend das schier unglaublichste Dummdeutsch verabreicht wird.
Außerdem: wer sucht denn hier überhaupt einen Weg durch die Institutionen? Das ist doch - wenn ich es recht verstanden habe - hier nur ein Riesenjux, oder...? Habe ich irgend etwas nicht mitbekommen?
Ich hoffe, ich war nicht zu schroff, aber in punkto Obrigkeit und dem ehrfurchtsvollen Blick auf dieselbe wird mir regelmäßig der Kragen zu eng.

Ruhig Blut! Wir sind 100% einer Meinung, und mein Beitrag
sollte satirisch gemeint sein. Das bedarf auch keines weiteren Kommentars, wenn fuer eine Gruppe von "Pappnasen", Ministerpraesidenten aus der Andenfraktion, Grossschriftstellern, vertrottelten Studienraeten und gebildeten Zahnaerzten der Hoehepunkt der deutschen Sprache nicht etwa Walter von der Vogelweide, Goethe, Jean Paul oder die Brueder Grimm sind sondern das durch den Duden eingefrorene Deutsch von vor 100 Jahren.

Ich sehe die GSV auch keinesweg nur (aber auch) als Jux an.
Radikaler als die Forderungen der Brueder Grimm im Vorwort ihres Woerterbuchs ist die GSV keineswegs. Nur, dass die
Grimms heute noch weniger zu melden haetten als vor 150 Jahren. Uebrigens gibts das Grimmsche Woerterbuch auf CD Rom mit einem fast bibliophilen Begleitbuch bei www.zweitausendeins.de fuer nur 50 Euronen (gedruckt 500 Eur).

gute Nacht
#467
Sprache / Re:helft dem Dativ
2004-12-05, 17:46:11
Zitat von: Kilian in 2004-12-04, 14:53:55
Zitat von: amarillo in 2004-12-03, 12:05:28So wichtig die Stärkung des Genitivs auch sein mag, ich bitte Euch inständig: vergeßt des Dativs nicht!
Erbarmt Euch seiner und laßt ihm endlich wieder das ihm zustehende "n"  bei Personalobjekten im Singular, wo kein Artikel ihn hervorhebt, zukommen.

Das ist schon eine schöne Idee, aber in welcher Form sollen wir das tun? Eine Liste ähnlich der der genitivhaltigen Formulierungen wäre hier schwerlich probat. Vielleicht bräuchte die Dativ-Flexion eine Art künstlerisch gestaltetes Mahnmal. Konkrete Vorschläge werden gerne entgegengenommen.

Die Dativ-Endungen sind wohl kaum politisch durchzusetzen, jedenfalls solange die Kultusministerkonferenz fuer Grammatik zustaendig ist. Helmut Kohl hat mal sinngemaess gesagt, im Vergleich zur KMK sei das Kardinalskollegium im Vatikan ein progressiver Haufen.

Die Dativ-ndungen klingen bei Goethen fuer unsere Ohren recht gestolzen und ungewoehnlich. Aber so schlecht steht es um sie nicht, im Gegentum: sie sind naemlich in den Dialekten noch sehr weit verbreitet und zwar im Norden wie im Sueden. Wenn man
also einflicht, man ueberlege sich, ob man naechstes Mal  Schroedern oder Merkeln waehlen soll und zB einen norddeutschen Akzent hat, wird einem das als Dialekt durchgelassen und nicht als gestolzene Ausdrucksweise.

Mein Vorschlag also:

Anstatt den Weg durch die Institutionen zu gehen, darauf setzen,
dass viele der Formen, die die GSV unterstuetzt, in den Dialekten hoechst lebendig sind   (Das gilt auch fuer starke Verben) und hoffen, dass sie dort ihre Nische finden (solange
sich die Kultusminister nicht auch noch darein mischen).
#468
Sprache / Re:helft dem Dativ
2004-12-04, 23:17:20
Zitat von: Kilian in 2004-12-04, 18:30:03
Zitat von: gehabt gehabt in 2004-12-04, 16:19:13Ein Verb, das es besonders noetig hat, gestorken
zu werden ist brauchen. Aber dann bitte nicht mit
Konjunktiv II "braeuchte".

So. Warum denn nicht?

"Braeuche" klingt richtiger. Habe aber deine Anmerkung bei der Verbliste gelesen. Mir scheint's, diese Form wurde so aufgenommen, um die Akzeptanz in der Bevoelkerung zu erhoehen, so wie seinerzeit und immer noch der Thron sein h behalten hat. Das seh ich ein, dass "braeuchte" fuer 95% der Bevoelkerung die richtige Form ist. Ich wuerde aber lange
Zeit benoetigen, bis mich diese Form nicht mehr schmerzt. Aber es geht schliesslich um die Sache und nicht um meine Befindlichkeit.
#469
Sprache / Re:helft dem Dativ
2004-12-04, 16:19:13
Ein Verb, das es besonders noetig hat, gestorken
zu werden ist brauchen. Aber dann bitte nicht mit
Konjunktiv II "braeuchte".

Wenn man schon die Akkusativ und Dativ n-dung
bei Eigennamen wiederbeleben will, vergesst des Genitivs nicht. In op.cit. heisst es so schoen:

"Ja, ja, das ist Paminens Stimme"

Also auch "Goethens Werke"??

Ich stelle mir gestern im Traum vor, ich ginge durch eine Einkaufsstrasse und alle die Idiotenapostrophen
(Janine's Grillshop, Jessica's Jeansboutique) waeren verschwunden und man bekaeme zu lesen
"Janinens Grillshop" und "Jessicens Jeansboutique"!



PS: Der Idiotenapostroph macht leider selbst vor
Buchhandlungen nicht halt:
"Julia's Versandbuchhandlung" http://www.juliasgaleria.com/galeria/julia.html

Ich habe denen geschrieben, sie haben's aber nicht eingesehen: Die Kundschaft sei's zufrieden.
#470
Sprache / Re:"als" und die Folgen
2004-12-03, 23:59:14
ich sah in als meinen Retter
ich dankte ihm als meinem Retter

also auch:

ich gedachte seiner als eines tuechtigen Mannes
#471
Sprache / Re:helft dem Dativ
2004-12-03, 23:14:49
Wie der Rheinlaender so treffend bemerkt:
"Man gewoehnt sich an allem, auch am Dativ" ;-)