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Begonnen von amarillo, 2005-07-24, 00:19:50

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philemon

Hörfunk? schrobst du da mit?

Günter Gans

Zitat von: philemon in 2005-09-10, 23:40:45
Hörfunk? schrobst du da mit?

Sinn eins: Neinnein, das hat der Korrespondent gans allein verbrochen.

Sinn zwei: Jein, der Nachrichtenkanal hat den Vorteil, dass er's im Stundenrhythmus immer wieder sendet. Störlpe man beim ersten Hören über eine vermeintliche Seltsum, so würfe man vor dem nächsten Aussend den Cassettenrecorder an und schriebe sodann von jenem ab.

Gehen Sie immer in den Wald zur Paarung? (Loriot)

philemon

Wozu doch der gute alte Kassettenrekorder noch gut ist  :D

Günter Gans

Oh, nicht nur dafür. Ich hielte ihn ohnehin für eine der besseren Erfünde des 20. Jahrhunderts - prug nicht die Aufnahme, der Neukompilat, die Schacht und der Tausch von Cassetten ganse Generationen der Jugendkultur? In ärmeren Ländern ohne großen Verbritt von MP3 und iPod bis heute.
Gehen Sie immer in den Wald zur Paarung? (Loriot)

Günter Gans

ARD Weltspiegel 11. September, über ,,Voltigeure", Hochseilartisten & Bauarbeiter, die in luftiger Höh' das Brüsseler Atomium restaurieren: ,,Doch alle Gefahren werden entschädigt durch ein berauschendes Panorama". Das freut die Gefahren, gleicht's doch ein wenig die Mühen des Gefährlichseins aus, wofür die Gefahren schließlich bezuhlen werden. Bleibt die Frage, ob der Beruhsch vom Panorama oder gar vom belgischen Bier (beides zusammen wäre eine Gefahr) den Korrespondenten Michael Strempel zu diesem Satzbau inspiror, oder ob er zwischen Subjekt, Objekt und deren Tücken herumstrempelt.

In derselben Sendung moderor die WDR-Auslandschefin Tina Hassel (sie ist immerhin Hanns-Joachim-Friedrichs-preisgekronen. Der wird aber offenbar nicht für besonders sicheren Gebrauch des Genitivs verliehen): ,,...in den USA. Dort gedenkt man ... den Opfern des Terroranschlags des 11. Septembers". Würde ihr Vorvorvorgänger, der Vietnamveteran Winfried Scharlau, dieses Sprachgebrochs angehörig*, rotöre er gehörig im Grabe.

* ,,Angesichtig" gibt's ja auch. Der Doppelsinn von ,,angehörig" wäre noch näher zu erforschen. Spontane etygemolgene Idee: Angehöriger wird man vorwiegend dann angehörig, wenn man gerade nichts von ihnen hören mag. Unmittelbar darauf wird man ihrer auch angesichtig, wie im Labenz ,,Sömmerda".
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VerbOrg

Zitat von: Günter Gans in 2005-09-14, 14:30:01* ,,Angesichtig" gibt's ja auch.
Bist du dir sicher? Im Wörterbuch steht's nicht.
Das gesoochene Adverb lautet "ansichtig" und kommt von "ansehen" bzw. "Ansicht", nicht von "Angesicht".

Entsprechend sesölle man analog dann "anhörig" bilden, abgelitten vom Verb "anhören".

Demzufolge stammt "anrüchig" von "anriechen". Das ist vermutlich ein Sünonüm von "beschnuppern".

Günter Gans

Du hast natürlig föllich regt. O weh, da hab' ich mich aber blagemoren, und erst noch in einem Text, der and'rer Leuts Gesprachgebroch angemeerg. Der bemüohene Gag mit den Angehörigen lachte mich wohl ab, schlimmer, offengebar vergewarr übergemäßiger Begeschafgt mit dieser geehrengewerten Gesellgeschaft meinen Geist.
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Günter Gans

#172
"Deshalb brauchen wir ein niedrigeres ... Steuersystem." (Guido Westerwelle im FDP-Wahlspot gerade nach den Tagesthemen). Ach, wenn's nach der einstigen Spaßpartei 18plus und ihrer pickeligen Vorsitzenden ginge, wären auch alle anderen Systeme ziemlich niedrig...

Dazu lief noch eine gelbe Bauchbinde untendurch, mit Slogans wie +++ "zweitstimme fdp" +++ "dax über 4900" +++ "ruf mich an! 018805" +++
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Günter Gans

Den Deppen Preis für mutigen Gebrauch des Genitiv und damit Ihren Sie erfolgreich andere Sprach Schnitzer überspielen bekommt heute rhetorik-online.de. Sic! Wundert mich gar nicht, dass die Westerwelle da betielagen ist.
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VerbOrg

Nicht nur die können sich über die Vergabe des von dir verliehen Preis freuen:

ZitatFreuen konnten sich über das große Engagement der jungen Redner und der Bewerber um den Preis auch die Hilfsorganisation UNICEF.
aus dem dazugehörigen Artikel
[/size]

UNICEF sind jetzt anscheinend mehrere Hilfsorganisation.

caru

ja klar, zumindest die UN, die IC und die EF  :D
(\___/)
(>´x´<)
('.')__('.')

Nijntje - de echte nederlandse konijn

Günter Gans

Zitat von: Günter Gans in 2005-09-16, 10:29:33
Den Deppen Preis...

Nachtrach:
Sicher hätte ich weniger gehässig formuloren, strötze die angeprorngene Seite nicht vor selbstgefälliger Aufbliese ("...zählt zu den fünf besten Weiterbildungsstätten in Deutschland.").

Und dann Sätze wie "Gerhard Schröder und Kanzlerkandidatin Angela Merkel wirft seine Schatten voraus" oder "Die Anregungen werden Ihnen Mut geben, damit Ihren Sie persönlichen Erfolg selbst in die Hand nehmen. In diesem Mosaik finden Sie das Allerbeste" - von einem Rhetorik-Institut. Dz dz dz.
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VerbOrg

aufgeschnappener Gesprächsfetzen:

"Ich hab' da noch 'ne Haarprobe bekommen für ein Shampoo gegen Haarausfall. Hast du da vielleicht Interesse?"

Kilian

lol! Klar, Haarproben sind immer gut für Leute, die ihre Shampoos ausprobieren wollen. Wobei sich der Wirkstoff gegen Haarausfall daran kaum noch testen lassen dürfte. Da müssten die Probenspender schon einer Teilskalpur zustimmen.

Heute eine Verkäuferin bei Kaufhof: "Da müssen Sie meine Kollegin fragen, ich bin hier im wahrsten Sinne des Wortes nur in den Betten." Und später: "Da muss man vorher mal fühlen, sonst kauft man buchstäblich die Katze im Sack."

Die meinte wohl jeweils das Gegenteil.

Günter Gans

Im Radio, über die Renovur des Grand Palais in Paris:

"Zwölf Jahre lang herrschte Stille in einem der ausgefallensten Ausstellungshallen von Paris."
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