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Beiträge - Arnymenos

#271
Neue Ideen / Re:Aus einem Malbuch
2005-02-10, 11:26:35
Lanweilig? Gegen die Langeweile nehme man eine beliebige Mittelaltergruppe (Shelmisch, In Extremo, Corvus Corax...).

Aber rein gesprochen, da kann ich leider nicht weiterhelfen. Interessoer mich aber auch, wenn jemand was faende.
#272
Über die GSV / Re:Konsonantenverschiebung
2005-02-10, 11:21:48
Man nennt es das "linguistic intuition repair centre", kurz LIRC. Dahin gehen alle Sprachwissenschaftler, die sich vor lauter Theorien nicht mehr sicher sind, was sie richtig finden sollen. Deswegen vertrauen sie ja auch nie ihrem eigenen Urteil, und auch fuer Beispiele in ihrer eigenen Sprache fragen sie lieber ihren Nachbarn, als selber einen Satz zu basteln.

Wo aber das LIRC steht, weiss keiner. Bisher ist niemand von dort zurueckgekehrt.

Ich habe frueher mal meine Schriftsprache aus den Gesammelten Werken Karl Mays genommen, etwa bis ich 11 oder 12 war. Und seitdem? Ich weiss es ehrlich gesagt nicht. Ich moechte behaupten eines "richtigen" Deutsch faehig zu sein, doch womit begruenden?

Sprache ist Konvention. Also ist verstanden werden das hoechste Kriterium. Auch dein Thomas Mann wird irgendwann von der Sprachrealitaet ueberholt, denn Goethe und Schiller war auch mal gutes und richtiges Deutsch, ebenso Grimm, ebenso Gottfried von Strassburg. Doch heute noch so sprechen ist unmoeglich.
#273
Über die GSV / Re:Konsonantenverschiebung
2005-02-09, 21:39:44
Erwischt. Sagen wir: "nach Schulbuchwissen falsch"

Denn wenn jemand was sagt und andere ihn verstehen, dann war's ja so falsch nicht.

Und mir als Linguisten sind natuerlich unbedarfte Sprachexperimentierer viel lieber, weil die eben nicht so denken wie ich, sondern frei Schnauze entscheiden, was gut klingt. Wenn man sich als Linguist laengere Zeit mit seltenen Formen beschaeftigt, findet man die irgendwann ganz normal. Kurzum: Das muttersprachliche Gefuehl stumpft ab.
#274
Über die GSV / Re:Konsonantenverschiebung
2005-02-09, 18:40:25
Hochinteressant! Besonders die unterschiedliche Bewertung dessen, was Du leichter lernst...

Mal ein paar Worte zu:

Sprachwissenschaftler, der: auch Linguist, nicht zu verwechseln mit: Duden-Redakteur, Sprachpfleger, Sprachlehrer. Beschreibt die -> Sprachen der Menschheit im Sinne einer exakten Wissenschaft. Versucht, Theorien zur Vorhersage der -> Grammatikalitaet oder Bedeutung von Saetzen aufzustellen und misst deren Erfolg an der Uebereinstummung mit dem Urteil einer repraesentativen Gruppe von Muttersprachlern.

Linguisten sagen nie "richtig" oder "falsch". Sie sagen "das kann ich erklaeren und das nicht". Manchmal sagen sie "das wird so in bestimmt keiner Sprache vorkommen". Manchmal versuchen Linguisten, die Grenzen der Sprache auszureizen, um endlich mal zu verstehen, was Sprache ueberhaupt ist. Und auch als Sprecher einer Sprache, wenn man damit spielt, haelt man sich an bestimmte Regeln, derer man sich aber ueberhaupt nicht bewusst ist. Es "klingt" einfach besser oder schlechter. Warum es so klingt, dass interessiert dann den Sprachwissenschaftler.

In einem anderen Thread wurden neue Substantive vorgeschlagen, und ihr habt versucht, Artikel zuzuweisen. "Das klingt maennlich", stand da. Dabei muss doch jeder Deutsche zugeben, dass das grammatische Geschlecht letztendlich nicht vorhergesagt werden kann.

