"Ypsilon"

Begonnen von amarillo, 2005-02-13, 18:58:02

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caru

ich kenn eine raucher-variante, mit "six cent six cigares"  :D
(\___/)
(>´x´<)
('.')__('.')

Nijntje - de echte nederlandse konijn

amarillo

Zitat von: Kilian in 2005-02-13, 21:12:38
Man kann Y also als überflüssigen, undeutschen und uneindeutigen Buchstaben betrachten - ...

Gilt das auch für das "x"? "Ks" und "-chs" reichen ja eigentlich.
Das Leben strebt mit Urgewalt nach Entstehung und Musik.

gehabt gehabt

das wuerde dann auch fuers Z gelten, das man ja wie ts
ausspricht. Anderseits koennte man das z fuer das stimmhafte s gut gebrauchen:

Tsu zeinem Besits  ts"ahlen zieben Jachten und zeks Willen: ein toller T"up.

Arnymenos

#18
Manche Buchstaben sind eben je nach Sprache nützlich, andere weniger. Änderungen am Alphabet genösse ich jedoch mit Vorsicht, denn ein Blick in ein chinesisches Telefonbuch zeigt, wozu ein klar geordnetes Alphabet, das von vielen Sprachen gebraucht wird, gut ist.
Und davon, phonetisch zu schreiben (ts statt z, z.B.), haben wir auch nichts, weil wir dann viel zu viel über unsere Sprache wissen müssten. Wenn das z frei würde und fortan das stimmhafte s umschröbe (die Form "schrob" geht zurück auf Helge Schneider: "Ich schrob auf meiner Schreibmaschine..."), dann hätten wir immer zu überlegen, was wir nun schreiben: Das Gras, aber des Grazes? Dies, ebenso wie die mhd. Regelung mit tac - tages, verschleiert doch nur den Wortstamm. Und wer sich wundert, wie der Ire "tsul" und "gconai", "mbo" und "bhfuil" ausspricht, der muss nur wissen, dass der erste Laut doppelt geschrieben ist: Zuerst, wie er hier ausgesprochen wird, und dann nochmal, nämlich so, wie man das Wort im Lexikon fände. Das Dumme am Irischen ist die Veränderung am Wortanfang. Im Deutschen betrifft es zwar nur das Ende (tac - tages), aber es ist sicher nicht falsch, hier die Aussprache den Regeln der Sprache zu überlassen, und die Orthographie unverändert zu lassen. So kann man "Tag" schreiben und es je nach Dialekt "Tak" oder "Tach" aussprechen, also eine Orthographie für alle.

Außerdem unterscheidet Orthographie Homonyme. Man sehe sich oben nochmal das frz. Beispiel an. Nach einer umfassenden Orthographiereform wäre das Chaos perfekt.

Also: Orthographie macht auch ohne strenge lautliche Zuordnung Sinn. Ein Buchstabe für zwei Laute, oder zwei für einen, tut beides nicht weh.




Nachtrag: "schrob" steht ja schon für schraubte... dann muss ich hier wohl bei "schrieb" bleiben.

amarillo

Schade eigentlich, ich hatte gehoffen, wir könnten auf diesem Weg gleich noch das "c", das "v" und das "q" einsparen.

WAR NICHT ERNST GEMEINT!  ;D
Das Leben strebt mit Urgewalt nach Entstehung und Musik.

Arnymenos

Eine Zeitlang habe ich jedes "ph" im Deutschen als griechisches phi geschrieben. Man kann also auch den umgekehrten Weg gehen und mehr Buchstaben verwenden. Und in Anlehnung an die Lautschrift könnte man diesem Buchstaben auch eine vom "f" verschiedene Aussprache zuordnen, nämlich den bilabialen Phrikatiph anstelle des labio-dentalen Frikativs.

amarillo

#21
Könnte man das nicht ein aspirorenes oder gehochenes "p" nennen?

Die Spanier sind doch ganz groß im Reiben und Hauchen - palatal wie bilabial.

Gehabt gehabt? Was sagt der Andalusier dazu, zumal bei euch ja bisweilen sogar das [f] mit dem
  •  vertoschen wird.

    der läßt das "x" nicht in eckigen Klammern zu, dann versuche ich es einfach mit den geschwiffenen {x}, wie in Jérez.
Das Leben strebt mit Urgewalt nach Entstehung und Musik.

Arnymenos

Die Geschichte des Phi beginnt etwa damit, dass im Uraltgriechischen zwischen 3 labialen Verschlusslauten unterschieden wurde: Ein stimmhafter, ein stimmloser unbehochener und ein stimmloser behochener. Der erste ist unser deutsches "b", und unser "p" klingt mal so, mal so, weil bei uns der Hauch keinen Unterschied macht. Die Römer kannten ja den Buchstaben "f", haben ihn aber trotzdem nicht für das Phi benutzt. Heute sprechen sich Phi und F völlig gleich. Das H steht ja für Behauchung, also war das Phi ein behochenes P, das sich zum F gewandelt hat. Ob es dabei jemals das war, wofür das Zeichen heute phonetisch steht, kann ich nicht sagen. Nur gibt es Sprachen, die ein "f" (labio-dental) von einem "ph" (bilabial) unterscheiden. Im Deutschen machen wir das nicht, könnten wir aber. Nur, mal ehrlich, wirklich einen Nutzen haben wir davon nicht.

Ich habe mal ein spanisches B gesehen; da gab's sogar in der Verschlussphase Luftaustritt, also ging es in Richtung W. Wie die das mit dem P halten, weiß ich nicht. Aber ein P mit starker Behauchung ist noch lange kein Phrikatiph, höchstens ein Affrikat (Affrikate sind ts, tsch, pf, ... also Verschluss mit frikativem Ausklang).

gehabt gehabt

Interessant, dass Arnymenos auf einmal Homonyme ins Spiel bringt, wo er doch sie Existenz von Synonymen ins Spiel bringt. Vermutlich kann man mit gleichem Recht die Existenz von Homonymen bestreiten und sagen, das D in CDU klingt anders als in SPD oder DDR.

"Der Andalusier" spricht das h wie ch oder haucht es oder verschluckt es jenachdem ob er aus Cadiz Malaga oder Jaen ist, desgleichen mit anderen Lauten. apoyo kligt wie pollo, bota (Stiefel) wie vota, Cecilia wie Sesilia Madrid spricht man entweder Madrid oder Madhri oder Madlid oder Madhridh oder Madriz  (das z
wie ein engl. simmloses th). Das Chaos in der Aussprache ist also komplett. Lediglich die Vokale klingen viel gleicher als in anderen Sprachen, selbst wenn sie in anderem Zusammenhang stehen.

amarillo

Also ganz ehrlich: wenn ich jemanden pollo wie [poljo] ausprechen höre, dann grenzt das für mich bereits an Hyperkorrektismus.
Deshalb wundert mich, daß Du apoyo und pollo grundsätzlich unterscheidest.

[Maljorca; Sevilja; paelja; calje] ich kriege das kaum über die Lippen, die Zunge oder worüber auch sonst.

¿Quizá así se hablen en León?
Das Leben strebt mit Urgewalt nach Entstehung und Musik.

gehabt gehabt

um Gottes Willen [maljorca] sagen nur wir Deutschen (oder heist es wir Deutsche?) Die richtige Aussprache ist [majorca]  (das j wie in dtsch ja) aber manche Spanier sprechens aus wie [mayorca] oder umgekehrt mayor=groesser wird richtig mayor ausgesprochen aber einige sprechens aus wie deutsch Major, nicht zu reden von Argentiniern, die beides aussprechen wie in frz Jean.

amarillo

Waas? Die "richtige" (ich nehme an, Du meinst offizielle) Aussprache ist "madtschorca" ??????? Vielleicht in Buenos Aires.

Laß das bitte nicht Juan Carlos hören, der ist imstande und verweist Dich des Landes - oder macht dich zum Großmufti von Granada.
Das Leben strebt mit Urgewalt nach Entstehung und Musik.

caru

hab mal gehört, die /lj/-aussprache des ll sei südamerikanisch. wißt ihr da was näheres, ihr hispanophonen?
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Nijntje - de echte nederlandse konijn

Arnymenos

Homonyme sind auch was ganz anderes als Synonyme. Erstere gibt es naemlich zuhauf, voellig aussprachegleich. Und die Spanier scheinen ja Homonyme geradezu herauszufordern, obwohl sie den Aussprachunterschied immer noch machen koennten.
Mit Homonymen scheint der Mensch nicht die geringsten Probleme zu haben.

Dann frage ich mal ganz unvoreingenommen: "Rat" und "Rad", gibt es einen Unterschied in der Aussprache?

amarillo

Zitat von: caru in 2005-02-16, 20:23:31
hab mal gehört, die /lj/-aussprache des ll sei südamerikanisch. wißt ihr da was näheres, ihr hispanophonen?

Kann ich nicht genau sagen, ich habe einige Zeit mit einem Peruaner zusammengearbeitet, der war allerdings krampfhaft bemüht Hochspanisch zu sprechen. Das scheint so ein Komplex vieler Latinos zu sein.

Dei Cubaner sprechen recht sauber also /j/, kein /lj/.
Tja, und die Argentinos sind ein Fall für sich, scheint der enorme italienische Einfluß zu sein; aber ob die nun wirklich /lj/ sprechen, weiß ich wirklich nicht. Frag' mich nicht nach Bolivien, Paraguay, Honduras etc.
Das Leben strebt mit Urgewalt nach Entstehung und Musik.