Naja, das sind solche Fragen, wie ich sie mir stelle, seit ich nicht mehr unbedarft mit meiner Sprache rumeperimentiere, sondern bei fast jedem Wortspiel und vielen falschen Formen eine Erklaerung parat habe, auch weit ueber das hinaus, was man an sogenannter Grammatik im Duden etc. liest oder in der Schule gelernt hat.
#275
Über die GSV / Re:Konsonantenverschiebung
2005-02-09, 18:03:33
Okay, ich glaube, wir reden jetzt ueber das selbe. :)

Ich kann uebrigens nur ein paar Brocken Klingonisch (bzw. konnte es mal), kein Elbisch.

Als Sprachwissenschaftler frage ich mich eben, was eine natuerliche Sprache ist und was eine kuenstliche. Verben staerken ergibt eine Sprache, die sich nicht wesentlich von einer natuerlichen unterscheidet, also quasi-natuerlich ist. Aber ein paar Dinge von Dir und anderen scheinen mir diese schwer greifbare Grenze zu ueberschreiten.

Ich gebe mal ein Beispiel: Wir bilden das Perfekt, indem wir das Praesens rueckwaerts aussprechen (Freut die am Pali-(Sy)ndrom leidenden). Ist das eine Moeglichkeit, oder gibt es irgendwas, was jedem Menschen klar sagt (selbst dem zweijaehrigen, der gerade seine Muttersprache lernt), dass das totaler Unfug ist?

Und damit zurueck zur Eingangsfrage: Ist die Aenderung der Lautreihenfolge quasi-natuerlich oder nicht?


Oh, ich befuerchte, jetzt ist mal wieder nichts klar geworden. Wenn doch, bitte melden. *gg*
#276
Über die GSV / Re:Konsonantenverschiebung
2005-02-09, 17:38:58
Klar ist das was, womit man sich nicht auf der Strasse erwischen laesst. Andererseits wurden Sprachen fuer Filme wie Star Trek und den Herrn der Ringe erfunden/entwickelt, die sich auf linguistische Grundlagen stuetzen. "Gestorkene" Verben sind erstmal diejenigen, die sich klar an einem echten starken Beispiel anlehnen. Und der Rest... ?

Sieh' das mit der Erlernbarkeit nur als ein persoenliches Forscherinteresse meinerseits.
#277
Neue Ideen / Re:Staerkung von fensterln
2005-02-09, 16:59:25
Ist "erlnst" aussprechbar? Und wenn ja, wo wuerde man - wenn ueberhaupt - ein "e" zur Aussprache ienfuegen? "erlenst"/"erlnest"? Warum heisst die Kombination der haeufigsten Buchstaben (anderthalbsilbig) "ernstl" und nicht "erlnst"?
#278
Neue Ideen / Re:Aus einem Malbuch
2005-02-09, 16:55:19
Adaro kann auch ich empfehlen, da bei ihnen die meisten Lieder einen authentischen mittelalterlichen Text haben. Folglich erhaelt man viel Text fuer sein Geld. Adaro lassen sich zudem in der Aussprache wissenschaftlich beraten, was andererseits zu ein paar fragwuerdigen Punkten fuehrt.
#279
Über die GSV / Re:Konsonantenverschiebung
2005-02-09, 16:46:09
Zitat von: amarillo in 2005-02-09, 16:21:44
Warum sollte sie es denn sein müssen?

Gute Frage. Zumindest hier werden die "gestorkenen" Formen ja verwendet. Darin einbegriffen sehe ich die Behauptung, dass das Ergebnis (Deutsch mit leicht veraenderter Konjugation) eine Sprache ist, die dem Deutschen in nichts nachsteht. Ist nun klar, warum ich Erlernbarkeit betrachte?
#280
Kennt ihr die Rethorik? 8)
#281
Bekanntermassen wird ein wortfinales -ed im Deutschen genauso wie -et ausgesprochen. Ja, ich weiss, wir alle behaupten, dass wir den Unterschied hoeren koennen, aber die Phonetiker haben nichts messen koennen. Man denkt an ein d, spricht ein t, der andere hoert ein d, weil er das Wort so erwartet. Die Uneindeutigkeit ist ja eigentlich immer aufloesbar.

Und wenn man nun angelsaechsische Orthographie imitiert, tut das bei der Aussprache (des "Werbeenglisch" bzw. des Englischen, wie es innerhalb des Deutsche verwendet wird) nichts zur Sache.
#282
Sprache / Re:Adverb
2005-02-09, 16:27:52
Auf einigen Plakaten wurde Verdi tatsaechlich schon als "Josef Verdi" angekuendigt. Die Quelle muss ich euch leider schuldig bleiben, hab' vergessen, wo ich das fand.